Airport Frankfurt

Airport Frankfurt
Flughafen Frankfurt am Main
Kenndaten
IATA-Code FRA
ICAO-Code EDDF
Flugplatztyp Verkehrsflughafen
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 12 km südwestlich von Frankfurt am Main
Straße Autobahnen A 3 und A 5; Bundesstraße 43
Bahn ICE, IC, EC, EN
Nahverkehr Regio, S-Bahn (Linien S8 und S9), Bus
Basisdaten
Eröffnung 8. Mai 1936
Betreiber Fraport AG
Fläche 1.940 ha
Terminals 2 (3. in Plan)
Passagiere 53.472.915 (2008)
Luftfracht 2.133.302 t (2008)
(90.346 t Luftpost)
Flug-
bewegungen
485.783 (2008)
Kapazität
(PAX pro Jahr)
ca. 56 Millionen
Beschäftigte ca. 70.000 (2007)
13.000 beim Betreiber
Start- und Landebahnen
07R/25L 4.000 m × 45 m Asphalt
07L/25R (>07C/25C) 4.000 m × 60 m Asphalt
18
(nur Starts)
4.000 m × 45 m Beton
07L/25R (in Bau)
(nur Landungen)
2.800 m × 45 m Beton

Der Flughafen Frankfurt am Main (IATA-Code: FRA, ICAO-Code: EDDF) (auch Frankfurt International Airport oder Rhein-Main-Flughafen) ist der mit Abstand größte deutsche Flughafen und zugleich eines der weltweit bedeutendsten Luftfahrtdrehkreuze. Gemessen am Passagieraufkommen ist er nach London-Heathrow und Paris-Charles de Gaulle der drittgrößte Flughafen in Europa und liegt im weltweiten Vergleich auf Platz 8.[1] Er weist das zweitgrößte Frachtaufkommen aller europäischen Flughäfen auf.[2] Betreibergesellschaft ist die Fraport AG. Im Jahr 2008 sind in Frankfurt insgesamt 53,5 Millionen Passagiere gestartet, gelandet oder umgestiegen. Als Frankfurt-Flughafen ist das Flughafengelände ein eigenständiger Stadtteil von Frankfurt am Main.

Inhaltsverzeichnis

Verkehrsanbindung

Straße

Das Flughafengelände liegt südwestlich von Frankfurt im Frankfurter Stadtwald, direkt am Frankfurter Kreuz. Hier treffen die Autobahnen A 3 (Arnheim-Linz) und A 5 (HamburgBasel) aufeinander. Mit etwa 310.000 Fahrzeugen pro Tag ist es einer der meistbefahrenen Straßenknoten in Europa. Parallel zur A 3 führt die B 43 von Wiesbaden nach Hanau.

Am Flughafen besteht eine Direktanbindung an den Expressbus zum Flughafen Frankfurt-Hahn, wobei die Fahrt nach Hahn (Hunsrück) über den Frankfurter Hauptbahnhof erfolgt. Der Flughafen ist auch in diverse Richtungen an ein öffentliches Bussystem gekoppelt.

Schiene

Am unterirdischen Flughafen Regionalbahnhof vor dem Terminal 1 gibt es Anschlüsse an Regional-Express-Züge und an die S-Bahnlinien S8 und S9. Tagsüber fahren die S-Bahn-Züge alle 15 Minuten zum Frankfurter Hauptbahnhof und in die Innenstadt sowie nach Offenbach am Main, Hanau, Rüsselsheim und Wiesbaden. Mainz wird nur alle 30 Minuten angefahren. Zusätzlich fahren S-Bahnzüge zum oberirdischen Teil des Hauptbahnhofes. Die Fahrtzeit bis zum Hauptbahnhof beträgt ca. 11 Minuten, in die Innenstadt (Hauptwache) sind es 4 Minuten mehr.

Der Flughafen Fernbahnhof liegt zwischen der Autobahn A 3 und der Schnellstraße B 43. Er ist über eine geschlossene Brücke an das Terminal 1 angebunden. Hier verkehren ausschließlich Fernverkehrszüge. Dieser zweite Bahnhof mit vier Gleisen wurde mit der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main gebaut. Die Strecke hat Abzweige nach Mannheim und Mainz.

Zur Zeit wird über dem Fernbahnhof das Airrail Center Frankfurt, ein neungeschossiger Komplex mit über 8 ha Bürofläche, 550–700 Hotelzimmern, Gastronomie und Einzelhandel gebaut. Die Fertigstellung soll Ende 2009 erfolgen.

Geschichte

Der Frankfurter Flughafen heute (Satellitenbild)

Vorgeschichte

Zunächst wurde 1907 in Griesheim bei Darmstadt der erste Flughafen Deutschlands als "Rhein-Main-Flughafen" errichtet. Dieser wurde allerdings später in August-Euler-Flughafen umbenannt, nachdem der Rhein-Main-Flughafen nach Frankfurt gelegt wurde. 1912 wurde auf Frankfurter Stadtgebiet in Frankfurt-Bockenheim der Flugplatz am Rebstock eröffnet. Ein bereits 1924 vom Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann in Auftrag gegebenes Gutachten bezweifelte die langfristige Ausbaufähigkeit des gerade erweiterten Flugplatzes. 1930 beschloss der Frankfurter Magistrat nach Jahren der meteorologischen, geografischen und verkehrstechnischen Planung den Neubau eines Flughafens im Frankfurter Süden, der allerdings an der Wirtschaftskrise scheiterte. Nach der sog. Machtergreifung machten sich die Nationalsozialisten im Dezember 1933 diese Planungen zu eigen und ordneten die weiträumige Rodung im Frankfurter Stadtwald an.

