Feuerwehr Hamburg

Feuerwehr Hamburg

Feuerwehr Hamburg

Wappen von Hamburg[1]  Amt der Stadt Hamburg[1]

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Berufsfeuerwehr
Gründungsjahr: 12. November 1872
Standorte: 18
Mitarbeiter: 2.255 (Stand 2008)
Freiwillige Feuerwehr
Gründungsjahr: 1809
Abteilungen: 87
Aktive Mitglieder: 2.577 (Stand 2008)
www.hamburg.de/feuerwehr

Die Feuerwehr Hamburg ist ein Amt der Behörde für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die Feuerwehr Hamburg wird unterteilt in

  • Berufsfeuerwehr
  • Freiwillige Feuerwehren
  • Servicebereiche

Zu den Aufgaben gehören die Brandbekämpfung, die Technische Hilfeleistung, der Krankentransport in der Notfallrettung (Rettungsdienst) sowie die Mitwirkung im Katastrophenschutz. Der Krankentransport von Nicht-Notfallpatienten wurde Anfang der 1990er Jahre aufgegeben.

Leiter der Feuerwehr Hamburg ist seit Oktober 2006 Oberbranddirektor Klaus Maurer er löste den bisherigen Amtsleiter Dieter Farrenkopf ab. Landesbereichsführer der FF Hamburg ist seit 2010 André Wronski er löste den bisherigen LBF Herman Jonas ab. Herman Jonas war 16 Jahre lang Chef der Freiwilligen Feuerwehrleute in Hamburg. Für seine Verdienste wurde er am 7. Dezember 2010 durch den Ersten Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Christoph Ahlhaus mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

2008 waren 2255 (2230 männlich, 25 weiblich) Berufsfeuerwehrleute beschäftigt. Den Freiwilligen Feuerwehren gehörten 2008 2577 (2396 männlich, 181 weiblich) Feuerwehrleuten an.

Im Jahr 2008 wurden 228.515 Einsätze bewältigt, davon entfielen

  • 8.981 Einsätze auf die Brandbekämpfung,
  • 23.016 Einsätze auf die Technische Hilfeleistung und
  • 196.518 Einsätze auf den Rettungsdienst.

Geschichte

Die Organisation der Brandbekämpfung lag im Mittelalter bei den Kirchspielen Hamburgs, die jeden ihrer Bürger zur Mitarbeit verpflichtete.

1809 wurde Johann Georg Repsold zum Oberspritzenmeister des gesamten Löschwesens in Hamburg gewählt. Repsold starb bei einem Brandeinsatz am 14.Januar 1830 durch einen herabstürzenden Giebel. Sein Sohn Adolf Repsold übernahm das Amt des Spritzenmeisters. Den Einsatz der Feuerwehr während des Hamburger Brandes 1842 leitete Repsold. 1856 wurde Adolf Repsold Oberspritzenmeister. 1858 richtete er in seinem Haus das Central Bureau des Löschwesens ein.[2] Nach seinem Tod im Jahre 1871 trat Branddirektor Kipping aus Danzig an seine Stelle. 1872 wurde er mit der Einrichtung einer Berufsfeuerwehr für die Stadt Hamburg beauftragt, bis dahin gab es in den Spritzenhäusern lediglich eine Nachtwache. Kipping begann mit einigen aus seiner Heimatstadt Danzig mitgebrachten Oberbrandmeistern die Einrichtung und Ausbildung einer Berufsfeuerwehr. Für diese waren insgesamt 3 Feuerwachen mit 6 Oberfeuerwehrmännern, 6 Maschninisten und 36 Feuerwehrmännern vorgesehen.

