Erika Rauschning

Erika Rauschning

Erika Rauschning (* 1923 in Stralsund) ist eine deutsche Malerin, Lyrikerin, Modedesignerin und Autorin.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Malerei

Erika Rauschning studierte Malerei u.a. bei Oskar Kokoschka an der Kunstakademie Dresden und bei Werner Otte in Salzburg Lithographie, bei Rudolf Hradil die Kunst der Radierung und bei Arik Brauer in Wien die Altmeisterliche Malerei.

Die Künstlerin arbeitet mit Öl-, sowie Acryl- und bevorzugt mit Aquarellfarben.

Im April/Mai 2008 stellte Erika Rauschning ihr derzeit neustes Gesamtkunstwerks „Stressmaschine“ in dem Atelier und Galerie Bildarium aus. Die „Stressmaschine“ besteht aus Einzelkunstwerken, die die heutige Arbeitswelt kritisch beleuchten. Dabei lässt Erika Rauschning ihre Lyrik (gelesen und auch als Aushang) mit den Bildern zu einem audiovisuellen Gesamtkunstwerk verschmelzen. Trotz der Beziehung zu Kokoschka ist sie weder dem Expressionismus noch einem anderen Kunststil eindeutig zuzuordnen. Von der totalen Abstraktion zum Teil auch mit kubistischen Elementen bis hin zum expressionistischen Stillleben findet sich ein breites Repertoire. Ihre Werke in Öl und Acryl fallen in der Regel durch starke, dynamische Kontraste auf. Ihr Duktus ist unverkennbar. Die Künstlerin integriert in ihre Bilder auch außergewöhnliche Materialien wie z. B. Sand. Ihre Aquarelle zeigen das Wechselspiel von weißen Flächen und Freiraum mit farblich gefüllten Räumen. Sie malt neben Leinwand u.a. auch auf Fotopapier und Tapeten.

Sie lebt seit 1953 in Osnabrück.

Ausstellungen (Auswahl)

Lyrik und Literatur

Erika Rauschning ist als Lyrikerin und Schriftstellerin Mitglied der europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge“ e.V. Neben Gedichten verfasst sie Essays. Sie hat auch das Schauspiel Die Lebensbrücke - Ein poetisches Traumspiel in 12 Szenen, das 1984 in Osnabrück uraufgeführt wurde, geschrieben. Die Gedichte entstehen in der Regel während Autofahrten. Die meisten Gedichte haben lebensnahe Probleme zum Inhalt.

Sommerurlaub

Das Einmaleins
des Seligseins verlernt.
Was anfangen
mit soviel Sonne
und soviel Entführung
die Baumkronen entlang.

Rundum die Gangart
der Langenweile betrachtend,
wie sie schmerzunempfindlich
Kleinode unter den Zehen zerrollt,
die schönen Gefahren,
alle Tage sprießt
Honig von ihren Lippen.

Gesichtern begegnen,
darin sich die Einsamkeit
die Zunge leckt.
Gespräche führen
mit sich selbst,
Stein um Stein
fliegen die Worte davon.

Das Sommerweib geht um,
trächtig mit Gelüsten,
ausgespien auf den Straßen
verfahrene Fahrscheine,
Reste von Zigaretten,
Silberblankes von Pfefferminz.

Wenn ich mich mit dem Staub
dieser Straße
gewaschen habge,
wird die Ruhe
über mich kommen.

Für die Verdienste in der fortschrittlichen Literatur erhielt Erika Rauschning die Hugo-Carl-Jüngst-Medaille. Darüber hinaus wurde sie am 26. September 2008 für ihre musische Doppelbegabung von der Europäischen Autorenvereinigung „Die Kogge e.V.“ in Minden ausgezeichnet.

Bibliographie

  • Unter Handzeichen stehen. Verlag Lechte, Emsdetten 1977. ISBN 3-7849-1079-3. (Gedichte)
  • Selbstbehauptungen. Verlag Leuchten, Emsdetten 1980. ISBN 3-7849-1116-1. (Gedichte)
  • Wege die wir gehen. Verlag Leuchten, Emsdetten 1980. ISBN 3-88788-001-3. (Gedichte)
  • Tage im Mai. Verlag Leuchten, Emsdetten 1981. ISBN 3-7849-1122-6. (Gedichte und Texte)
  • Der Stand der Dinge. Verlag Tentamen, Stuttgart 1982. ISBN 3-921625-40-8. (Gedichte)
  • Die Lebensbrücke - Ein poetisches Traumspiel in 12 Szenen. Verlag Gey, Hagen 1982. (Erstaufführung 1984 in Osnabrück)
  • Aquarelle und Gedichte. Verlag Werkstatt für Druck und Grafik, Osnabrück 1984.
  • Der Tag grünt. Verlag Werkstatt für Druck und Grafik, Osnabrück 1986. (Aquarelle und Lyrik)
  • Auf Tauchstation. Werkkreis Literatur der Arbeitswelt, Berlin 1987. (Texte)
  • Bis auf weiteres. Verlag Werkstatt für Druck und Grafik, Osnabrück 1990. (Aquarelle und Lyrik)
  • Der Verdacht Fliegen zu können. Verlag Lamers, Dortmund 1999. ISBN 3-00-003606-7. (Tonmischungen, Aquarelle und Lyrik)
  • Unterwegs im Auto - Gedichte Herausgeber: Burkhard Jonck, Wunstorf 2009. ISBN 978-3-00-026983-7

Einzelnachweise und Fußnoten

  1. Bildarium Hannover

Weblinks


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