Feuerwehr Stuttgart

Feuerwehr Stuttgart

Feuerwehr Stuttgart

Wappen von Stuttgart[1]  Amt der Stadt Stuttgart[1]

Berufsfeuerwehr
Gründungsjahr: 1891
Standorte: 5
Mitarbeiter: 496
Freiwillige Feuerwehr
Gründungsjahr: 1852
Abteilungen: 25
Aktive Mitglieder: 1066
Jugendfeuerwehr
Gründungsjahr: 1965
Gruppen: 22 + Jugendmusikzug
Mitglieder: 384
www.feuerwehr-stuttgart.de

Die Feuerwehr Stuttgart ist die lokale Brandschutzbehörde der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vor Gründung der Berufsfeuerwehr Stuttgart im Jahr 1891 bestanden im Stadtgebiet die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart und in den Vororten Karlsvorstadt Heslach, Vorstadt Berg und Vorort Gablenberg jeweils selbständige Freiwillige Feuerwehren mit eigenen Ausrückebezirken. Im Jahre 1873 wurde die erste reine Feuerwache in Stuttgart für die im Jahre 1852 gegründete Freiwillige Feuerwehr erbaut. Bereits im Jahre 1888 wurde die heutige Feuerwache 1 noch vor der eigentlichen Gründung der Berufsfeuerwehr für das I. Bataillon der Freiwilligen Feuerwehr Stuttgart gebaut. Nachdem 1891 die Berufsfeuerwehr gegründet wurde, diente das Gebäude als Herberge für 31 Feuerwehrmänner, sechs Pferde und einer Ausstattung von einer Handdruckspritze, einem Hydrantenwagen, einer Maschinenleiter und einem Mannschaftswagen. Nach drei Jahren nahm die Berufsfeuerwehr den Krankentransport auf und hielt ihn bis 1943, wo er kriegsbedingt an das Deutsche Rote Kreuz abgegeben werden musste, inne.[2]

Im Jahre 1897 wurde mit der Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr und der damit verbundenen Inbetriebnahme einer zweiten Berufsfeuerwache das Stadtgebiet in zwei Wachbezirke unterteilt.[3] In der Wache 1, die nun Städtische Hauptfeuerwache genannt wurde, erhöhte man das Personal und stationierte zudem noch eine Dampfspritze.

Im Oktober 1906 wurde, nach der Eingemeindung von Cannstatt im Jahre davor, die 3. Feuerwache der Berufsfeuerwehr in Betrieb genommen. Kurze Zeit später wurde dort auch der Wasserrettungsdienst eingeführt. Die Besatzung bestand aus 16 Mann, sechs Pferden, Mannschaftswagen, Drehleiter, Dampfspritze und einem Gefängniswagen.[4]

1913 wurde die erste Automobilspritze im Königreich Württemberg beschafft. Bis ins Jahr 1920 wurde der komplette Fuhrpark auf Löschfahrzeuge umgerüstet.

Wegen des stetigen Personal- und Fahrzugzuwachses musste in Cannstatt eine größere Wache gebaut werden, welche im Jahre 1938 als größte und modernste Feuerwache eingeweiht wurde.

Die vierte Berufsfeuerwache wurde am 10. März 1943 in Betrieb genommen. Bereits im Jahr 1927 wurde das Gebäude als städtisches Elektrizitätswerk gebaut. Die Besatzung der Wache mit dem Namen Feuerschutzpolizeiwache 4 in Feuerbach wurde während des Zweiten Weltkriegs stark dezimiert. Im Jahre 1948 wurden die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Feuerbach aus Mangel an Mitgliedern geschlossen, die restlichen wurden an die Berufsfeuerwehr übergeben.[5]

Als letzte der fünf Stuttgarter Feuerwachen wurde im Jahre 1944 die Feuerschutzpolizeiwache 5 in Möhringen in Betrieb genommen. Die Besetzung von 25 Mann musste aus anderen Wachen herausgelöst werden. Sie residierten in einem provisorischen eingerichteten landwirtschaftlichen Betriebsgebäude. In den sechziger Jahren stellte dann der Gemeinderat den dringenden Bedarf für den Neubau fest, der im Jahre 1966 eingeweiht wurde.

