Aktiengesetz (Deutschland)

Aktiengesetz (Deutschland)
Basisdaten
Titel: Aktiengesetz
Abkürzung: AktG
Art: Bundesgesetz
Geltungsbereich: Bundesrepublik Deutschland
Rechtsmaterie: Handelsrecht
Fundstellennachweis: 4121-1
Ursprüngliche Fassung vom: 30. Januar 1937
(RGBl. I S. 107)
Inkrafttreten am: 1. Oktober 1937
Letzte Neufassung vom: 6. September 1965
(BGBl. I S. 1089)
Inkrafttreten der
Neufassung am:
1. Januar 1966
Letzte Änderung durch: Art. 1 G vom 31. Juli 2009
(BGBl. I S. 2509)
Inkrafttreten der
letzten Änderung:
5. August 2009
(Art. 6 G vom 31. Juli 2009)
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten.

Das deutsche Aktiengesetz (AktG) regelt die Errichtung, die Verfassung, Rechnungslegung, Hauptversammlungen und Liquidation von Aktiengesellschaften sowie von Kommanditgesellschaften auf Aktien. Darüber hinaus ist das deutsche Konzernrecht im Aktiengesetz geregelt.

Inhaltsverzeichnis

Hintergründe

Das Aktiengesetz regelt die Rechte und Pflichten der auf Aktien basierenden Kapitalgesellschaften. Zusätzlich zum Aktiengesetz sind die Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Bürgerlichen Gesetzbuches anwendbar.

Durch seine Straf- und Bußgeldvorschriften in den §§ 399 ff.Vorlage:§§/Wartung/alt-URL gehört das Aktiengesetz auch zum Nebenstrafrecht. Inzwischen nehmen diese Strafvorschriften einen gewichtigen Teil im Wirtschaftsstrafrecht ein.

Mit dem Aktiengesetz löste der Bundesgesetzgeber das bis zum 31. Dezember 1965 geltende „Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien (Aktiengesetz)” vom 30. Januar 1937 ab (RGBl. I S. 107)[1][2] Zum Aktiengesetz wurde gleichzeitig das „Einführungsgesetz zum Gesetz über Aktiengesellschaften und Kommanditgesellschaften auf Aktien” (RGBl. I S. 166) erlassen.

Die aktuelle Fassung des Aktiengesetzes wird vom „Einführungsgesetz zum Aktiengesetz – EGAktG” vom 6. September 1965 (BGBl. I S. 1185) begleitet.

Inhalt des Aktiengesetzes

  1. Allgemeine Vorschriften (§§ 1–22)
  2. Gründung der Gesellschaft (§§ 23–53)
  3. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft und der Gesellschafter (§§ 53a–75)
  4. Verfassung der Aktiengesellschaft (§§ 76–149)
  5. Rechnungslegung und Gewinnverwendung (§§ 150–176) – (§§ 177, 178 sind weggefallen)
  6. Satzungsänderung, Maßnahmen der Kapitalbeschaffung und Kapitalherabsetzung (§§ 179–240)
  7. Nichtigkeit von Hauptversammlungsbeschlüssen und des festgestellten Jahresabschlusses. Sonderprüfung wegen unzulässiger Überbewertung (§§ 241–261)
  8. Auflösung und Nichtigerklärung der Gesellschaft (§§ 262–277)
  9. Kommanditgesellschaft auf Aktien (§§ 278–290)
  10. Unternehmensverträge (§§ 291–307)
  11. Leistungsmacht und Verantwortlichkeit bei Abhängigkeit von Unternehmen (§§ 308–318)
  12. Eingegliederte Gesellschaften (§§ 319–327)
  13. Ausschluss von Minderheitsaktionären (§§ 327a–327f)
  14. Wechselseitig beteiligte Unternehmen (§ 328)
  15. Rechnungslegung im Konzern (inzwischen aufgehoben: §§ 329–393)
  16. Sondervorschriften bei Beteiligung von Gebietskörperschaften (§§ 394, 395)
  17. Gerichtliche Auflösung (§§ 396–398)
  18. Straf- und Bußgeldvorschriften. Schlussvorschriften (§§ 399–410)

