Epipaläolithikum

Epipaläolithikum
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Steinzeit

Das Epipaläolithikum war eine Übergangszeit in der technologischen Entwicklung des Menschen von der Altsteinzeit zur Jungsteinzeit. Benutzt wird dieser Terminus für die Regionen der Welt, die nicht oder kaum von den Eiszeiten geprägt wurden, inklusive des Mittelmeerraumes. Nördlich der Alpen wird für den Zeitraum ab dem Beginn des Holozäns um 9.600 v. Chr. der Begriff Mittelsteinzeit (Mesolithikum) benutzt.

Das Epipaläolithikum begann, regional verschieden vor etwa 20.000 Jahren und endete – regional verschieden – mit dem Beginn des Neolithikums. Genutzt wird dieser Begriff vor allem im Nahen Osten, Anatolien und Zypern sowie in Nordafrika, also in Gebieten, die sehr früh in den Prozess der Neolithisierung eintraten. Der im nördlichen Mitteleuropa mit dem postglazialen Klimawandel beginnende Prozess der Wiederbewaldung wirkte sich im Vorderen Orient in Form mehrerer stark arider Klimaphasen aus. Dadurch wurde in diesen Gebieten der wirtschaftliche Wandel („Neolithische Revolution“) beschleunigt. Archäologische Kulturen dieser Region sind das Natufien (Levante) und das Präkeramische Neolithikum (Südanatolien, Syrien).

Auch in Südeuropa - besonders im romanischen Sprachraum - wird der Begriff Epipaläolithikum verwandt. Er umfasst hier die archäologischen Kulturen des Spätglazials am Ende der Würmeiszeit, wie das Azilien. Das Ende des Epipaläolithikums wird mit dem Beginn des Neolithikums um 6000 v. Chr markiert.

Werkzeugformen

Mikrolith

Die epipaläolithischen Jäger und Sammler nutzten Feuerstein- oder Obsidian-Werkzeuge und Waffen, die unter dem Begriff Mikrolithen zusammengefasst werden. Diese sehr kleinen, retuschierten Klingenbruchstücke oder Mikroklingen (Mikrolithen) wurden mit Birkenpech, Asphalt oder gebranntem Kalk in hölzernen Schäften befestigt (Speere, Messergriffe usw.). Die Lebensweise war meist nomadisch.

Fundorte des Epipaläolithikums


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