Im Jahr 1976 wurde die Feuerwache 5 zur Feuer- und Rettungswache (FRW 5). Der erste Rettungswagen wurde dort stationiert. Im Jahr 1998 kam die Höhenrettung ebenfalls zur Feuerwache 5 hinzu.[6]

Berufsfeuerwehr

Feuerwache 1

Standort: Heusteigstraße 12 in Stuttgart-Mitte.
Die am Rande der Altstadt liegende Feuerwache 1 (auch Feuerwache 1 Süd genannt) verfügt über einen Löschzug bestehend aus einem Einsatzleitwagen, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge und einer Drehleiter DLK 23/12 mit Hinterachsenzusatzlenkung. Außerdem ist ein Kleineinsatzfahrzeug technische Hilfeleistung, welches neben kleinen technischen Hilfeleistungen wie Wasser abpumpen oder Schaufensterscheiben entfernen auf das Öffnen von Türen spezialisiert ist. Somit ist das Personal der Wache im Türöffnen und als Aufzugswärter ausgebildet.

Die Fachabteilungen Vorbeugender Brand- und Gefahrschutz und der Stab der Abteilung Einsatz & Organisation sind auf der Feuerwache 1 beheimatet. Ebenfalls ist das zentrale Bildarchiv dort untergebracht.

Die Feuerwache ist mit 66 Einsatzbeamten besetzt. Verteilt auf drei Wachabteilungen versehen diese einen 24-Stunden-Wechseldienst.

Zentralwerkstatt Hydraulik, Kettensägen, Trennschleifer und Hebekissen

Die Zentralwerkstatt wartet, überprüft und repariert über 90 Kettensägen, eine Rettungssäge, Trennschleifer und über 30 Hydraulikaggregate mit verschiedensten Rettungsgeräten. Fünf Beamte sind in der Feuerwache 1 Süd damit beschäftigt. Die Geräte der Berufsfeuerwehr werden im normalen Wachdienst erledigt, die Freiwilligen Feuerwehren werden im Tagesdienst vor Ort besucht. Für den Lärmschutz wurde eine Schallschutzkabine mit Rauchgasabsaugen in der Werkstatt integriert.

Die Zentralwerkstatt hält ständig Ersatzgeräte bei. Somit kann die Einsatzbereitschaft der einzelnen Fahrzeuge aufrechterhalten werden.

Feuerwache 2

Standort: Weimarstraße 36 in Stuttgart-Mitte
Die Feuerwache 2 (West) wird durch einen besonderen Wachbezirk charakterisiert, in dem es eine sehr hohe Bevölkerungsdichte sowie große Bank- und Wirtschaftsgebäude gibt. Außerdem sind mehrere größere Kliniken und eine Vielzahl an unterirdischen Verkehrsanlagen im Territorium der Wache. Neben dem Standardlöschzug der Feuerwehr Stuttgart, bestehend aus zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge, einem Einsatzleitwagen und einer Drehleiter mit Korb in der Niederbauweise sind einige Sonderfahrzeuge für alle Arten von Gefahrstoffunfällen auf der Wache stationiert. Dazu zählen zwei identische Rüstwagen mit Zusatzbeladung Umweltschutz, zwei Wechselladerfahrzeuge stehen für fünf Abrollbehälter zur Verfügung. Im Einzelnen sind das der Abrollbehälter Atemschutz/Dekontamination, Abrollbehälter Umweltschutz, Abrollbehälter Umweltschutz Tank, Abrollbehälter Umweltschutz Großtank und eine Mulde. Außerdem sind zwei Gerätewägen Logistik stationiert, einer auf einem serienmäßigen Transporter, der andere auf einem LKW-Fahrgestell.

Die Feuerwache ist mit 78 Einsatzbeamten besetzt, welche verteilt auf drei Wachabteilungen einen 24-Stunden-Wechseldienst versehen.

