Filipino Martial Arts

Filipino Martial Arts
Großmeister Jonathan "June" Makiling Abaya mit Rattanstöcken

Filipino Martial Arts (kurz FMA) ist ein international etablierter Sammelbegriff für alle philippinischen Kampfkünste.

In populären Medien stößt man am ehesten auf die Begriffe Arnis, Eskrima, Kali wenn von den Kampfschulen der Philippinen die Rede ist. Diese Benennungen stehen für eine hauptsächlich bewaffnete Kampfkunst aus Südostasien, welche sich mit unterschiedlichen Waffenarten aber auch dem unbewaffneten Kampf beschäftigt (siehe 4 Disziplinen weiter unten). Unter diesen Oberbegriffen befinden sich zudem noch mehrere Schulen, auf die in den Artikeln Arnis (Kampfkunst), Eskrima und Kali (Kampfkunst) näher eingegangen wird.

Der Einfachheit halber wird in diesem Artikel der Begriff Arnis stellvertretend für Arnis, Escrima und Kali verwandt. Dennoch sei zu beachten, dass es auf den Philippinen auch Kampfschulen der traditionellen Künste gibt, die wie Yaw-Yan keine hauptsächlich bewaffnete Kampfkunst darstellen, als auch Schulen, die wie das Kuntao, so stark in der philippinischen Kultur verwurzelt sind, dass sie als natürliche Bestandteile des kulturellen Erbes angesehen werden.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Ein tagalisches Liebespaar aus der Kaste der Maharlika. Entnommen aus dem Boxer Kodex, 16. Jahrhundert

Die Kunst des Arnis gehörte zu einer Reihe von Künsten und Traditionen der südostasiatischen Kriegerkaste Maharlika (trad. Bay.: ᜋᜑᜎᜒᜃ/ kol. Bay.: ᜋᜑᜇ᜔ᜎᜒᜃ). Als Kriegskunst beinhaltete sie mehrere Aspekte des Kampfes, wobei das Hauptaugenmerk auf bewaffneten Auseinandersetzungen lag. Die Krieger wurden im Umgang mit Lang- und Kurzschwert, Messerkampf sowie Speerkampf unterwiesen und erlernten zudem noch das Ringen sowie Schlag- und Tritttechniken. Eine besondere Fähigkeit waren der simultane Umgang mit zwei Waffen des gleichen oder unterschiedlichen Typs, sowie die Verteidigung unter Gebrauch von alltäglichen Gegenständen. Allerdings wurden die Künste bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts lediglich innerhalb des eigenen Clans gelehrt. Beim Training wurden meist Hartholz- oder Rattanstöcke anstelle von Schwertern verwandt, um das Verletzungsrisiko möglichst gering zu halten. Noch bevor jungen Krieger der Umgang mit dem Schwert erlaubt war, mussten sie ihr Können mit schweren Hartholzstöcken aus Bahi oder Kamagong – auch bekannt als Eisenholz – unter Beweis stellen. Diese imitierten das Gewicht und die Länge eines echten Schwertes. Dabei fällt auf, dass bei südostasiatischen Waffentechniken Waffen, die man mit einer Hand führen kann, deutlich bevorzugt werden. Grund dafür ist wahrscheinlich die dichte Vegetation, die vor allem vor dem 20. Jahrhundert in der Region existierte. Dadurch waren die Krieger dazu gezwungen kompakte Techniken und kleinere Waffen zu bevorzugen.

Momentan ist nur relativ wenig über die Herkunft der Kunst und über berühmte vorkoloniale Vertreter dieser bekannt. Eine der bekanntesten ist Prinzessin Urduja, die während der Yuan-Dynastie (元朝Pinyin:yuán cháo) lebte. Auch ist die Kunst Teil vieler Legenden und Geschichten des Archipels. So sei Lam-Ang, der Held eines Nordluzónischen Epos, ein Meister der Kunst gewesen. Auch der Gott Apo Laki, Bruder von Mayari sei ein Meister des Schwertkampfes.

Die heutzutage bekannteste Auseinandersetzung zwischen europäischen und südostasiatischen Streitkräften, war der Kampf, der zwischen Ferdinand Magellans und Lapu-Lapus Truppen am 27. April 1521 stattfand. Angeblich soll Magellan von Lapu-Lapu selbst erschlagen worden sein. Dies ist allerdings lediglich nur ein Gerücht, das erst im 19. Jahrhundert verbreitet wurde und historisch nicht belegbar ist, da in den Aufzeichnungen Antonio Pigafettas über seine Reise um die Welt lediglich geschrieben steht, dass Magellan von mehreren feindlichen Soldaten unter Lapu-Lapus Kommando angegriffen und vermutlich erschlagen wurde[1][2].

