Empirische Kommunikationsforschung

Empirische Kommunikationsforschung

Die Empirische Kommunikationsforschung bemüht sich darum, menschliche Kommunikation mittels Datenerhebung im Feld kategorisierbar zu machen. Die angenommenen Kategorien oder Kommunikationsformen müssen dabei durch im Feld gewonnene Daten belegt werden können. Die Empirische Kommunikationsforschung findet Anwendung in kultur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen wie etwa der Sozio- oder Ethnologie, wo sie zum Beispiel Bestandteil der Netzwerkanalyse sein kann, stößt aber auch im Bereich der Unternehmensforschung auf zunehmendes Interesse.

Empirisch bedeutet, Erfahrungen über die Realität zu sammeln, zu systematisieren und diese Systematik auf den Gegenstandsbereich der Kommunikationswissenschaft anzuwenden. Innerhalb der empirischen Verfahren gibt es verschiedene Methoden der Datenerhebung:[1]

  • Befragung
  • Inhaltsanalyse
  • Beobachtung
  • Physiologische Messung

Mit der Befragung (schriftlicher Fragebogen, Telefoninterview,…) erhebt man vorwiegend Einstellungen und Meinungen zu einem gewissen Thema. Mit der Inhaltsanalyse versucht man Inhalte der Kommunikation zu analysieren. Bei Beobachtungen steht das natürliche, reale Verhalten im Mittelpunkt des Interesses. Befragung und Inhaltsanalyse sind die am häufigst eingesetzten Methoden der Datenerhebung. Beide Verfahren können experimentell oder nicht-experimentell angelegt werden.

Empirische Kommunikationsforschung als Prozess betrachtet, läuft nach einem festgelegten Schema ab. Man entwickelt eine allgemeine Hypothese, eine Theorie, übersetzt diese in ein empirisches Vorgehen, zum Beispiel eine Befragung, entwickelt dazu Indikatoren, welche in eine Frage gewandelt werden und aus den Untersuchungsergebnissen versucht man Rückschlüsse auf die ursprüngliche Überlegung zu schließen.

Ziele der empirischen Kommunikationsforschung sind das Beschreiben und Erklären von kommunikationswissenschaftlichen Phänomenen. Hier kann wiederum die deskriptive und die explanative Forschung unterschieden werden. Während sich die erstere auf die systematische Beschreibung bestimmter Phänomene richtet, wie zum Beispiel die konkrete Mediennutzung in der Bevölkerung, beschäftigt sich die explanative Forschung mit Wenn-Dann-Beziehungen zwischen zwei oder mehreren Sachverhalten.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. H.-B. BROSIUS, F. KOSCHEL: Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001

Literatur

  • H.-B. BROSIUS, F. KOSCHEL: Methoden der empirischen Kommunikationsforschung. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-531-13365-9.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kommunikationsforschung — Kommunikationswissenschaft ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial und Geisteswissenschaften, die sich mit menschlichen Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunikationswissenschaften — Kommunikationswissenschaft ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial und Geisteswissenschaften, die sich mit menschlichen Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunikationswissenschaftler — Kommunikationswissenschaft ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial und Geisteswissenschaften, die sich mit menschlichen Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen… …   Deutsch Wikipedia

  • Kommunikationswissenschaft — ist eine wissenschaftliche Forschungsdisziplin im Bereich Sozial und Geisteswissenschaften, die sich mit menschlichen Kommunikationsvorgängen befasst. Die Forschungsinhalte unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Universitäten zum Teil… …   Deutsch Wikipedia

  • Patrick Rössler — (* 1964 in Baden Baden) ist ein deutscher Hochschullehrer für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt empirische Kommunikationsforschung. Er ist seit 2000 Professor an der Universität Erfurt. Werdegang Patrick Rössler studierte Publizistik …   Deutsch Wikipedia

  • Agenda-Setting — Der Begriff Agenda Setting (engl.) bzw. Agendasetzung bezeichnet die Funktion der Massenmedien, durch das Setzen konkreter Themenschwerpunkte und Einschätzungen in der öffentlichen Meinung, die öffentliche Agenda (lateinisch: „zu tuende Dinge“)… …   Deutsch Wikipedia

  • Agendasetzung — Der Begriff Agenda Setting (engl.) bzw. Agendasetzung bezeichnet die Funktion der Massenmedien, durch das Setzen konkreter Themenschwerpunkte und Einschätzungen in der öffentlichen Meinung, die öffentliche Agenda (lateinisch: „zu tuende Dinge“)… …   Deutsch Wikipedia

  • Agenda Setting — (engl.) bzw. Agendasetzung bezeichnet das Setzen konkreter Themenschwerpunkte. In der Politikwissenschaft wird Agenda Setting insbesondere als ein Teil des in den 1950er Jahren entworfenen Politikzyklus wahrgenommen. In der Publizistik und… …   Deutsch Wikipedia

  • Klaus Merten — (* 1940 in Potsdam) ist ein deutscher Kommunikationswissenschaftler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kommunikation und Lügen 3 Kommunikationsbegriffe nach Merten 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Landtag Nordrhein-Westfalen — Wappen Parlamentsgebäude …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”