Am 12. November 1872 um 12 Uhr mittags nahm die Berufsfeuer die Hauptfeuerwache 1 am Schweinemarkt, Feuerwache 2 in provisorischen Anbauten an der Catharinenkirche und die Feuerwache 3 an der Davidstraße in Dienst. Die drei Dienstschichten hatten jeweils 48 Stunden Dienst und anschließend 24 Stunden frei. In jeder Wache standen pferdebespannte Alarmfahrzeuge, Mannschaftswagen, Handdruckspritze mit Schlauchkarre, Wasserwagen und Dampfspritze zur Verfügung. Die Berufsfeuerwehr wurde im Laufe des Jahres noch weiter ausgebaut.

Am 12. Februar 1909 wurde in der Admiralitätsstraße die 11. Feuerwache in Dienst genommen. In ihr wurde der erste motorisierte Löschzug in Dienst gestellt. Er bestand aus einer Gasspritze, einer Dampfspritze, einem Mannschaftswagen und einer Drehleiter mit einer Steighöhe von 22+3 Metern. Alle Fahrzeuge wurden auf Fahrgestelle der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) aufgebaut und mit Batterien angetrieben. Pferde spielten in Hamburg aber weiterhin eine wichtige Rolle bei der Feuerwehr, und erst am 17. Dezember 1925 wurden die letzten beiden pferdebespannten Löschzüge der Wachen 3 (Millerntor) und 4 (Sedanstraße) durch motorisierte Fahrzeuge, inzwischen mit Benzinmotor, ersetzt.[3]

Berufsfeuerwehr

Wachen

Die Berufsfeuerwehr Hamburg betreibt über das Stadtgebiet verteilt 22 Feuerwachen (darunter 2 Löschbootstationen), eine Technik- und Umweltwache sowie 32 Rettungswachen. Die numerische Bezeichnung der Wachen (F11–F16, F21–F26, F31–F36) geht auf die frühere Einteilung in die drei Branddirektionen Nord, Süd und West zurück. Jede Wache führt jedoch auch noch eine lagebeschreibende Ortsbezeichnung bzw. im Falle der F32 eine funktionsbeschreibende Bezeichnung:

F11 Innenstadt, F12 Altona, F13 Rotherbaum, F14 Osdorf, F15 Stellingen, F16 Alsterdorf, F21 Wandsbek, F22 Berliner Tor, F23 Barmbek, F24 Sasel, F25 Billstedt, F26 Bergedorf, F31 Harburg, F32 Technik und Umwelt, F33 Veddel, F34 Wilhelmsburg, F35 Finkenwerder, F36 Süderelbe, F14 Außenstelle Elbtunnel-Nord und F13 Elbtunnel-Süd.

Die Krankentransportwache F17 wurde nach dem Rückzug aus dem Krankentransport aufgegeben.

Ausbildung

Alle Feuerwehrbeamten des mittleren Dienstes erwerben in ihrer anderthalb-jährigen Ausbildung die Befähigung zum Gruppenführer. Außerdem werden sie zum Rettungssanitäter ausgebildet. Die Weiterqualifizierung zum Rettungsassistenten erfolgt nach zwei Jahren Einsatzdienst an einer Feuer- und Rettungswache.

Die Beamten an der Technik- und Umweltwache erhalten eine spezielle Fortbildung.

Die Feuerwache „Berliner Tor
Hofseite mit Übungsturm
Feuerwache Barmbek
Öffentlicher Feuermelder, bis Anfang der 1960er Jahre
Das Technikzentrum der Feuerwehr Hamburg in der Großmannstraße

Löschzüge

Der ehemalige Standardlöschzug in Hamburg bestand, wie früher bei den meisten Berufsfeuerwehren, aus einem Löschgruppenfahrzeug (LF), einem Tanklöschfahrzeug (TLF) und einer Drehleiter (DL). Dieses Konzept wurde durch den sogenannten „Hamburger Löschzug“ aus einem Kleinlöschfahrzeug (KLF) als Führungsfahrzeug auf einem Kleinbusfahrgestell, sogenannten "Hamburger Löschfahrzeugen (HLF) und einem Hubrettungsfahrzeug ersetzt. An mehreren Wachen wird anstelle einer Drehleiter mit Korb ein Teleskopmastfahrzeug (TMF) eingesetzt. Im innerstädtischen Bereich bestehen die Züge wegen der kurzen Wege zur nächsten Wache nur aus einem Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug. Auch einige Stadtrandwachen sind wegen der Ergänzung durch die Freiwillige Feuerwehr nur mit einem Fahrzeug ausgestattet.