Nach dem großen Misserfolg bei Mactan gelang es den Spaniern dennoch mit großem Kalkül schließlich das Vertrauen der einheimischen Adligen zu erlangen und diese gegeneinander auszuspielen. Mit dieser Taktik schwächten sie das gesamte politische Gleichgewicht des Archipels[3] und den Adligen war es nun nicht mehr möglich eine effektive Streitmacht gegen die Spanier aufzustellen, als sich deren tatsächliche Absichten herauskristallisierten[4]. Obwohl die politisch und wirtschaftlich wichtigen Städte sowie Schiffe des philippinischen Archipels mit südostasiatischen Kanonen, genannt Lantaka, geschützt waren, konnten sie, wegen der politischen Zerrissenheit, nichts gegen die viel weiter entwickelten Schusswaffentechnologie der zukünftigen Besatzer anrichten. Auch der Heimvorteil der Archipelbewohner verfiel, da auf der Seite der Spanier ebenfalls Maharlika kämpften[5].

Die Ausübung der Kunst wurde 1764 offiziell von der spanischen Kolonialmacht verboten, und so übten die Krieger ihr Können im Geheimen. Viele verbanden die Kampfkunst mit der südostasiatischen Tradition der Folkloretänze und versteckten ihr Wissen für die Nachwelt auf diese Weise.

Während des Zweiten Weltkriegs und des Vietnamkrieges ließ die U.S. Armee einen Großteil der Kampfhandlungen von philippinischen Soldaten ausführen. Zu diesen Soldaten gehörte unter anderem der ehemalige philippinische Präsident Fidel Ramos. Aus dem Sachverhalt der Anheuerung heraus entstand der Mythos in der westlichen Welt, dass die U.S. Armee gezielt Arnis Meister angeheuert habe, weil diese sich mit Guerillataktiken im südostasiatischen Terrain auskennen würden und herausragende Kämpfer seien. Dies kann allerdings keineswegs belegt werden. Die USA ließen lediglich Soldaten aus dem Archipel für sich kämpfen, unabhängig davon ob sie Arnis konnten oder nicht. Tatsächlich waren die allermeisten Soldaten weder Arnis Meister noch Schüler.

Die Militärzeit ermöglichte vielen die Aussicht auf die U.S. Amerikanische Staatsangehörigkeit. Dadurch gelangen unter anderem die philippinischen Kampfkünste auf den Kontinent. Anfang der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts wurden diese dann durch Leute wie Dan Inosanto, der diese Kunst in viele U.S. Actionfilme einbrachte, nach und nach bekannter.

Nachdem in den 1980ern der Begriff "Kali" populärer geworden war und die Nachfrage stieg, veränderten einige Meister den Namen ihres Kampfstiles[6], um sich die Möglichkeit zusätzlicher Einnahmen nicht entgehen zu lassen.

Arnis war zudem noch eine Disziplin in den Südostasienspielen in den Jahren 1991 und 2005, und wurde 2010 durch Gloria Macapagal-Arroyo zum offiziellen Nationalsport der Philippinen ernannt und muss an allen philippinischen Schulen unterrichtet werden[7].

Etymologie

Der Begriff Arnis ist eine Verballhornung des Terms „Arnes“, zu Deutsch Harnisch. Er leitet sich daraus ab, dass die spanischen Besatzer, die zuerst 1521 auf den Philippinen landeten, in ihren Rüstungen zu ungelenk und schwer waren, um gegen die Maharlika zu bestehen. Eskrima, auch bekannt als Escrima, hingegen leitet sich von dem spanischen Begriff "Esgrima", zu Deutsch Fechten, her. Der Grund für die Existenz zweier Schreibweisen dieses Wortes, ist der, dass es im philippinischen Alphabet den Buchstaben c nicht gibt. Der Ursprung des dritten Begriffes für die Kunst, Kali, bleibt hingegen bis heute umstritten [8]. Dan Inosanto führte den Begriff auf die beiden alt-malaiischen Worte KAhmot (Hand) und LIhot (Körper) zurück und meinte, dass es für Bewegung von Hand und Körper stünde. Eine weitere Theorie besagt, dass der Name der indischen Göttin Kali, nachempfunden wurde, oder aber von dem alt-malaiischen „Kalis“, Schwert, abgeleitet sei.

