Edmund-Lührmann-Stiftung

Edmund-Lührmann-Stiftung
Edmund-Lührmann-Stiftung in den 1920er Jahren
Ehrengrab der Stadt Essen von Edmund Lührmann, Ostfriedhof Essen

Die Edmund-Lührmann-Stiftung war eine Kranken- und Heilanstalt mit angeschlossenem Erholungsheim für Nervenleidende in Essen. Sie wurde 1905 von Edmund Lührmann gegründet und wurde nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg aufgelöst.

Geschichte

Edmund Lührmann, als Sohn eines Gewerken am 15. Februar 1845 in Essen geboren, verstarb am 23. Februar 1909 in Buenos Aires. Seine Urne wurde auf dem Ostfriedhof Essen beigesetzt. Seine Ehefrau war Marie geb. Boye (* 18. Juli 1854; † 9. Januar 1937).

Bereits im März 1893 übergab Lührmann der Stadt Essen 100.000 Mark, um sie in einer Stiftung zur Erziehung verwahrloster Kinder evangelischer Konfession zu verwenden. Dies sollte zum Gedenken an seinen Vater Christian Gottfried Eduard Lührmann, und seine Mutter Alwine geborene Scheidt geschehen. Im Sinne einer vom Rat der Stadt Essen im März 1903 verabschiedeten Satzung der Lührmann-Stiftung sollten die 1894 gestifteten 70.000 Mark, und die 1903 gestifteten 150.000 Mark Verwendung finden. Nun war die Stadt Essen verpflichtet, aus dem gesamten Kapital eine Kranken- und Heilanstalt, verbunden mit einem Erholungsheim für Nervenleidende zu errichten und zu unterhalten. In Folge fand am 28. Februar 1905 die Grundsteinlegung auf dem Stenshofgelände statt, dessen Areal heute vom Grugapark in Essen-Rüttenscheid überdeckt wird. Edmund Lührmann stiftete der Anstalt unter anderem elektrische Bäder. Als 1907 seine Tochter Helene starb, stiftete er das Helenenzimmer. Die Leitung der Edmund-Lührmann-Stiftung hatte Dr. Hakländer inne, sie ging 1908 auf Dr. Fels über. Nach mehreren weiteren leitenden Ärzten übernahm dann Dr. Baumgart das Amt. 1914 erhielt die Anstalt vier zusätzliche Zimmer, da der erste Leiter, Dr. Hakländer, mit seiner Familie in einen neu errichteten Anbau einzog.

Im Ersten Weltkrieg wurde die Anstalt als Reserve-Hilfs-Lazarett genutzt. Teilweise war sie mit Verwundeten belegt, hauptsächlich Menschen mit Kopfverletzungen.

Nach dem Krieg hatte die Stiftung große finanzielle Probleme, so dass beispielsweise das Erholungsheim vermietet werden musste. Ein Vertrag mit dem Knappschaftsverein mit Sitz in Bochum kam 1921 zustande. So hieß das Haus ab dem 1. Juli 1921 Knappschafts-Nervenkrankenhaus - Lührmann-Stiftung in Essen. Nach Vertragsablauf im Jahre 1933 pachtete das Rheinische Mutterhaus des Roten Kreuzes, das die Schwesternschaft für die städtischen Krankenanstalt stellte, das Heim, wobei es zum Wohnhaus für Schwesternschülerinnen wurde. Es trug den Namen Schwesternhaus Lührmannstift.

Am 23. Oktober 1944 erhielt das Schwesternhaus einen schweren Bombentreffer, wobei es einen Toten gab. Nach Räumung des Hauses bekam es zwei Tage später weitere Treffer. Ein Teil des Hauses blieb aber halbwegs intakt, so dass es als Lazarett genutzt wurde. Ein Wiederaufbau des Hauses kam nicht in Frage, woraufhin es zu einer Aufhebung der Stiftungssatzung am 15. Dezember 1955 rückwirkend zum 26. Juni 1948 kam. Der Rat der Stadt Essen bestimmte, das Stiftungsvermögen zum Wiederaufbau der zerstörten neurologischen Abteilung der Nervenklinik der Städtischen Krankenanstalten, aus denen 1963 das Universitätsklinikum Essen hervorging, zu verwenden. Nach dem Willen Edmund Lührmanns ging die Stadt Essen erneut die Verpflichtung ein, in der Städtischen Krankenanstalt eine Kranken- und Heilanstalt für Nervenleidende einzurichten und zu unterhalten. Es wurde ebenfalls bestimmt, dass zur Erinnerung an die Stiftung des Herrn Edmund Lührmann der Name Edmund-Lührmann-Stiftung an das Gebäude Essen, Külshammerweg 40, gebunden bleibt, in dem heute ein Gartenbauzentrum und die Fachschule im Gartenbau der Landwirtschaftskammer Rheinland untergebracht sind. Des Weiteren sollen die Straßen Lührmannwald und Lührmannstraße an den Sifter erinnern. Der bereits 1897 als Paulstraße angelegte Lührmannweg erhielt 1906 den Namen Reinhardstraße, und schließlich am 7. Juni 1907 den Namen Lührmannweg.

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