Hauptfeuerwache (Feuerwache 3)

Feuerwache 3 in Bad Cannstatt

Standort: Mercedesstraße 35 in Stuttgart-Bad Cannstatt

Die Feuerwache 3, auch Wache Bad Cannstatt genannt, umfasst den ganzen städtischen Neckarbereich, viel Industrie, den Hafen sowie große Wohngebiete. Wie auf allen Berufsfeuerwachen ist der typische Löschzug, bestehend aus Einsatzleitwagen, zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge und der Drehleiter mit Korb untergebracht. Ebenfalls ist ein Einsatzleitwagen 2, drei Einsatzleitwagen Direktionsdienst, einen Feuerwehrkran und einen Rüstwagen mit Schienenaufsatz stationiert. Für innerbetriebliche Aufgaben wurde ein Abrollbehälter Müll beschafft.

In der Wache sind der Sitz der Amtsleitung sowie die Fachabteilungen Ausbildung, Technik und Verwaltung untergebracht, sie wurde im Jahre 2002 zur Hauptfeuerwache umbenannt. Auf dem Gelände der Hauptfeuerwache wurde im April 2006 die Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart, kurz SIMOS in Betrieb genommen. In dem Gebäude befindet sich unter anderem die Integrierte Leitstelle von Feuerwehr und Rettungsdienst.

Wasserrettung

Für die Wasserrettung stehen ebenfalls mehrere Fahrzeuge auf der Feuerwache 3 zur Verfügung. Neben einem Gerätewagen Wasser sind noch zwei Anhänger stationiert: Feuerwehranhänger Rettungsboot und Feuerwehranhänger Ölsperre. Im Hafen steht die MS Stadt Stuttgart, ein Löschboot der Stadt Stuttgart. Das Schiff darf nur von Angehörigen der Berufsfeuerwehr Stuttgart mit Berufsbinnenschifferpatent C2 gefahren werden.

Auf der Feuerwache versehen 41 speziell ausgebildete Rettungstaucher ihren Dienst. Ebenfalls sind acht Feuerwehrlehrtaucher in drei Schichten vor Ort. In Stuttgart findet nach Feuerwehrdienstvorschrift 9 das Feuerwehrtauchen auf Stufe 2 ihre Anwendung. Dieses beinhaltet Einsätze zur Rettung oder Bergung von Personen, die Bergung von Gegenständen, einschließlich einfacher technischer Maßnahmen. Es darf bis zu einer maximalen Tiefe von 30 Metern getaucht werden. Diese Grenze darf auch nicht in Ausnahmefällen überschritten werden.

Feuerwache 4

Standort: Bregenzer Straße 47 in Stuttgart-Feuerbach
Im Wachbezirk der Feuerwache 4 sind neben Geschäfts- und Bürobereiche auch Industriegebiete, Hochhäuser und die alte Messe am Killesberg, sowie die Bundesstraßen B10, B27 und B295. Außerdem führt ein Schienennetz durch das Wachgebiet, welches vom ICE bis zur S-Bahn genutzt wird.

Neben dem Standard-Löschzug, bestehend aus einer Drehleiter mit Korb (Niederbauweise), zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge, dem Einsatzleitwagen vom Leitungsdienst und einem weiteren Reserve-Hilfeleistungslöschfahrzeug, sind einige Spezialfahrzeuge für die Zentralwerkstätten Atemschutz und Armaturen stationiert. Für die ebenfalls ansässige Funkwerkstatt steht ein Gerätewagen auf Basis eines Kleintransporters bereit.

63 Einsatzbeamte versehen auf 3 Wachabteilungen verteilt ihren 24-Stunden-Wechseldienst.

Zentralwerkstatt Atemschutz

Die Zentralwerkstatt Atemschutz ist für Atemschutz, Strahlenschutz und Körperschutz sowie für den Bereich der Messtechnik zuständig. In der ZW-A werden zentral für alle Feuerwachen und Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr die Atemschutzgeräte und deren Zubehör gewartet, gereinigt, gefüllt und geprüft. Im Einzelnen handelt sich es um die Größenordnung von 400 Pressluftatmern, 80 Langzeitatemschutzgeräten, 16 Tauchgeräten und etwa 1000 Atemluftflaschen.

