Ferry Ahrlé

Ferry Ahrlé
Ferry Ahrlé vor einem seiner nach eigener Aussage wichtigsten Werke aus der Reihe „Gemalte Musik“ aus dem Jahr 2007, „Die Zuckerfee“ aus dem Pas de deux der Nussknackersuite von Tschaikowski

Ferry Ahrlé (* 17. Juni 1924 in Frankfurt am Main) ist ein deutscher Maler, Autor und Entertainer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ferry Ahrlé wuchs in Berlin auf, und kommt durch seinen Vater René früh mit der Kunst in Berührung. René Ahrlé zählt zu den Großen der Werbegraphik und erschließt ihm die Faszination des Zeichnens und Malens. Ferry Ahrlé studierte an der Akademie der bildenden Künste. u.a. bei Max Kaus.

Kontakte zum Deutschen Theater Berlin begeistern ihn für die Bühne. Er nimmt neben seinem Studium Schauspielunterricht bei dem späteren Burgschauspieler Albin Skoda. Das von Ahrlé gemalte Porträt Skodas als Torquato Tasso hängt im Burgtheater in Wien. Zwei Spielzeiten zeichnet er die Programmtitel der Berliner Philharmoniker, darunter die Porträts von Sergiu Celibidache, Wilhelm Furtwängler, Yehudi Menuhin und Otto Klemperer.

Sein Atelier wird Mittelpunkt von Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern. Er entwirft Dekorationen für den Film „Berliner Ballade“ und für das literarische Kabarett „Die Stachelschweine“.

Mitte der fünfziger Jahre geht Ahrlé nach Frankfurt am Main. Hier entstehen seine Filmplakate u.a. zu Filmen von Federico Fellini, Ingmar Bergman, Luis Buñuel, François Truffaut und Roman Polański. Diese werden anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Films zusammen mit Schauspielerporträts im Deutschen Filmmuseum gezeigt.

In den sechziger Jahren arbeitet Ahrlé in Paris. Sein Interesse gilt dort der Architektur und der Stadtlandschaft. Zurück in Deutschland zeigt er ab den siebziger Jahren seine Bilderzyklen „Signal und Schiene“, „Von Ikarus bis Überschall“, „Das Geld in Oper und Schauspiel“, „Mozartissimo“, „Alles Theater“ und „Gemalte Musik“.

Von 1979 - 1990 ist er im Fernsehen präsent. Für seine verschiedenen Serien schreibt er auch die Drehbücher. In seiner Serie „Die Kleinen der Großen“ erfindet er dienstbare Geister historischer Persönlichkeiten. In der „Galerie der Straße“ tritt er in den Rollen großer Plakatkünstler auf.

In der Serie „Sehr ähnlich, wer soll’s denn sein?“ unterhält er sich mit seinen Gesprächspartnern und porträtiert sie gleichzeitig. Persönlichkeiten wie Maria Schell, Marianne Hoppe, Erika Pluhar, Karl John, Paul Dahlke, Martin Held, Johannes Heesters, Yehudi Menuhin, Erich von Däniken und viele andere saßen ihm Modell. Für diese besondere und unterhaltende Art des Porträtierens im doppelten Sinn erhielt er in New York den „Golden Award“ auf dem „Internationalen Film- und Fernsehfestival“.

Neben seiner Malerei schreibt Ahrlé Bücher.

Buchveröffentlichungen

  • Sehen und sehen lassen, Autobiographie
  • Galerie der Straße - Große Meister der Plakatkunst
  • Flötentöne ohne Noten
  • Balkone - Vier Wände und ein bißchen mehr
  • Mögliche Begegnungen - Mosaik eines Erfinderlebens (Henri Nestlé)
  • Mir werden Flügel wachsen, der Mensch wird fliegen
  • Türme der Macht und des Geistes
  • Strassen, Lebenslinien europäischer Städte
  • Von Gönnern und Könnern, Finanzgenies und ihre Baukünstler

Auszeichnungen

  • 1962: Prix Toulouse-Lautrec, Paris
  • 1965: Grand Prix International des Dessins, Deauville
  • 1980: „Golden Award“ auf dem „Internationalen Film- und Fernsehfestival“, New York
  • 1983: Erster Preis für die Serie „Deutsche Städte“ auf dem „Internationalen Tourismusplakat-Wettbewerb“, Paris
  • 1984: Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main
  • 1985: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1990: Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich
  • 1994: Prix Rabelais, Chinon
  • 2004: Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main

Seine Bilder hängen in privaten und öffentlichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und in Berlin.

Weblinks


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