Traditionelle und Moderne Kunst

Der Unterschied zwischen der traditionellen und der modernen Kunst liegt darin, dass das klassische Arnis die ursprüngliche Kriegskunst ist, welche sich mit mittelalterlichen Kriegswerkzeug, wie Schwert oder Speer, beschäftigt, und das moderne Arnis sich eher auf den Gebrauch von Stöcken und kontemporären Alltagsgegenständen konzentriert.

Das moderne Arnis wuchs erst zur Kunst heran, als die spanische Kolonialmacht 1764 ihre Ausübung verbot und die Bevölkerung entwaffnete. Die Menschen sahen sich gezwungen, im geheimen und ohne den Gebrauch der eigentlichen Waffen die Kunst an kommende Generationen weiterzuvermitteln. Daraus entwickelten sich auf Schlagwaffen zugeschnittene Techniken, neue Bewegungsschemata sowie Kampf- und Verteidigungstaktiken.

Bis heute ist es allerdings noch so, dass Anfänger im klassischen Bereich dennoch, damals wie heute, ihre Techniken, genau wie Schüler des modernen Arnis, mit Stöcken üben. Erst nach Jahren des andauernden Trainings, ist es ihnen erlaubt und auf den Philippinen auch üblich, dass sie mit scharfen Klingen entweder allein oder mit Partnern üben. Nur so können sie zu Meistern des Arnis werden.

Disziplinen

Das Kris gehört zu den bekanntesten Waffen Südostasiens

Von den jungen Maharlika wurde damals verlangt, dass sie in der sogenannten Bothoan Schule in den Gebieten Geschichte, Philosophie, Poesie sowie Tanz und der Kriegskunst unterwiesen werden. Das Arnis selbst wurde hierfür in zwölf Stufen, kriegerische Disziplinen, unterteilt, die ein Schüler auf dem Weg zum Meistertum erlernen musste. Diese sind:

Stock - (Bay.: ᜂᜎᜒᜐᜒ) Bekannteste Waffe der philippinischen Kampfkunstarten. Nachdem der Umgang mit dem Stock erlernt wurde, kann das Bewegungsmuster auf andere Gegenstände übertragen werden. Der Stock kann aus verschiedenen Materialien bestehen (z. B. Rattan) und wird in unterschiedlichen Längen gebraucht.

Doppelstock - (trad. Bay.: ᜇᜎᜏᜂᜎᜒᜐᜒ/ kol. Bay.: ᜇᜎᜏᜅ᜔)Vor allem zur Förderung der Kraft und der Koordination. Grundvoraussetzung für viele weitere Techniken.

Messer(Dolch) - (trad. Bay.: ᜉᜓᜌ/ kol. Bay.: ᜉᜓᜈ᜔ᜌᜎ᜔) Der Klingenbezug ist im Arnis stark ausgeprägt. Bei jedem Angriff wird davon ausgegangen, dass der Angreifer eine Waffe führt, auch wenn diese nicht auf Anhieb zu sehen ist.

Zwei Messer(Dolche) - (trad. Bay.: ᜇᜎᜏᜂᜎᜒᜐᜒ/ kol. Bay.: ᜇᜎᜏᜅ᜔ᜂᜎᜒᜐᜒ) Die Bewegungsabläufe mit zwei Messern entsprechen in gewisser Weise denen zweier Stöcke.

Schwert - (trad. Bay.: ᜆᜊ/ kol. Bay.: ᜆᜊᜃ᜔) Schwerter waren die stereotypen Waffen der Maharlika während des Mittelalters und dementsprechend auch das ursprüngliche Hauptaugenmerk des Arnis. Anzumerken sei allerdings, dass Schwerter in der Regel einer Länge zwischen 70 und 100 cm haben. Waffen wie das Kris waren eher zwischen 50 und 70 cm, das Kampilan hingegen hatte stets eine Länge zwischen 100 bis 120 cm.

Zwei Schwerter - (trad. Bay.: ᜇᜎᜏᜆᜊ/ kol. Bay.: ᜇᜎᜏᜅ᜔ᜆᜊᜃ᜔) Dadurch das die meisten Schnittwaffen Südostasiens kurz gehalten sind und mit einer Hand geführt werden können, war es naheliegend die Kampfkünste auf Techniken für zwei Schwerter auszuweiten.