Im Keller befindet sich die Übungsanlage für Atemschutzgeräteträger. In dieser erfolgt die Ausbildung aller neuen Feuerwehrmänner für den Bereich Atemschutz. Außerdem wird von jedem Träger jährlich eine Belastungsübung abgeleistet.

Ein spezielles Messleitfahrzeug ist als Unterstützung bei Einsätzen mit gefährlichen Stoffen und Gütern sowie bei größeren Atemschutzeinsätzen auf der Feuerwache 4 untergebracht. Es dient an der Einsatzstelle auch als Arbeitsplatz für die Spezialisten der Zentralwerkstatt Atemschutz. Ebenfalls steht der Abrollbehälter Atemschutz / Dekontamination 2 als Reservestück an der Feuerwache. Da die Feuerwache kein Wechselladerfahrzeug besitzt, wurde zum Rangieren des Abrollbehälters ein Gabelstapler mit Rangieraufsatz beschafft.

Zentralwerkstatt Armaturen

In dieser Werkstatt werden alle Geräte der Feuerwehr Stuttgart, aus denen Wasser kommt (z.B. Strahlrohr, Standrohr, Saugkorb), weiterleitet (z.B. Verteiler, Sammelstück), abgegeben (z.B. Schaumrohr, Werfer) und Medien zugemischt werden (Zumischer) gewartet und repariert. Dafür zuständig sind drei Beamte der 3. Wachabteilung.

Feuerwache 5

Standort: Bruno-Jacoby-Weg 5 in Stuttgart-Degerloch
Die Feuer- und Rettungswache 5 liegt im Süden von Stuttgart. Neben Bundesstraßen und der Autobahn A 8 liegt sie verkehrsgünstig zum Flughafen Stuttgart und der neuen Landesmesse. Aber vom Stadtzentrum selbst ist sie ebenfalls nicht weit entfernt.

Neben zwei Hilfeleistungslöschfahrzeugen, einer Drehleiter mit Korb und dem Einsatzleitwagen, also dem Standardlöschzug ist ebenfalls ein Tanklöschfahrzeug 24/50 stationiert. Außerdem sind neben einem Feuerwehrkran, der eine Hublast von fast 30 Tonnen besitzt, drei Wechselladerfahrzeuge mit zahlreichen Abrollbehältern an der Feuerwache. Der Abrollbehälter Rüst, ein Abrollbehälter Unterkunft, ein Abrollbehälter Schlauch, ein Abrollbehälter Sonderlöschmittel, ein Abrollbehälter Anschlagmittel für das Zubehör des Feuerwehrkrans und ein Abrollbehälter Schaum stehen der Feuerwehr zur Verfügung.

Die Wache ist mit 102 Einsatzbeamten besetzt, welche in drei Wachabteilungen einen 24-Stunden-Wechseldienst versehen. Im Rettungsdienst werden je Schicht 12 Stunden auf einem Rettungswagen oder Notarzteinsatzfahrzeug und 12 Stunden im Löschzug versehen.

Rettungsdienst

Der Rettungsdienst in Stuttgart hat eine lange Tradition. Nachdem im Jahre 1865 der erste Rettungswagen beschafft wurde, musste in der Kriegszeit der Rettungsdienst dem Deutschen Roten Kreuz übergeben werden. Erst im Jahre 1970, mit Besetzung eines Notarzteinsatzfahrzeugs, gelang der Wiedereinstieg. Sechs Jahre später wurde ein durch Spendengeld finanzierter Rettungswagen für die Feuerwehr beschafft.

Seit 1979 sind immer zwei Rettungswagen auf der Wache stationiert, einer davon rückt rund um die Uhr aus, der zweite nur zwischen 07:00 und 18:00 Uhr.

Außerdem werden zwei Notarzteinsatzfahrzeuge, die an Krankenhäusern sind, von der Berufsfeuerwehr gefahren. Diese bauen im Moment auf zwei Porsche Cayenne auf.