Erste Jahre: Luftschiff- und Militärflughafen

Die offizielle Eröffnung des neuen Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main erfolgte am 8. Juli 1936. Als erstes Flugzeug landete eine Ju 52. Sechs Tage später, am 14. Juli, landete mit LZ 127 Graf Zeppelin erstmals ein Luftschiff auf dem Flughafen. Bis zum Ende des Jahres wurden rund 800 Tonnen Fracht und 58.000 Flugpassagiere transportiert. In den nächsten Jahren war der neue Flughafen Heimatstützpunkt der beiden größten deutschen Luftschiffe LZ 127 Graf Zeppelin und LZ 129 Hindenburg. Das Unglück der Hindenburg in Lakehurst am 6. Mai 1937 kennzeichnete das Ende des regelmäßigen Luftschiffverkehrs.

Nach Kriegsbeginn 1939 starteten am 9. Mai 1940 erstmals deutsche Bomber mit Ziel Frankreich. In dem vom 23. August bis 24. November 1944 existierenden KZ Walldorf, südlich des heutigen Flughafengeländes, verrichteten jüdische Zwangsarbeiterinnen Bauarbeiten für den Flughafen. Schätzungsweise 2000 Bomben fielen im Verlauf des Krieges auf das Rollfeld. Zudem sprengten deutsche Truppen mehrere Gebäude.

Nachkriegszeit

Am 25. März 1945 wurde der Flughafen von US-amerikanischen Truppen erobert, unter Zuhilfenahme deutscher Kriegsgefangener wurde in den nächsten Monaten eine provisorische Start- und Landebahn von 1.800 Metern Länge und 45 Metern Breite gebaut. Das erste nichtmilitärische Flugzeug der American Overseas Airlines landete am 18. Mai 1946.

Zum Gedenken der Opfer der Luftbrücke wurde 1985 am Flughafen ein Luftbrückendenkmal, das Berlin Airlift Memorial eingeweiht

Am 26. Juni 1948 begann die Berliner Luftbrücke. Neben Hamburg und Hannover war die Frankfurter Rhein-Main Air Base Hauptbasis der alliierten Flugzeuge. Da die stetigen Starts und Landungen der Rosinenbomber der ersten Bahn stark zugesetzt hatten, wurde mit dem Bau einer Parallelbahn am 28. April 1949 begonnen. Am 12. Mai 1949 beendeten die Sowjets die Blockade, die Luftbrücke wurde jedoch noch bis zum 30. September 1949 weitergeführt. Im Dezember 1949 wurde die zweite Start- und Landebahn von 2.150 Metern Länge und 61 Metern Breite in Betrieb genommen.

Am 27. Mai 1950 wehte erstmals die Bundesflagge über dem Flughafengebäude, der Flughafen wurde bereits wieder von elf Fluggesellschaften angeflogen. In Folge eines vorausgegangenen Architektenwettbewerbs entschied eine Kommission im Juni 1951 über einen Ausbau des Flughafens inklusive eines neuen Terminals, aus Geldmangel verschwanden die Ausbaupläne jedoch zunächst in der Schublade. Am 10. Mai 1952 wurden auf dem Flughafen erstmals ein Instrumentenlandesystem (ILS) sowie ein Drehfunkfeuer (VOR) installiert. Nach der Gründung der Bundesanstalt für Flugsicherung am 23. März 1953 nahm am 1. Juli erstmals eine deutsche Flugsicherungsleitstelle ihren Dienst auf.

Am 1. März 1955 landete erstmals wieder eine Maschine der Deutschen Lufthansa auf dem Flughafen. Am 5. Mai 1955 erhielt die Bundesrepublik Deutschland wieder ihre (nahezu) volle Souveränität und somit auch ihre Lufthoheit zurück.

Auf der Vorstandssitzung der Flughafen Frankfurt/Main AG (FAG) am 15. Juli 1955 wurden die Besitzanteile der Gesellschaft neu geregelt: Das Land Hessen erhielt 45,242 %, die Stadt Frankfurt 28,891 %, der Bund 25,867 % (im Vergleich dazu 2005: Land Hessen 31,94 %, Stadtwerke Frankfurt Holding GmbH 20,40 %, Bundesrepublik 18,27 %, die restlichen 29,39 % gingen in Streubesitz).

1950er- und 1960er-Jahre: Das Jet-Zeitalter

1957 wurde die Nordbahn auf 3.000 Meter verlängert. In den nächsten Jahren folgten weitere Verlängerungen auf 3.900 Meter. Im Februar 1958 schlug ein Gutachten erstmals den Bau einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung vor, da das bevorstehende Jet-Zeitalter eine rasante Zunahme der Flugbewegungen versprach. Am 25. April desselben Jahres landete erstmals eine Düsenmaschine auf dem Flughafen – eine sowjetische Tupolew Tu-104, in der der stellvertretende sowjetische Ministerpräsident Mikojan anreiste.

Am 1. August 1958 wurde die neue Empfangsanlage Ost (Architekten: Alois Giefer und Hermann Mäckler) in Betrieb genommen, die sich bereits vier Jahre später als zu klein erwies. Bereits 1960 war der Flughafen mit 81.000 Starts und Landungen der größte in Deutschland und nach London der zweitgrößte in Europa. Dies bedeutete 2,2 Millionen Fluggäste, 46.500 Tonnen Luftfracht sowie 12.000 Tonnen Luftpost. 1962 wurde entschieden, eine neue Empfangsanlage, das Terminal Mitte zu bauen sowie eine dritte Startbahn anzulegen. 1964 verlängerte man die Südbahn auf 3.750 Meter. Zumindest die Bauarbeiten für das Terminal (wieder von den Architekten Alois Giefer und Hermann Mäckler) begannen am 16. Juni 1965, das zur seinerzeit größten Baustelle Europas wurde. Das Terminal Mitte war für 30 Millionen Passagiere jährlich konzipiert, mehr als das Vierfache der damaligen Verkehrszahlen. Man glaubte damals, dass diese Kapazität bis zum Jahr 2000 reichen würde. Im Frühjahr 1968 wurde das Planfeststellungsverfahren für eine dritte Startbahn eingeleitet.

Parallel zum drastischen Anstieg der Flugbewegungen stieg jedoch auch der Unmut der Flughafenanwohner über den zunehmenden Lärmpegel. Hinzu kamen die Einwände gegenüber den Planungen einer dritten Startbahn in Nord-Süd-Richtung, die zu einem immensen Holzeinschlag im den Flughafen umgebenden Waldgebiet führen würde.