Hamburger Löschfahrzeug

In Hamburg werden spezielle Löschfahrzeuge verwendet, welche "Hamburger Löschfahrzeug" genannt werden. Die Abkürzung "HLF" ist dieselbe wie die eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuges, was öfters zu Verwirrungen führt. Hamburger Löschfahrzeuge sind ähnlich wie Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeuge ausgerüstet, verfügen aber z.B. nicht über eine Seilwinde. Sie besitzen aber einige zusätzliche Ausrüstungen wie etwa einen Wasserwerfer oder einen Notfallrucksack mit erweiterter medizinischer Ausrüstung, da die meisten Berufsfeuerwehrleute in Hamburg die Ausbildung zum Rettungsassistenten haben. Hamburger Löschfahrzeuge gab es bereits vor der Norm des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug.

Pool-Wachen

Diverse weitere Fahrzeuge (z. B. Rüstwagen RW, Teleskopmastfahrzeug TMF 53, Großraum-Rettungswagen GRTW und Abrollbehälter) sind bei der Berufsfeuerwehr an den sogenannten Pool-Wachen F12, F25 und F36 vorhanden und werden entsprechend der Einsatzlage von dort aus eingesetzt.

MOBAS

Auf einem Iveco Eurofire Sattelzugauflieger ist MOBAS zur Ausbildung an den Atemschutzgeräten aufgebaut. Damit die Beamten nicht mehr von den Wachen zu ihren regelmäßigen Atemschutzübungen fort müssen und damit zusätzliche Arbeitszeiten anfallen, findet die Schulung in diesem Fahrzeug jeweils direkt an der Feuerwache statt. MOBAS steht für MOBile AtemSchutz-Übungsstrecke.

Die Technik- und Umweltschutzwache

Eine Sonderstellung besitzt die Technik- und Umweltschutzwache (F32). Diese ist dicht am Hafen in Neuhof angesiedelt. 109 Männer und eine Frau versehen dort ihren Dienst. Dort wird Material für Technische Hilfeleistungen und Einsätze mit gefährlichen Stoffen vorgehalten. Hierzu gehören unter anderem Einsätze mit auslaufenden chemischen Stoffen, Unfälle mit radioaktiven Materialien, Leckagen an Gasleitungen oder die Bergung von umgestürzten Lastwagen mittels des Krans. So ist dort ein Kranwagen mit einer Hubkraft von 40 Tonnen stationiert. Die meiste Ausrüstung ist auf 21 Abrollbehälter verladen, zu deren Transport sechs Wechselladerfahrzeuge bereitstehen. Von den in ganz Hamburg im Einsatz befindlichen 121 Chemikalienschutzanzügen sind auf der Technik- und Umweltwache 82 gelagert; sie werden im Rendezvous-Verfahren zu den jeweiligen Einsatzorten gebracht. Zur technischen Ausstattung gehört auch ein Infrarotspektrometer zur Schadstoffbestimmung. Das Gerät ist neben weiteren Geräten Bestandteil der analytischen Task-Force (ATF), die auch von Feuerwehren außerhalb Hamburgs angefordert werden kann, um im größeren Umfang analytische Messungen vorzunehmen.

Dienst

Derzeit praktiziert die Feuerwehr Hamburg ein 12/12-Stunden Dienstplanmodell für die Einsatzabteilung des Brandschutzdienstes, das auch 24-Stunden- und 12-Stunden-Anteile beinhaltet und jährlich geändert wird. Am Samstag, Sonntag und Montag wird grundsätzlich in einer sogenannten Doppelschicht (24h) gearbeitet. Die regelmäßige durchschnittliche Wochenarbeitszeit beträgt 48 h.

