Fausto Coppi

Fausto Coppi
Fausto Coppi 1952
Gedenkstein für Coppi am Pordoijoch (Italien)

Fausto Coppi (* 15. September 1919 in Castellania; † 2. Januar 1960 in Tortona) war ein italienischer Radrennfahrer und dreifacher Weltmeister. Coppi, genannt „il Campionissimo“ („Weltmeister der Weltmeister“), war einer der erfolgreichsten und populärsten Radfahrer der Geschichte. Er gewann zweimal die Tour de France und fünfmal den Giro d’Italia.

Inhaltsverzeichnis

Radsport-Laufbahn

Seinen ersten großen Erfolg feierte Fausto Coppi schon 1940, als er im Alter von 21 Jahren erstmals den Giro d’Italia gewann. Dabei profitierte er von der Unterstützung durch seinen damaligen Teamkollegen Gino Bartali, der im Vorjahr Sieger des Giro geworden war. 1942 stellte Coppi einen neuen Stundenweltrekord (45,871 km) auf, der 14 Jahre lang Bestande haben sollte, bis Jacques Anquetil ihn 1956 verbesserte. Später gestand Coppi ein, bei dieser Rekordfahrt mit Amphetaminen gedopt gewesen zu sein.[1] Seine vielversprechende Karriere wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Erst 1946 konnte er wieder Rennen fahren. Es folgte eine Erfolgsserie, die erst von Eddy Merckx übertroffen werden sollte.

Zweimal, 1949 und 1952, gewann Coppi als erster Rennfahrer das begehrte „Double“, also nacheinander die Gesamtwertung von Giro d’Italia und Tour de France. Fünf Siege konnte der „Campionissimo“ insgesamt beim Giro einfahren, gemeinsam mit Alfredo Binda und Eddy Merckx hält er damit den Rekord. Fausto Coppi dominierte aber auch die schwersten Eintagesrennen, trotz einer gewissen Sprintschwäche: Er gewann fünfmal die Lombardei-Rundfahrt, dreimal Mailand–Sanremo und einmal Paris–Roubaix. Dazu wurde er 1953 Straßen-Weltmeister. Im selben Jahr wurde er von den Verantwortlichen der Tour de France nicht eingeladen, da sie befürchteten, dass durch die Dominanz Coppis das öffentliche Interesse an der Tour nachlassen würde.

Rivalität mit Bartali

Die aktive Zeit Fausto Coppis wird als der Beginn der „goldenen Zeit des Radsports“ bezeichnet. Ein wichtiger Faktor für diese Einschätzung stellt die Konkurrenz Coppis mit dem fünf Jahre älteren Gino Bartali dar. Mit Bartali und Coppi trafen die beiden wohl größten italienischen Radrennfahrer ihrer Zeit aufeinander – es entwickelte sich die berühmteste Rivalität der Radsportgeschichte, und die riesige italienische Fangemeinde teilte sich in die Lager der „Bartalisten“ und der „Coppisten“.

Privates und tragischer Tod

Coppis Laufbahn war auch von Schicksalsschlägen geprägt: 1951 starb sein jüngerer Bruder Serse, ebenfalls Radrennfahrer, nach einem Sturz; auch seine beiden Schwestern starben in jungen Jahren. Fausto selbst erlitt im Verlauf seiner Karriere zahllose Knochenbrüche und schwere Verletzungen.

1953 wurde publik, dass Coppi seine Ehefrau verlassen hatte, um mit der ebenfalls verheirateten Giulia Occhini, der so genannten „dama bianca“, zusammenzuleben. Im Italien der 1950er Jahre war diese Liaison, aus der ein Sohn, Faustino, entstammte, ein Skandal. Selbst der Papst forderte öffentlich, Coppi solle zu seiner Frau zurückkehren. Beide wurden wegen Ehebruchs und weil sie sich weigerten ihre Beziehung zu beenden, zu Bewährungsstrafen verurteilt. Ende 1959 infizierte sich Fausto Coppi bei einem Rennen im afrikanischen Obervolta mit Malaria. Nach seiner Rückkehr nach Italien brach die Krankheit aus, der Erreger wurde im Krankenhaus zunächst aber nicht erkannt und Coppi starb im Alter von nur 40 Jahren.

Literatur

  • Walter Lemke: Fausto Coppi. 20 Jahre internationaler Radrennsport. Fuchs-Verlag, Miesbach 1999, ISBN 3000046879 (umfangreiche bebilderte Biographie)

Weblinks

 Commons: Fausto Coppi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ralf Meutgens: Doping im Radsport, Bielefeld 2007, S. 253. ISBN 978-3-7688-5245-6

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