Elisabeth von Portugal

Elisabeth von Portugal
Die Hl. Königin Elisabeth, bzw. Isabel von Portugal.
St. Isabel von Portugal (links) mit ihrer Großtante St. Elisabeth von Thüringen. Gemälde von Petrus Christus
Die Hl. Königin Elisabeth, bzw. Isabel von Portugal, chilenisches Gemälde um 1820, der Darstellung auf ihrem Sarkophag nachempfunden.
Das gotische Hochgrab der Königin, in Coimbra, mit ihrer zeitgenössischen Darstellung.

Die Heilige Elisabeth von Portugal, geboren als Isabella von Aragon, (* 4. Januar 1271 in Saragossa; † 4. Juli 1336 in Estremoz), portugiesisch Rainha Santa Isabel, war Prinzessin von Aragonien und von 1282 bis 1325 Königin von Portugal, später Franziskanerin. Sie ist in Portugal eine heute noch populäre Heilige.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Elisabeth wurde als Tochter König Peters III. von Aragonien und der Konstanze von Hohenstaufen geboren. Sie war somit mütterlicherseits eine Urenkelin des römisch-deutschen Kaisers Friedrich II. Sie hatte fünf Geschwister, darunter die aragonesischen Könige Alfons III. und Jakob II. sowie Friedrich II. von Sizilien. Über die Mutter ihres Vaters, Yolanda von Ungarn war sie auch mit deren Halbschwester, der Heiligen Elisabeth von Ungarn verwandt, nach der sie auch benannt wurde.

Elisabeth war zeit ihres Lebens sehr fromm und verbrachte einen Großteil ihrer Zeit mit frommen Werken und Gebeten. Sie war am 24. Juni 1282[1] als Zwölfjährige mit König Dionysius von Portugal verheiratet worden, der ungeachtet seiner Ehe außereheliche Beziehungen einging, sie aber eifersüchtig kontrollierte. Ihre Sittsamkeit und Frömmigkeit fiel am portugiesischen Königshof, der zu Dionysius Zeiten einem wahren Sündenbabel geglichen haben muss, besonders auf. Als ihr Sohn Alfons IV. aus Sorge um sein Erbe seinem Vater den Krieg erklärte, ritt die Königin selbst unbewaffnet zwischen die beiden Armeen und verhinderte so die Schlacht zwischen Vater und Sohn. Nach dem Tode ihres Ehemannes zog sie sich als Franziskanerin in einen Nonnenkonvent nach Coimbra zurück, wo sie ein Leben der Buße und des Gebetes führte. Noch einmal wurde sie ihrem Ruf als Friedensstifterin gerecht, als 1336 ein Krieg zwischen ihrem Sohn Alfons IV. und seinem Schwiegervater, dem König von Kastilien ausbrach. Sie ritt trotz ihres hohen Alters und von Krankheit geschwächt nach Estremoz, wo sie sich wieder zwischen die beiden Armeen stellte und so erneut einen Krieg verhinderte. Elisabeth verstarb kurze Zeit später. Ebenso wie ihrer Großtante Elisabeth von Thüringen/Ungarn wird auch ihr ein Rosenwunder zugeschrieben.

Die Königin wurde in dem von ihr gestifteten, aber nur noch als Ruine erhaltenen Kloster Santa Clara-a-Velha[2] in Coimbra bestattet und später, samt ihrem gotischen Hochgrab, in das nahegelegene, neue Kloster Santa Clara-a-Nova[3] umgebettet.

Sie wurde 1625 von Papst Urban VIII. heilig gesprochen und wird vor allem in Portugal als Friedensstifterin verehrt. Noch heute tragen viele Kirchen und Schulen des Landes ihren Namen.

Familie

Mit ihrem Ehemann, König Dionysius, hatte sie zwei Kinder:

Einzelnachweise

  1. Douglas Richardson: Plantagenet Ancestry, Seite 588. ISBN 978-0-8063-1750-2 (englisch), abgefragt am 27. Juni 2011
  2. Zum ursprünglichen Bestattungsort
  3. Zur heutigen Grabstätte

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Elisabeth von Portugal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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