Erlau (Sachsen)

Erlau (Sachsen)
Wappen Deutschlandkarte
Die Gemeinde Erlau führt kein Wappen
Erlau (Sachsen)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Erlau hervorgehoben
51.00638888888912.923611111111320
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Mittelsachsen
Höhe: 320 m ü. NN
Fläche: 37,75 km²
Einwohner:

3.448 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 91 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09306
Vorwahlen: 03727, 03737
Kfz-Kennzeichen: FG
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 120
Gemeindegliederung: 7 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Niedercrossen 45
09306 Erlau
Webpräsenz: www.gemeinde-erlau.de
Bürgermeister: Wolfgang Ahnert (parteilos)
Lage der Gemeinde Erlau im Landkreis Mittelsachsen
Altmittweida Augustusburg Bobritzsch Bockelwitz Brand-Erbisdorf Burgstädt Claußnitz Döbeln Dorfchemnitz Ebersbach (Döbeln) Eppendorf Erlau (Sachsen) Flöha Flöha Frankenberg/Sa. Frankenstein (Sachsen) Frauenstein (Erzgebirge) Freiberg Geringswalde Großhartmannsdorf Großschirma Großweitzschen Hainichen Halsbrücke Hartha Hartmannsdorf (bei Chemnitz) Hilbersdorf (bei Freiberg) Königsfeld (Sachsen) Königshain-Wiederau Kriebstein Leisnig Leubsdorf (Sachsen) Lichtenau (Sachsen) Lichtenberg/Erzgeb. Lunzenau Mittweida Mochau Mühlau (Sachsen) Mulda/Sa. Neuhausen/Erzgeb. Niederstriegis Niederwiesa Oberschöna Oederan Ostrau (Sachsen) Penig Rechenberg-Bienenmühle Reinsberg (Sachsen) Rochlitz Rossau (Sachsen) Roßwein Sayda Seelitz Striegistal Taura Waldheim Wechselburg Weißenborn/Erzgeb. Zettlitz Ziegra-Knobelsdorf Zschaitz-Ottewig SachsenKarte
Über dieses Bild

Die Gemeinde Erlau ist ein Verbund ländlich geprägter Waldhufendörfer im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Erlau erstreckt sich zwischen den Städten Mittweida, Rochlitz, Geringswalde und Waldheim. Das Dorf liegt im Mittelsächsischen Hügelland (Sächsisches Burgen- und Heideland) nahe der Burg und der Talsperre Kriebstein.

Ortsteile

  • Beerwalde (Waldhufendorf, 1182: de silva quam Bero in possessione sua habuit)
    • Neudörfchen (Häuslerreihe in Flur Beerwalde, 1800: Neudörfel)
    • Storlwald (Häuslerabbau in Flur Beerwalde, 1791: Storlwald)
  • Crossen (1290: Gerhardus dictus de Krosna)
    • Obercrossen (Waldhufendorf)
    • Niedercrossen (Waldhufendorf mit Gutsblöcken)
  • Erlau (Waldhufendorf, 1290: Erllowe)
  • Naundorf (Straßenangerdorf, 1350: Nuendorf)
    • Gepülzig (Gutssiedlung mit Häuslerzeile, 1350: Heinricus et Cunradus de Gebülczk)
    • Neugepülzig (Häuslerzeile in Flur Gepülzig, 1799: Schenckhäuser)
  • Milkau
    • Großmilkau (Platzdorf, 1233: Cesarius de Milcowe)
    • Kleinmilkau (Gutssiedlung, 1378: Kleyn-Milgkaw)
    • Schönfeld (durchbrochenes Sackgassendorf, 1350: Schonenvelt)
  • Sachsendorf (Platzdorf, 1325: Sachsindorf)
    • Theesdorf (Platzdorf, 1292: Dyestorff)
  • Schweikershain (Waldhufendorf, 1428: Swykirschayn)

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden sind die Stadt Geringswalde, Kriebstein, die Stadt Mittweida, Seelitz sowie Waldheim.

Geschichte

Der Ortsteil Beerwalde wurde im Jahr 1182 erstmals urkundlich erwähnt.

