Elabuga

Elabuga
Stadt
Jelabuga
Елабуга
Wappen
Wappen
Föderationskreis Wolga
Republik Tatarstan
Rajon Jelabuga
Erste Erwähnung 16. Jahrhundert
Stadt seit 1780
Fläche 41 km²
Höhe des Zentrums 70 m
Bevölkerung 70.000 Einw. (Stand: 2007)
Bevölkerungsdichte 1707 Ew./km²
Zeitzone UTC+3 (Sommerzeit: UTC+4)
Telefonvorwahl (+7)85557
Postleitzahl 42360x
Kfz-Kennzeichen 16, 116
OKATO 92415
Webseite http://www.elabugae.ru/
Geographische Lage
Koordinaten: 55° 46′ N, 52° 2′ O55.76666666666752.03333333333370Koordinaten: 55° 46′ 0″ N, 52° 2′ 0″ O
Jelabuga (Russland)
DEC
Jelabuga (Tatarstan)
DEC
Republik Tatarstan
Liste der Städte in Russland

Jelabuga (russisch Елабуга, tatarisch Alabuğa/Алабуга) ist eine Stadt in der russischen Teilrepublik Tatarstan, gelegen am rechten Ufer des Flusses Kama. Sie liegt auf einer Fläche von 18,4 Quadratkilometern und ist das Zentrum des gleichnamigen Rajons. Die Einwohnerzahl lag 2007 bei rund 70.000. Die Bevölkerung setzt sich zu 58,7 % aus Russen, 34,3 % Tataren und 1,7 % Tschuwaschen zusammen (Stand 1989).

Geschichte

Die Teufelsburg aus der Zeit der Wolgabulgaren
Spasskaja- (Erlöser-) Straße in Jelabuga

Die Ursprünge Jelabugas liegen im 11. Jahrhundert, als Wolgabulgaren hier eine Grenzfestung errichteten; die Überreste der „Teufelsburg“ (tatarisch: Şaytan qalası, russisch Чёртово городище) genannten Bauten sind bis heute erhalten. Im 16. Jahrhundert wurde auf dem heutigen Stadtgebiet ein russisches Dorf gegründet.

Seit 1780 hat Jelabuga Stadtrechte.

In Jelabuga existierte bereits vor dem Ende der Schlacht um Stalingrad ein sowjetisches Lager für Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs. Ab Februar 1943 wurden hauptsächlich deutsche Offiziere nach Jelabuga verbracht, zunächst die in Stalingrad in Gefangenschaft geratenen, später auch aus anderen Operationen der Roten Armee. Außer deutschen Kriegsgefangenen waren in Jelabuga auch Angehörige der Armeen mit Deutschland verbündeter Nationen interniert, so u. a. Rumänen, Italiener, Ungarn und Japaner. Es gab zwei NKWD-Hauptlager in der Stadt, Nr. 97A (Kamalager) und Nr. 97B (Klosterlager), und mehrere Nebenlager in den Wäldern.

Persönlichkeiten

Im Jahre 1892 wirkte in Jelabuga der österreichische Chemiker Carl Josef Bayer auf der Suche nach Bauxit und ließ hier eine Aluminium-Fabrik errichten.

Jelabuga ist der Geburtsort des russischen Malers Iwan Schischkin. Traurige Berühmtheit erlangte Jelabuga durch die bekannte russische Lyrikerin Marina Zwetajewa, die hier zusammen mit ihrem Sohn 1941 die letzten Tage ihres Lebens verbrachte, bevor sie Suizid beging. In der Stadt gibt es ein Museum über das Leben der Schriftstellerin.

Im Januar 1944 verstarb in einem Gefangenenlager bei Jelabuga der durch seine Stalingradmadonna bekannt gewordene deutsche Arzt Kurt Reuber, der hier – kurz vor seinem Tode – für die Gefangenen-Zeitung eine Zweitfassung seiner Madonna, die sogenannte „Gefangenen-Madonna“ zeichnete.

Eine ganze Reihe der ab 1943 in Jelabuga kriegsgefangenen Offiziere haben nach ihrer Rückkehr publizistisch gewirkt und dabei auch ihre Erinnerungen aus Tatarstan und Stalingrad verarbeitet, darunter der deutsche Schriftsteller Otfried Preußler (Buch Krabat), der als italienischer Militärgeistlicher in sowjetische Gefangenschaft geratene Jesuit und Missionar Pietro Alagiani, Udo Giulini (später Mitglied des Deutschen Bundestages und IHK-Präsident), Wigand Wüster (Aquarelle zu Jelabuga und Stalingrad), Fritz Wöss (Buch Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken) und Klaus Sasse („Der Königsberger“, nahm heimlich mit einer Miniaturkamera Fotos im Lager auf).

Arbeiten von Otfried Preußler und Wigand Wüster befinden sich im Museum der Stadt Jelabuga.

Weblinks


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