Eulengebirgsbahn

Eulengebirgsbahn
Viadukt der ehemaligen Zahnradbahn - Silberberg

Die Eulengebirgsbahn AG war eine Kleinbahngesellschaft in der ehemaligen preußischen Provinz Schlesien. Ihr Name war vom Eulengebirge abgeleitet, welches sich über 35 Kilometer lang hinzieht und in der Hohen Eule eine Meereshöhe von 1014 m erreicht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Eulengebirgsbahn AG wurde am 25. Juli 1899 durch das Königreich Preußen, die Kreise Frankenstein, Neurode und Reichenbach, die Städte Reichenbach und Silberberg nebst drei weiteren Gemeinden sowie durch die Bahnbau- und Betriebsgesellschaft Lenz & Co GmbH, ferner weitere 43 Unternehmungen und Privatanleger gegründet.

Sitz der Gesellschaft und der Bahnverwaltung war Reichenbach. Den Betrieb führte bis 1945 die Firma Lenz & Co GmbH.

Strecken

Die erste Teilstrecke der normalspurigen Kleinbahn wurde am 1. Juni 1900 eröffnet; sie begann in der Kreisstadt Reichenbach und führte am Rand des Eulengebirges nach Süden bis zur Stadt Silberberg (26 km), wo Anschluss an die Frankensteiner Kreisbahn bestand, die ebenfalls von Lenz & Co betrieben wurde.

Dann durchquerte sie ab 4. August 1902 mit Hilfe einer Steilstrecke, die ihren Scheitelpunkt mit 513 m Seehöhe im Bahnhof Silberberg Festung hatte, und der Spitzkehre im Kopfbahnhof Volpersdorf das Gebirge. Auf dem 6,6 Kilometer langen Abschnitt bis Neudorf war eine Zahnstange System Abt eingebaut. Nach insgesamt 19 Kilometern erreichte man in Mittelsteine die Staatsbahnstrecke Waldenburg–Neurode–Glatz.

Die 11 Kilometer lange Fortsetzung führte ab 1. Dezember 1903 in westlicher Richtung bis nach Wünschelburg in das Heuscheuergebirge nahe der böhmischen Grenze.

Auf den Kreis Reichenbach entfielen 19 km der Stammstrecke, auf den Kreis Frankenstein 12 km und auf den Kreis Neurode, der am 1. Oktober 1932 in den Kreis Glatz eingegliedert worden war, 24 km. Dazu kamen noch Anschlussbahnen von sieben Kilometern Länge, die stets nur dem Güterverkehr dienten.

Am 15. Dezember 1931 wurde die Strecke Silberberg–Neudorf vollständig stillgelegt und damit auch der Zahnradbetrieb. Auf dem anschließenden Abschnitt bis Mittelsteine verkehrten danach nur noch Güterzüge, so dass es durch die Kleinbahn keine Personenbeförderung über das Eulengebirge mehr gab.

Insgesamt waren für den Bahnbetrieb im Jahre 1939 sieben Dampflokomotiven, 22 Personen-, vier Pack- und 96 Güterwagen vorhanden.

Reichenbach–Silberberg–Mittelsteine–Wünschelburg

  • 0,0 Reichenbach (Eulengebirge) Kleinbahnhof
  • 3,2 Nieder Peterswaldau (Peterswaldau Niederbahnhof)
  • 4,6 Mittel Peterswaldau (Peterswaldau Mittelbahnhof)
  • 5,9 Peterswaldau Stadion Hp
  • 7,0 Ober Peterswaldau (Peterswaldau Oberbahnhof)
  • 10,7 Langenbielau Oberstadt
  • 12,9 Steinhäuser Hp
  • 14,4 Neubielau
  • 17,5 Weigelsdorf
  • ---- Kreisgrenze
  • 20,4 Lampersdorf (Kr Frankenstein Schlesien)
  • 24,0 Raschdorf
  • 26,1 Silberberg Stadt
  • 30,3 Silberberg Festung
  • ---- Kreisgrenze
  • 32,7 Neudorf (Kr Neurode)
  • 35,0 Volpersdorf
  • 37,2 Ebersdorf (Kr Neurode)
  • 40,3 Schlegel (Kr Neurode)
  • 42,1 Nieder Schlegel
  • 45,4 Mittelsteine Kleinbahnhof
  • 47,9 Steine
  • 50,7 Rathen-Albendorf
  • 51,7 Ober Rathen Hp
  • 54,9 Wünschelburg

Güterbahnen

  • Neubielau–Suckertshof 2 km (bis 1930)
  • Ebersdor–Johann-Baptista-Grube 2 km
  • Mittelsteine Klb–Bahnkraftwerk 1 km
  • Wünschelburg–Heuscheuer Ladestelle 2 km

Literatur

  • Siegfried Bufe: Eisenbahnen in Schlesien. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham u. a. 1989, ISBN 3-922138-37-3 (Ostdeutsche Eisenbahngeschichte 4).

Weblinks

 Commons: Eulengebirgsbahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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