Faithful Breath

Faithful Breath
Das Logo der Band

Die Rockgruppe Faithful Breath entstand 1967 in Bochum. Im Laufe der Jahre veränderte sich der musikalische Stil vom progressiv-psychedelischen über den symphonischen Rock bis hin zum Hardrock und Heavy Metal.

Ursprung

Im Herbst 1967 verließen Gitarrist und Sänger Heinz Mikus und Bassist Horst „Piet“ Stabenow ihre Beatgruppe „The Magic Power“, um mit drei weiteren Leuten Faithful Breath (Vertrauter Atem) zu gründen. Ebenfalls von Magic Power kam Boggi Kopec, der die Anlage der Band betreute. Über verschiedene Besetzungen gelang es der Band, sich in der Region einen gewissen Kultstatus zu erarbeiten – schließlich war eine Band mit drei Gitarristen, Bass, Saxophon/Querflöte und Schlagzeug auch Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre schon etwas Besonderes. Eigene Kompositionen mit langen Improvisationen folgten.

Boggi, Heimi, Carl, Jürgen und Piet 1974

Nachdem 1971 Jürgen Weritz von der Wittener Gruppe Mama Werwoll zu Faithful Breath kam, folgte nur wenige Monate später auch dessen Organist und Sänger, Manfred von Buttlar. Mit Heinz „Heimi“ Mikus (Gitarre, Gesang), Horst „Piet“ Stabenow (Bass, Gesang), Manfred „Carl“ von Buttlar (Keyboards, Gesang) und Jürgen Weritz (Schlagzeug, Percussion) stand nun die erste richtige Besetzung von Faithful Breath mit semi-professionellem Anspruch. Man war viel in Deutschland unterwegs und bestritt eine Menge Konzerte. Faithful Breath spielte sich gut ein und schrieb so gute Stücke, dass sich die Veröffentlichung einer LP anbot.

Die zwei großen Alben

Fading Beauty (1973)

Fading-Beauty.jpg

Ende 1973 ging die Band ins Kölner Studio am Dom und nahm dort drei lange Stücke auf, von denen „Tharsis“ das bekannteste ist. Renate Heemann aus Witten wirkte bei den Aufnahmen als Hintergrundsängerin mit. Die Platte mit dem Titel „Fading Beauty“ erscheint Anfang 1974 im Eigenverlag in einer Auflage von etwa 1500 Stück. Als die erste Auflage mit brauner Cover-Ausführung ausverkauft war, folgte etwa 1975 eine zweite Auflage, diesmal in blau-schwarzer Aufmachung. Sie enthielt auf der Rückseite zusätzlich noch einen Hinweis auf den Musikverlag von Boggie Kopec. Insgesamt wurden von beiden Ausgaben zwischen 3500 und 5000 Stück hergestellt und vertrieben, für damalige Verhältnisse recht achtbar. Später tauchen Schwarzpressungen von „Fading Beauty“ auf, die nicht von der Gruppe legitimiert worden sind.

1991 erschien diese LP als CD auf dem amerikanischen Markt, im Jahr 2004 wird von der LP eine Vinyl-Nachauflage erstellt und ein Jahr später brachte das Label „Garden of Delights“ erneut eine CD auf den Markt, dieses Mal mit einem umfangreichen Booklet und der ausführlichen Geschichte der Band bis zum Jahr 1975. Unter Sammlern erfreut sich dieses Album heute einer großen Beliebtheit und für gut erhaltene Originale werden hohe Preise gezahlt.

Steven und Alan Freeman schrieben in „The Crack in the Cosmic Egg“ (Leicester 1996): „Ursprünglich waren sie eine symphonische Rockgruppe, und zwar eine der frühesten ihrer Art in Deutschland. Ihr Erstling „Fading Beauty“ hat es zu Recht geschafft, als Klassiker verehrt zu werden, hat er doch ausgedehnte, seitenlange Suiten, bestehend aus melodischem, oft gesetztem und erregendem Rock, vorwärtsgetrieben von überwältigenden Keyboard-Wogen (reichlich Mellotron und Synthesizer) und weitschweifigen, verschachtelten Instrumentalabschnitten, und das alles verschmilzt zu geheimnisvollen Stücken mit Science-Fiction- und Fantasy-Grundlage.