1970er- und 1980er-Jahre: Terminal Mitte und Startbahn West

Terminal 1

Mit der Landung einer Boeing 747 Jumbo-Jet am 28. Januar 1970 begann die Ära der Großraumflugzeuge, und im April wurde der Flughafen per Vertrag zur Heimatbasis der Lufthansa. Am 2. Oktober des Jahres wurde mit der Halle V die größte Wartungshalle der Welt eröffnet, die sechs Jumbo-Jets Platz bietet. Am 14. März 1972 eröffnete Bundespräsident Gustav Heinemann das neue Terminal Mitte, das heute den Namen Terminal 1 trägt. Das rund eine Milliarde D-Mark teure Bauwerk mit über 200.000 Quadratmeter überbauter Fläche verfügt über 56 Fluggastbrücken und eine elektronisch gesteuerte Gepäckförderanlage von 38 km Länge.

Im März 1973 kam es zum Planfeststellungsverfahren über die neue Startbahn West. Zwischenzeitlich war der Flughafen mit 30.000 Beschäftigten 1979 zum größten Arbeitgeber Hessens geworden. Am 21. Oktober 1980 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof für den Bau der neuen Startbahn West, die ersten Baumaßnahmen begannen am 2. November 1981. Es entbrannte ein massiver Konflikt zwischen Befürwortern und Gegnern des Projektes, der neben ungezählten Verletzten auch zwei Tote unter den eingesetzten Beamten der hessischen Bereitschaftspolizei forderte. Die neue Startbahn 18 West wurde am 12. April 1984 dem Verkehr übergeben. Die Startbahn-West geht über die Gemeindegrenze der Stadt Frankfurt hinaus, das südliche Ende liegt in der Gemarkung Rüsselsheimer Wald.

Am 19. Juni 1985 explodierte in der Abflughalle B des Flughafen Frankfurt am Main ein Sprengkörper in einem Abfallbehälter. Drei Personen sterben, 42 weitere werden z.T. schwer verletzt. Zu der Tat bekennen sich in widersprüchlichen Bekenneranrufen mehrere in-und ausländische Organisationen.

Terminal 2
ehemaliges Tower-Gebäude der Rhein Main Air Base

1990er- und 2000er-Jahre: Terminal 2, ICE-Fernbahnhof, Börsengang

Am 12. Juni 1990 begannen die Bauarbeiten für das neue Terminal 2, das am 24. Oktober 1994 eröffnet wurde. Im Jahr 1999 wurde der Frankfurt (Main) Flughafen Fernbahnhof eröffnet. Zusätzlich soll das Airrail Center Frankfurt über dem Bahnhof entstehen.

2001 – die „Flughafen Frankfurt/Main AG“ nennt sich um in „Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide“ und geht an die Börse.

Am 7. Juni 2005 entschied der Hessischer Verwaltungsgerichtshof, trotz einiger Eilanträge, für den Neubau einer Wartungshalle, die das neue Großraumflugzeug Airbus A380 beherbergen soll.

Am 31. Dezember 2005 wurde die Rhein-Main Air Base geschlossen, dafür nutzen die amerikanischen Streitkräfte seither den US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein im ca. 100 km südwestlich gelegenen Kaiserslautern. Das auf der Westseite des Rhein-Main- Flughafens gelegene Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes „Gateway to Europe“ ist nach der Schließung durch die U.S. Air Force an die Flughafengesellschaft übergeben worden. Damit wurde die letzte Voraussetzung geschaffen, auch auf der Westseite des Frankfurter Flughafens den zivilen Flughafenbetrieb nach zeitgemäßen Anforderungen zu gestalten.

Passagierabfertigungsgebäude

Der Flughafen Frankfurt hat zur Zeit zwei große Terminals und ein kleines Terminal für besondere Vielflieger und First-Class-Passagiere der Lufthansa mit zusammen fünf Hallen. Da durch neue Abfertigungsverträge und aus Platzgründen ständig ein Wechsel der Schalter der Fluggesellschaften oder sogar ein Terminalwechsel der Gesellschaften stattfindet, empfiehlt es sich die aktuellen Schalternummern vor Abflug bei den Hotlines der jeweiligen Fluggesellschaft zu erfragen.

Die SkyLine-Hochbahn verbindet Terminal 1 und 2

Die Fluggäste können das Terminal mittels der so genannten SkyLine wechseln, eine Hochbahnlinie, mit Haltestellen in Terminal 1 A (nur für Fluggäste, national, Schengen und international), Terminal 1 BC (auch für Besucher) und Terminal 2 DE.

Terminal 1

Im Terminal 1 werden sämtliche Flüge der Lufthansa, deren Tochter- und Partnergesellschaften (Star Alliance) abgefertigt.

Der Ankunftbogen vor dem Terminal 1

Es ist das ältere und größere der beiden Hauptterminals. Mit dem Bau wurde 1965 begonnen. Der Name lautete zunächst Terminal Mitte, um es vom Terminal Ost zu unterscheiden. Der alte Tower aus den 50er Jahren wurde in den Bau integriert. 1972 wurde das Terminal offiziell eröffnet. Gleichzeitig wurde hier als eine der ersten vergleichbaren Anlagen weltweit die vollautomatische Gepäckförderanlage in Betrieb genommen. Mit ihrer heutigen Netzlänge von 70 Kilometern gilt sie hinsichtlich Größe, Kapazität, Leistung und einer Zuverlässigkeitsquote von 99,6 Prozent noch heute als weltweit einmalig. Mit einer Fördergeschwindigkeit von bis zu 5 Meter pro Sekunde gelangen pro Stunde ca. 18.000 Gepäckstücke auf Unterflurwegen an ihre flughafeninternen Bestimmungsorte, das heißt insgesamt 78 Ausladeplätze. Im Jahr werden ca. 38,5 Millionen Gepäckstücke mittels Gepäckwannen über 6.000 Gurtbahnen und 6.700 Rollbänder mit 2.420 Kurven und 1.100 Weichen befördert. 650 Decoder (Lesestellen) entlang der Förderbahnen identifizieren die zielcodierten Gepäckwannen und gewährleisten so den pünktlichen reibungslosen Betrieb.

