Fazilität

Fazilität

Eine Fazilität (von lat. facilitas Leichtigkeit) ist die von einer Bank ihren Kunden eingeräumte Möglichkeit, innerhalb festgelegter Grenzen kurzfristig Kredite in Anspruch zu nehmen oder Guthaben anzulegen. Der Begriff wird besonders im Zusammenhang mit Zentralbankfazilitäten gebraucht, die Zentralbanken den Geschäftsbanken einräumen, indem sie für diese Über-Nacht-Liquidität bereitstellen und abbauen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) bietet zwei ständige Fazilitäten an, deren Volumen - abgesehen von den geforderten Sicherheiten bei der Spitzenrefinanzierungsfazilität - nicht begrenzt ist: die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität. Die Zinssätze dieser beiden Fazilitäten bilden im Allgemeinen Ober- und Untergrenze des Tagesgeldsatzes (EONIA) im Euroraum. In Deutschland entsprach dem Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität vor der Einführung des Eurosystems der Lombardsatz, dem Zinssatz der Einlagefazilität der Diskontsatz.

Der Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität ist in der Regel höher als der entsprechende Marktzins und der Zinssatz der Einlagefazilität ist in der Regel niedriger als der entsprechende Marktzins. Deshalb nutzen die Kreditinstitute die Fazilitäten meist nur, wenn sie keine andere Alternative haben.


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  • Fazilität — (lat.), Leichtigkeit, Umgänglichkeit; fazilitieren, erleichtern, Hindernisse beseitigen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fazilität — Fa|zi|li|tät 〈f. 20; veraltet〉 1. Leichtigkeit, Gewandtheit, Geschick 2. Umgänglichkeit 3. Willfährigkeit [<lat. facilitas „Leichtigkeit im Handeln, Gefälligkeit“] * * * Fazilität   [lateinisch »Leichtigkeit«] die, / en …   Universal-Lexikon

  • Fazilität des mittelfristigen finanziellen Beistands zur Stützung der Zahlungsbilanzen der Mitgliedstaaten — Die Fazilität des mittelfristigen finanziellen Beistands zur Stützung der Zahlungsbilanzen der Mitgliedstaaten oder Verordnung (EG) Nr. 332/2002 ist eine am 18. Februar 2002 gemäß Artikel 119[1] des EG Vertrages vom Rat für Wirtschaft und… …   Deutsch Wikipedia

  • Fazilität — Fa|zi|li|tät 〈f.; Gen.: , Pl.: en〉 1. 〈veraltet〉 Leichtigkeit, Gewandheit, Umgänglichkeit, Willfährigkeit 2. 〈Wirtsch.〉 (für einen Notfall in Aussicht gestellte) Unterstützung bei Kreditbedarf bzw. Erleichterung bei Zahlungskonditionen [Etym.:… …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Fazilität — ⇡ Kreditfazilität, ⇡ Kreditlinie …   Lexikon der Economics

  • Fazilität — Fa|zi|li|tät die; , en z. T. unter Einfluss von engl. facility aus lat. facilitas, Gen. facilitatis »Leichtigkeit; Gefälligkeit«, dies zu facere »machen, tun«>: 1. (veraltet) Leichtigkeit, Gewandtheit; Umgänglichkeit. 2. Kreditmöglichkeit, die …   Das große Fremdwörterbuch

  • Fazilität — Fa|zi|li|tät, die; , en <lateinisch> (Wirtschaft Kreditmöglichkeit) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Ständige Fazilität — Wichtige Leitzinsen Zinssatz Höhe Europäische Zentralbank (letzte Änderung: 9. November 2011) Einlagesatz 0,50 % Hauptrefinanzierungssatz 1,25 % Spitzenrefinanzierungssatz 2,00 % Schweizerische Nationalbank (letzte Änderung: 3.… …   Deutsch Wikipedia

  • Multiple Component Facility (MCF) — Fazilität, die eine ⇡ Option auf unterschiedliche Finanzierungsinstrumente (z.B. ⇡ Euro Notes, ⇡ Euro Commercial Papers (ECP) und kurzfristige Bankkredite) beinhaltet. Vorteil: Hohe Flexibilität der Kreditnehmer …   Lexikon der Economics

  • Note Issuance Facility (NIF) — Fazilität, die die Liquiditätsbeschaffung über die revolvierende Platzierung von kurzfristigen Schuldtiteln (⇡ Notes) ermöglicht. Diese werden im ⇡ Tenderverfahren am Markt untergebracht. Anders: ⇡ Revolving Underwriting Facility (RUF). Bei einer …   Lexikon der Economics

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