Eingemeindungen
  • 1936 Theesdorf wird zu Sachsendorf eingemeindet.
  • 1952 vereinigen sich Schönfeld, Klein- und Großmilkau zur Gemeinde Milkau.
  • 1963 Naundorf wird Teil von Milkau.
  • 1994 Sachsendorf wird zu Milkau eingemeindet.
  • 1994 schließen sich die Gemeinden Erlau, Schweikershain, Beerwalde und Crossen zur Landgemeinde Erlau zusammen.
  • 1999 Eingemeindung von Milkau.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Stichtag 31. Dezember:

Jahr Einwohner
1998 3.751
1999 3.711
2000 3.694
2001 3.695
2002 3.675
Jahr Einwohner
2003 3.657
2004 3.638
2005  ?
2006 3.580
2007 3.540
Jahr Einwohner
2008 3.505
2009
2010
2011
2012


Gedenkstätten

Auf dem Friedhof des Ortsteiles Schweikershain erinnern Grabstätten und eine Gedenktafel an drei namentlich genannte polnische Frauen, die im Zweiten Weltkrieg nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden.

Politik

Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der aus 16 Sitzen bestehende Gemeinderat wie folgt zusammen:

  • CDU: 11 Sitze
  • Die Linke: 2 Sitze
  • HVM (Heimatverein Milkau): 1 Sitze
  • BFW (Bürgerliste Freie Wähler): 1 Sitz
  • WVC (Wähler Vereinigung Crossen): 1 Sitz

Die Gemeinde Erlau ist schuldenfrei.

Sehenswürdigkeiten

  • In der Kirche im Ortsteil Schweikershain befindet sich eine Silbermann-Orgel. Entstehung vermutlich kurz nach 1750, angeblich zunächst als Interimsorgel in der Katholischen Hofkirche in Dresden, 1759 als Geschenk des damaligen Patrons Richard oder Georg Reinhard von Wallwitz auf der Chorempore Schweikershain aufgestellt.
  • Wasserburg Beerwalde (Wallburg, Waal, Wall, Schanze) in Beerwalde (unmittelbar östlich der Kirche). Erstmalige Erwähnung 1283 (Hermannus de Berenwalde). Sitz der Herren von Beerwalde, bevor sie im 14. Jahrhundert die Burg Kriebstein gründeten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Erlau ist eine eher ländlich geprägte Gemeinde mit vielen Gewerbetreibenden unterschiedlichster Tätigkeitsfelder. Der größte Arbeitgeber ist die Agraset Naundorf e.G.. Neben landwirtschaftlichen Betrieben und Teichwirtschaften sind aber auch eine Reihe erfolgreicher, überregional agierender mittelständischer Unternehmen und viele Handwerker in Erlau ansässig.

Traditionell spielten Stuhl- und Möbelfabriken eine wichtige Rolle in der Region.

Erlau liegt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn. Im Gemeindegebiet liegen die Bahnhöfe Erlau (Sachs) und Schweikershain. Dort halten stündlich, am Wochenende alle zwei Stunden, Regionalbahnen Elsterwerda–Riesa–Chemnitz der DB Regio AG.

Persönlichkeiten

  • Helena Dorothea von Schönberg geb. von Wallwitz (1729–1799), Rittergutsherrin. Unter ihrer Regie und Förderung entstanden die ersten planmäßig angelegten Strumpfwirkersiedlungen Sachsens.
  • August Cornelius Stockmann (1751–1821), Jurist und Dichter, geboren in Schweikershain.
  • Curt Knebel, In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der sächsische Gärtner Curt Knebel aus Erlau einer der bekanntesten Züchter von Blattkakteen (früher bezeichnet als Phyllokakteen). Sein Buch "Phyllokakteen" gilt noch heute vielen Blattkakteen-Freunden als Standardwerk.
  • Günther Wildenhain (* 1937 in Beerwalde), Rektor der Universität Rostock von 1998 bis 2002
  • Joachim Raubold (1938–2003), Politiker (SPD)
  • Rüdiger Döhler (* 1948), lebte als Sohn des Erlauer Lehrers Joachim Döhler bis 1952 in der alten Schule am Tor des Kirchenwegs

Literatur

  • Joachim Seyffarth: Der Mordstein in Schweikershain. In: Joachim Seyffarth, Edith Seyffarth: Geschichten um vergessene Denkmale. Band 1: Vom Blitz erschlagen – ermordet – verunglückt. 4. erweiterte und überarbeitete Auflage. Druck- und Verlags-Gesellschaft, Marienberg 2002, ISBN 3-931770-06-0 (Schriftenreihe Erzgebirgische Heimat).
  • Regina Röhner: Der sächsische Prinzenraub. Die Geschichte des Kunz von Kauffungen. 4. erweiterte Auflage. Chemnitzer Verlag, Chemnitz 2002, ISBN 3-928678-11-6.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Erlau (Sachsen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Bilder


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