Terminal 2

Terminal 2

Auf dem Gelände des 1991 abgerissenen Terminal Ost entstand 1994 das Terminal 2, ein im Gegensatz zu Terminal 1 sehr heller und transparenter Bau, der in großen Teilen aus Stahl und Glas besteht. Die Konzeption dieses Terminals wurde in einem Wettbewerb ermittelt, den das Londoner Büro Foster and Partners gewann. Etwas Besonderes sind auch die Fenster des Terminals, die sich bei zu viel Lichteinfall automatisch verdunkeln. Im Terminal 2 sind einige Fluggesellschaften der Allianzen Oneworld und SkyTeam vertreten.

Terminal 3

Auf dem östlichen Areal der ehemaligen US Air Base soll ein modernes Terminal für 25 Millionen Passagiere pro Jahr entstehen. Die Konzeption des neuen Terminals wurde in einem ersten Wettbewerb ermittelt, den das Londoner Büro Foster and Partners gewann. Ihr Entwurf sieht ein spinnenförmiges Gebäude vor, dessen zentrale Halle den Check-In-, Sicherheitskontroll- und Einkaufsbereich vorsieht. Wie Spinnenbeine schließen sich daran die Gates an. In einem zweiten Wettbewerb sollte auf dieser konzeptionellen Grundlage die Architektur des neuen Terminals ermittelt werden. Bei diesem Wettbewerb setzte sich das Architekturbüro Mäckler aus Frankfurt gegen seine Mitbewerber durch. Siegentscheidend war bei diesem Entwurf vor allem die Tatsache, dass das Terminal bedarfsgerecht in verschiedenen Modulen erweitert werden kann. Von Terminal 3 sollen später vor allem Langstreckenflüge abgefertigt werden, dazu entstehen unter anderem spezielle Gates für den Airbus A380. Der Flughafen wird insgesamt 15 Stellplätze dieser Kategorie erhalten. Einnahmen aus Vermietung von Handels- und Gastronomieeinrichtungen sind heute für Flughäfen eine der wichtigsten Einnahmequellen neben den Erträgen aus dem Flugverkehr. Daher wird dieser kommerzielle Aspekt bereits zu Beginn der Terminal-3-Planung mit einbezogen. Die Anbindung dieses räumlich ca. 2000 m von Terminal 1 und 2 getrennt liegenden Bereiches soll über eine Erweiterung des bestehenden SkyLine-Pendelbahnsystems, sowie weitere Pendelverbindungen erfolgen. Die Gepäckanlage wird unterirdisch mit den anderen Terminals vernetzt.

World Cup Terminal (2006)

World Cup Terminal

Extra für die Fußball-WM 2006 wurde ein Terminal auf der ehemaligen US Air Base im Süden renoviert und reaktiviert, an dessen beiden Flugsteigen die Charterflüge der Fans und der Fußballmannschaften ungestört vom sonstigen Verkehr abgefertigt wurden. Nach Ende der WM 2006 wurde das WCT sowie weitere im Süden des Flughafens gelegene Gebäude abgerissen.

Lufthansa-First-Class-Terminal

In der Nähe des Terminals 1 steht Fluggästen von Lufthansa, Swiss und Austrian mit einer First-Class-Bordkarte sowie Vielfliegern mit dem höchsten Status (Miles & More HON-Circle) ein eigenes Terminal zur Verfügung. Das Terminal wurde vom Architekturbüro Hollin+Radoske entworfen und verfügt über eine außergewöhnliche Ausstattung, die weit über die herkömmlicher Lounges hinausgeht. Der Shuttle-Service der Lufthansa (von Terminal 1A aus) wurde im März 2009 eingestellt, da Lufthansa Umsteigern inzwischen zwei gleichwertige First Class Lounges, je einen im Flugbereich A (Schengen Zone) und B (Nicht-Schengen Zone) anbietet.

Aussicht von der Besucherterrasse

Luftfracht-Zentrum

Mit seinen Logistik-Einrichtungen für Luftfracht ist der Frankfurter Flughafen als zweitgrößter Multimodaler Verkehrsflughafen in Europa eingestuft. Dort angesiedelte international agierende und distributierende Logistik-Unternehmen stellen die Vernetzung auf dem Land- und Seeweg sicher. Zu dem europäischen Spitzenplatz tragen entscheidend die hauptsächlich von Lufthansa Cargo genutzten Luftfrachtzentren CargoCity Nord und CargoCity Süd bei. Neben Lufthansa Cargo finden sich auch weitere Mitglieder des Frachtairlineverbundes WOW, sowie unter anderem Nippon Cargo Airlines (NCA), Cathay Pacific Cargo, South African Airways Cargo, United Airlines Cargo, DHL und UPS ein.

Ausbauplanungen

Der Flughafen soll in Zukunft weiter ausgebaut werden. Hintergrund der Planungen ist der erwartete Verkehrszuwachs: Der Flughafen verfügt aktuell über eine Kapazität von 460.000 Flugbewegungen jährlich, bis zum Jahr 2020 wird ein Anstieg auf über 700.000 Flugbewegungen erwartet [3]. Ein Hinweis gibt auch die derzeitige (April 2008) Kapazitätsvorhaltung im Rechenzentrum der Fraport: Fast 400 Server lassen potenziell jährlich 701.000 Flugbewegungen, 88,6 Millionen Passagiere und knapp 3,2 Millionen Tonnen Luftfrachtumschlag zu.