Freiwillige Feuerwehren

Aufgaben

Der Landesverband der Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs besteht aus 87 Freiwilligen Feuerwehren in 12 Bereichen und zwei Direktionen. Die Dienstaufsicht wird durch die Berufsfeuerwehr ausgeübt. Zu den Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehren gehören neben den normalen Einsätzen auch die Unterstützung der Berufsfeuerwehr, des Rettungsdienstes (im Rahmen der Erstversorgung von Notfallpatienten) und der Wasserrettung. Außerdem wirken die ehrenamtlichen Kräfte im Katastrophenschutz, insbesondere bei der Deichverteidigung, mit.

Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr

Die Freiwilligen Feuerwehren Hamburgs unterstehen an der Einsatzstelle neben ihrem Löschzugführer der Einsatzleitung der Berufsfeuerwehr. Bei Alleineinsätzen wird jedoch grundsätzlich eigenverantwortlich gearbeitet. In der Regel bestimmt ein Disponent der Einsatzzentrale von der Berufsfeuerwehr abhängig von der Schadensart und Einsatz- und Ausrückeordnung über den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren.

Die überwiegende Mehrheit der Freiwilligen Feuerwehren ist in die sogenannte „1. Alarmfolge“ eingebunden. Sie werden bei jedem Schadenereignis in ihrem Revier zeitgleich mit der Berufsfeuerwehr alarmiert. Verschiedene Wehren mit Sonderaufgaben, wie unter anderem Wasserversorgung, Fernmeldedienst oder Versorgung, sind besonderen Schadensereignissen (beispielsweise Flugunfall) oder Alarmstufen (beispielsweise „FEU 3“, Alarmstufe 3: Feuer) zugeordnet.

Sonderaufgaben

Es gibt vier Wehren mit der Sonderaufgabe „Wasserversorgung“, vier Wehren mit der Sonderkomponente „Versorgung“ (diese Wehren sind mit einem Feldkochherd ausgestattet, zwei mit einem Gerätwagen Versorgung), sechs Wehren mit der Sonderaufgabe „Fernmeldedienst“ (für die Zusammenarbeit mit dem Einsatzleitwagen der Berufsfeuerwehr, eine zur Verstärkung der FEZ/iRLSt, eine für die Gesamteinsatzleitung bei einem Schadensfall auf dem Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel), zwei Wehren mit der Sonderaufgabe „Bergung und Beleuchtung“. 7 Wehren haben die Sonderaufgabe „Dekontamination und Reinigung“ und 7 Wehren die Sonderaufgabe „Spüren und Messen“ mit den entsprechenden Fahrzeugen. Weiterhin nehmen 17 Wehren als „First Responder“ (Erstversorger) Aufgaben in der vorklinischen Erstversorgung von Notfallpatienten bis zum Eintreffen der Rettungsmittel der Berufsfeuerwehr in den Außenbezirken wahr.

Jugendarbeit

Für die Jugendarbeit und Nachwuchsgewinnung unterhalten derzeit insgesamt 56 Wehren eine Jugendfeuerwehr. Unter anderem in den Vier- und Marschlanden.

Engagement in den Stadtteilen

In ihren Stadtteilen und Ausrückebezirken nehmen die Freiwilligen Feuerwehren, besonders in den ländlich strukturierten Bereichen, mit Veranstaltungen und Festen im sozialen Gefüge der Gesellschaft einen wichtigen Platz ein.

Ausbildung

Die Feuerwehrakademie Hamburg in Billbrook

Die Ausbildung ist innerhalb Hamburgs in allen Bereichen der Freiwilligen Feuerwehren gleichartig.

