Fimo

Fimo

Fimo ist eine Modelliermasse, die von dem Unternehmen Staedtler hergestellt wird. Bis einschließlich 2009 stellte die Firma Eberhard Faber GmbH die Modelliermasse der Marke Fimo her.

Laut Herstellerangaben besteht Fimo aus PVC und phthalatfreien Weichmachern. Fimo ist eine von mehreren Modelliermassen, die im englischsprachigen Raum unter dem Begriff Polymer Clay bekannt sind.

Inhaltsverzeichnis

Verwendung

Die Modelliermasse wird in vielen Farbvarianten angeboten. Sie ist leicht formbar und kann im Backofen bei 110 °C ausgehärtet werden.[1] In rohem Zustand kann sie vielfältig bearbeitet werden (mit flüssigen Farben oder Pulvern gemischt oder bedeckt werden, gestempelt, texturiert u.v.m.). Aber auch nach dem Härten kann sie noch z. B. bestempelt, geschnitzt, gedrechselt, gebohrt, geschliffen und poliert, mit z. B. Acrylfarben bemalt oder mit farbigem oder klarem Lack lackiert werden. Man kann aus ihr u. a. Figuren, Puppen, Miniaturen, Dekorationsartikel und Schmuck herstellen.

Geschichte

Fimo wurde 1939 von Sophie Kruse erfunden, einer Tochter von Käthe Kruse. Ursprünglich sollte ein neues Material für Puppenköpfe entwickelt werden, doch dieses Vorhaben war nicht erfolgreich. Nach Experimenten mit verschiedenen weiteren Zusätzen kam das neue Produkt 1954 unter den Namen Fimoik auf den Markt, zusammengesetzt aus dem Spitznamen der Erfinderin Fifi, Modelliermasse und Mosaik.

1964 wurden die Rechte an Eberhard Faber verkauft, der 1966 den Namen in Fimo änderte.

1978 übernahm Staedtler die Firma Faber und damit auch Fimo.

Gesundheitsrisiken

Fimo wird in regelmäßigen Abständen von fünf Jahren vom international anerkannten Toxikologen Dr. Woodhall Stopford (DUKE University Medical Center, Durham, USA) überprüft und darf aufgrund der positiven Prüfungsergebnisse in den USA das AP-Siegel non-toxic von ACMI (Arts and Crafts Material Institute) tragen.[2]

Ferner entspricht Fimo der EU-Spielzeugrichtlinie und der entsprechenden EN-Norm EN71 Teil 5, die klar regelt, welche Substanzen für ofenhärtbare Modelliermassen eingesetzt werden dürfen. Deshalb darf Fimo auch das CE-Zeichen tragen.

Laut Altersempfehlungen des Herstellers ist sie nur für Kinder ab acht Jahren geeignet, da das Aushärten unter Aufsicht von Erwachsenen erfolgen muss. Die vorgeschriebene Temperatur beim Härten im Backofen darf nicht überschritten werden, da ansonsten gesundheitsschädliche Salzsäuredämpfe entstehen.

Die Zeitschrift Oekotest hat 1993 verschiedene dauerhaft und nicht-dauerhaft aushärtende Modelliermassen untersucht und getestet.[3] Von 21 untersuchten Modelliermassen gehört FIMO zu der Gruppe der drei dauerhaft aushärtenden Modelliermassen, die allesamt als nicht empfehlenswert eingestuft wurden. Diese Modelliermassen tragen eine zusätzliche Anmerkung Warnhinweis des Herstellers: Kein Kinderspielzeug (Seither sind jedoch die in der EU seit 2007 in Kinderspielzeug verbotenen phthalathaltigen Weichmacher durch andere ersetzt worden). Die übrigen getesteten Modelliermassen härten nicht dauerhaft aus.

Während des Backens sollte man – wegen der entstehenden Dämpfe – Abstand halten, stets gut lüften und die Temperatur- und Zeitgrenzen auf keinen Fall überschreiten. Kinder sind immer unter Aufsicht zu halten.

Von dem Bestandteil PVC gehen beträchtliche Umwelt- und Gesundheitsgefahren aus.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gebrauchsanweisung im PDF-Format
  2. http://www.acminet.org/CPList.pdf
  3. Test der Zeitschrift Oekotest
  4. Zur Umweltproblematik von PVC (Grünbuch der EU-Kommission), abgerufen am 24. Februar 2010

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