Gleichzeitig soll einer Abwanderung der Lufthansa von ihrer jetzigen Heimatbasis Frankfurt, derzeit auch das größte Drehkreuz der Lufthansa, zum Flughafen München vorgebeugt werden. Die Entscheidung der Lufthansa, ihre neue A380-Flotte zunächst komplett in Frankfurt zu stationieren sowie der Bau der Airbus-A380-Wartungshalle sprechen zwar dafür, dass Frankfurt der wichtigste Flughafen für Lufthansa und die Star Alliance in Deutschland bleiben wird, allerdings besitzt auch der Flughafen München die Landeberechtigung für den A380, so dass der Faktor „A380“ für Frankfurt keine dauerhafte Garantie bedeutet. Letztlich wird Lufthansa in dieser Standortfrage erst dann endgültig entscheiden, wenn die Ausbauentscheidung für Frankfurt abschließend gefällt worden ist. Am 18. Dezember 2007 genehmigte die hessische Landesregierung den Ausbau.

Zur Bewältigung des Verkehrswachstums und der Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens wird die Flughafengesellschaft Fraport AG daher erhebliche Investitionen in die Flughafeninfrastruktur leisten:

2007: Erster Bauabschnitt der A380-Werft

Für die größeren Wartungsarbeiten an der künftigen A380-Flotte der Lufthansa ist am Flughafen Frankfurt im November 2005 mit dem Bau der A380-Werft begonnen worden. Dafür war die Rodung von 21 Hektar Wald notwendig, was Naturschützer stark kritisierten. Aus ökonomischen Gründen ist – anders als ursprünglich geplant – zunächst nur die halbe Halle bis Ende 2007 fertiggestellt worden. Mit Abschluss der Endausbauphase im Jahr 2015 wird die Werft mit 350×140 Meter Grundfläche und einer Höhe von 45 Metern Wartungskapazität für gleichzeitig vier A380 beziehungsweise sechs Boeing 747 bieten. Damit wird die A380-Werft eine der größten Industriehallen Deutschlands sein. Die Gesamtkosten des Bauprojekts sind derzeit mit 150 Millionen Euro veranschlagt. Die Lufthansa AG geht davon aus, dass der erste A380 bis zum März 2010 an die deutsche Fluggesellschaft ausgeliefert wird. Die restlichen Maschinen sollen dann bis 2015 folgen.

2008–2012: Erweiterung des Terminal 1 nach Westen

Für 500 Millionen Euro wird ein neuer 700 Meter langer Flugsteig A-West voraussichtlich im Winter 2011/12 fertig gestellt sein. Das Architekturbüro gmp hat die Entwurfsplanung erstellt. Der Flugsteig A-West wird auf vier Ebenen die Kapazität für bis zu sechs Millionen Passagiere im Jahr bieten. Zur Errichtung des Neubaus wurden Gebäude der Lufthansa im westlichen Teil des Flughafens abgerissen. Insgesamt können sieben Großraumflugzeuge an den Gates des neuen Flugsteigs andocken. Vier davon werden mit jeweils drei Fluggastbrücken ausgerüstet sein und so auch den Airbus A380 bedienen können. Am Abzweig vom alten Flugsteig A ist ein Atrium als Marktplatz mit Geschäften, Restaurants und Lounges vorgesehen. Im Flugsteig werden bis zu 800 neue Mitarbeiter beschäftigt sein.

2009–2011: Erweiterung um eine zusätzliche Landebahn

Am 18. Dezember 2007 genehmigte das hessische Ministerium für Wirtschaft und Verkehr den Ausbau des Flughafens und somit der neuen Landebahn.[4] Die neue Landebahn wird seit dem 20. Januar 2009 im Nordwesten des Flughafens mit einer Länge von 2800 Metern gebaut.[5] Sie wird mit dem jetzigen Rollfeld mit Hilfe von zwei Abrollbrücken verbunden, die sich über die ICE-Schnellfahrstrecke und die A3 erstrecken. Die Kreisstraße 152 (Okrifteler Str.), welche nördlich des Flughafens verläuft, wird zukünftig in einem Tunnel unterhalb der Landebahn geführt.

Die neue Nordwestbahn wird gemäß den ICAO-Richtlinien (ICAO Annex 14) die Bezeichnung 07L/25R erhalten, die nun in der Mitte liegende alte Nordbahn in 07C/25C umbenannt werden.

Mit der neuen Bahn soll eine Kapazität von 120 Flugbewegungen pro Stunde auf dem Frankfurter Flughafen entstehen. Für die Landebahn müssen 216 Hektar Wald gerodet werden. Gegen die Erweiterung gibt es Widerstand von zahlreichen Bürgerinitiativen [6]. Seit Mai 2008 werden Teile des Waldes von Umweltaktivisten mit Unterstützung lokaler Bürgerinitiativen sowie verschiedener Umweltschutzorganisation (u.a. Robin Wood) mit einem Zelt- und Hüttendorf besetzt [7].

Mit dem US-Chemiekonzern Celanese, dessen Tochtergesellschaft Ticona unweit des geplanten Standortes für die neue Landebahn eine Fabrik zur Herstellung von Chemikalien betreibt, konnte hingegen eine Einigung erzielt werden. Die Fabrik wird in den Industriepark Höchst verlagert.[8] Die Landebahn wird den derzeitigen Planungen zufolge im Winterflugplan 2011 in Betrieb genommen.[9]

Für die neue Bahn wird auch ein neuer 70 m hoher Tower notwendig, um den Überblick über alle Bahnen zu behalten. Der Grundstein dafür wurde Anfang 2009 gelegt, die Fertigstellung des 29 Mio. Euro teuren Bauwerkes soll schon im Juni 2009 erfolgen.[10]

2015: Eröffnung von Terminal 3 und zweiter Bauabschnitt der A380-Werft

Gleichzeitig mit dem Abschluss der Endausbauphase der A380-Werft (siehe oben) soll auf dem Gelände der ehemaligen US Air Base der letzte Bauabschnitt von Terminal 3 im Jahre 2015 fertiggestellt sein. Terminal 3 soll die Passagier-Kapazität des Flughafens Frankfurt von 64 auf etwa 88 Millionen Passagieren pro Jahr erhöhen. Hierfür sind bis zu 75 Flugzeug-Stellplätze am Terminal 3 vorgesehen. Das neue Terminal soll aus den vier Fluggastbereichen F-I bestehen. Architekt ist Christoph Mäckler, Sohn von Hermann Mäckler, dem Architekten der Empfangsanlage Ost und des Terminals Mitte.

