Eishockey-Ligasystem in Deutschland

Eishockey-Ligasystem in Deutschland

Das Eishockey-Ligasystem in Deutschland ist ein Ligasystem zur Einteilung der deutschen Eishockey-Ligen. Die höchste Spielklasse im deutschen Eishockey ist demnach die Deutsche Eishockey Liga, auch „DEL – Die 1. Bundesliga“ genannt. Zweithöchste Spielklasse ist die bundesweit spielende 2. Bundesliga. Die dritten Spielklassen bilden die vier Oberligen, die regional gestaffelt das Bindeglied zwischen Profi- und Amateureishockey darstellen. Unterhalb der Oberliga wird der Spielbetrieb von den Landeseissportverbänden (LEV) regional organisiert.

Inhaltsverzeichnis

Organisationsstruktur

Die Eishockeyligen in Deutschland sind in mehreren Stufen organisiert. Die höchste vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) anerkannte Liga ist die Deutsche Eishockey Liga (DEL), welche den deutschen Eishockeymeister ausspielt. Die Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG), an welcher der DEB beteiligt ist, organisiert die 2. Bundesliga. Die Beziehungen von DEL, ESBG und DEB sind in einem Kooperationsvertrag geregelt. Die Oberliga wird vom DEB organisiert, wobei die Vorrunden in den Gruppen Nord, Ost und West durch die LEV organisiert werden. Ab der vierten Spielklasse wird der Spielbetrieb vollständig durch die Landeseissportverbände (LEV) organisiert.

Ligapyramide

Stufe Liga
1 DEL - 1. Bundesliga

14 Mannschaften: Hannover Scorpions, Eisbären Berlin, Düsseldorf Metro Stars, Adler Mannheim, Krefeld Pinguine, Grizzly Adams Wolfsburg, Augsburger Panther, Hamburg Freezers, Iserlohn Roosters, Straubing Tigers, ERC Ingolstadt, Kölner Haie, Nürnberg Ice Tigers, EHC München

 
2 2. Bundesliga

13 Mannschaften: Bietigheim Steelers, Fischtown Pinguins, Dresdner Eislöwen, Heilbronner Falken, Landshut Cannibals, EVR Tower Stars, Schwenninger Wild Wings, Lausitzer Füchse, Hannover Indians, ESV Kaufbeuren, Eispiraten Crimmitschau, Starbulls Rosenheim, SC Riessersee

