Ehrenstein (Ilmtal)

Ehrenstein (Ilmtal)
Ehrenstein
Gemeinde Ilmtal
Koordinaten: 50° 45′ N, 11° 11′ O50.75638888888911.176111111111380Koordinaten: 50° 45′ 23″ N, 11° 10′ 34″ O
Höhe: 380–400 m ü. NN
Einwohner: 150
Eingemeindung: 1. Juni 1996
Postleitzahl: 99326
Vorwahl: 03629

Ehrenstein ist ein Ortsteil der Gemeinde Ilmtal im Ilm-Kreis (Thüringen) mit etwa 150 Einwohnern. Bekannt ist der Ort durch seine Burg, die Burg Ehrenstein oberhalb des Ortskerns.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Ehrenstein gehört zwar zur Gemeinde Ilmtal, liegt aber nicht im Tal der Ilm und auch nicht in deren Einzugsgebiet, da etwa einen Kilometer westlich des Dorfs die Wasserscheide zwischen Ilm im Westen und Saale im Osten verläuft. Ehrenstein liegt im Tal des Altremdner Bachs, der nach Osten in die Nachbarstadt Remda fließt. Die geologische Formation, auf der Ehrenstein liegt, ist die Ilm-Saale-Platte, ein wasserarmes, verkarstetes Muschelkalk-Massiv. Der Ort liegt in etwa 380 Metern Höhe, nördlich steigt das Gelände steil zum 547 Meter hohen Großen Kalmberg an, während südöstlich der 468 Meter hohe Buchenberg mit der Burg liegt und südwestlich der 461 Meter hohe Galgenberg. Die Umgebung ist von landwirtschaftlichen Nutzflächen und bewaldeten Bergkuppen geprägt.

Das Schönefeld ist eine Hochebene südlich der Dörfer Ehrenstein und Sundremda. Auf dieser einst kargen Fläche gab es nur Trappen und Hasen. Schon lange gibt es keine Trappen mehr und kaum noch Hasen.[1]

Geologische Besonderheit

Die Deube entspringt am 461 Meter hohen Galgenberg bei Ehrenstein. Unterhalb von Geilsdorf versickert der Fluss im verkarsteten Untergrund. Sein Wasser fließt nicht in die Ilm, sondern tritt im Remdaer Gebiet etwa 10 km östlich wieder zu tage und fließt von dort aus der Saale zu.

Geschichte

Dorfkirche

1217[2] oder 1274[3] wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt, damals noch unter dem Namen Teichmannsdorf. Burg und Siedlung Ehrenstein erscheinen seit dem 14. Jahrhundert als Mittelpunkt einer gleichnamigen Herrschaft, zu der 1378 die Dörfer Groß- und Kleinliebringen, Nahwinden, Kleinhettstedt und Dienstedt gehörten. 1356 erhielt Ehrenstein das Marktrecht, sodass der Graf von Schwarzburg-Blankenburg, dem Ehrenstein damals gehörte, Märkte abhalten durfte. Allerdings entwickelte sich der Handel nur schleppend, da mit Stadtilm und Remda zwei günstiger gelegene Städte in unmittelbarer Nähe Ehrensteins lagen. So blieb Ehrenstein über die Jahrhunderte ein Bauerndorf. Bis 1920 gehörte es zu Schwarzburg-Rudolstadt (Amt Stadtilm), danach kam es zur Gründung des Landes Thüringen und des Landkreises Arnstadt, zu dem Ehrenstein fortan gehörte. 1996 wurde Ehrenstein ein Ortsteil der neu gegründeten Gemeinde Ilmtal.[4]

Goethe weilte im August 1777 im Ort und zeichnete die Burgruine.[5]

Sehenswürdigkeiten

Oberhalb des Dorfs liegt die Burg Ehrenstein, die heute eine in großen Teilen erhaltene Ruine mit weithin sichtbarem Bergfried ist.

Die evangelische Kirche des Ortes ist eine Chorturmkirche aus dem 13. Jahrhundert, die später mehrfach umgebaut wurde.

Wirtschaft und Verkehr

Ehrenstein ist ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Im Ort befindet sich ein Reiterhof.

Straßen verbinden Ehrenstein mit Nahwinden im Westen, Altremda und Remda im Osten und Sundremda im Südosten.

Literatur

  • H. E. Müllerott: Archäologische, historische und naturgeschichtliche Wanderung um den Singer Berg..., Thüringer Chronik-Verlag Arnstadt 1996, Seite 47. ISBN 3-910132-30-8

Einzelnachweise

  1. A. Witschel: Sagen, Sitten und Gebräuche aus Thüringen. Wien 1878, zitiert von H. E. Müllerott in Sagen, Fabeln und romantische Geschichten aus dem mittleren Thüringer Wald und dessen Vorland. Thüringer Chronik-Verlag Arnstadt, 1995/1996, ISBN 3-910132-54-5, S.211/212.
  2. [[Wolfgang Kahl (Autor)|]]: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer bis 1300 - Ein Handbuch. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2001.
  3. Gemeindehomepage
  4. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  5. Steinhaußen: Auf Goethes Spuren in Rudolstadt und Umgebung. 1998.

Weblinks


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