Schwert und Messer - Diese Disziplin wird heute auch Espada y Daga (Spa.: Schwert und Dolch) genannt. Hierbei wird in der einen Hand ein Messer und in der anderen ein Schwert geführt (trad. Bay.: ᜉᜓᜌᜀᜂᜎᜒᜐᜒ)/ kol. Bay.: ᜉᜓᜈ᜔ᜌᜎ᜔ᜀᜆ᜔ᜂᜎᜒᜐᜒ). Traditionell ging es bei dieser Stufe darum, zwei Waffen unterschiedlichen Reichweite und Gebrauchsart miteinander zu kombinieren, weswegen verschiedene Waffen, nicht nur das Schwert und das Messer, miteinander kombiniert wurden.

Panantukan - Unter Panantukan (trad. Bay.: ᜉᜈᜆᜓᜃ/ kol. Bay.: ᜉᜈᜈ᜔ᜆᜓᜃᜈ᜔) versteht den traditionellen Faustkampf, welcher nur bedingt mit der westlichen Version des Boxens vergleichbar ist.

Sikaran/Pananjakman - (trad. Bay.: ᜐᜒᜃᜇ᜔/ kol. Bay.: ᜐᜒᜃᜇ᜔ᜈ᜔) Diese Disziplin besteht zum Großteil aus Tritttechniken die aus weiter Distanz ausgeführt werden. In der Mittel- bzw. Nahdistanz, kommen eher Knie- bzw. Ellbogentechniken zum Einsatz.

Dumog - Als Dumog (auch Buno) (trad. Bay.: ᜇᜓᜋᜓ/ kol. Bay.: ᜇᜓᜋᜓᜄ᜔) wird das Ringen in den philippinischen Kampfkünsten bezeichnet. Unterschieden wird zwischen dem Ringen im Stehen und dem Bodenkampf. Viele Techniken des Dumog sind vom Schwertkampf abgeleitet.

Sibat - Sibat (trad. Bay.: ᜐᜒᜊ/ kol. Bay.: ᜐᜒᜊᜆ᜔) ist Tagalog für Speer. Damals mussten Krieger in der Lage sein, mit einem Speer umgehen zu können, heutzutage wird jedoch anstelle eines Speeres in der Regel ein Langstock, auf Tagalog Bangkaw(trad. Bay.: ᜊᜃ/ kol. Bay.: ᜊᜅ᜔ᜃᜏ᜔), benutzt.

Pana bzw. Paggagamot - Je nach Clan wurden Krieger neben den normalen Disziplinen zu Bogenschützen oder zu medizinischem Personal ausgebildet. Da beide Disziplinen die zeitaufwändigsten bei der Dauer der Ausbildung waren, standen sie an letzter und höchster Stelle der kriegerischen Künste. Jedoch wird diese letzte Stufe heutzutage normalerweise nicht mehr unterrichtet. [(Pana: trad. Bay.: ᜉᜈ; Tag.: Bogen), (trad. Bay.: ᜉᜄᜄᜋᜓ/ kol. Bay.: ᜉᜄ᜔ᜄᜄᜋᜓᜆ᜔; Tag.: jemanden mit Medizin versorgen)]

Waffen

In den philippinischen Kampfkünsten sind zahlreiche Waffen gebräuchlich. Besonders häufig werden verwendet:

Halboffenes Balisong
Streitaxt wie sie in Nord- und Zentralluzón üblich war

Zu den selteneren Waffen gehören unter anderem:

Kleiderordnung

Ein Beispiel zweier aus Luzon stammender Arnis-Uniformen. Schwarz ist für Lehrer, Rot für Schüler.

Im Arnis gibt es keine einheitliche Uniform, wie es bei japanischen Kampfschulen der Fall ist. Vieler Orts wird bis heute noch in Alltagskleidung geübt. Auch ist wichtig, dass i.d.R. mit Schuhen trainiert wird. Dennoch gibt es immer mehr Schulen, die für eine einheitliche Bekleidung von Arnispraktizierenden stehen. Je nach Region aus der der jeweilige Stil kommt, kann es zu Unterschieden bei der Bekleidung kommen. Vor allem Luzóns (trad. Chin.: 呂宋/ ver. Chin.: 吕宋, Pe̍h-ōe-jī: Lūsòng/ Pinyin: Lǚsòng, trad. Bay.: ᜎᜓᜐᜓkol. Bay.: ᜎᜓᜐᜓᜈ᜔[9]) Kampfkunstschulen fallen durch ihre rote Trainingsbekleidung auf. Für die Wahl dieser Farbe gibt es zwei Gründe: Zum einen gilt Rot in Asien als eine glücksbringende Farbe und hält deswegen eine besonderen Platz in den Herzen der dortigen Menschen inne, zum anderen war rot auch die Farbe der aus Luzón stammenden Katipunan (trad. Bay.: ᜃᜆᜒᜉᜓᜈ/ kol. Bay.: ᜃᜆᜒᜉᜓᜈᜈ᜔), die diese Farbe unter anderem wegen seines glücksbringenden Faktors auserwählt hatten.