↑↓ 1 Verein
3 Aufstiegsrunde (4 Teams aus der Zwischenrunde und 4 Teams aus der Oberliga Süd)
Zwischenrunde (Jeweils 2 Teams aus den Oberligen Ost und Nord sowie 4 Teams aus der Oberliga West) Oberliga Süd
9 Mannschaften: EV Füssen, EHC Klostersee, EC Peiting, Deggendorf Fire, EHF Passau, Tölzer Löwen, TSV Erding, VER Selb, EV Regensburg
Oberliga Nord
9 Mannschaften: Adendorfer EC, Harzer Wölfe Braunlage, Weserstars Bremen, Hamburger SV, EC Wedemark Scorpions, Crocodiles FTV Hamburg, Rostocker Piranhas, Hannover Braves, EHC Timmendorfer Strand 06
Oberliga Ost
9 Mannschaften: FASS Berlin, Chemnitz Wild Boys, Jonsdorfer Falken, Tornado Niesky, EHV Schönheide 09, EHC Erfurt, ECC Preussen Berlin, ESC Halle, Icefighters Leipzig
Oberliga West
12 Mannschaften: Rote Teufel Bad Nauheim, EHC Dortmund, Frankfurt Löwen, Ratinger Ice Aliens, Hammer Eisbären, Königsborner Bulldogs, EV Duisburg, EHC Netphen ’08, Krefelder EV/Preussen Krefeld, EC Kassel Huskies, Moskitos Essen, Herforder EV
↑↓ 1 Verein Relegationsrunde Relegationsrunde ↑↓ 1 Verein ↑↓ 1 Verein
4 Regionalliga Nord
9 Mannschaften: Hamburger SV 1b, TuS Harsefeld Tigers, Jets Langenhagen, EHC Timmendorfer Strand 06 1b, Crocodiles Hamburg 1b, EHC Grizzly Adams Wolfsburg, EC Celler Oilers, GEC Ritter, CRE Icefighters
Regionalliga Ost
8 Mannschaften: SV RW Bad Muskau, ESC Berlin 2007, FASS Berlin Junioren, EHV Dresden Devils, EHC Erfurt 1b, ETC Crimmitschau 1b, ESC Dresden Amateure, Fortuna Leipzig
Regionalliga West
9 Mannschaften: Aachener EV, EC Bergisch Land, ESC Darmstadt, Dinslaken Kobras, Young Lions Frankfurt 1b, Grefrather EG, Herner EV, GSC Moers, EHC Neuwied
Regionalliga Süd-West
8 Mannschaften: ESC Bad Liebenzell, EHC Freiburg 1b, Eisbären Heilbronn, Schwenninger ERC 1b, EHC Zweibrücken, Stuttgart Rebels, Rhein-Neckar Stars, ESC Hügelsheim 09
Bayerische Eishockey-Liga
16 Mannschaften: TEV Miesbach, ERC Sonthofen, EHC Bayreuth, EC Pfaffenhofen, ERV Schweinfurt, TSV Peißenberg, ESV Buchloe, ECDC Memmingen, ESC Dorfen, 1.EV Weiden, EV Lindau, Wanderers Germering, ESV Königsbrunn, EHC Nürnberg, EA Schongau, EHC Waldkraiburg
↑↓ ↑↓ ↑↓ 1 Verein ↑↓ 2 Vereine
5 Hanseliga:
5 Mannschaften: ASV Hamburg 1b, Hamburger SV 1c Oldtimer, FTV Hamburg 1c Oldboys, Molot Hamburg, Rostocker EC Freibeuter

Landesliga Nord:
8 Mannschaften: Adendorfer EC 1b, REV Bremerhaven 1b, Bremer EC 1b Pirates, Bremer EC 1c Fire Lions, Bremer EC 1d Red Barons, ASV Hamburg, Tus Harsefeld 1b, Harsefelder EC
Ostseeliga:
4 Mannschaften: MSV Beinhard Klink Wikinger, Neubrandenburg Blizzards, Rostocker EC 1c Barracudas

Thüringenliga
5 Mannschaften: EHC Erfurt 1b, SG ESC/BSG Fiskus Erfurt, SC Medizin Erfurt, SV TU Ilmenau, Ice Rebels Waltershausen

Landesliga Berlin
8 Mannschaften: EC Bärlin, ERSC Berlin, BSG Eternit, ESC Berlin 1b, FASS Berlin 1c, OSC Berlin, SCC Charlottenburg, ASC Spandau
NRW-Liga
7 Mannschaften: Soester EG, Neusser EV, TuS Wiehl, ESV Bergkamen, EV Duisburg 1b, Kölner Haie Amateure, EHC Troisdorf
Regionalliga Hessen
6 Mannschaften: EJ Kassel 1b, Eintracht Frankfurt, TSV Schott Mainz, EV Wiesbaden, EG Diez-Limburg, Ice Devils Bad Nauheim
Landesliga Hessen
5 Mannschaften: RT Bad Nauheim 1b, EC Wallernhausen, ESC Darmstadt 1b, Frankfurter EC Eisteufel, ERC Pohlheim Galloways