Zur Anbindung des Terminal 3 an die Terminals 1 und 2 soll ein Passagier-Transport-System gebaut werden, welches direkt an der A 5 entlang geführt wird. Für das Gepäck wird ein Gepäcktunnel etwa zehn Meter unterhalb der heute vorhandenen Rollbahnen vorgesehen. Das Netz der Betriebs- und Zufahrtsstraßen wird ausgebaut.

Fluggesellschaften

Der Flughafen FRA wird von ca. 155 Fluggesellschaften[11] angeflogen. Die wichtigste Fluggesellschaft ist die Lufthansa, die dort ihre technische Basis und ihr Hauptdrehkreuz hat. Sie bietet (teils in Kooperation mit den Partnern der Star Alliance) Direktflüge zu fast allen großen Flughäfen der Welt an. Auch hat Lufthansa Codeshare-Verträge mit vielen großen und zum Teil auch kleineren Airlines, was das Streckennetz der Lufthansa noch zusätzlich erweitert. Lufthansa, Star Alliance, sowie die Customer Airlines von Lufthansa nutzen zum größten Teil das gesamte Terminal 1 (A/B/C) sowie den sogenannten C/D Riegel (Übergang zwischen C + D, der baulich zwar zum Terminal 2 gehört aber verwaltungstechnisch zum Terminal 1). Der Flughafen ist außerdem Hauptdrehkreuz von Condor sowie ab Sommerflugplan 2009 Drehkreuz der USA-Flüge von Air India[12].


Teil des so genannten C/D-Riegels. In einer weiteren Ausbaustufe soll die linke Wand durch weitere Abfluggates ersetzt werden.

Da der Flughafen praktisch komplett ausgelastet ist und neue Slots nur sehr schwer zu bekommen sind, nutzen die sogenannten Billigflieger oft als Alternative den Flughafen Frankfurt-Hahn, der jedoch 120 Kilometer westlich von Frankfurt in Rheinland-Pfalz liegt und nicht durch Massenverkehrsmittel an den Hauptflughafen angebunden ist.

Arbeitsplätze

Rund 68.500 Menschen (Stand August 2006) arbeiten auf dem Flughafen bei insgesamt über 500 Firmen und Institutionen. Damit ist laut IHK Frankfurt am Main der Flughafen die größte lokale Arbeitsstätte in Deutschland.[13]

Kritik am Frankfurter Flughafen

Zum Ausbau des Flughafens in den 1980er Jahren wurden Hüttendörfer von Flughafengegnern errichtet, um den Bau der Startbahn West zu verhindern, allerdings vergeblich, die Startbahn West konnte 1984 eröffnet werden (siehe oben).

Die erneuten Flughafenausbaupläne finden seit Ende der 1990er Jahre teilweise Widerstand in der Bevölkerung,[14] die Flughafen-Ausbaugegner haben sich als politische Partei (die FAG) formiert und sind sogar in der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung vertreten, auch die Frankfurter Grünen lehnen den Ausbau des Flughafens strikt ab, haben sich allerdings im Koalitionsvertrag (der Stadt Frankfurt) mit der CDU bis 2011 zur Stimmenthaltung bei Fragen des Flughafens verpflichtet.[15] Hauptargument der Ausbau-Gegner ist der steigende Fluglärm, der laut einer Studie der WHO bei vielen Menschen das Risiko an Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne zu erkranken, um 50 Prozent erhöht. Weiterer Streitpunkt ist die durch den Ausbau bedingte Abholzung von 400 Hektar Waldfläche. Nach Ansicht der Ausbau-Gegner bedeute ein erhöhter Flugverkehr auch größere Schadstoff- und Kohlendioxid-Emissionen. Auch zweifeln viele an der Jobprognose (Fraport prognostiziert 100.000 neue Arbeitsplätze).

Umstritten war lange Zeit, welche Risiken von dem Kelsterbacher Chemiewerk Ticona, das nur ca. 700 Meter westlich der geplanten Landebahn liegt, für den Flugbetrieb ausgehen. Die Störfallkommission des Bundes hatte 2004 in einem Gutachten das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf das Ticona-Werk mit ein Ereignis in ca. 25.000 Jahren bewertet und hielt den Betrieb des Chemiewerks für nicht vereinbar mit dem Flughafenausbau.[16] Gutachter des TÜV Hessen und des TÜV Pfalz hatten daraufhin die Risikobewertung der Störfallkommission kritisiert und die Ausbaupläne für vertretbar erklärt. In der öffentlichen Diskussion verhärteten sich die Fronten daraufhin zunehmend. Ende November 2006 einigten sich Ticona und Fraport darauf, dass diese das Chemiewerk für 650 Millionen Euro kaufen wird. Ticona wird seine Produktion bis Juni 2011 an einen anderen Standort, den nahe gelegenen Industriepark Höchst, verlagern, sämtliche Anlagen werden anschließend abgerissen. Was die Fraport mit der Fläche des Ticona-Werkes vorhat, ist noch offen.[17]

Kritiker und Befürworter des erneuten Ausbaus des Flughafens Frankfurt hatten im Vorfeld der formalen juristischen Verfahren die Gelegenheit, ihre Positionen in einem Mediationsverfahren darzustellen und abzustimmen. Dieses Mediationsverfahren schloss mit der Benennung konkreter Empfehlungen: Kapazitätserweiterung durch Ausbau bei gleichzeitiger Optimierung des vorhandenen Systems, einem „Anti-Lärm-Pakt“, einem strikten Nachtflugverbot und der Fortführung der im Mediationsverfahren begonnenen Gespräche im sogenannten Regionalen Dialogforum.[18]