Höhenrettung

Die Höhenrettungsgruppe ist eine Sondereinheit, die bei Rettungseinsätzen in Höhen und Tiefen die spezielle Rettung und eine hochwertige medizinische Erstversorgung veranlasst. Die Sollstärke besteht aus 36 Höhenrettern, verteilt auf drei Wachabteilungen. Von den zwölf Höhenrettern einer Abteilung sind zwei Ausbilder. Alle Höhenretter sind als Rettungsassistenten oder Rettungssanitäter im Rettungsdienst tätig.

Für die Wahrnehmung der Aufgaben stehen zwei baugleiche, wendige und geländegängige Ersteinsatzfahrzeuge bereit. Besetzt mit fünf Einsatzkräften, kann es auch zur überregionalen Hilfe angefordert werden. Das zweite Fahrzeug dient als Ausfallreserve.

Freiwillige Feuerwehr

Die Freiwillige Feuerwehr Stuttgart ist in 25 Abteilungen aufgeteilt. Während 23 Abteilungen sich an Einsätzen beteiligen, sind zwei Abteilungen für die Kommunikation und die Logistik verantwortlich. Im Einzelnen sind es die Abteilungen Birkach, Botnang, Büsnau, Degerloch / Hoffeld, Hedelfingen, Heumaden, Hofen, Mühlhausen, Münster, Obertürkheim, Plieningen, Riedenberg, Rohracker, Rotenberg, Sillenbuch, Sommerrain, Stammheim, Uhlbach, Untertürkheim, Vaihingen, Wangen, Weilimdorf und Zazenhausen sowie die Abteilung Logistik und die Abteilung Kommunikation.

Besonderheiten

Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart (SIMOS)

SIMOS, Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart

In der Leitstelle für Sicherheit und Mobilität Stuttgart, kurz SIMOS, agieren vier Leitstellen, ohne dass deren Eigenständigkeiten beeinträchtigt wird. Die Integrierte Leitstelle der Feuerwehr Stuttgart und des Deutschen Roten Kreuzes, die Integrierte Verkehrsleitzentrale des Amts für öffentliche Ordnung, des Tiefbauamts, der Stuttgarter Straßenbahnen AG (kurz SSB) und des Polizeipräsidiums Stuttgart sowie der Führungs- und Verwaltungsstab der Landeshauptstadt für außergewöhnliche Ereignisse und Katastrophen sind in dem Gebäude untergebracht. Es arbeiten 54 Mitarbeiter im Schichtdienst in der Leitstelle.

SIMOS ist an der Hauptfeuerwache innerhalb von 15 Monaten in der Mercedesstraße gebaut worden. Die Technik ersetzte den zehn Jahre alten Einsatzleitrechner in der Cannstatter Wache. Die reinen Baukosten beliefen sich auf 4,5 Millionen Euro, 10 Millionen Euro wurde in Technik investiert. Durch gemeinsame Nutzung von Strom, Klima- und Lüftungstechnik können 1,1 Millionen Euro gespart werden. Allein an Mietkosten spart die Stadt auf die nächsten Jahre fast 2 Millionen Euro. [7]

Durch die Vernetzung der Einrichtungen sind zahlreiche Synergieeffekte geschaffen worden. Beispielsweise bei Unfällen oder Schadenslagen kann der Verkehr optimal gesteuert werden, denn bei Einsätzen der Feuerwehr wird die Verkehrsleitzentrale unmittelbar informiert und kann sofort reagieren.

Bei außergewöhnlichen Ereignissen und Katastrophen wird der Oberbürgermeister als politischer Gesamtverantwortlicher zur Gefahrenabwehr sowohl Einsatzmaßnahmen als auch Verwaltungsmaßnahmen veranlassen, koordinieren und verantworten. Der Führungsstab und der Verwaltungsstab, die ihn unterstützen, tagen ebenfalls in dem Gebäude.

