Eduard Müller (Zentrum)

Eduard Müller (Zentrum)

Eduard Müller (* 15. November 1818 in Quilitz bei Glogau; † 6. Januar 1895 in Neisse) war ein katholischer Theologe und Politiker aus Schlesien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Priester, seit 1852 Missionsvikar in Berlin, förderte die Gründung katholischer Gemeinden in und um Berlin und zählte zu den Wegbereitern der St.-Eduard-Gemeinde[1] am Kranoldplatz, die 1907 in Rixdorf eröffnet wurde.

Müller war im protestantischen Preußen Abgeordneter des Preußischen Landtages und dann ab 1871 auch des Deutschen Reichstages für die Deutsche Zentrumspartei, bei deren Gründung[2] er 1870 beteiligt war. Auf Drängen des Breslauer Fürstbischofs Kopp legte er 1891 sein Mandat nieder und zog sich auch von seinen kirchlichen Aufgaben zurück. Bis zu seinem Tod lebte er im Kloster der Grauen Schwestern in Neisse.

Er wohnte jahrzehntelang Hinter der Katholischen Kirche 4–5 in Berlin-Mitte. Sein Haus war ein Zentrum für Arbeiter, sozial Schwache und Durchwanderer. 1984 wurde der Eduard-Müller-Platz in Berlin-Neukölln nach ihm benannt.[3] Die Kolping-Jugend feiert den Eduard-Müller-Gedenktag am 13. Oktober.

Nachdem Müller zunächst auf dem Alten St. Hedwigs-Friedhof beigesetzt wurde, fand er 1920 seine letzte Ruhestätte in der Neuköllner St. Eduard-Kirche.

Literatur

  • E. Kolbe: Missionsvikar Eduard Müller. Ein Lebensbild. Hrsg. zum Besten des Baues einer St. Eduard-Kirche f. Rixdorf-Britz bei Berlin. Verlage des Kirchbau - Sammel - Vereines St. Eduard, Britz/Berlin 1906
  • Ernst Thrasolt [i. e. J. M. Tressel]: Eduard Müller. Der Berliner Missionsvikar. Ein Beitrag zur Geschichte des Katholizismus in Berlin, der Mark Brandenburg und Pommern. Hrsg. v. Alfons Erb, Berlin 1953.
  • Adalbert Jurasch (Bearb.): 1907–2007. 100 Jahre St. Eduard. Eduard-Müller-Gedächtniskirche Berlin-Neukölln. Berlin 2007.
  • Michael Dillmann: Eduard Müller. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 31, Nordhausen 2010, ISBN 978-3-88309-544-8.
  • Helmut Neubach: Eduard Müller. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 18, Duncker & Humblot, Berlin 1997, S. 357.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gemeinde auf erzbistumberlin.de, gesehen 18. April 2010
  2. Der Berliner Missionsvikar Eduard Müller trat mit sehr viel Engagement für die Gründung einer katholischen Fraktion ein – Ulrich Arnold: Die Gründung der Zentrumspartei. Seminararbeit 1999, E-Book, ISBN 978-3-638-97360-1 (Online)
  3. Eduard-Müller-Platz. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)

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