Grundausbildung: Nach Aufnahme und Einkleidung, der Feuerwehrmann Anwärter, beginnt in jedem Bereich jährlich ein Grundausbildungslehrgang Teil 1, der mindestens 80 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht umfasst. Es werden die Grundbegriffe von Feuerwehrtechnik, Fahrzeug- und Gerätekunde, technischer Hilfeleistung, Sanitätsdienst und Grundlagen für die Arbeit im Feuerwehrdienst und im Katastrophenschutz vermittelt. Dies geschieht umlaufend bei allen Freiwilligen Feuerwehren des Bereichs durch die Bereichsausbilder und Gruppenführer. Die einzelnen Wehren unterstützen sich dabei gegenseitig aufgrund der verschiedenen vorhandenen Fahrzeugtypen und der einzelnen wehrbezogenen Sonderkomponenten. Die Grundausbildung Teil 1 wird durch eine Abnahmeprüfung abgeschlossen.

Nach einer Ausbildungszeit, von etwa einem Jahr, innerhalb der eigenen Wehr findet dann der Teil 2 der Grundausbildung (mindestens 50 Stunden) wiederum auf Bereichsebene (d. h. in Zusammenarbeit mit den benachbarten Feuerwehren) statt. Das Ende der gesamten Grundausbildung bildet die Truppmannprüfung, die vor einer Prüfungskommission aus Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr an der Feuerwehrakademie in Hamburg-Billbrook abgelegt wird und zur Ernennung zum Feuerwehrmann führt.

Fachausbildung: Der Feuerwehrmann wird dann in der eigenen Wehr kontinuierlich weiter ausgebildet, nicht nur in den schon in der Grundausbildung vermittelten Inhalten, sondern auch in den Fachkomponenten, die einzelne Wehren wahrnehmen – z. B. Wasserversorgung, Erstversorgung („First Responder“), AC-Dienst, Kommunikation (Sprechfunk- und Fernsprechausbildung) oder Bootsausbildung oder Deichverteidigung.

Die Feuerwehrangehörigen können auf weiterführenden Lehrgängen an der Feuerwehrakademie Hamburg eine Ausbildung zum Truppführer, Gruppenführer, Zugführer, Wehrführer (Führungsausbildung) oder zum Kraftfahrer Klasse C, Atemschutzgeräteträger, Bootsführer, Bereichsausbilder, ABC-Helfer, Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehr und auf Direktionsebene der Freiwilligen Feuerwehr zum Sprechfunker absolvieren.

Fortbildung: Um im Training zu bleiben bzw. um die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren stets auf dem aktuellen Wissensstand zu halten, werden sie regelmäßig Fortbildungsmaßnahmen unterzogen. Einige der erworbenen Lehrgänge bedürfen der regelmäßigen Kontrolle, so unterzieht sich jeder Atemschutzgeräteträger jährlich dem Besuch in der Mobilen Atemschutzübungsstrecke (MOBAS) der Feuerwehr Hamburg. Auch das Training in der Brandgewöhnungsanlage an der Feuerwehrakademie trägt zur Festigung des Gelernten bei.

Die Ausbildung innerhalb der gesamten Freiwilligen Feuerwehr erfolgt durch ehrenamtliche Ausbilder und durch die Feuerwehrakademie in Methodik und Didaktik geschult worden sind.

Aufteilung und Wehrnummern

An den Wehrnummern, die vorne auf dem Helm aufgeklebt sind, kann man erkennen zu welcher Wehr ein Feuerwehrmann gehört. Diese Wehrnummern sind vierstellig. Da es früher drei Direktionen gab, beginnen die Wehrnummern westlich der Alster mit 19, östlich der Alster mit 29 und südlich der Elbe mit 39. Die nachfolgende Ziffer steht für den jeweiligen Bereich. In den Bereichen sind die Wehren durchnummeriert.

