AirPower

AirPower
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Eröffnungsparade: Hubschrauber des Bundesheeres

AirPower ist der Name einer Flugschau des Österreichischen Bundesheeres, Red Bull und des Landes Steiermark, die alle zwei Jahre am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg bei freiem Eintritt stattfindet. Die erste derartige Veranstaltung fand am 20. und 21. Juni 1997, damals noch unter dem Namen Internationaler Flugtag, am Zeltweger Militärflugplatz statt.

Seit 2003 existiert die Flugschau unter dem Namen AirPower, 2005 wurde die Veranstaltung erneut ausgeführt. Wegen Umbauarbeiten am Fliegerhorst aufgrund der Einführung der Eurofighter fand 2007 keine Veranstaltung statt. Beginnend mit der AirPower09 am 26. und 27. Juni 2009 soll wieder der Zwei-Jahres-Rhythmus eingehalten werden. Die AirPower ist die größte Flugshow in Europa.[1]

Inhaltsverzeichnis

AirPower03

Die AirPower03 fand am 27. und 28. Juni 2003 statt. Unter den etwa 250.000 Besuchern befanden sich auch viele ausländische Gäste, die zum ersten Mal in die Region und in die Steiermark gekommen waren. Das 20-stündige Flugprogramm wurde von Piloten aus 19 Nationen absolviert und bestand unter anderem aus einer Leistungsschau des Österreichischen Bundesheeres sowie der Weltpremiere des Red Bull Air Race.

Die italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori

Es wurden Flugzeuge aus hundert Jahren Fluggeschichte präsentiert, unter anderem die Fokker Dr.I, die F4U „Corsair“, die F-16 „Falcon“, der Transporthubschrauber UH-60 „Black Hawk“ oder der Eurofighter Typhoon. Eine seltene Besonderheit stellte das Zusammentreffen der sechs besten Kunstflugstaffeln der Welt dar: Frecce Tricolori aus Italien, Patrouille de France, Patrouille Suisse, Turkish Stars, die britischen Red Arrows sowie die spanische Patrulla Águila.[2]

Zwischenfall

Während eines Kappenrelativsprungs, ein Springer stellt sich während des Sprungs auf den geöffneten Fallschirm eines anderen, wurde ein 31-jähriger Springer des Red Bull Demo Teams schwer verletzt, nachdem er sich in den Leinen seines Schirms verfing und auch der Notfallschirm nur zur Hälfte öffnete.[2]

AirPower05

Chance-Vought F4U der Flying Bulls
Eine Saab 105 OE
Peggy Krainz vor ihrem Kunstflug

Die AirPower05 fand am 24. und 25. Juni 2005 statt. Mit mehr als 250.000 Besuchern war die AirPower05 die größte Veranstaltung des Jahres in der Steiermark. Es wurden 230 Fluggeräte aus 20 Nationen präsentiert.[3]

Nach der Weltpremiere im Jahr 2003 war die AirPower05 die dritte Station der diesjährigen Red Bull Air Race Series. Neben den bereits bei der AirPower03 vertretenen Kunstflugstaffeln Frecce Tricolori, Red Arrows, Patrouille de France, Patrouille Suisse und Patrulla Águila war auch das schwedische Team 60 zu sehen.

Mit möglichen Höchstgeschwindigkeiten von Mach 2,5 bzw. Mach 2,3 wurden mit der F-15 „Eagle“ und der MiG-29 „Fulcrum“ die schnellsten Jets der Flugschau präsentiert. Mit einer Flügelspannweite von 44.84 Metern und einem Höchstabfluggewicht von 155 Tonnen war der Airbus A300-600ST „Beluga“ das größte und schwerste Flugzeug. Als älteste Flugzeuge waren eine Boeing Stearman sowie eine Bücker Jungmann aus dem Jahr 1934 zu sehen.[3]

Jubiläumsjahr der österreichischen Luftstreitkräfte

Anlässlich seines 50-jährigen Bestehens präsentierte das Österreichische Bundesheer mit der YAK 11 das erste Flugzeug der 1955 neu gegründeten Österreichischen Luftstreitkräfte. Neben der ab 1964 eingesetzten Saab „Safir“ und der seit 1970 als Trainingsflugzeug im Einsatz befindlichen Saab 105 waren auch die Hubschrauber „Black Hawk“ und Bell 212 zu sehen.