Rheinland-Pfalz-Liga
6 Mannschaften: Bitburger Bären, Tornado Luxembourg 1b, TSV Mainz 1b, EHC Neuwied 1b, EG Diez-Limburg, IHC Beaufort
Bezirksliga Rheinland-Pfalz
3 Mannschaften: EHC Zweibrücken 1b, ESC Trier, EV Bitburg 1b
Landesliga Baden-Württemberg
6 Mannschaften: ESG Esslingen, Mad Dogs Mannheim, SG Reutlingen, FSV Schwenningen, Stuttgarter EC 1b, EC Eisbären Balingen
Landesliga Bayern
Landesliga Nord/Ost (14 Mannschaften): ERSC Amberg, EC Bad Kissingen, EV Dingolfing, SE Freising, ESV Gebensbach, ESC Hassfurt, Höchstadter EC, EHC Mitterteich, EV Moosburg, EV Pegnitz, ERC Regen, VER Selb 1b, ESC Vilshofen, ESV Waldkirchen
Landesliga Süd/West (14 Mannschaften): Augsburger EV Amateure, EHC Bad Aibling, EC Bad Tölz 1b, EV Bad Wörishofen, ESV Burgau 2000, SC Forst, EV Fürstenfeldbruck, ESC Geretsried, ESC Holzkirchen, ESC Kempten, HC Landsberg, SG Oberstdorf /Sonthofen 1b, EV Pfronten, TSV Trostberg
↑↓ 4 Vereine
6 Bezirksliga NRW
6 Mannschaften: SV Brackwede, TSVE Bielefeld, Kristall Lippstadt, EHC Netphen 08 Ib, Hammer Eisbären Ib, ESC Paderborn
Bezirksliga Bayern
Bezirksliga Nord (9 Mannschaften): ERC Ingolstadt Amateure, EC 2000 Amberg ,SG Höchstadt 1b/Pegnitz 1b, ATS Kulmbach, EHC Regensburg, EV Regensburg 1b, ERV Schweinfurt 1b, 1. EV Weiden 1b, ESV Würzburg

Bezirksliga Ost (10 Mannschaften): EV Aich, EV Bruckberg, ASV Dachau, TSV Erding 1b, Wanderers Germering 1b, Münchner EK, ERSC Ottobrunn, EHF Passau 1b, EC Pfaffenhofen 1b, EHC Waldkraiburg 1b
Bezirksliga Süd (9 Mannschaften): EV Berchtesgaden, SC Gaißach, ESC Geretsried 1b, DEC Inzell/Frillensee, EV Mittenwald, SC Reichersbeuern, SC Riessersee 1b, Starbulls Rosenheim 1b, TSV Schliersee
Bezirksliga West (11 Mannschaften): EG Woodstocks Augsburg, SG Bayersoien/Peiting 1b, EV Bad Wörishofen 1b, ESV Buchloe 1b, SG Denklingen/Landsberg 1b, SV Hohenfurch, SG Lindenberg/Lindau 1b ERC Lechbruck, SG Maustadt/Memmingen 1b, EA Schongau 1b, VfE Ulm/Neu Ulm

Ligen

Clubs der zwei höchsten Ligen in Deutschland in der Saison 2010/11 (Rot: DEL, Blau: 2. Bundesliga).

Deutsche Eishockey Liga

Die DEL wurde 1994 durch Zusammenlegung der 1. und 2. Bundesliga gegründet. Sie ist eine reine Profiliga, die beteiligten Mannschaften sind als Kapitalgesellschaften organisiert. Die DEL GmbH gehört seit 1996 den teilnehmenden Mannschaften, ist für die Lizenzierung von Spielen und Mannschaften zuständig und organisiert den Spielbetrieb. Jeder DEL-Teilnehmer kooperiert mit einem Stammverein, welcher für die Nachwuchsarbeit zuständig ist.

In der DEL spielen derzeit 14 Mannschaften. Sie spielen nach einer Hauptrunde von 52 Spielen in Play-Offs den Titel des Deutschen Meisters aus. Die Anerkennung durch den DEB, Auf- und Abstieg zur 2. Bundesliga sowie Verpflichtungen zur Nachwuchsarbeit regelt der Kooperationsvertrag zwischen DEL und DEB. Derzeit wird in der DEL kein Absteiger ausgespielt, der Meister der 2. Bundesliga kann sich aber um die DEL-Lizenz bewerben, solange die Teilnehmerzahl der DEL kleiner als 16 ist. So hat sich der Zweitligameister 2010, der EHC München, für die DEL 2010/11 beworben und wurde nach einer Wirtschaftlichkeitsprüfung aufgenommen, während der Zweitligameister 2009, die Bietigheim Steelers, auf den Aufstieg verzichtete. Die DEL plant aber die Einführung von Relegationsspielen mit der 2. Bundesliga. Der Kooperationsvertrag zwischen DEL und DEB läuft 2011 aus und muss entsprechend vorher verlängert werden.