Auch in den Jahren 1974 bis 1976 waren Faithful Breath häufig „on Tour“, unter anderem auch auf einer Tournee mit der Jazz-Rock Formation Volker Kriegels Spectrum. 1976 stieß der Sänger Jürgen Renfordt zur Gruppe und gemeinsam entwickelte man einige Stücke für ein neues Bühnenprogramm. Im Bochumer Rhein-Ruhr-Film Studio wurde die erste Single eingespielt, mit Jürgen Renfordt als dem neuen Sänger der Band. 1978 wurde die noch nicht veröffentlichte LP „Back on my Hill“ im WDR 2 vorgestellt. Moderator Winfried Trenckler, eine der wichtigsten Persönlichkeiten im damaligen nationalen Rockbusiness, lud die Band zu einem längeren Interview nach Köln ein und half durch seine positive Darstellung. Peter Orloff nahm die LP „Back on my Hill“ für sein Label Alladin unter Vertrag, eine Veröffentlichung der LP wurde aber immer wieder aufgeschoben. Trotzdem war Faithful Breath viel in Deutschland und dem angrenzenden Ausland unterwegs und wurde in der Besetzung mit Jürgen Renfordt, Heimi, Carl, Piet und Jürgen Weritz in der Szene bekannt. Das Live-Programm wurde ausgefeilter, die Band orientierte sich an Genesis.

Back on my Hill (1978/1980)

Back-on-my-hill.jpg
Faithful Breath 1977
Faithful Breath Live 1978

Eine Vertragsauflösung mit Peter Orloff wurde erstritten, und die Veröffentlichung der LP „Back on my Hill“ erfolgte bei Sky-Records, einem Label für deutsche Bands von Günter Körber. Erstmals wurden auch deutsche Texte verarbeitet. In der WDR-Schlagerrallye wurde der Titel „This is my love song“ vorgestellt und dieses Stück landete in der Jahreswertung „This is my love song“ in den Top Ten.

Die zweite Single wurde 1981 mit den Titeln „Die Mörderbiene“ und „Keep me away“ als Maxi-Single bei Sky herausgebracht. Ähnlich wie schon die erste LP „Fading Beauty“ wurden diese Single sowie die zweite LP „Back on my Hill“ zu Raritäten. Für die aktuelle Besetzung der Gruppe kamen diese Achtungserfolge zu spät. 1981 schieden drei der fünf Musiker bei Faithful Breath aus, Manfred von Buttlar wurde Arzt, Jürgen Weritz heuerte als Werbefachmann an und Jürgen Renfordt nahm seine Karriere als Solo-Künstler in Angriff.

Die Zeit danach

Faithful Breath, Boggi Kopec und Drakkar

Von Beginn bis zur Auflösung von Faithful Breath im Jahr 1989 war Bogdan "Boggi" Kopec der Manager der Gruppe. In den letzten Jahren brachte er mit seiner Firma Drakkar Gruppen wie Nightwish, Rage, Running Wild und Lordi heraus.

Garden of Delights

Ende 2007 veröffentlicht „Garden of Delights“ nun auch die zweite Faithful Breath LP als CD. Neben den fünf Titeln der Original-LP gibt es als Bonustrack noch das Stück „Die Mörderbiene“. Auch bei dieser CD gibt es wieder ein umfangreiches Booklet über die Geschichte der Band bis zum Jahr 1991.

Faithful Breath waren 1981 noch nicht am Ende, denn nach dem Weggang der drei Weggefährten machen Heimi und Piet weiter, setzen sich Wikingerhelme auf und rocken weiter, aus Deutsch-Rock wurde Hard-Rock. Es folgen die LPs/CDs „Rock Lions“ (1981), „Hard Breath“ (1982), „Gold ‚n‘ Glory“ (1984), „Skol“ (1985), „Live“ (1986) und „Double Thing“ (1989). Im Jahr 1988 wurde dann aus Faithful Breath die neue Heavy-Metal-Band „Risk“. Bis 1993 wurden unter diesem Namen die LPs/CDs The Daily Horror News (1988), Hell‘s Animal (1989), Ratman (Single, 1989), Dirty Surfaces (1990), The Reborn (1992) und Turpitude (1993) herausgebracht.


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