Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten

Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten

Die Aktionsfront Nationaler Sozialisten/Nationale Aktivisten (ANS/NA) war eine deutsche neonazistische Organisation.

Sie wurde im November 1977 unter dem Namen ANS vom früheren Leutnant der Bundeswehr Michael Kühnen in Hamburg-Wandsbek gegründet, als Nachfolgeorganisation des "Freizeitvereins Hansa", auch "Hansa-Bande" genannt, mit dem Kühnen in den vorausgegangenen Monaten wiederholt durch neonazistische Aktivitäten in die Schlagzeilen geraten war.[1] 1978/79 wurde fast die gesamte Führungsriege der ANS inhaftiert. Am 29. Mai 1981 kam es zu einer tödlichen Auseinandersetzung zwischen ANS-Mitgliedern. Der 28jährige Friedhelm Enk, der von mehreren Gesinnungsgenossen begleitet wurde, holte den 25jährigen ANS-Aktivisten Johannes Bügner aus einer Gaststätte und ermordete ihn mit 20 Messerstichen an der Stadtgrenze von Hamburg. Grund für die Tat war die Homosexualität des Opfers. Enk gestand nach seiner Verhaftung die Tat und wurde zu einer lebenslangen Haft verurteilt.

Am 15. Januar 1983 erfolgte der Zusammenschluss der ANS mit der Gruppe der Nationalen Aktivisten von Thomas Brehl unter der Führung von Michael Kühnen und trat fortan als ANS/NA auf. Sie war in etwa 30 Kameradschaften und in die Bereiche Nord, Süd, West, Mitte gegliedert. Sie verstand sich als Fortführung von NSDAP und SA und hatte deren Ideologie übernommen, was die Befürwortung der antisemitischen Rassegesetze des Dritten Reiches einschloss.

Am 24. November 1983 wurde die ANS/NA einschließlich ihrer Nebengruppierungen Aktion Ausländerrückführung und Freundeskreis Deutsche Politik vom Bundesminister des Innern verboten und am 7. Dezember aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie über 300 meist jugendliche Mitglieder.

Siehe auch

  • ANS/NA-Mitglieder

Quellen und Anmerkungen

  1. 1974-1994, ZWANZIG JAHRE NAZIS IN HAMBURG. Antifaschistische Gruppe „DRUSCHBA NARODNYCH”, abgerufen am 4. April 2011.

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