Eishockeyspielbetriebsgesellschaft

Die 2002 gegründete ESBG organisiert den Spielbetrieb in der 2. Bundesliga. Von 2002 bis 2010 war sie auch für die Oberliga zuständig.

Die 2. Eishockey-Bundesliga ist die zweithöchste Spielklasse in Deutschland. Sie wurde 1998 (wieder) eingeführt, nachdem vier Jahre zuvor 1. und 2. Bundesliga zur DEL zusammengelegt wurden. Sie ersetzte die damalige 1. Liga, welche den deutschen Amateurmeister ausspielte. Die 2. Bundesliga ist eine Profiliga und hat eine Sollstärke von 14 Mannschaften. In der Saison 2010/11 nehmen jedoch nur 13 Clubs an der Liga teil. Nach der Hauptrunde werden in Play-Offs der Meister der 2. Bundesliga sowie ein Absteiger in die Oberliga ausgespielt.

Bis 2010 veranstaltete die ESBG auch die Oberliga. Im Gegensatz zur 2. Bundesliga spielten in der Oberliga auch Semiprofimannschaften, also Mannschaften, in denen einige Spieler nicht nur vom Eishockey leben. Die Oberliga verlor zwischen 2002 und 2010 immens an Mannschaften, weil ein bundesweiter Spielbetrieb für viele Clubs nicht machbar war, andererseits aber auch nicht genügend Mannschaften für eine Oberliga Nord gefunden werden konnten.

Oberliga

Die Oberliga ist die dritthöchste Spielklasse in Deutschland. In der Oberliga spielen sowohl reine Profimannschaften als auch Semiprofimannschaften. Seit der Saison 2010/11 wird die Oberliga regional gespielt. Die Oberliga Süd wird weiter unter Führung des Deutschen Eishockey-Bundes spielen, während die Oberligen Nord, Ost und West ihre Vorrunden unter der Verwaltung der Landesverbände ausspielen. Die folgende gemeinsame Zwischenrunde der Oberligen Nord, Ost und West wird durch den DEB veranstaltet, ebenso die Endrunde mit den Clubs der Oberliga Süd, in der ein Aufsteiger in die 2. Bundesliga ausgespielt wird.

Die Ligen sind wie folgt regional aufgeteilt:

  • Oberliga Süd: Bayern, Baden-Württemberg
  • Oberliga Ost: Berlin, Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg
  • Oberliga Nord: Niedersachsen, Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern
  • Oberliga West: Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland

Landeseissportverbände

Die Landeseissportverbände (LEV) organisieren den Spielbetrieb der Amateurligen. Nicht jeder der LEV organisiert dabei einen regelmäßigen Spielbetrieb.

Bayern

Die höchste Spielklasse der Bayerischen Eissportverbandes (BEV) ist die Bayernliga, auch Bayerische Eishockey-Liga (BEL) genannt. Sie wird bayernweit ausgespielt. Unterhalb der BEL organisiert der BEV noch die Landesliga und die Bezirksliga. Die Landesliga wird seit 2010/11 in zwei regionalen Gruppen (Nord/Ost und Süd/West, bisher vier Gruppen), die Bezirksliga in vier Gruppen ausgespielt (Nord, Ost, Süd und West). Die Landesliga spielt zwei Aufsteiger in die BEL aus, dazu werden vier Absteiger ausgespielt. Die Meister der Bezirksligagruppen steigen direkt auf und spielen außerdem noch den Bezirksligameister aus. Insgesamt nehmen etwa 80 Mannschaften am Spielbetrieb des BEV teil. Der BEV veranstaltet außerdem einen Bayernkrug genannten Pokalwettbewerb aus.

Baden-Württemberg

Die Regionalliga Süd/West, ehemals Baden-Württembergliga (BWL), ist die höchste Amateurliga in Baden-Württemberg. Unterhalb der Regionalliga Süd/West wird noch die Landesliga Baden-Württemberg ausgespielt. Am Spielbetrieb des LEV Baden-Württemberg nehmen 14 Mannschaften teil.

