Eosphorus

Eosphorus
Eos fliegt mit ihrem Wagen über das Meer, rotfiguriger Krater aus Unteritalien, 430-420 v. Chr., Staatliche Antikensammlungen
Eos von Evelyn De Morgan (British, 1850-1919)
Eos verfolgt Tithonos (Athen, Achilles-Maler, um 470/60 v.Chr.)

Eos (altgriechisch: Ἠώς Ēōs) ist eine griechische Göttin. Ihre römische Entsprechung ist Aurora, nach der auch das rot-grünliche Polarlicht benannt wird.

Inhaltsverzeichnis

Mythos

Eos ist ist die griechische Göttin der Morgenröte und die Tochter des Titanenpaares Hyperion und Theia. Ihre Geschwister sind der Sonnengott Helios und die Mondgöttin Selene (römisch Luna).

Ihre Aufgabe bestand darin, allmorgendlich mit ihrem Gespann aus dem Okeanos aufzutauchen und damit den Tag anzukündigen, was zu ihrem Beinamen die Früherwachende führte. Sie fuhr ihrem Bruder Helios, bei dessen Reise über den Himmel, im eigenen Wagen voraus. Ihre Pferde hießen Phaethon („Schimmer“, oder „der Glänzende“) und Lampos („Glanz“, oder „der Helle“). Schon bei Homer wird Eos' Schönheit über alle Maßen gepriesen. Sie erscheint als eine anmutige, schöngelockte, rosenarmige und rosenfingerige Göttin („rhododáktylos“), in einem Kleid aus Safran gewandet. Mit ihrem ersten Gatten, dem Titan Astraios hatte sie viele Kinder, neben dem Eosphoros (Morgenstern, (lat. Lucifer)) auch die vier Winde Zephyr, Notos, Boreas und Euros.

Ihre Liebschaft mit dem Kriegsgott Ares hatte schlimme Folgen für sie. Die erboste Aphrodite, die Göttin der Liebe und Geliebte des Ares, flößte der Eos aus Rache die unstillbare Begier nach jungen, sterblichen Männern ein. Seither musste Eos sich, wenn sie morgens über den Horizont zog, überall nach jungen Männern umsehen. Dies trieb ihr die Schamröte ins Gesicht, und der Himmel errötete mit ihr.

Liebesverhältnisse hatte sie auch mit den Sterblichen Kleitos und Orion. Ihre Affäre mit Kephalos hatte tragische Folgen, die dazu führten, dass dessen Frau Pokris starb. Beider Sohn war Phaëton (Dieser war nach anderen Quellen ein Sohn des Helios). Auch mit Ganymed, den Zeus aus Liebe auf den Olymp geholt hatte, soll sie eine Liebschaft gehabt haben.

Den Tithonos, einen Prinzen aus dem Geblüt des Ilos, entführte und heiratete sie und erbat von Zeus für diesen die Unsterblichkeit. Allerdings vergaß sie, auch um die ewige Jugend für ihn zu bitten. So alterte Tithonos, unfähig zu sterben, er schrumpfte ganz ein, und seine Stimme wurde immer schriller, so dass ihn Zeus schließlich aus Mitleid in eine Zikade verwandelte, die seither Eos begleitete. Beide hatten zwei Söhne, Emathion (der von Herakles getötet wurde) und Memnon, König der Aithiopier, den Achill im Kampf um Troja erschlug. Eos entführte den Leichnam des Memnon und brachte ihn nach Aithiopien zurück. Diesen Sohn beweint sie noch immer, und ihre Tränen fallen jeden Morgen als Tau vom Himmel.

Ihr Thron stand an der Quelle des Okeanos.

Religiöse Kulte sind für sie nahezu unbekannt, nur in Athen scheint sie verehrt worden zu sein.

Ikonografie und Rezeption

In der griechischen Kunst wird Eos etwa seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. geflügelt dargestellt. Eine bekannte Darstellung findet sich auf dem Pergamonaltar. Homer nennt sie die Safran-gewandete (Illias 8,1) oder die Rosenfingrige.

Stammbaum der Titanen

Uranos <------ Gaia <------ Chaos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Göttergeschlecht der Titanen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Hyperion
 
Theia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Selene
 
Eos
 
Helios


Weblinks


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