Rettungszug

Die Deutsche Bahn hat für Unfälle in Tunnel oder Brücken ein spezielles Rettungskonzept, basierend auf einem Rettungszug, entwickelt. Ein solcher Rettungszug steht in Kornwestheim. Er besteht aus zwei Transportwagen, Gerätewagen, Löschmittelwagen und Sanitätswagen; betrieben wird er von zwei Diesellokomotiven der 714er-Reihe. So kann im Einsatzfall vollautomatisch der Zug getrennt werden. Dieses Konzept ermöglicht es, bei einem Einsatz mit dem hinteren Zugteil Fahrgäste so rasch wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu bringen, während die andere Zughälfte vor Ort verbleiben kann.

Bei einem Einsatz treffen sich Schnell-Einsatz-Gruppen der Johanniter-Unfall-Hilfe, Feuerwehrangehörige und mehrere Notärzte um als Ersthelfer mit dem Zug an den Einsatzort zu kommen.

Einsatzkräfte-Nachsorge

Die Einsatzkräfte-Nachsorge tritt erst nach dem eigentlichen Einsatz ihren Dienst an. Falls das Personal der Einsatz sehr belastet, können sie die speziell ausgebildeten Kollegen um Rat fragen. Besondere Belastungen für Einsatzkräfte ergeben sich bei schweren Unfällen mit Kindern, persönlichen Bekanntschaften mit den Opfern, schreckliche Anblicke der Opfer oder bei Großschadenslagen. So können sich gewisse Bilder einprägen oder ein Schuldgefühl baut sich auf.

"… der Einsatz ist nicht beendet, wenn das Fahrzeug in der Halle steht, sondern wenn der Helfer versorgt ist", Zitat einer Einsatzkraft der Feuerwehr Stuttgart[8]

Fachabteilung Einsatz

Die Abteilung Einsatz plant den Einsatzdienst der Feuerwehr Stuttgart. Außerdem ist sie verantwortlich für alle einsatztaktischen und operativen Planungen, koordiniert die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr und den Bevölkerungsschutz. So wird die Alarm- und Ausrückeordnung an neue Fahrzeuge angepasst und bei diversen Großveranstaltungen wie der Cannstatter Wasen oder die Fußball-WM im Jahr 2006 einen Sonderplan erstellt. Zu der Abteilung Einsatz gehören auch die 25 Freiwilligen Feuerwehren sowie die drei in Stuttgart ansässigen Werkfeuerwehren.

Fachabteilung Präventation

Ein großer Stellenwert bei der Branddirektion nimmt der vorbeugende Brand- und Gefahrenschutz ein. So werden die notwendigen baulichen und organisatorischen Voraussetzungen unter der gesetzlichen Grundlage geschaffen. Die Abteilung wird unter der Federführung des Baurechtsamtes auch in "Brandverhütungsschauen" eingebunden. Einen Schwerpunkt bildeten im Jahr 2001 die Schulen. Auch die Sicherheit in Tunnelanlagen gehören zum Aufgabenspektrum dazu.

Schutzraumbetriebsdienst

Nachdem der Bund die Verantwortung für die Schutzbauten auf die Städte und Gemeinden übertragen hat, nimmt diese Aufgabe in Stuttgart, nach der Übernahme von der Branddirektion im Jahr 2007, das Amt für Liegenschaften und Wohnen war. Es arbeiten etwa 40 Helfer an der Instandhaltung und sorgen bei einem Belegungsfall für den technischen Betrieb.

Einzelnachweise

  1. Jahresbericht 2007 der Feuerwehr Stuttgart
  2. Feuerwache 1 auf der Webseite der Feuerwehr Stuttgart
  3. Feuerwache 1 auf der Webseite der Feuerwehr Stuttgart
  4. Feuerwache 3 auf der Webseite der Feuerwehr Stuttgart
  5. Feuerwache 4 auf der Webseite der Feuerwehr Stuttgart
  6. Feuerwache 5 auf der Webseite der Feuerwehr Stuttgart
  7. SIMOS auf der Webseite von der Feuerwehr Stuttgart
  8. Einsatzkräfte-Nachsorge auf der Webseite von der Feuerwehr Stuttgart

Weblinks


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