Feldschlößchen (Dresden)

Feldschlößchen (Dresden)
Das Feldschlößchen-Stammhaus in der Südvorstadt
Die 22 Meter hohen Reaktorentürme der neuerbauten Brauerei in Dresden-Coschütz 1981
Die Brauerei in Dresden-Coschütz, 2006

Die Feldschlößchen Aktiengesellschaft ist eine Großbrauerei in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am Fuße des Hahnebergs in der Südvorstadt gab es einen einzelstehenden Bauernhof, der der Anna Nehlin gehörte. 1644 erlaubte Kurfürst Johann Georg I. hier den Bier- und Weinausschank an Fremde. 1684 kaufte der Ehrenhafte Geheime Kriegsrat Dietrich von Bosse den Hof, erhielt von seinem Fürsten Johann Georg III. einen Privilegienbrief und errichtete das Schlösschen im Felde. Etwa 1730 war es eine weithin bekannte Ausflugs- und Vergnügungsstätte mit Tanzsaal, Kegelbahn und Sommergarten. 1813 wurde das Feldschlösschen bei der Schlacht von Dresden zerstört, 1819 ein neues Feldschlösschen errichtet.

Leonhard Meisel, Pächter des Bayrischen Brauhauses in der Friedrichstadt, übernahm das Ausflugslokal, errichtete im Jahre 1838 eine Lagerbierbrauerei in Dresden-Südvorstadt (altes Feldschlößchen) auf der Budapester Straße, das heutige „Feldschlößchen-Stammhaus“. Nach zwanzig Jahren gründete sich die „Aktienbrauerei zum Feldschlößchen“.

1960 wurde die Brauerei zum volkseigenem Betrieb (VEB), wobei sich einzelne Brauereien Dresdens zum VEB Dresdener Brauereien zusammenschlossen. 1973 wurde mit dem Bau der Brauerei in Dresden-Coschütz auf der Cunnersdorfer Straße begonnen, in der seit 1981 Bier gebraut wird. Diese Brauerei befand sich seit 1. April 1983 im „volkseigenem Getränkekombinat“, in dem sich bereits seit 1979 der VEB Dresdener Brauereien und weitere Brauereien aus dem Bezirk Dresden befanden. 1990 wurde das „VE Getränkekombinat“ zur Sächsischen Brau-Union neugeordnet.

Da 1991 mit dem Brauprozess in der SBU begonnen wurde, ist selbiger in der Brauerei auf der Budapester Straße eingestellt worden, die am 12. März 1998 als Museum und Restaurant wiedereröffnete. Ein Jahr später wurde die Sächsische Brau-Union von der Holsten-Brauerei AG übernommen und 1995 in Feldschlößchen Aktiengesellschaft, Dresden umbenannt. Mit der Übernahme von Holsten durch die Carlsberg-Brauerei gehörte die Feldschlößchen AG zum Carlsberg-Konzern.

Im Januar 2011 wurde die Dresdner Feldschlößchen AG von Carlsberg an die Frankfurter Brauhaus GmbH aus Frankfurt (Oder) verkauft. Carlsberg begründete den Verkauf zum einen damit, sich wieder mehr auf die eigenen Kernmarken (Carlsberg, Holsten, Lübzer, Duckstein und Astra) konzentrieren zu wollen. Zum anderen will man die Dresdner Brauerei mit dem Verkauf besser auslasten und dabei weiterhin mit ihr kooperieren.

Produkte

Hauptprodukt der Brauerei ist „Feldschlößchen Pilsner“. Auch „Feldschlößchen Export“, „Feldschlößchen Radler“, „Feldschlößchen Urbock“, und „Feldschlößchen Diät-Pilsner“ werden gebraut. 2001 kam der „Feldschlößchen MIXX“ (Bier und Cola, früher auch Bier und Cassis) dazu.

Außerdem werden alte Dresdner Biere wie „Dresdner Felsenkeller Pilsner“, „Dresdner Felsenkeller Spezial“, „Dresdner Felsenkeller Urhell“ oder „Coschützer Pils“ sowie das Schwarzbier „Schwarzer Steiger“, das ursprünglich durch die Brauerei Freital gebraut wurde, produziert. Seit einiger Zeit wird auch das Holsten Pilsener gebraut.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Feldschlößchen (Dresden) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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