Emmi Böck

Emmi Böck

Emmi Böck (* 17. Juni 1932 in Zweibrücken; † 18. Dezember 2002 in Ingolstadt) war eine deutsche Autorin und volkskundliche Sagenforscherin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emmi Böck kam 1938 mit ihren Eltern nach Ingolstadt. 1952 machte sie ihr Abitur an der Gnadenthal-Oberrealschule und nahm 1953-1959 ein Germanistik-Studium in München auf. 1961 erfolgte der Beginn der volkskundlichen Sammeltätigkeit und Aufbau des größten privaten Sagenarchivs des bayerischen Raumes.

„Wer beim Thema ‚Sagen‘ womöglich bloß an Götter und Helden oder das klassische Altertum denkt, der hat gewiss noch nie ein Sagenbuch von Emmi Böck in der Hand gehabt. In ihren volkskundlichen Sagensammlungen sind überlieferte Erzählungen vor allem der kleinen Leute – oft in deren Sprache – aufbewahrt“, beschreibt der Bayerische Rundfunk die Arbeit der Ingolstädter Autorin.

1980 erhielt sie einen Forschungsauftrag der Bayerischen Landesstiftung: drei Bände mit Oberpfalz-Sagen (1982 Regensburger Stadtsagen, 1986 Sagen aus der Oberpfalz. Aus der Literatur, 1987 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund).

1981 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz für ihre Verdienste auf dem Gebiet der Sagenforschung und 1987 mit dem Bayerischen Verdienstorden für ihren bedeutenden Beitrag zur Brauchtums- und Kulturpflege in Bayern ausgezeichnet.

1988 und 1989 bekam sie weitere Forschungsaufträge: Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhauser Raum und für Sagen Mittelfranken. 2000 erhielt sie einen Kulturpreis der Stadt Ingolstadt.

Anlässlich ihres 70. Geburtstags und wenige Monate vor ihrem Tod berichtete der Ingolstädter Donaukurier über sie: „Doch gibt es noch eine andere Seite der Emmi Böck. Viele Jahre lang hat sie sich immer wieder politisch engagiert. 1967 nahm sie aktiv am Aufbau einer ‚Außerparlamentarischen Opposition‘ in Ingolstadt teil, organisierte später Ostermärsche und Bürgerinitiativen. Sie unterstützte 1981 den Krefelder Appell und die Friedensbewegung und demonstrierte gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf.“

Emmi Böck selbst sah ihr Leben und Werk so: „Im Grunde zählt ja nur die zwischenmenschliche Beziehung und die Arbeit selber.“ [1]

Werke

  • 1966 Ingolstadt, ein Bildband
  • 1973 Sagen und Legenden aus Ingolstadt und Umgebung und Die Hallertau, Bildband und Standardwerk über die Hopfenregion
  • 1975 Sagen aus der Hallertau
  • 1977 Sagen aus Niederbayern und Sagen und Legenden aus Eichstätt und Umgebung
  • 1982 Regensburger Stadtsagen – Legenden und Mirakel
  • 1984 Alexander Schöppner, Bayerische Legenden
  • 1986 Sagen aus der Oberpfalz
  • 1987 Sitzweil. Oberpfälzer Sagen aus dem Volksmund und Regensburger Wahrzeichen
  • 1989 Sagen aus dem Neuburg-Schrobenhausener Land
  • 1992 Bayerische Schwänke (herausgegeben von Emmi Böck und Max Direktor)
  • 1993 Köschinger Sagenbiachl und ein paar Legenden
  • 1995 Sagen aus Mittelfranken
  • 1996 Heinz Gaßner, Kleine Regensburger Volkskunde
  • 1998 Legenden und Mirakel aus Ingolstadt und Umgebung
  • 2002 Nürnberger Stadtsagen und Legenden

Quellen

  1. Interview im Schanzer Journal, Oktober 1987

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Böck — oder Boeck ist der deutsche Name folgender polnischer Orte: in der Woiwodschaft Pommern: Buka (Debrzno) (Böck, Kreis Flatow/Pommern) in der Woiwodschaft Westpommern: Buk (Przybiernów) (Böck, Kreis Cammin/Pommern) Buk (Dobra) (Böck, Kreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Boeck — Böck oder Boeck ist ein Ortsname: der deutsche Name des polnischen Ortes Buk in der Woiwodschaft Westpommern (Böck, Kreis Ueckermünde/Pommern) ein Personenname: August de Boeck (1865–1937), belgischer Komponist, Organist und Musiklehrer Cæsar… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bo–Boc — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Träger des Bayerischen Verdienstordens/B — Träger des Bayerischen Verdienstordens   A B C D E F G H I J …   Deutsch Wikipedia

  • Ablaßmühle — Die Ablaßmühle im Anlautertal ist ein Ortsteil des Marktes Titting im Landkreis Eichstätt in der Südlichen Frankenalb …   Deutsch Wikipedia

  • Der Dollinger — Saal im ehemaligen Dollingerhaus, Kupferstich 1729 Die Dollingersage ist eine Regensburger Stadtsage, die in mehreren Versionen überliefert ist. Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Dollingerlied — Saal im ehemaligen Dollingerhaus, Kupferstich 1729 Die Dollingersage ist eine Regensburger Stadtsage, die in mehreren Versionen überliefert ist. Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Dollinger — Saal im ehemaligen Dollingerhaus, Kupferstich 1729 Die Dollingersage ist eine Regensburger Stadtsage, die in mehreren Versionen überliefert ist. Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Herlingshard — ist ein Weiler des oberbayerischen Marktes Titting im Landkreis Eichstätt im Naturpark Altmühltal. Herlingshard. Aquarell von Siegfried Schieweck Mauk, Eichstätt …   Deutsch Wikipedia

  • Holladau — Die Hallertau, Holledau oder Hollerdau ist eine fast zentral in Bayern gelegene Kulturlandschaft, die grob von den Städten Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg, Freising und Schrobenhausen abgegrenzt wird. Heutige Ausdehnung der Hallertau …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”