Fingeller Schlösschen

Fingeller Schlösschen

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Burgruine Fingellerschlössl
Ruine Fingerllerschlössl, das ehemalige Walbenstein.

Ruine Fingerllerschlössl, das ehemalige Walbenstein.

Alternativname(n): Walbenstein/ Valbenstein
Entstehungszeit: um 1150 bis 1185
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: Ministeriale
Ort: Sarntal

Die Burgruine Fingellerschlössel (Walbenstein) liegt im Südtiroler Sarntal auf einem steil aufragenden, fast sturmfreien Felskopf. Zur Burg gelangt man über die Sarner Straße, die durch das Sarntal auch nach Wangen-Bellermont und Reinegg führt.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Burgenfachmann Friedrich-Wilhelm Krahe betont, der Zugang zu dem hohen Felsen sei seinerzeit nur über eine Leiter möglich gewesen. Heute dagegen lässt sich die Burgruine bedingt durch Lücken in der Mauer auch von der anderen, weniger jäh abfallenden Seite des Hügels erklimmen. So hat man „nur wenige halsbrecherische Schritte zu machen“ (Riedl), um in den Überresten der Burg zu stehen. Eine gefahrlose Besichtigung ist jedoch selbst mit festen Bergschuhen und geeignete Kleidung nicht möglich. Ein fester Pfad existiert nicht; der Aufstieg dauert etwa 5 Minuten.

Geschichte

Nach Ansicht von Friedrich-Wilhelm Krahe[1] handelt es sich um einen aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts stammenden Ministerialsitz. Tatsächlich wurde die Anlage 1185 urkundlich erwähnt. Die Burg war damals Sitz der Herren von Walbenstein, welche Ministerialen der Grafen von Eppan waren.[2] Bereits Krahe und Carminiti[3] mutmaßen - nach neueren Erkenntnissen durchaus richtig - dass das Fingellerschlössl mit Walbenstein (auch Valbenstein) identisch ist.

Anlage

Die Anlage zieht sich schräg vom Felskopf den Hang hinunter und besteht aus einer größtenteils verfallenen Ringmauer welche einen höher gelegenen zweiteiligen Wohntrakt und eine tiefer gelegenes, drei geschossiges Gebäude umschließt.[4] Insgesamt ist eher wenig vom alten Baubestand erhalten. Die ehemaligen Hauptmauern der Hauptgebäude sind um die 1,8 Meter, die Ringmauer nur 1,2 Meter dick. Diese vergleichsweise schwachen Mauern genügten in der überaus sicheren Lage, die den Einsatz von schwerem Belagerungsgerät wie etwa von Rammböcken unmöglich machte, um Sicherheit zu gewährleisten. Obwohl Krahe sich sicher ist, dass die Burg schon vor dem Jahr 1300 verfiel, zeigt der Augenschein vor Ort, dass dies unwahrscheinlich ist. Die Form der erhaltenen Fensteröffnungen und Schießscharten lässt den Schluss zu, dass die Anlage erst später aufgegeben wurde. Denn die Schießscharten sind nicht für Bogen oder Armbrust ausgelegt, sondern wie Scharten für Feuerwaffen geformt. Die Annahme eines erst deutlich späteren Verfalls der Burg wird auch dadurch bestätigt, dass Walbenstein im so genannten Zimmer der Spiele auf Schloss Runkelstein auf einem Fresko von 1390 als noch intakte Burg abgebildet ist.

Walbenstein gehört vom Baubestand her in eine frühere „Generation“ von Burganlagen in Südtirol, die sich durch ihre exponierte Lage, die geringen Dimensionen und vor allem durch das Fehlen eines Bergfriedes auszeichnen. Ähnliche Anlagen sind die Leuchtenburg, Ruine Casatsch, Ruine Steinegg und die Ruine Afing. Sie sind klar von den Burgen der zweiten „Generation“ der 20er und 30er Jahre des 13. Jahrhunderts wie Boymont, Haselburg oder Schloss Runkelstein zu unterscheiden.

Quellen

  1. Friedrich-Wilhelm Krahe, Burgen des Deutschen Mittelalters - Grundriss-Lexikon, S. 186
  2. laut S. 36 Südtiroler Burgenkarte. Mit Burgenführer und Detailkarten", Hrt: Südtiroler Burgeninstitut, 1995, ISBN 88-85176-12-7
  3. Marcello Caminiti, deutsche Bearbeitung von Franz Hieronymus Riedl, Die Burgen Südtirols, 1956, S. 70 (Spätere Ausgaben sind aktualisiert und ggf. im Seitenlauf nicht identisch)
  4. ebenfalls S. 36 Südtiroler Burgenkarte. Mit Burgenführer und Detailkarten

Siehe auch

Weblinks


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