Siehe auch

Literatur

  • Heidel, Thomas, Aktienrecht und Kapitalmarktrecht. Kommentar, 3. Auflage, Baden-Baden 2011, Verlag Nomos, ISBN 978-3-8329-5606-6
  • Hüffer, Uwe: Aktiengesetz. Verlag C. H. Beck, 9. Auflage, München 2010, ISBN 978-3-406-60077-7
  • Kropff, Bruno: Aktiengesetz. Textausgabe des Aktiengesetzes vom 6. September 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 1089) und des Einführungstextes zum Aktiengesetz vom 6. September 1965 (Bundesgesetzbl. I S. 1185) Zusammengestellt von Regierungsdirektor Dr. Bruno Kropff. Verlagsbuchhandlung des Instituts der Wirtschaftsprüfer GmbH, Düsseldorf 1965 Neu aufgelegt von Dr. Ulrich Thölke mit freundlicher Genehmigung der IDW Verlag GmbH, Düsseldorf. Berlin 2005. ISBN 3-931278-16-6
  • Tobias Bürgers/Torsten Körber (Hrsg.): Aktiengesetz, 2. Auflage. C.F. Müller. Heidelberg 2011. ISBN 978-3-8114-3532-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Aktiengesetz vom 30. Januar 1937. In: ALEX. Österreichische Nationalbibliothek, abgerufen am 14. Januar 2011.
  2. Bernd Mertens: Das Aktiengesetz von 1937 – unpolitischer Schlussstein oder ideologischer Neuanfang? In: ZNR. Band 29/30, 2007, S. 88–117.
Rechtshinweis Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten!

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Aktiengesetz — Aktienrecht ist ein Teil des Gesellschaftsrechts und des Finanzrechts. Aktiengesetz ist die Bezeichnung für Gesetze, die das Konstrukt der Aktiengesellschaft sowie den Umgang mit ausgegebenen Aktienanteilen definieren und regeln. Dazu gehören… …   Deutsch Wikipedia

  • Vereinsrecht in Deutschland — Das Vereinsrecht regelt die Gründung und Organisation von Vereinen. Es unterscheidet sich in den deutschsprachigen Ländern. Inhaltsverzeichnis 1 Vereinsrecht in Deutschland 1.1 Vereinsformen 1.1.1 Altrechtlicher Verein 1.1.2 Eingetragener Verein …   Deutsch Wikipedia

  • Aktiengesellschaft (Deutschland) — Die Aktiengesellschaft (AG) nach deutschem Recht ist neben der GmbH und der KGaA eine von drei Formen der Kapitalgesellschaft. Die rechtlichen Grundlagen finden sich im Aktiengesetz (AktG). Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 1.1 Grundkapital 1.2 …   Deutsch Wikipedia

  • Eingliederungsvertrag (Aktiengesetz) — Der Eingliederungsvertrag ist gemäß § 319 AktG ein Beschluss der Hauptversammlung einer Aktiengesellschaft über die Eingliederung der Gesellschaft in eine andere inländische Aktiengesellschaft. Der Eingliederungsbeschluss setzt voraus, dass… …   Deutsch Wikipedia

  • Bilanzrecht (Deutschland) — Das Bilanzrecht bezeichnet die Gesamtheit der Rechtsvorschriften, die Aufstellung und Inhalt eines Jahresabschlusses, insbesondere die Buchführung und die Aufstellung der Bilanz, regeln. Adressaten sind somit nur Bilanzierende, wovon Freiberufler …   Deutsch Wikipedia

  • Vereinsrecht (Deutschland) — In der deutschen Rechtswissenschaft ist Vereinsrecht das Rechtsgebiet, das die Gründung und Organisation von Vereinen regelt. Es ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt und folgt aus der Vereinigungsfreiheit gemäß Art. 9 Grundgesetz.… …   Deutsch Wikipedia

  • Konzernrecht (Deutschland) — Das Konzernrecht befasst sich mit den rechtlichen Grundlagen von Konzernen. Der Konzernbegriff ist zum einen von kartellrechtlicher Relevanz: Das sogenannte Konzernprivileg, also das Privileg der am Konzern beteiligten Konzernunternehmen, führt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Rechtsformen von Unternehmen in Deutschland — Einzelunternehmen Stille Gesellschaft OHG KG GbR (BGB Gesellschaft) AG KGaA GmbH eG Gründung Mindestanzahl der Gründer 1 2 2 2 2 1 5 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Tabelle einiger Rechtsformen von Unternehmen in Deutschland — Einzelunternehmen Stille Gesellschaft OHG KG GbR (BGB Gesellschaft) AG KGaA GmbH eG Gründung Mindestanzahl der Gründer 1 2 2 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Aktionärin — Der Aktionär ist Inhaber eines in der Aktie verkörperten Anteils am Grundkapital einer Aktiengesellschaft und damit mitgliedschaftlich an ihr beteiligt. Die Stellung als Aktionär kann durch die Gründung einer Aktiengesellschaft (originärer… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”