Rüstung aus Mindanao mit einem nach spanischem Vorbild gefertigten Helm.

Als Erinnerung an die Katipunan haben viele luzónische Schüler der Kampfkunst ein weißes T-Shirt und eine rote Hose an. Die Volkspartei nämlich trug einen weißen ‘‘‘Barong Tsinoy‘‘‘, die Kleidung der Arbeiter und Bauern, und eine rote Hose. Zusätzlich erinnern diese Schulen noch an die vorkoloniale Geschichte durch Jacken, welche an der traditionellen tagalischen Garderobe angelehnt ist. Einen Unterschied zwischen den Uniformen für Fortgeschrittene und denen für Schüler kann man am einfachsten an der Farbe erkennen. Erfahrene Praktizierende des Arnis tragen meist eine schwarze Uniform, welche aber das gleiche Design wie die rote hat. Aber auch wenn sie Rot tragen sollten, erkennt man Fortgeschrittene meist an dem Emblem der jeweiligen Schule, dass sowohl Klein auf der Brust als auch Groß auf dem Rücken der jeweiligen Uniform eingestickt ist.

In verschiedenen, aus der westlichen Welt stammenden Verbänden des Arnis hingegen, wird oft komplett auf eine Uniform, basierend auf traditioneller philippinischer Kleidung, verzichtet. Stattdessen nutzen sie oft unterschiedliche T-Shirts, die sowohl die Verbandszugehörigkeit mittels unterschiedlicher Farben und Motive als auch den Rang des Schülers bzw. Fortgeschrittenen innerhalb der jeweiligen Schule verdeutlichen soll.

Graduierung

Es existiert kein einheitliches Graduierungssystem bei philippinischen Kampfstilen. Viele Kampfkunstschulen besitzen auch heute noch keine Gürtelränge oder etwas Äquivalentes dazu. Dennoch, falls vorhanden, befindet sich der Gürtelknoten, nicht wie bei anderen Kampfschulen vorne, sondern seitlich an der rechten Hüfte des Praktizierenden. Dies rührt von der Art und Weise her, wie die Maharlika ihre Gürtel trugen.

Embleme

Die meisten Arnisschulen haben entweder einen Kreis oder aber ein Dreieck als Emblem. Der Kreis ist die auf den Philippinen traditionelle Form für Siegel und wird unter anderem deswegen gerne verwandt. Das Dreieck hingegen steht für mehrere philosophische Prinzipien innerhalb der philippinischen Kampfkunst als auch für bestimmte Bewegungsabläufe, wie zum Beispiel der Fußarbeit.

Trainingsmethoden

Sinawali

Sinawali (Bay.:ᜐᜒᜈᜏᜎᜒ; Tag.: vernetzt, verwebt) sind Doppelstockschlagübungen die zusammen mit einem Partner eingeübt werden. Sie dienen dazu sich bestimmte Schlagmuster zu merken und diese einzuschleifen. Bei Sinawali ist die Schlagabfolge so festgelegt, dass beider Partner die Schläge quasi in einer fließenden Endlosschleife durchführen könnten.

Tapi-Tapi

Als Tapi-Tapi (Bay.: ᜆᜉᜒᜆᜉᜒ) bezeichnet man eine Übungsform, in der der eine Partner führt und der andere folgt. Oft folgen beide Partner einem vorher festgelegten Ablauf von Angriff- und Verteidigungstechniken. Während ein Partner ausschließlich angreift, muss der andere sich dagegen verteidigen und Gegenangriffe durchführen. Dadurch soll das Distanzgefühl und Bewegungsabläufe geschult werden. Je nach Erfahrungsgrad der Schüler werden die Tapi-Tapi immer schwerer.

Palit-Palit

Beim Palit-Palit (trad. Bay.: ᜉᜎᜒᜉᜎᜒ/ kol. Bay.: ᜉᜎᜒᜆ᜔ᜉᜎᜒᜆ᜔; Tag.: stetiger Wechsel), auch 1X1 genannt, wird abwechselnd mit einem Partner angegriffen und geblockt. Da die Angriffe ohne Ansage erfolgen, dient diese Übung als Vorbereitung auf ernsthafte Auseinandersetzungen. Der Schüler muss lernen spontan jeden beliebigen Angriff aus jeder beliebigen Position heraus entweder abzuwehren oder durchzuführen. Wichtig dabei ist, dass beide Schüler voll und ganz konzentriert sind um zu Lernen die Bewegungen des Gegenübers zu lesen und dementsprechend zu handeln. Bei erfahrenen Schülern wird beim 1X1 auch entwaffnet oder geworfen.

