Falisker

Falisker

Die Falisker waren ein Stamm mit sabinischer Herkunft oder Verbindungen, der ein dem Lateinischen nah verwandtes Idiom sprach (siehe Faliskische Sprache), die Stadt Falerii sowie einen beträchtlichen Teil der Umgebung bewohnte, der vielleicht sogar die kleine Stadt Capena im Süden hinunter umfasste.

Zu Beginn des 5. Jahrhundert v. Chr. war die etruskische Zivilisation in der Stadt das vorherrschende Element. Die gesamten folgenden Jahrhunderte hindurch wurde die Stadt zur etruskischen Liga gezählt, manchmal sogar an führender Stelle (Livius iv. 23, V. 17, vii. 17).

Trotz der etruskischen Dominanz bewahrten die Falisker viel von ihren italischen Ursprüngen, so zum Beispiel die Verehrung der Juno Quiritis (Ovid, Fasti, VI. 49) und Feronia (Livius xxvi. 11) sowie den Kult des Dis Soranus durch die Hirpi oder feuerspringenden Priester vom Berg Soracte (Plinius der Ältere, Naturalis historia vii. 2, 19; Maurus Servius Honoratius, ad Aen. xi. 785, 787),

Zusätzlich zu den Relikten, die in den Gräbern gefunden wurden und die hauptsächlich zur Zeit der etruskischen Dominanz gehören und umfassende Zeugnisse von der Raffinesse und dem materiellen Wohlstand der faliskischen Kultur geben, brachten die älteren Schichten primitivere Reste aus der italischen Epoche. Eine große Anzahl von Inschriften, die hauptsächlich aus Eigennamen bestehen, können eher als etruskisch denn als faliskisch gelten.

Auf Sardinien gab es eine Stadt Feronia, die vielleicht von faliskischen Siedlern nach ihrer Göttin benannt wurde; ihr gewidmete Weihinschriften hat man bei S. Maria di Falleri gefunden.

Siehe auch: Civita Castellana

Literatur

  • Gerhard Radke: Falerii. In: Der Kleine Pauly. Bd. 2 (1967), Sp. 509.

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