FDGB-Pokal 1979/80

FDGB-Pokal 1979/80

Die 29. Auflage des FDGB-Fußballpokal-Wettbewerbes fand in der Saison 1979/80 statt.

An dem Wettbewerb nahmen 89 Mannschaften teil, die sich aus den beiden höchsten Fußballklassen und den Bezirkspokalsiegern 1979 rekrutierten. Es wurden einfache K.-o.-Runden gespielt, die ggf. durch Verlängerung oder Elfmeterschießen entschieden wurden. Der Wettbewerb begann mit einer Qualifikationsrunde für sechs Mannschaften aus der zweitklassigen DDR-Liga, deren Sieger an der 1. Hauptrunde mit 58 DDR-Ligisten, den Oberligaabsteigern der Saison 1978/79 und den Bezirkspokalsiegern teilnahmen.

Die Mannschaften der DDR-Oberliga griffen nach einer Zwischenrunde in der 2. Hauptrunde in den Pokalkampf ein. Bezirkspokalsieger waren hier bereits nicht mehr vertreten, mit dem 1. FC Union Berlin, Chemie Leipzig und Wismut Aue schieden bereits drei Oberligisten aus. Von den fünf DDR-Ligisten, die das Achtelfinale erreichten, kam nur Hansa Rostock nach einem 3:1-Sieg im DDR-Liga-Duell bei Vorwärts Dessau unter die letzten Acht. Dort schieden die Rostocker durch eine 1:2-Heimniederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena aus.

Nachdem Pokalverteidiger 1. FC Magdeburg bereits im Achtelfinale ausgeschieden war, verabschiedete sich der letztjährige Pokalfinalist BFC Dynamo nach einer 1:2-Niederlage beim 1. FC Lokomotive Leipzig im Viertelfinale aus dem laufenden Wettbewerb. Das Halbfinale verlief dramatisch, beide Begegnungen mussten in die Verlängerung. Während der FC Rot-Weiß Erfurt den 1. FC Lokomotive Leipzig nach 120 Minuten mit 4:2 besiegte, benötigte der FC Carl Zeiss Jena nach einem 1:1 in der Verlängerung gegen Dynamo Dresden ein Elfmeterschießen, das er schließlich mit 3:2 gewann.

Inhaltsverzeichnis

Achtelfinale

SG Dynamo DresdenHallescher FC Chemie 4:0
ASG Vorwärts DessauFC Hansa Rostock 1:3
1. FC Lokomotive LeipzigSG Dynamo Schwerin 4:0
BSG Stahl Riesa1. FC Magdeburg 4:3 n.V.
BSG Chemie BöhlenBerliner FC Dynamo 0:2
FC Rot-Weiß ErfurtFC Karl-Marx-Stadt 3:1
FC Carl Zeiss JenaBSG Sachsenring Zwickau 3:1
ASG Vorwärts StralsundFC Vorwärts Frankfurt/Oder 1:2

Viertelfinale

FC Hansa Rostock - FC Carl Zeiss Jena 1:2
FC Rot-Weiß Erfurt - BSG Stahl Riesa 2:0
1. FC Lokomotive Leipzig - Berliner FC Dynamo 2:1
FC Vorwärts Frankfurt/Oder - SG Dynamo Dresden 0:1

Halbfinale

(27. Februar 1980)

FC Carl Zeiss Jena - SG Dynamo Dresden 1:1 n.V., 3:2 i.E.
FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Lokomotive Leipzig 4:2 n.V.

Finale

Statistik

Paarung FC Carl Zeiss JenaFC Rot-Weiß Erfurt
Ergebnis 3:1 n.V.
Datum 17. Mai 1980
Stadion Stadion der Weltjugend, Ost-Berlin
Zuschauer 45.000
Schiedsrichter Siegfried Kirschen] (Frankfurt/O.)
Tore 0:1 Romstedt (40.), 1:1 Raab (81.), 2:1 Kurbjuweit (94.), 3:1 Sengewald (97.)
FC Carl Zeiss Jena Hans-Ulrich GrapenthinRüdiger SchnuphaseWolfgang Schilling, Konrad Weise, Lothar KurbjuweitGerhard Hoppe, Lutz Lindemann, Andreas KrauseMartin Trocha (60. Thomas Töpfer), Jürgen Raab, Eberhard Vogel (72. Dietmar Sengewald)
Trainer: Hans Meyer
FC Rot-Weiß Erfurt Wolfgang Benkert – Hans-Joachim Teich – Uwe Becker, Dieter Göpel, Harald Brosselt – Klaus Schröder (97. Jörg Hornik), Harald Fritz, Manfred Vogel (96. Josef Vlay) – Martin Iffarth, Jürgen Heun, Armin Romstedt
Trainer: Manfred Pfeifer


Spielverlauf

Das 29. Pokalfinale bildete den Abschluss der DDR-Oberligasaison, der FC Carl Zeiss Jena war Dritter geworden, Rot-Weiß Erfurt war dem Abstieg nur knapp entronnen. Während Jena mit Grapenthin, Schnuphase, Weise, Kurbjuweit und Lindemann fünf aktuelle Nationalspieler aufbieten konnten, hatte auf Erfurter Seite lediglich Heun Länderspielerfahrung. Unbeeindruckt von diesem Leistungsgefälle gingen die Rot-Weißen das Spiel couragiert an und gingen nicht unverdient durch den 23-jährigen Linksaußen Romstedt in der 40. Minute in Führung. Auch in der zweiten Halbzeit taten sich die favorisierten Jenaer schwer, ihr durchaus gefälliges Spiel ließ die entscheidende Konsequenz vor dem gegnerischen Tor vermissen. Neun Minuten vor Schluss erlöste Jenas Mittelstürmer Raab seine Mannschaft mit dem Ausgleichstor. Erst in der Verlängerung kamen Erfahrung und flexiblerer Spielaufbau der Jenaer zum Tragen. Mit einem Doppelschlag in der 94. und 97. Minute durch Kurbjuweit und Sengewald riss der FC Carl Zeiss das Ruder noch herum und sicherte sich zum vierten Mal den FDGB-Pokal. Dass sich die Jenaer lange Zeit so schwer taten, erklärt vielleicht die Aussage ihres Kapitäns Konrad Weise vor dem Spiel: „Ein UEFA-Cup-Platz ist uns nach dem Gewinn der Bronzemedaille sicher.“

Pokalsieger FC Carl Zeiss Jena


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