West

Der LEV NRW organisiert für Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz die Regionalliga West. Die besten Mannschaften der Regionalliga spielen in einer Relegationsrunde mit der Oberliga die Auf- und Absteiger aus.

Unterhalb der Regionalliga West organisiert der LEV NRW noch zwei weitere Ligen. Die NRW-Liga entstand 2010 durch Zusammenlegung von Verbandsliga und Landesliga. Die Bezirksliga bildet die unterste Liga und spielt 2010/11 mit 7 Mannschaften. Insgesamt nehmen etwa 35 Mannschaften am Spielbetrieb des LEV NRW einschließlich Oberliga teil. Der LEV NRW spielt seit 2010 auch einen NRW-Pokal aus, an dem alle Mannschaften im Spielbetrieb - ausgenommen zweite Mannschaften - teilnehmen können. Die beiden Finalisten nehmen am DEB-Pokal der folgenden Saison teil.

In Hessen besteht unterhalb der Regionalliga West die Hessenliga, deren Sieger in die Regionalliga West aufsteigen kann.

Mannschaften aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland nehmen sowohl im Spielbetrieb des LEV NRW, als auch in Hessen und Baden-Württemberg teil. Daneben wird vom Rheinland-Pfälzischen Eishockeyverband Rheinland-Pfalz-Liga ausgespielt, an der auch regelmäßig eine Mannschaft aus Luxemburg teilnimmt.

Norddeutschland

Für Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen organisiert der Niedersächsischer Eissportverband (NEV) die Regionalliga Nord. Unterhalb der Regionalliga organisiert der NEV die Landesliga Nord. Daneben wird vom Hamburgischen Eis- und Rollsportverband die Hanseliga organisiert, vom LEV Mecklenburg-Vorpommern die Ostseeliga.

Ostdeutschland

Unterhalb der Oberliga Ost organisiert der Sächsische Eissportverband die Regionalliga Ost, die 2011 aus der Sachsenliga entstand. Darunter gibt es Landesligen in Berlin und Thüringen. In Brandenburg gibt es keine offizielle Landesliga. Der Eissportverband Brandenburg richtet zwar die Brandenburger-Eishockey-Liga aus, ist jedoch nicht Mitglied des DEB.

Geschichte

Die erste Eishockeyliga wurde 1890 in Berlin gegründet: Die (mit Unterbrechungen) bis heute existierende Berliner Stadtliga. Im Laufe der Zeit entstanden weitere Landesligen. Ab 1912 bis 1948 wurden deutsche Meisterschaften im Pokalmodus zwischen den Siegern der jeweiligen Landesligen ausgetragen.

Bundesrepublik Deutschland

Erstmals 1948 wurde von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Eissport eine bundesweite Eishockeyliga eingerichtet, die Oberliga. Zur Saison 1958/59 löste die Bundesliga die Oberliga als höchste Spielklasse ab, die Oberliga bestand aber als zweithöchste, bundesweite Spielklasse weiter. Als dritthöchste Spielklasse wurde 1961 die in zwei regionale Gruppen Nord und Süd eingeteilte Gruppenliga eingeführt, die 1965 den Namen Regionalliga erhielt. Die Organisation der obersten drei Ligen übernahm ab 1963 der neu gegründete Deutsche Eishockey-Bund (DEB). Von 1966 bis 1970 war die Oberliga analog zur Regionalliga in zwei regionale Gruppen eingeteilt.

Zur Saison 1973/74 wurde die bundesweite 2. Bundesliga eingeführt. Die Oberliga wurde wieder zweigleisig gespielt, zwischen 1983 und 1985 gab es zusätzlich eine Gruppe Mitte. Die Regionalliga bildete nach einer Saison Spielpause die vierte Spielklasse, die ab 1975 in den drei Gruppen Nord, West und Süd, ab 1981 in den Gruppen Nord/West, Südwest und Süd, ab 1984 in Nord, West, Südwest und Süd, ab 1987 in Nord, West, Mitte, Südwest und Süd spielte. Die 2. Bundesliga wurde erstmals 1981/82 in zwei regionalen Gruppen ausgetragen und spielte von 1983 bis 1991 ebenfalls in den zwei Gruppen Nord und Süd.