Hubud-Lubud

Als Hubud-Lubud (trad. Bay.: ᜑᜓᜊᜓᜎᜓᜊᜓ/ kol. Bay.: ᜑᜓᜊᜓᜇ᜔ᜎᜓᜊᜓᜇ᜔) bezeichnet man waffenlose Partnerübungen bei denen der Fluss der Bewegungen geübt werden soll. Ähnlich wie bei Sinawali ist die Grundbewegung der Übung festgeschrieben und die Schüler könnten sich prinzipiell ohne Unterbrechung in dieser Bewgungsschleife aufhalten. Einer der Unterschiede zum Sinawali sind allerdings die, dass sich beim Hubud-Lubud die Arme beider Partner fast die ganze berühren. Dadurch soll erlernt werden, wie man Bewegungen des Gegners erfühlen kann, wenn dieser unmittelbar vor einem steht. Die Fortgeschrittenenübung des Hubud-Lubud sieht vor, dass aus dieser Endlosbewegung versucht wird auszubrechen und den Partner zu überwältigen. Dieser wiederum versucht das Gleiche.

Formen

Die Übungsformen im Arnis nennt man entweder Anyo (trad. Bay.: ᜀᜌᜓ/ kol. Bay.: ᜀᜈ᜔ᜌᜓ; Tag.: Form, Figur,Gestalt) oder aber Sayaw (trad. Bay.: ᜐᜌ/ kol. Bay.: ᜐᜌᜏ᜔; Tag.: Tanz). Sie stellen eine stilisierte, choreographierte Auseinandersetzung gegen mehrere imaginäre Gegner dar und folgen dabei einem festgelegten Muster im Raum. Die verschiedenen Kampfstile haben üblicherweise unterschiedliche Anyo die sie üben, allerdings kann es dennoch zu Überschneidungen, Varianten und unterschiedliche Namensgebungen kommen. Der Vorteil der festgelegten Formen lag darin, dass Wissen über Techniken und Taktiken komprimiert an die nächste Generation weitergegeben werden konnte, ohne dieses verschriftlichen zu müssen.

Philosophie und Bezug zur Religion

Ein goldenes Ornat, welches von Brahmanen getragen wurde. Ausgegraben in Butuan.

Wegen mangelnder Quellen ranken sich mehrere Theorien und Mythen um den philosophischen und religiösen Hintergrund der Maharlika und somit auch des Arnis. So lebten die Krieger angeblich nach dem Kalantiaw Kodex, einem absoluten Regelwerk, welches 1433 verfasst worden sein soll. William Henry Scott stellte allerdings 1965 klar, dass dieser Kodex definitiv eine Fälschung ist und tatsächlich erst 1913 geschrieben wurde[10]. Tatsache ist, dass wegen der Christianisierung der Bevölkerung und den kulturellen Genozid durch Spanien viele Kampfstile der Philippinen ihren Bezug zur Religion verloren und derzeit kaum etwas über die vorkoloniale Zeit auf den Philippinen bekannt ist. Bei manchen Stilen sind nur noch Fragmente des theologischen und philosophischen Erbes des philippinischen Archipels vorhanden. Und oft lässt sich nur noch durch archäologische Funde sowie Gebäuden, die zur Anfangszeit des Imperialismus errichtet wurden, erkennen, welche Religion die Bevölkerung vor der Unterdrückung hatte.

Eine goldene Statue einer Kinnari Ausgegraben in Butuan.

