Erblichkeit (Mathematik)

Erblichkeit (Mathematik)

In der Mathematik liefert die Länge einer projektiven Auflösung eines Moduls über einem Ring R in einem gewissen Sinne ein Maß dafür, wie „kompliziert“ der Modul ist.

Ein Ring R heißt erblich, wenn jeder Untermodul eines projektiven R-Moduls projektiv ist. D.h., jede minimale projektive Auflösung eines Moduls stoppt bereits nach zwei Schritten.

Bei nicht-kommutativen Ringen unterscheidet man zwischen Links- und Rechtserblichkeit: Ein Ring R heißt links-erblich, wenn jeder Untermodul eines projektiven R-Linksmoduls projektiv ist. Entsprechend heißt ein Ring R rechts-erblich, wenn jeder Untermodul eines projektiven R-Rechtsmoduls projektiv ist. Es gibt Ringe, die links-, aber nicht rechts-erblich sind, und umgekehrt.

Beispiele

  • Jeder Körper K ist erblich, da alle K-Moduln (= K-Vektorräume) frei und damit projektiv sind.
  • Jeder halbeinfache Ring ist erblich, da jeder Modul über dem Ring projektiv ist.
  • Jeder Hauptidealring ist erblich, da hier projektive Moduln frei sind und Untermoduln freier Moduln ebenfalls frei.
  • Jede Wegealgebra eines Köchers ist erblich.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Normaler Raum — Hinweis: Es gibt zwei unterschiedliche Definitionen für normale Räume und T4 Räume, bei denen die beiden Begriffe vertauscht sind. Hier gilt, dass ein T4 Raum normal und hausdorffsch ist (ein normaler Raum ist hier aber nicht hausdorffsch).… …   Deutsch Wikipedia

  • Begriffsschriftnotation — Das Titelblatt der Begriffsschrift Die Begriffsschrift ist ein schmales, weniger als hundert Seiten umfassendes Buch des Jenaer Mathematikers und Philosophen Gottlob Frege zur Logik. Es wurde 1879 mit dem Untertitel „Eine der arithmetischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Begriffsschrift — Das Titelblatt der Begriffsschrift Die Begriffsschrift ist ein schmales, nur etwa achtzig Seiten umfassendes Buch des Jenaer Mathematikers und Philosophen Gottlob Frege zur Logik. Es wurde 1879 mit dem Untertitel „Eine der arithmetischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Asperger-Syndrom — Klassifikation nach ICD 10 F84.5 Asperger Syndrom …   Deutsch Wikipedia

  • Fritz Lenz — (* 9. März 1887 in Pflugrade; Kreis Naugard, Pommern; † 6. Juli 1976 in Göttingen) war ein deutscher Anthropologe, Humangenetiker und Eugeniker. In der Zeit der Weimarer Republik und im nationalsozialistischen Deutschen Reich war er einer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Julius Duncker — (* 26. Mai 1881 in Ballenstedt, Anhalt, heute Sachsen Anhalt; † 22. Dezember 1961 in Saarbrücken) war ein deutscher Ornithologe, Genetiker und Rassenhygieniker.[1] Inhaltsverzeichnis 1 Studium, Familie, Beruf und Vogelforschung …   Deutsch Wikipedia

  • Frankreich — (lat. Franco Gallia, franz. la France; hierzu die Übersichtskarte »Frankreich« und Karte »Frankreich, nordöstlicher Teil«), Republik, eins der Hauptländer Europas, erstreckt sich zwischen 42°20 bis 51°5 nördl. Br. und 4°48 westl. bis 7°39 östl. L …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Japān — (hierzu Karte »Japan und Korea«), Inselreich im äußersten Osten Asiens, das Nihón, Nippón oder Dai Nippon der Japaner, im Mittelalter Zipangu genannt. Diese Namen stammen teils von der chinesischen Bezeichnung Dschipönnkwo, teils von den sinisch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Rousseau — (spr. russo), 1) Jean Baptiste, franz. Dichter, geb. 6. April 1670 in Paris, gest. 17. März 1741 in Brüssel, war der Sohn eines Schuhmachers, der ihm eine sorgfältige Erziehung geben ließ, machte sich früh durch seine formvollendeten Poesien,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”