Derzeitiger Fluglärm

Auch vor dem Ausbau sind die Flugbewegungen des Flughafens Frankfurt bereits eine deutliche Lärmquelle im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Der Dauerschallpegel reicht bis zu 70 dB in bewohnten Gebieten, Spitzen sogar über 90 dB. In der West-Betriebsrichtung erstreckt sich der Fluglärmteppich insbesondere über die Stadtgebiete östlich von Mainz, d. h. Gustavsburg, Rüsselsheim und Raunheim, in der Ost-Betriebsrichtung über Frankfurt, Offenbach am Main und Hanau. [19][20] Im langjährigen Durchschnitt der Windverhältnisse herrscht in ca. 75 % der Zeit eine West-Betriebsrichtung, d. h. vom Parallelbahnsystem wird in Richtung Westen gestartet und von Osten her gelandet (Betriebsrichtung 25). In ca. 25 % der Zeit verlaufen die Flugbewegungen umgekehrt (Betriebsrichtung 07). [21] Auf der Startbahn West Richtung Süden (Betriebsrichtung 18) starten weniger abhängig von den Windverhältnissen ca. 60 % der Flugzeuge. Die Deutsche Flugsicherung bietet auf ihrer Webseite die Möglichkeit, alle Flugbewegungen nachzuvollziehen.[22]

Sicherheitslücken

Zollkontrolle am Frankfurter Flughafen

Fraport AG

Der Frankfurter Flughafen stand seit 2004 mehrfach wegen diverser Sicherheitslücken in der Kritik. Unter anderem gelangten Reporter des ZDF unkontrolliert in sensible Sicherheitsbereiche.[23]

Im Jahr 2006 wurden die Sicherheitsmitarbeiter der Fraport AG 367 Mal durch Realtests der Bundespolizei überprüft. Jedoch wurden bei diesen Tests nur 63 % der präparierten Bombenattrappen und Waffen aufgefunden. Am Flughafen Stuttgart hingegen wurden diese Tests nach Angaben des Spiegels „zu fast 100 %“ erfüllt. Einem ZDF-Team gelang es zudem, im Transitbereich des Frankfurter Flughafens mittels mitgebrachtem Kunstdünger und Artikeln aus dem Duty-Free-Shop einen effizienten Sprengsatz herzustellen. Zur Zündung des Sprengsatzes wurde allerdings noch ein elektronischer Zünder benötigt, der im Duty-Free-Bereich nicht erhältlich ist und auch (zumindest von dem ZDF-Team) nicht durch die Sicherheitskontrolle geschmuggelt wurde.

Zoll

Beim Hauptzollamt Frankfurt am Main-Flughafen, das als Behörde der Bundeszollverwaltung für die zollrechtlichen Personen- und Gepäckkontrollen zuständig ist, kam es in der so genannten „Flughafen-Affäre“ seit März 2004 immer wieder zu öffentlichen Auseinandersetzungen zwischen Zollbeamten und Amtsleiter Hartmut Neßler, dem eine zu bürokratische Amtsführung vorgeworfen wurde.[24] Im Vordergrund standen dabei regelmäßig unbesetzte Einreisekontrollstellen und die Einschränkung der gesetzlich vorgesehenen Zollkontrollen. Trotz der Ablösung Neßlers und dessen Versetzung in den einstweiligen Ruhestand im März 2005 flammte der jahrelange Konflikt im Mai 2006 wieder auf, nachdem eine Dienstgruppe der Passagierkontrolle einer rivalisierenden Schicht in der Presse öffentlich vorwarf, "zu lasch" zu kontrollieren und strafrechtliche Ermittlungsverfahren nicht ordnungsgemäß zu bearbeiten.

Die aufgedeckten Sicherheitslücken beim Zoll bestehen auch weiterhin fort.[25]. Der Bundesrechnungshof rügte zuletzt am 14. November 2006 den Zoll am Frankfurter Flughafen wegen "dauerhaften Lücken" bei den Zollkontrollen.

Für regelmäßiges bundesweites Aufsehen sorgt auch die Entlassung des jungen Frankfurter Zollbeamten Stefan R., der eine illegale Ausfuhr von Atomwaffenzündern in den Iran verhinderte. Die für den Frankfurter Flughafen zuständige Oberfinanzdirektion Koblenz sah darin eine "Kompetenzüberschreitung", während das Zollkriminalamt die Verdienste des Beamten als "Abwehr einer Gefahr für die Außenbeziehungen der Bundesrepublik Deutschland" öffentlich belobigte. Das Verwaltungsgericht Frankfurt a.M. hob die kontrovers diskutierte Entlassung am 13. November 2006 wieder auf.[26] Die Oberfinanzdirektion legte hiergegen Rechtsmittel ein, so dass der Fall heute (Stand: 2008) beim Bundesverwaltungsgericht anhängig ist und mittlerweile auch im Ausland Beachtung findet.

Internationaler Vergleich

Im Unterschied zum nächstkleineren Flughafen Amsterdam hat er nicht sechs, sondern nur drei Startbahnen: Zwei parallele 4.000 Meter lange und 60 Meter breite (Südbahn 45 Meter breit plus zwei Schultern zu je 7,5 Meter) Start- und Landebahnen und die ebenfalls 4.000 Meter lange und 45 Meter plus zwei Schultern zu je 7,5 Meter breite Startbahn West. Im Gegensatz zu Amsterdam können alle drei Bahnen nicht unabhängig voneinander benutzt werden. Ein gleichzeitiger Betrieb ist – abhängig von der Windrichtung – eingeschränkt möglich: Die Parallelbahnen, die einen Abstand von 518 Meter zueinander haben, können nur gestaffelt angeflogen werden, damit die beim Landen erzeugten Wirbelschleppen die Maschinen nicht gegenseitig gefährden (siehe HALS/DTOP). Die Startbahn West kann nur als Startbahn benutzt werden und dies nur in Südrichtung, da es beim An- bzw. Abflug mit dem nördlich gelegenen Hauptkamm des Taunus erhebliche Hindernisprobleme gibt. Die An- bzw. Abflugfläche Richtung Norden wären durch verschiedene Bauten und den Taunus dermaßen durchdrungen, so dass ein sicherer Flugbetrieb nicht gewährleistet werden kann.

Der Koordinierungseckwert (Kapazität) liegt derzeit (August 2006) bei 82 Flugbewegungen pro Stunde für die Zeit von 6 Uhr bis 14 Uhr und bei 83 Flugbewegungen für die Zeit von 14 Uhr bis 22 Uhr.