Buddhismus

Viele ethnische Minderheiten des philippinischen Archipels, wie die Ifugao, welche zu den Hmong gezählt werden, oder die Bajau und T'Boli, sind Animisten. Daher rührt der Irrglaube vieler, dass alle Menschen auf den Philippinen vor der Kolonialisierung ebenfalls animistischen Religionen angehörten. Leider finden ernstzunehmende historische und archäologische Forschungen im großen Rahmen über die Philippinen erst seit 1992, dem Jahr in dem die U.S.-amerikanischen Truppen philippinisches Hoheitsgebiet verließen, statt, denn mittlerweile weiß man ganz sicher, dass ein Großteil der Bevölkerung des Archipels ursprünglich Buddhisten war. Zum Beispiel haben Kirchtürme die auf Luzón kurz zur Anfangszeit des Kolonialismus errichtet wurden, allesamt eine oktagonale Form. Diese leitet sich von der Gestalt chinesischer Pagoden ab (塔)[11]. Auch chinesische Schutzlöwen (trad. Chin.: 石獅; ver. Chin.: 石狮), wie man sie bis heute noch an der San Agustin Kirche in Vigan(美岸) sehen kann, sind ein Element des Buddhismus. Zudem wird auf der LCI der buddhistische Kalender verwandt[12]. Hinzu kommen einige Lehnwörter aus dem Sanskrit, der Sprache Buddhas, im Tagalog und anderen Sprachen des Archipels. Zu diesen gehört auch das Wort Maharlika selbst (Dev.:महऱनिक). Als letzter Faktor wären die Bezüge der vorkolonialen philippinischen Mythologien zum Hinduismus als auch der Mahabharata zu nennen. Davon ausgehend gibt es viele Theorien die besagen, dass die Maharlika sich anfänglich nach der buddhistischen Agama (आगम) richteten, in manchen Regionen jedoch später, vermutlich dem 13. Jahrhundert, auf die muslimische Sharia (شريعة) überwechselten.

Islam

Handelsbeziehungen zwischen den verschiedenen Fürstentümern des philippinischen Archipels und dem Nahen Osten können heutzutage bis ins 10. Jahrhundert zurückverfolgt werden[13]. Allerdings scheint, nach heutigem Kenntnisstand das 13. Jahrhundert eine tragende Rolle für die Islamisierung der südlichen Teilen des Archipels zu spielen. Denn Kublai Khan, der damalige Kaiser Chinas, sah zu, dass die Türken, da sie ihm zur Macht verhalfen, die höchstmögliche Stellung innerhalb des chinesischen Kaiserreiches hatten.

Durch diese Politik sahen viele Adlige des philippinischen Archipels daher die Notwendigkeit Türkisch als Fremdsprache zu erlernen. [14] Da der Kaiser veranlasste, dass der Transithandel zu den Ländern im Nahen Osten stark gefördert werde, kam es zu dem zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in den Reichen Südostasiens. Der Handel mit muslimischen Gilden war hochangesehen[15], was dazu führte, dass der verstärkte Handel auch Einfluss auf die Kultur im südlichen Teil des philippinischen Archipels und dem heutigen Malaysia und Indonesien hatte. So veränderte sich die Fertigungsweise von Rüstzeug [16] und das Okir wurde in diesen Gegenden zum typischen und heutzutage, traditionellen Design der dortigen Kleider. Von 1260 an traten viele Adlige im Fernen Osten dem Islam bei. Dies fand auch auf Mindanao statt, was sich unter anderem an Koranversen auf Rüstungen sehen lässt[17]. Letzten Endes erreichte, im Jahr 1500, der Islam auch das Königreich Luzón, als Sultan Bolkiah das Reich angriff und den Stadtstaat Maynilad (trad. Bay.: ᜋᜈᜒᜎ/ kol. Bay.: ᜋᜌ᜔ᜈᜒᜎ) dort gründete[18].

Ferner trat im Sultanat Maguindanao, als auch in dem heutigen Malaysia und Indonesien, die Tradition des meng-âmok, zu Deutsch Amoklauf, auf. Diese war für sie eine Form des Dschihad (جهاد), welches später vor allem gegen die Kolonialmächte Spanien und USA verwendet wurde. Die Spanier bezeichneten diese Amokläufer Juramentado. Dennoch bleibt zu klären, ob diese Verhaltensweise tatsächlich von der dortigen Interpretation des Islams herrührt.

Sport/Turniere

Durch die Verwestlichung der asiatischen Kampfkünste und der daraus resultierende Kampfsport, ist es immer üblicher Turniere nach westlichem Vorbild im Arnis vorzutreffen. Die in diesen Turnieren durchgeführten Disziplinen bestehen meistens aus freien Kämpfen und Anyo Durchführungen. Da es beim freien Kampf, vor allem mit Stöcken, ein hohes Verletzungsrisiko gibt, müssen die Turnierteilnehmer heutzutage beim Waffenkampf meist Schutzkleidung, bestehend aus einem Helm, einer Rüstung, Handschonern und speziell präparierten Stöcken tragen. Zusätzlich existieren Beschränkungen bei der Durchführung von Techniken.

Befürworter der westlichen Wettkämpfe betonen den sportlichen Charakter der asiatischen Künste und führen die sportlich-praktische Anwendbarkeit an. Kritiker hingegen vertreten die Meinung, dass diese dem wahren Charakter und Geist der Künste widersprechen, und dass durch die stark reduzierte Anzahl und z.T. veränderte Techniken das Arnis sich zurückbilden würde.