So bedeutet zum Beispiel die Nummer F-2941 folgendes:

2 = Direktion Ost
9 = Freiwillige Feuerwehr
4 = 4. Bereich der Direktion (in diesem Falle Bereich Bergedorf)
1 = 1. Wehr in diesem Bereich (in diesem Fall Freiwillige Feuerwehr Bergedorf)

Die Berufsfeuerwehr hat nur zweistellige Wehrnummern (z. B. F-26 2. Bereich = Direktion Ost, 6. Wehr = Berufsfeuerwehr Bergedorf)

Löschboot
Oberbaurat Schmidt

Wehren mit Sonderkomponenten

Es gibt verschiedene Sonderkomponenten, die spezielle Fahrzeuge erfordern. Es ist in jedem Bereich der Freiwilligen Feuerwehren ein RW 1 vorhanden, Wehren, in deren Einsatzgebiet ein Gewässer liegt, verfügen über ein entsprechendes Boot (unmotorisierten Schlauchboot bis zum Aluminiumboot mit 75 PS Außenbordmotor für den Einsatz auf der Elbe). Eine Sonderstellung hat die Freiwillige Feuerwehr der zu Hamburg gehörigen Nordseeinsel Neuwerk. Es ist die einzige Freiwillige Feuerwehr in Hamburg mit einem Rettungswagen.

Sonderkomponente Erstversorgung

In den Gebieten in denen die Rettungskräfte der Berufsfeuerwehr zu lange brauchen würden, haben die jeweiligen Freiwilligen Feuerwehren die Sonderkomponente Erstversorgung. Sie haben eine umfangreichere Sanitätsausrüstung auf ihrem ersten Löschfahrzeug und natürlich entsprechend geschultes Personal. Zurzeit sind 17 Wehren mit dieser Sonderkomponente beauftragt.

Sonderkomponente Spüren und Messen

Es gibt sieben Freiwillige Feuerwehren in Hamburg, die spezielles Material zum Aufspüren von gefährlichen atomaren und chemischen Stoffen besitzen. Sie sind hierfür mit einem ABC-ErkKw ausgestattet. Zurzeit stehen in Hamburg aber nur fünf ABC-ErkKw zur Verfügung.

Sonderkomponente Versorgung

Zwei Freiwillige Feuerwehren haben die Sonderkomponente Versorgung. Hierfür stehen diesen Wehren ein Gerätewagen Versorgung sowie ein Feldkochherd zur Verfügung (FF Ottensen-Bahrenfeld und FF Eißendorf). Zwei weitere Feldkochherde stehen bei der FF Krauel und FF Lemsahl-Mellingstedt.

Sonderkomponente Dekontamination

Sieben der 87 Wehren sind für die Sonderkomponente Dekontamination verantwortlich. Sie verfügen über Dekon-LKW P.

Sonderkomponente Bergung und Beleuchtung

Die Wehren Eppendorf und Warwisch sind für die Sonderkomponente Bergung und Beleuchtung verantwortlich. Der Fuhrpark umfasst als erstes Fahrzeug ein Gerätewagen Rüst3 (statt wie bei den anderen ein LF 16/12), einen GKW 1 sowie einen Lichtmastanhänger mit einer Gesamtlichtleistung von 7000 Watt und einem integrierten 20-kW-Stromerzeuger.

Sonderkomponente Wasserversorgung

Die vier Wehren Barmbek, Eppendorf, Fünfhausen und Francop sind im Notfall für den Aufbau und Betrieb einer Wasserversorgung über lange Wegstrecke verantwortlich. Dafür steht ihnen je ein SW 2000-Tr zur Verfügung.

Sonderkomponente Fernmeldedienst

ehemaliger GwFM der
FF Eimsbüttel

Sechs Wehren verfügten über einen Gerätewagen Fernmeldeausstattung (GW-FM) auf dem Mercedes-Benz-Fahrgestell DB L 407 D-KA (4,0 Tonnen, 68 PS, Baujahr 1982). Diese Fahrzeuge verfügten neben einem Fernmeldearbeitsplatz mit 4-Meterband-Funkgerät und Relaisstellengerät über Feldtelefonkabel und Feldfernsprecher, um ein unabhängiges Telefonnetz aufbauen zu können, sowie entsprechendes Anschlussmaterial an das öffentliche Telefonnetz. Ein 13kVA-Stromerzeuger sowie ein 6,5-Meter-Pneumatikmast gehörten ebenfalls zur Ausstattung dieser Fahrzeuge.