Als einer der ersten Flughäfen weltweit nahm der Frankfurter Flughafen 1972 eine vollautomatische Gepäckförderanlage in Betrieb (siehe unter Terminal 1).

Verkehrszahlen

Hauptartikel: Verkehrszahlen des Flughafens Frankfurt am Main

Der Flughafen Frankfurt am Main ist bei weitem der größte Flughafen Deutschlands (54 Millionen Passagiere im Jahre 2007) vor dem Flughafen München Franz Josef Strauß (34 Millionen). Diese beiden Flughäfen sind die Drehkreuze der Lufthansa. Europaweit ist er vom Passagieraufkommen her der drittgrößte Verkehrsflughafen nach den Flughäfen London-Heathrow (68 Millionen) und Paris-Charles de Gaulle (59,9 Millionen). Weltweit liegt er an der 8. Position im Ranking der internationalen Verkehrsflughäfen.

Beim Cargoaufkommen (Luftfracht + Luftpost) war der Frankfurter Flughafen im Jahr 2007 mit 2,2 Millionen Tonnen die Nummer zwei in Europa hinter Paris-Charles de Gaulle mit 2,3 Millionen Tonnen und weltweit die Nummer acht.

Entwicklung der Verkehrszahlen
Passagieraufkommen des Frankfurter Flughafens
Flughafen Frankfurt am Main – Verkehrszahlen
Betriebsjahr Fluggastaufkommen Luftfracht (t) Luftpost (t) Flugbewegungen (ohne Militär)
2008 53.472.915 2.133.302 90.346 485.783
2007 54.167.817 2.095.293 95.168 492.569
2006 52.821.778 2.057.175 96.889 489.406
2005 52.230.323 1.892.100 99.437 490.147
2000 49.369.429 1.589.428 141.011 458.731
1990 29.631.427 1.176.055 152.317 324.387
1980 17.664.171 642.850 91.918 222.293
1970 9.401.842 327.323 59.353 195.802
1960 2.172.494 46.910 11.875 85.257
1950 195.330 3.652 1.616 13.076

Wissenswertes

  • Frankfurt besitzt – als einziger Flughafen in Deutschland – eine Flughafenklinik. Es handelt sich um eine Art Praxisklinik, die wie eine Arztpraxis mit Operationsmöglichkeit ausgerichtet ist. Schwerverletzte kommen allerdings in umliegende Krankenhäuser, z. B. in das nah gelegene Universitätsklinikum.
  • Wie bei jedem großen internationalen Flughafen gibt es eine eigene Flughafenfeuerwehr
  • Für die den unterschiedlichsten Weltreligionen angehörenden Reisenden gibt es im Terminal 1 eine gemeinsame evangelisch/katholische Kirche, eine christlich-orthodoxe Kapelle, eine Synagoge und eine Moschee.
  • Eine legendäre Diskothek – das Dorian Gray – wurde von 1978 bis 2000 in der Tiefebene des Terminals 1 betrieben. Die Ausrichtung orientierte sich am New Yorker Studio 54.
  • Weil immer mehr Kinder alleine reisen, gibt es für sie eine eigene Lounge.
  • Otl Aicher auch bekannt für das Corporate Design der Lufthansa und der Olympischen Spiele 1972, gestaltete das visuelle Erscheinungsbild und Leitsystem des Flughafens. Es wurde nach der Einführung 1972 vom hauseigenen FAG-Designbüro noch Jahre fortgeführt.
  • Der Frankfurter Flughafen war bisher auch schon mehrfach ein Motiv auf deutschen Briefmarken:

Siehe auch

Literatur

  • Markus Kutscher: Geschichte der Luftfahrt in Frankfurt am Main. Von Aeronauten und Jumbo-Jets. Frankfurt am Main, 1995, ISBN 3-524-69110-2
  • Fraport AG: Zahlen, Daten, Fakten 2005. Frankfurt am Main, 2005

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Airports Council International
  2. Airports Council International
  3. DER SPIEGEL 21/2006, S. 48
  4. Ausbau wurde genehmigt
  5. Flughafenausbau. hr-online.de, 20. Januar 2009. Abgerufen am 21. Januar 2009.
  6. http://www.flughafen-bi.de
  7. http://waldbesetzung.blogsport.de
  8. Nordwest-Landebahn: Ticona macht den Weg frei | Nachrichten | hr
  9. Planungsstufen bei ausbau.fraport.de
  10. FliegerRevue März 2009, S.7, DFS baut neuen Tower
  11. aus "Flugplan/Timetable 28.10. – 31.12.2007" http://www.airportcity-frankfurt.de/cms/default/dokbin/268/268274.flugplan_gueltig_ab_28_10_07neu.pdf
  12. "AI to make Frankfurt a global hub" in der Times of India
  13. IHK Frankfurt am Main - Flughafenausbau
  14. zukunft-rhein-main-young.de
  15. Koalitionsvertrag zwischen CDU und Grünen
  16. Ergebnisbericht der Arbeitsgruppe der Störfallkommission
  17. Fraport einigt sich mit Ticona
  18. Regionales Dialogforum
  19. Lärmkarten für den Flughafen Frankfurt vom Dialogforum
  20. Lärmkarten für den Flughafen Frankfurt (inkl. Ausbauplanung)
  21. Fraport AG: Betriebsrichtungsverteilung Flughafen Frankfurt
  22. Stanlytrack Flugbewegungen bei der DFS
  23. HR - Massive Sicherheitslücken am Flughafen Frankfurt
  24. SPIEGEL ONLINE: Zoll schlampt bei Sicherheitskontrollen
  25. Hessischer Rundfunk, Landesjournal "defacto" am 12. November 2006: „Weiterhin Sicherheitslücken beim Zoll am Frankfurter Flughafen“ sowie am 3. .Juni 2007: "Sicherheitslücken beim Zoll - von der Behördenleitung gewollt?"
  26. ZDF-Frontal21: Entlassen, weil zu wachsam - Wie die Behörden einen kleinen Zöllner schikanieren

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