Vereine und Verbände im deutschsprachigen Raum

Für Informationen bezüglich Vereinen und Verbänden, sowie Graduierungen im deutschsprachigen Raum begeben sie sich bitte zu einem der folgenden Artikel: Arnis (Kampfkunst), Eskrima, Kali (Kampfkunst).

Persönlichkeiten

Veteranen und Pioniere der philippinischen Kampfkünste sind unter anderem Leo Tortal Gaje, Jr. (Pekiti-Tirsia Kali), Dan Inosanto, Edgar Sulite (Lameco Eskrima), die Cañete Brüder (Doce Pares), Angel Cabales (Cabales Serrada Escrima), Jeff Espinous Kali Sikaran, sowie die Presas-Brüder (Modern Arnis).

Literatur

  • Gunnar Siebert: Arnis, Escrima, Kali. Die Kunst der wirbelnden Stöcke. Lehrbuch für den Stockkampf. 6. Auflage. Weinmann, Berlin 2006, ISBN 3-87892-063-6.
  • Mark V. Wiley: Filipino Fighting Arts. Theory and Practice. Unique Publications, Burbank CA 2000, ISBN 0-86568-180-5, (englisch).
  • Mark V. Wiley u. a.: Arnis. Reflections on the History and Development of the Filipino Martial Arts. Tuttle publ., Boston MA 2001, ISBN 0-8048-3269-2, (englisch), (von Mark V. Wiley zusammengetragene Artikel verschiedener Autoren).
  • Ned R. Nepangue, Celestino C. Macachor: Cebuano Eskrima. Beyond the Myth. Xlibris, USA s. l. 2007, ISBN 978-1-4257-4621-6, (englisch).

Einzelnachweise

  1. http://www.bibliotecabertoliana.it/pigafetta/antonio.htm Progetto Pigafetta der Biblioteca Bertoliana
  2. http://www.marine-niemeyer.com/books/28576_d.php Magellan's Voyage. A Narrative Account of the First Circumnavigation (1519-1522), kartografisch ausgestattetes Exemplar von Cornelis Koeman
  3. Geo Epoche, Ausgabe Nr. 21 - Das kaiserliche Japan, Japans christliches Jahrhundert S.68-74. 2006
  4. Stearn, Duncan, Chronology of South-East Asian History 1400-1996, 1997 Dee Why, NSW: The Mitraphab Centre Pty Ltd.
  5. Introduction to Philippine History, Jose S. Arcilla S.J., Erstausgabe 1971, Ateneo de Manila University Press
  6. Mark V. Wiley et al: Arnis - Reflections on the History and Development of the Filipino Martial Arts (en). 2001, S.35f. ISBN 0-8048-3269-2
  7. http://sports.inquirer.net/sportsevents/sportsevents/view/20091220-243044/Arnis-now-a-national-sport
  8. Ned. R. Nepangue, M.D., Celestino C. Macachor: Cebuano Eskrima - Beyond the Myth. 2007, S. 49ff. ISBN 978-1-4257-4621-6
  9. 東西洋考
  10. Scott, William Henry (1992), "Kalintow: The Code That Never Was", Looking for the Prehispanic Filipino and Other Essays in Philippine History: And Other Essays in Philippine History, New Day Publishers, ISBN 9711005247, ISBN 9789711005245.
  11. http://www.aenet.org/philip/octagon.htm
  12. Laguna Copperplate Inscription - Article in English
  13. Mga Kuwento sa Kasaysayan, Carmen Guerrero, UST Pub. House ISBN 9715062350, ISBN 9789715062350 ISBN 971-506-235-0 (Tagalog)
  14. Ibn Battuta, The Travels of Ibn Baṭṭūṭa, A.D. 1325–1354, vol. 4, trans. H. A. R. Gibb and C. F. Beckingham (London: Hakluyt Society, 1994), S. 886-887.
  15. Arthur Cotterell: The Imperial Capitals of China - An Inside View of the Celestial Empire. Pimlico, London 2007, ISBN 978-1-84595-009-5
  16. http://12fma.blogspot.com/2008/07/moro-armor-is-ottomans.html
  17. http://12fma.blogspot.com/2008/07/arabic-on-moro-armor.html
  18. Carmen Guerrero Nakpil (October 29, 2003): CARMEN NAKPIL: MANILA UNDER THE MUSLIMS. Malaya. Abgerufen am 5. Dezember 2008.

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