Am zweiten Tag der Flugshow führten die von 1988 bis 2005 im Dienst der österreichischen Luftstreitkräfte stehenden Saab 35 Draken ihren letzten Formationsflug vor. Später wurde der seit 2007 für die Sicherheit im österreichischen Luftraum verantwortliche Eurofighter Typhoon präsentiert.[4]

Trivia

Während der AirPower05 wurden von den mehr als 600 Mitarbeitern der 31 steirischen Gastwirte rund 80.000 Schnitzel, 40.000 Hühner, 100.000 Hausbratwürste, 500 kg Senf, 220.000 Semmeln sowie 100.000 Flaschen Bier an die Besucher verkauft. Insgesamt wurde die Umwegrendite auf 15 Millionen Euro geschätzt.[3]

AirPower09

Die AirPower09 fand am 26. und 27. Juni 2009 statt. Rund 280.000 Besucher stellten einen neuerlichen Besucherrekord dar.

Den Kerosinverbrauch für 2009 bezifferte das Bundesheer mit 150.000 Liter, wobei Insider die Zahl weit höher schätzen.[5]

Kritik

Neben der Gefahr eines Unfalls durch einen Flugzeugabsturz werden vor allem die hohen Kosten (die zu zwei Drittel mit Steuermittel finanziert werden), die hohe Umweltbelastung durch Autos und Flugzeuge und die Werbung für das Militär kritisiert. Besonders die örtlichen Grünen, die KPÖ und die Sozialistische Jugend üben öffentlich Kritik an der AirPower. Renate Pacher, Landtagsabgeordnete der KPÖ aus Knittelfeld, stellte zur AirPower 2009 die Frage, ob das Geld, welches für die AirPower aufgewendet wird und nur „kurzfristige Umsatzsteigerungen“ bringe, nicht sinnvoller in „sanften Tourismus“ in der Region investiert wäre, während sie auch befürchtet, dass das Aichfeld das Image einer „Militärregion“ erlangen könnte.[6][7]

Befürworter der Flugschau verteidigen die wirtschaftliche Bedeutung der AirPower für die Region und betonen, dass es während der AirPower 2005 etwa 50.000 zusätzliche Nächtigungen in der Region gab und rund 15 Millionen Euro in der Region ausgegeben wurden.[8] Gegner zweifeln diese Zahlen an und halten entgegen, dass laut der Fremdenverkehrsstatistik des Landes Steiermark im gesamten Murtal im Sommerhalbjahr 2005 nur 13.773 Betten zur Verfügung standen und es gegenüber 2004 im Juni 2005 lediglich rund 8000 Übernachtungen mehr gab.[9]

AirPower11

Fokker DR.1 über F16 bei der Airpower11

Die AirPower11 fand am 1. und 2. Juli 2011 statt. Diesmal kamen ca. 290.000 Zuschauer.

Trivia

Im Monat vor der Flugshow wurde versucht Weißstörche, die das Gebiet um den Fliegerhorst Hinterstoisser zur Nahrungsaufnahme aufsuchten, zu vertreiben.[10][11] Die Maßnahmen zeigten im Großen und Ganzen die erwünschte Wirkung, dennoch musste das Flugprogramm in einem Fall kurz unterbrochen werden, weil sich eines der Tiere auf dem Gelände zeigte.

Zwischenfall

Bei einem Sprung aus einer Hercules-Transportmaschine verhedderten sich die Fallschirme zweier Fallschirmspringer. Beide Soldaten kamen hart auf der Erde auf und wurden ins Spital geflogen.[12]

 Commons: Airpower11 – Sammlung von Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. AIRPOWER 11. Steirische Tourismus GmbH. Abgerufen am 3. Juli 2011.
  2. a b Österreichs Bundesheer – Airpower03 (abgerufen am 1. Juli 2009)
  3. a b c Österreichs Bundesheer – Airpower05 – ein Erfolg in Zahlen (abgerufen am 1. Juli 2009)
  4. Österreichs Bundesheer – Live-Geschichtsunterricht für 80.000 Besucher (abgerufen am 1. Juli 2009)
  5. kleinezeitung.at: AirPower09 bricht alle Rekorde, 27. Juni 2009
  6. derStandard.at: Kritik an AirPower im Aichfeld, 24. Juni 2009
  7. kleinezeitung.at: Grüne, KPÖ und Sozialistische Jugend üben Kritik an AirPower, 4. Juni 2009
  8. kleinezeitung.at: Die Welt zu Gast im Murtal, 21. Juni 2009
  9. Fremdenverkehrsstatistik Steiermark (abgerufen am 26. Juni 2009)
  10. Fliegerhorst: Soldaten im Störche-Krieg diepresse.com
  11. Soldaten vertreiben Störche mit Blicken orf.at, abgerufen am 20. Juni 2011
  12. http://steiermark.orf.at/stories/524260/

Weblinks

 Commons: Airpower – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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