GwFM der
FF Eimsbüttel
GwFM der
FF Eimsbüttel

Als Ersatzfahrzeuge für die in die Jahre gekommenen GW-FM alter Bauart wurden neue Fahrzeuge beschafft. Am 25. Juli 2008 wurden die Fahrzeuge beim Hersteller EMPL Fahrzeugwerk GmbH abgeholt und an die technische Abteilung der Feuerwehr Hamburg (F03) für abschließende Arbeiten übergeben. Im September 2008 wurden die bestellten 7 GwFMs von der technischen Abteilung der Feuerwehr Hamburg an die Wehren übergeben. Sechs dieser Fahrzeuge gingen an die Freiwilligen Feuerwehren (u. a. an die FF Eimsbüttel). Das Fahrzeug der FF Harburg ist aus technischen / baulichen Gründen noch nicht an der Wache der FF stationiert. Das 7. Fahrzeug der Serie ging für Ausbildungszwecke und als Reservefahrzeug an die Feuerwehrakademie.

Die bis zu 26 Jahre alten Fahrzeuge der Vorgängergeneration gingen außer Dienst, das Material wurde zum Teil auf die neuen Fahrzeuge verlagert.

Die neuen GwFMs verfügen über folgende Eckdaten:
- MAN TGL 12.240 (Dieselmotor mit 240 PS, 5,20 m Radstand bei 8,10 m Länge)
- 3 Sitzplätze (inkl. Maschinist) im Führerhaus
- 5 Arbeitsplätze im Aufbau, davon 3 gegen die Fahrtrichtung mit Sicherheitsgurten
- Analogfunk (BOS-Funk) (2-m- und 4-m-Band)
- TETRA-Funk
- GSM-ISDN Gateway
- ISDN TK-Anlage
- div. Antennen und Material für unterschiedlichste Zugangstechniken
- ein Mannschaftszelt SG30 in hoher Bauform
- Material zur Beleuchtungseinrichtung
- 13 kVA Stromerzeuger

Folgende Wehren haben diese Sonderkomponente:
FF Altona, Besetzung Befehlswagen;
FF Berliner Tor, Besetzung FEZ (im Betriebszustand „Ausnahme“)/FEL/ZKD/ZAM;
FF Bille, Besetzung Befehlswagen / TEL Deichverteidigung;
FF Eimsbüttel, Besetzung Befehlswagen / Meldekopf Flughafen;
FF Harburg, Besetzung Befehlswagen;
FF Wandsbek-Marienthal, Besetzung Befehlswagen.

Sonderkomponente Ölwehr

Die Wehren Fünfhausen und Warwisch sind für die Reinigung ölverschmutzter Gewässer im gesamten norddeutschen Raum verantwortlich. Die beiden Wehren betreiben hierfür gemeinsam eine Ölseparationsanlage vom Typ SepCon 01. Sie umfasst die Anlage SEPCON 01 (die Separationsanlage), den Tandemachs-Anhänger (Zubehör und Auffangbehälter m. 130 m³ Fassungsvermögen), einen Tieflade-Anhänger mit 3-to Gabelstapler (mit Allradantrieb), sowie Schlauchmaterial und weiteres Equipment.

