Ernst Wilhelm von Schlabrendorf

Ernst Wilhelm von Schlabrendorf
Friedenshelden unter dem Pferdehintern: E.W. von Schlabrendorf, zweiter von links
Grabmal für Ernst Wilhelm von Schlabrendorf in der Elisabethkirche zu Breslau

Ernst Wilhelm von Schlabrendorf (* 4. Februar 1719 auf Schloss Gröben bei Ludwigsfelde, Landkreis Teltow, Brandenburg; † 14. Dezember 1769 in Breslau, Niederschlesien) war preußischer Etatminister von Schlesien und Präsident beider schlesischer Kammern.

Er ist der Sohn des Gutsbesitzers Johann Christian von Schlabrendorf (†1720), Gutsherr auf Gröben, Groß- und Klein-Beuthen sowie Waßmannsdorf im Landkreis Teltow, und der Anna Augusta Elisabeth von Pfuel (†12. Dezember 1744) . Der Generalmajor Gustav Albrecht von Schlaberndorf war sein Bruder.

Leben

Seine Ausbildung erfolgte zunächst durch Hauslehrer, 1728 kam er zu einem Verwandten, dem Landrats des Kreises Teltow Hans Jürgen von Otterstaedt. Ab 1731 kam er an das Joachimsthal’sche Gymnasium zu Berlin, das er dann mit der Universität Halle vertauschte, wo er drei Jahre Staats- und Kameralwissenschaften studierte.

Im Juli 1740 bekam er das Amt eines Kriegsrats bei der Kriegs- und Domänenkammer zu Gumbinnen. Im Jahre 1749 machte er eine Instepktionssreise durch Vorpommern und schrieb einen Bericht, der die Aufmerksamkeit des Königs auf ihn lenkte. Dieser Übertrug ihm danach die Verwaltung des Stettiner Marienstiftes. 1754 wurde er sogar zum Präsidenten der Magdeburger Kammer berufen

Schlabrendorf wurde von Friedrich dem Großen zum Vizepräsidenten der Kriegs- und Domänenkammer in Stettin, dann zum Wirklichen Geheimen Rat, Staats- und Kriegsminister und schließlich zum ersten dirigierenden Minister von Schlesien seit 1755 ernannt. Seine musterhafte Amtsführung wie auf Ausgleich der Interessen bedachte Politik nach der kriegerischen Eroberung Schlesiens wurden von Friedrich II. ausdrücklich gelobt. So wurde er am 20. März 1763 mit einem königliche Geschenk von 50 000 Talern geehrt. Am 5. Dezember 1767 bekam er auch den Schwarzen Adlerorden verliehen.

Von dem Geld konnter er im Jahre 1766 die Herrschaft Kolzig (Kreis Grünberg) nebst Grunwald, Jaschäne, Lippke und Vorwerk Karsch von Johann Rüdiger von Gersdorf kauften.

Friedrich Wilhelm III., der Auftraggeber für das repräsentative Reiterstandbild Friedrichs des Großen, schien weniger von ihm zu halten. Er ließ ihn zusammen mit fünf anderen Friedenshelden unter der Kruppe des Pferdes verewigen.

Familie

Ernst Wilhelm von Schlabrendorf gehörte dem märkischen Adelsgeschlecht von Schlabrendorf an. Er heiratete am 14. Februar 1741 in Gumbinnen (Ostpreußen) Charlotte von Blumenthal (* 17. September 1726 in Stettin; † 4. Januar 1743 in Gumbinnen). Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau heiratete er Anna Carolina von Otterstaedt aus dem Haus Dahlwitz. Das Ehepaar hatte fünf Söhne, darunter als dritten den Schriftsteller Gustav von Schlabrendorf (1750-1824). Der älteste Sohn Friedrich Wilhelm Ludwig aus der ersten Ehe, wurde von König Friedrich II. von Preußen am 17. November 1772 in den Grafenstand erhoben. Die TochterKonstantia Auguste Sophie (* 14. Dezember 1742; † 19. November 1813) heiratete den Grafen Hans Ernst von Kalckreuth (* 14. November 1728; † 31. März 1792). Die Brüder aus zweiter Ehe Leopold August Wilhelm, Christian Georg Gustav und Friedrich Wilhelm Heinrich Carl wurden von König Friedrich Wilhelm II. von Preußen am 15. Oktober 1786 ebenfalls in den Grafenstand erhoben.

Literatur



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