Enzweihingen

Enzweihingen
Enzweihingen
Wappen von Enzweihingen
Koordinaten: 48° 55′ N, 8° 59′ O48.91788.9833Koordinaten: 48° 55′ 4″ N, 8° 59′ 0″ O
Einwohner: 3.830
Eingemeindung: 1. Jan. 1971
Postleitzahl: 71665
Vorwahl: 07042
Rathaus und Kirche

Enzweihingen ist ein Teilort der Großen Kreisstadt Vaihingen an der Enz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Mittelalter gehörte Enzweihingen zur Diözese Speyer. Nach der Schlacht bei Lauffen im Jahr 1534 kam Enzweihingen unter die Herrschaft von Herzog Ulrich von Württemberg, und damit zwangsweise zur evangelischen Konfession. Das Religionsedikt von 1806 änderte wenig an der konfessionellen Aufteilung. Erst durch den Zuzug von Heimatvertriebenen ab 1945 etablierte sich wieder eine katholische Gemeinde am Ort.

In Enzweihingen bestand bereits im frühen 16. Jahrhundert eine Poststation an der von den Taxis, später Thurn und Taxis betriebenen reitenden Post auf dem Niederländischen Postkurs, der von Brüssel, an Worms und Speyer (Rheinhausen) vorbei über Augsburg, Innsbruck und Trient nach Italien führte. Als erster Posthalter ist um 1520 Hieronymus (Jeremias) von Taxis, ein Bruder des späteren Augsburger Postmeisters Seraphin I. von Taxis belegt.[1] Von Enzweihingen zweigte eine Postroute über Pforzheim nach Straßburg ab. Seit 1805 verlief die Strecke Stuttgart–Karlsruhe der Württembergische Post über Enzweihingen.

Enzweihingen wurde am 1. Januar 1971 nach Vaihingen eingemeindet.

Geographie

Lage

Enzweihingen liegt rund drei Kilometer östlich der Kernstadt von Vaihingen zwischen Strohgäu und Heckengäu, am Zusammenfluss von Kreuzbach, Strudelbach und Enz auf 200–300 m Höhe. Die benachbarten Ortschaften sind (von Nordosten im Uhrzeigersinn) Oberriexingen, Pulverdingen, Hochdorf, Riet, Aurich, Vaihingen an der Enz.

Verkehr

Enzweihingen mit Bahnbrücke

Enzweihingen liegt an der Bundesstraße 10 Stuttgart–Pforzheim, sowie nahe der Schnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart, die die Enz direkt nordöstlich von Enzweihingen mit der 1044 m langen Enztalbrücke quert und in den Marksteintunnel übergeht. Ein eigener Bahnanschluss besteht seit Stilllegung der Vaihinger Stadtbahn 2002 nicht mehr.

Die Trassenführung der B 10 durch den Ort sorgt für eine hohe Belastung der Anwohner. Seit den 1970er Jahren werden Alternativen projektiert und geplant. Derzeit thematisiert wird eine von Bund, Land und Stadt bevorzugte Tunnellösung unter dem jetzigen Verlauf der B 10, sowie zwei von einer Bürgerinitiative favorisierte Varianten einer Umfahrung durch das am nördlichen Ortsrand gelegene Industriegebiet. Da davon aber auch Teile der Enzauen betroffen wären, bestehen naturschutzbedingte Hürden.[2][3]

Wappen

Wappen Enzweihingen

Das Wappen von Enzweihingen zeigt im gespaltenen Schild vorne in Rot ein aufrechtes goldenes Bockshorn, hinten in Gold eine aufrechte schwarze Hirschstange. Die Hirschstange zeigt die Zugehörigkeit von Enzweihingen zu Württemberg. Das älteste bekannte Wappen von Enzweihingen stammt aus dem frühen 15. Jahrhundert und ist dem heutigen Wappen weitgehend gleich.

Infrastruktur

Bildung

  • Grund- und Werkrealschule

Berühmte Namen

  • Karl Blessing, Präsident der Deutschen Bundesbank von 1958 bis 1969, geboren am 5. Februar 1900 in Enzweihingen
  • Konstantin Freiherr von Neurath, Politiker, Reichsaußenminister 1932–1938, gestorben am 14. August 1956 in Enzweihingen-Leinfelder Hof

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Behringer: Im Zeichen des Merkur, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 76 mit Bezug auf Joseph Rübsam, in: ADB 37, 1894.
  2. Pressemitteilung Regierungspräsidium Baden-Württember mit Details zu den drei neuen Varianten der Trassenführung der B 10
  3. Pressemitteilung Regierungspräsidium Baden-Württemberg zu drei Varianten der Trassenführung B10

Weblinks

 Commons: Enzweihingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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