First In – First Out

First In – First Out

First In – First Out (engl. etwa „Erster rein – Erster raus“), häufig abgekürzt mit FIFO, gleichbedeutend mit First-Come First-Served bzw. FCFS, bezeichnet jegliche Verfahren der Speicherung, bei denen diejenigen Elemente, die zuerst gespeichert wurden, auch zuerst wieder aus dem Speicher entnommen werden. Das gegenteilige Prinzip wird als Last In – First Out-Verfahren (LIFO) bezeichnet. Weitere ähnliche Prinzipien sind das Highest In – First Out-Verfahren (HIFO), bei dem das Element zuerst entnommen wird, welches den höchsten Wert besitzt und das Lowest In – First Out-Verfahren (LOFO), bei dem als Erstes das niederstwertige Element entnommen wird.

Im Rahmen des Rechnungswesens gibt es zudem noch zwei weitere Arten bei den Verbrauchsfolgeverfahren, nämlich das KIFO (Konzern In – First Out) und das KILO (Konzern In – Last Out). Sie besagen, dass die vom Konzernunternehmen erworbenen Gegenstände zuerst bzw. zuletzt verbraucht oder verkauft werden.

Inhaltsverzeichnis

Warenwirtschaft

Im Bereich der Warenwirtschaft ist FIFO das übliche Verfahren, da die – von der Warte des Periodenendes gesehen – ältesten (zuerst gelagerten) Bestände auch nach Möglichkeit zuerst verbraucht werden sollten. Bei der Lagerung von Schüttgütern wird das FIFO-Prinzip beispielsweise durch ein Silo erfüllt. Waren mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum werden in der Regel nach dem FEFO-Verfahren (First Expired - First Out) ausgelagert. Für nicht verderbliche Schüttgüter hingegen wird die kostengünstigere Lagerung in Halden angewendet, die nur wieder von oben abgetragen werden können, also nach dem LIFO-Verfahren betrachtet werden. Der Unterschied zwischen beiden Verfahren ist insbesondere für die Bestandsbewertung relevant; bis auf wenige Ausnahmen (u.a. die oben genannte) ist in Deutschland die Bewertung nach dem FIFO-Prinzip für die bilanzielle Bewertung der Bestände anzuwenden.

Von der Warenwirtschaft unterschieden wird betriebliche Buchhaltung. Hier bedeutet FIFO die Verbuchung von Warenzugängen zu historischen Kosten und die Bewertung des Lagerwertes nicht nach durchschnittlichen Kosten (Durchschnittskosten * alter Bestand + Ist-Kosten * hinzukommender Bestand/Gesamtbestand), sondern nach den Ist-Kosten des ältesten noch nicht verbrauchten Warenzugangs.

Technik

In der Informatik bezeichnet First In – First Out eine spezielle Art, Daten abzulegen und wieder abzurufen. Die Warteschlange (engl. Queue) in der Informatik beruht auf dem FIFO-Prinzip. Elemente werden in genau der Reihenfolge abgerufen, in der sie zuvor abgelegt wurden. Im Bereich von Betriebssystemen werden Datenverbindungen, die nach dem FIFO-Prinzip organisiert sind, Pipes genannt.

Ein praktischer Bereich in der Informatik, in dem ein FIFO zum Einsatz kommt, sind Controller, insbesondere die serielle Schnittstelle (RS232-Port) bei PCs. Der gepufferte Chip sorgt durch ein FIFO-Verfahren dafür, dass das erste an der seriellen Schnittstelle ankommende Byte als erstes durch Software im Rechner verarbeitet wird. Byte-Protokolle (wie etwa durch eine Maus) bleiben so für 'Leser' (Treiber) wie 'Schreiber' (Maus) linear äquivalent.

Siehe auch: FIFO-Anomalie

FIFO-Darstellung

Bild:fifo.png

Siehe auch


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