Effektenbörse

Effektenbörse

Eine Wertpapierbörse, auch Aktienbörse oder Effektenbörse genannt, ist eine Börse, an der Wertpapiere, Aktien und Derivate im Sinn des jeweiligen nationalen Wertpapierhandelsgesetzes gehandelt werden.

Hier werden die Aktienkurse der großen Publikumsgesellschaften, die sogenannten Standardpapiere, fortlaufend notiert. Wertpapierbörsen dienen aber nicht der Emission von Titeln, sondern fungieren als Zirkulationsmarkt, der es den Anlegern ermöglicht, mit geringem Aufwand und möglichst niedrigen Kosten Wertpapiere zu erwerben und sich wieder von ihnen zu trennen. Dabei werden Wertpapierbörsen in der modernen Finanzmarkttheorie als eigenständige Institution, als ein Dienstleistungsunternehmen, angesehen, deren Funktion in der Begegnung von Vertragspartnern besteht.[1]

In Deutschland gibt es gegenwärtig sieben Wertpapierbörsen, an denen Parketthandel betrieben wird (Stand Januar 2009). Die mit Abstand größte davon ist die FWB Frankfurter Wertpapierbörse. Durch die Entwicklung des elektronischen Handels (in Deutschland z. B. der XETRA und der Zugangsmöglichkeit auch für Privatanleger, ohne Umweg über eine örtliche Bank quasi in Echtzeit an den Börsen weltweit handeln zu können, ist international ein Strukturwandel eingetreten, dessen Ende noch nicht abzusehen ist. Hierzu gehört auch die Unabhängigkeit von einzelnen Standorten, da die Aktien international aufgestellter Unternehmen an verschiedenen Börsenplätzen weltweit gehandelt werden können (z. B. Frankfurt, London, New York) und somit die Beschränkung durch Öffnungszeiten entfällt.

Sowohl Börse als auch Wertpapierhandel werden als Synonym für eine Wertpapierbörse interpretiert. Börsen werden nach dem Typ der gehandelten Güter benannt; die Wertpapierbörse unterscheidet sich daher von Warenbörsen, Terminbörsen und Devisenbörsen.

Anmerkungen

  1. Prof. Dr. Andreas Oehler: „Finanzintermediation, Börsen und Finanzierungsentscheidungen“, Skizze abrufbar unter [1]

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Synonyme:

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