Deutsche Demokratische Republik

In der DDR wurde 1950 durch den Deutschen Sportausschuß die DDR-Liga gegründet. Als 1952 die DDR-Oberliga als höchste Spielklasse eingeführt wurde, bestand die Liga als zweithöchste Spielklasse weiter. Zur Saison 1955/56 wurde die Liga in 1. Liga umbenannt und eine 2. Liga als dritthöchste Spielklasse eingeführt. Ab 1958 übernahm der Deutsche Eislauf Verband der DDR die Organisation des Spielbetriebs. Die 2. Liga wurde 1962 in Gruppenliga umbenannt und wurde ab 1965 nach Abschaffung der 1. Liga zur zweithöchste Spielklasse. Zur Saison 1970/71 wurde die Oberliga auf zwei Mannschaften (Dynamo Weißwasser und Dynamo Berlin) reduziert und die Gruppenliga abgeschafft. Unterhalb der Oberliga wurde nur noch eine Bestenermittlung in Turnierform durchgeführt.

Deutschland seit 1990

Bereits vor der staatlichen Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurden die beiden DDR-Oberligisten zur Saison 1990/91 in die Bundesliga der BRD aufgenommen. Zur Saison 1992/93 wurde die bisherigen 2. Bundesligen Nord und Süd zusammengelegt und Oberliga und Regionalliga jeweils auf zwei Gruppen Nord und Süd reduziert. Im Sommer 1994 wurde dann eine umfassende Reform durchgeführt: die Deutsche Eishockey Liga (DEL) wurde als geschlossene höchste Spielklasse eingeführt und löste die beiden Bundesligen ab. Unter der DEL wurden die 1. Liga und die 2. Liga, jeweils in Gruppen Nord und Süd, eingeführt. Die 1. Liga spielte in gemeinsamen Play-Offs den Deutschen Amateurmeister aus, welcher sich um die Aufnahme in die DEL bewerben konnte. Die 2. Liga Nord bestand aber nur bis 1997.

Die DEL wurde im Jahre 1996 unabhängig vom DEB, blieb diesem aber über einen Kooperationsvertrag verbunden. Der DEB gründete daraufhin 1998 wieder eine deutschlandweite Bundesliga, die nach einer Vereinbarung der DEL ab 1999 den Namen 2. Bundesliga erhielt – die DEL firmiert seitdem unter dem Namen "DEL – Die 1. Bundesliga". Ebenfalls 1999 wurden die bisherigen 1. Ligen in Oberligen umbenannt, die 2. Liga Süd in Regionalliga Süd. Im Norden Deutschlands bestanden ebenfalls Regionalligen, welche jedoch von den Landeseissportverbänden (LEV) organisiert werden. Die Oberliga Nord wurde 2001 aufgelöst. Die Oberliga Süd nahm die zwei verbliebenen Vereine auf und wurde damit de facto zur deutschlandweiten, dritthöchsten Spielklasse. Zur Saison 2002 übernahm die vom DEB gegründete Eishockeyspielbetriebsgesellschaft (ESBG) die Organisation von 2. Bundesliga und Oberliga, die Regionalliga wurde aufgelöst. Von 2002 bis 2005 spielte die Oberliga in den zwei Gruppen West und Ost, von 2005 bis 2007 wieder eingleisig. Seit 2007 wird in zwei Gruppen Nord und Süd mit Verzahnung der Gruppen während der Vorrunde gespielt. Nachdem eine endgültige Teilung in Nord und Süd zur Saison 2009/10 scheiterte und die Oberliga erneut eingleisig spielen musste, wird zur Saison 2010/11 eine Oberligareform durchgeführt: Die Oberliga wird demnach in vier regionalen Gruppen ausgespielt, die nicht mehr von der ESBG, sondern vom DEB (OL Süd) bzw. von den LEV (OL Nord, West, Ost) durchgeführt wird. Dafür wird die Liga mit Mannschaften der bisherigen Regionalligen Nord, Ost und West aufgefüllt.


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