Als Zugfahrzeuge dienen ein GW- Kran der FF Warwisch für den SEPCON 01, ein GKW 1 der FF Warwisch für den Tieflader und ein Gerätewagen Rüst3 der FF Warwisch für den Tandemachser. Weiteres Equipment ist auf Gitterboxen und Rollcontainern verlastet, die im Feuerwehrhaus Warwisch/Fünfhausen eingelagert sind und im Einsatzfall auf den LKW Dekon-P der FF Warwisch verlastet werden. Zu den weiteren Einsatzfahrzeugen gehören ein LF 16/12 und ein SW- 2000 der FF Fünfhausen für die Wasserversorgung, sowie ein LKW Dekon-P der FF Fünfhausen mit Aufenthalts- und Duschzelt. Als Führungsfahrzeug dient ein ELW.

Fahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Hamburg

Alle Wehren (außer Eppendorf, Warwisch und Neuwerk) haben als erstes Fahrzeug ein LF 16/12 mit einem Aufbau des Unternehmens Ziegler auf Allradfahrgestellen der Firma Mercedes-Benz (Baureihe 1994 bis 1997) oder MAN (Baujahr 1998 in niedriger Bauhöhe, 1999 bis 2001, 2003). Die Wehren Eppendorf und Warwisch (Sonderkomponente Bergung und Beleuchtung) haben als erstes Fahrzeug seit Mai 2011 einen Gerätewagen Rüst 3, Baujahr 2011 erhalten

Die alten LF 24/19 TH auf Iveco Magirus 120-25 AW Fahrgestell, Baujahr 1993, werden im Laufe des Jahres einer anderen Verwendung zugeführt.

Als zweites Löschfahrzeug ist bei 6 Wehren noch ein LF 16 TS auf Mercedes-Benz 1113 bzw. der Hamburger Umbau LF 16 TH (mit Geräten zur technischen Hilfeleistung anstelle der Tragkraftspritze) anzutreffen. 52 der 87 Wehren wurden seit 2005 mit einem neuen LF 16-KatS (Mercedes-Benz Atego 1428 AF/Ziegler) ausgerüstet, welches wie auch die neueren Baureihen der LF 16/12 der Norm für LF 20/16 entspricht. Ende 2010 wurde an die Stadt Hamburg 25 LF-Kats, mit Aufbau der Firma Lentner auf MAN Fahrgestell, vom Bund übergeben.

Die bis vor kurzem noch relativ weit verbreiteten LF 16 HANSA (Hamburger automatikgetriebenes normgerechtes Standardlöschfahrzeug der achtziger Jahre) auf Mercedes-Benz 1019AF bzw. 1222AF wurden bis auf zwei Fahrzeuge bereits durch LF 16-KatS ersetzt und stehen als Reservefahrzeuge bereit.

Die Freiwillige Feuerwehr Neuwerk

Auch auf der zu Hamburg gehörigen Nordseeinsel Neuwerk gibt es eine Freiwillige Feuerwehr (F 3936). Es ist die kleinste Freiwillige Feuerwehr Deutschlands und die einzige Hamburger Freiwillige Feuerwehr mit einem Rettungswagen. Weitere Informationen sind dem Hauptartikel Feuerwehr Neuwerk zu entnehmen.

Servicebereiche

  • F01 Zentrale Verwaltung und Steuerung (Personal- und Einstellungsstelle)
  • F02 Einsatzabteilung (Rettungsleitstelle - FEL - Koordination)
  • F03 Technik und Logistik (Fahrzeug- und Gerätewerkstätten, Telekommunikationstechnik, techn. Beschaffung, Gebrauchtkleiderkammer)
  • F04 Vorbeugender Brandschutz (Brandsicherheitsschauen)
  • F05 Feuerwehrakademie

Weblinks

 Commons: Feuerwehr Hamburg – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht 2008 der Feuerwehr Hamburg
  2. J. Schramm, Sterne über Hamburg - Die Geschichte der Astronomie in Hamburg, Kapitel Die Repsoldschen Werkstätten, 2. überarbeite und erweiterte Auflage, Kultur- & Geschichtskontor, Hamburg 2010, ISBN 978-3-9811271-8-8.
  3. Geschichte der Hamburger Feuerwehrhistoriker

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