Eidophor

Eidophor
Eidophor
Eidophor Vorderansicht
Eidophor Rückansicht

Das Eidophor-System (Schweizer Patent) war das erste Verfahren zur großflächigen Projektion brillanter Fernsehbilder. Es wurde 1939 von dem Schweizer Ingenieur Dr. Fritz Fischer erfunden. Es wurde im professionellen Bereich noch bis in die späten 1980er Jahre angewandt. Der Name ist aus dem Griechischen entlehnt und kann etwa mit „Bildträger“ übersetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Funktionsprinzip

Strahlengang

Beim Eidophor-System wird das Licht einer Hochleistungs-Xenon-Gasentladungslampe über jalousienförmige Barrenspiegel in einen Hohlspiegel geleitet. Gegenüber dem Hohlspiegel befindet sich eine Sammellinse bzw. das Objektiv, welches alle durch die Schlitze des Barrenspiegels gelangenden Lichtstrahlen auf den Bildschirm projiziert. Da der Barrenspiegel symmetrisch ist und sich genau im Mittelpunkt des Hohlspiegels befindet, wird das gesamte Licht zurück in die Quelle reflektiert und der Bildschirm bleibt zunächst dunkel.

Bilderzeugung

Um ein Bild entstehen zu lassen, muss das Licht im Strahlenverlauf abgelenkt werden, sodass es die Spiegelbarren passieren kann. Der Hohlspiegel ist hierzu Bestandteil bzw. Anode einer Kathodenstrahlröhre. Auf dem Hohlspiegel ist eine dünne Ölschicht (ca. 14 μm Dicke) aufgebracht, welche vom Elektronenstrahl gescannt und in Abhängigheit des Videosignals unterschiedlich stark mit Elektronen beschossen wird. Die Ölschicht deformiert sich dadurch lokal, was eine geringe Ablenkung des Lichts verursacht. Die reflektierten Lichtstrahlen treffen dann nicht mehr genau auf den Barrenspiegel, sondern gelangen daran vorbei und werden vom Objektiv (Sammellinse) als Punkt auf den Bildschirm projiziert.

Die Ablenkung am deformierten Ölfilm wird dabei durch die optische Beugung an einem Phasengitter bzw. durch Brechung ähnlich wie bei der Schlierenoptik verursacht.

Farbprojektionen können durch den Einsatz von drei parallelen Eidophor-Systemen mit entsprechenden Farbfiltern erreicht werden.

Ausgereifte Eidophor-Systeme zeichneten sich durch eine für damalige Verhältnisse ausgezeichnete Bildqualität aus.

Literatur

  • Heinrich Johannes: The History of the Eidophor Large Screen Television Projector. Gretag Aktiengesellschaft (Hrsg.). Regensdorf 1989.
  • Caroline Meyer: Der Eidophor: Ein Grossbildprojektionssystem zwischen Kino und Fernsehen 1939-1999. (Interferenzen - Studien zur Kulturgeschichte der Technik, 15). Chronos-Verlag, Zürich 2009, ISBN 978-3-0340-0988-1.

Weblinks


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