Einsatzmotivation

Einsatzmotivation

Kampfmoral - die moderne Militärsoziologie spricht auch von Einsatzmotivation - bezieht sich auf das Verhalten von Soldaten in unmittelbaren militärischen Auseinandersetzungen. Eine hohe Kampfmoral aus Sicht des Militärs ist dabei die Eigenschaft von Soldaten oder Einheiten, in Kämpfen auch in als schwierig empfundenen Situationen nicht aufzugeben und in ihren Anstrengungen nicht nachzulassen. Für die militärische Führung, die das Ziel dieser Anstrengungen definiert, ist die Frage der Kampfmoral ihrer Einheiten daher von zentralem Interesse. Jegliche negative Beeinträchtigung der Kampfmoral wird als Zersetzung bezeichnet und steht unter Strafe. Sie wird in der Deutschen Bundeswehr vom MAD verfolgt. Siehe auch Wehrkraftzersetzung

Der Begriffsbestandteil "Moral" ist dabei aus seinem philosophischen oder theologischen Zusammenhang gelöst und als synonym zu "Bereitschaft" oder "Motivation" zu verstehen.

Historisches

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ die US-Army eine Gruppe von Sozialwissenschaftlern der Frage nachgehen, weshalb trotz der aussichtslosen militärischen Gesamtsituation manche Einheiten der deutschen Wehrmacht bis zuletzt erbitterten Widerstand leisteten.

In ihren 1948 veröffentlichten Arbeiten, die auf der Befragung von Kriegsgefangenen basierten, kamen Edward Shils und Morris Janowitz zu dem Ergebnis, dass für die Kampfmoral der Soldaten die politische Überzeugung keine bedeutende Rolle gespielt habe. Entscheidend in ihrer so genannten Primärgruppentheorie für die Kampfmoral war vielmehr der Zusammenhalt der so genannten primary group. Die dabei wirkende Bindung umfasste sowohl das Verhältnis zu den gleichgestellten Dienstgraden (horizontale Kohäsion), als auch die Bindung an den militärischen Vorgesetzten (vertikale Kohäsion). Ein direkter Vergleich zwischen der Wehrmacht und der damaligen US Army findet sich besonders in dem Werk "Kampfkraft - Militärische Organisation und militärische Leistung 1939-1945" des israelischen Militärhistorikers Martin van Creveld, 1982.


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