Finne (Wassersport)

Finne (Wassersport)

Die Finne ist Teil der Ausrüstung im Wassersport, im Gegensatz zum Ruder jedoch feststehend. Meist wird sie am Heck montiert und dient dort zur Wahrung der Richtungsstabilität, ähnlich der Flosse bei Fischen oder dem Leitwerk bei Flugzeugen. Beispielsweise bei Surfbrettern werden mit Hilfe einer Finne die Segelkräfte in Vortrieb umgesetzt. Bei Kajaks wird für Finne auch der englische Ausdruck Skeg verwandt. Bei Jollen spricht man von einem beweglichen Schwert, das anstelle eines Kiels die Abdrift vermindert.

Inhaltsverzeichnis

Dimensionierung

Beim Windsurfen richtet sich die jeweils verwendete Finnengröße nach Körpergewicht, Brettgröße, Segelgröße und Stärke des Windes. Eine zu klein dimensionierte oder zum Beispiel nach Sprüngen zu stark belastete Finne führt beim Windsurfen zum spin out mit dem Effekt, dass das Surfbrett seine Stabilität in Fahrtrichtung verliert und plötzlich seitlich wegrutscht.

Dagegen hat eine Finne mit zu viel Fläche oder - schlimmer noch - zu viel Tiefgang zur Folge, dass das Board träge auf die Steuerung reagiert oder bei hohen Geschwindigkeiten zum Aufkentern die Luv-Kante aus dem Wasser hebt.

Generell gilt aber, dass kleinere Finnen gefahren werden, um ein drehfreudiges, lebendiges Board zu haben (Waveriding und Freestyle). Größere Finnen werden von Slalom- und Racefahrern bevorzugt. Und da es einfacher ist, damit Höhe zu laufen, eben auch von leicht fortgeschrittenen Windsurfern.

Formen und Typen

Hinsichtlich der Form werden für eine höhere Drehfreudigkeit bei Surfbrettern gebogene Finnen verwendet, für höhere Kippstabilität eher gerade Finnen.

In speziellen Situationen werden auch zwei gleichgroße Finnen nebeneinander an einem Surfbrett angebracht, sogenannte Twinser (erhöht die Wendigkeit bzw. erlaubt größere Segelkräfte bei geringer Wassertiefe). Oder es befinden sich zwei kleinere Finnen links und rechts von der zentralen Finne, sogenannte Thruster (z. B. für Surfen in hohen Wellen, um bei stark angekantetem Brett noch zu greifen). In Revieren mit Seegras oder bei geringer Wassertiefe kommen beim Windsurfen spezielle Seegrasfinnen zum Einsatz, die sehr stark nach hinten gebogen sind, um bei geringer Finnenhöhe trotzdem eine große Fläche zu bieten.

Systeme

Die Finne wird in einer Nut an der Unterseite des Surfbrettes, dem sogenannten Finnenkasten (engl. Box) verschraubt. Dazu gibt es folgende Systeme:

  • Windsurfen:
    • Power-Box
    • US-Box
    • Trim-Box (inzwischen nicht mehr in der Produktion)
    • Tuttle- bzw. Deep Tuttle-Box (Tuttle passt immer in Deep Tuttle, umgekehrt aber nicht)
    • Mini-Tuttle-Box (bei Quad- und Tri-Boards)
    • Mini-US-Box (bei Quad- und Tri-Boards)
  • Wellenreiten:
    • US-Box
    • Powerdrive bzw. CPS System
    • FCS (Fin Control System)
  • Kitesurfen und Wakeboarden:
    • Wake-System

Weblinks


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