Flugfeld (Stadtteil)

Flugfeld (Stadtteil)
das alte Flughafengebäude
Blick auf das Flugfeld

Bei dem Flugfeld handelt es sich um ein Areal, welches gemeinschaftlich von den Städten Böblingen und Sindelfingen binnen der nächsten 20 Jahre erschlossen wird. Mit einer Gesamtfläche von fast 80 ha zählt dieses Projekt zu einer der größten Stadtentwicklungen Süddeutschlands. Das Flugfeld liegt unmittelbar an der Bundesautobahn 81 Stuttgart–Singen. Ein Drittel des Areals befindet sich auf Sindelfinger, zwei Drittel auf Böblinger Gemarkung. Mit der Erschließung wird eine jahrzehntealte Brache zwischen den beiden Städten geschlossen, welche vormals den ersten Landesflughafen Württembergs beherbergte. Einige der denkmalgeschützten Hallen sowie der ehemalige Tower werden in den neuen Stadtteil integriert.

Ziel der beiden Städte ist es, mit dem Flugfeld ein Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet mit einer Mischnutzung aus Produktion, Dienstleistung, Forschung, Bildung, Wohnen und Grünflächen zu entwickeln. Dazu gehören auch ein medizinisches Dienstleistungszentrum sowie ein Technologie-Kompetenz-Zentrum. Auf dem Flugfeld sollen so binnen der nächsten 20 Jahre bis zu 7.000 Arbeitsplätze entstehen, geplant ist außerdem die Errichtung von Wohneinheiten für ca. 4.000 Bewohner.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Hauptartikel: Flughafen Böblingen

Von Juli 1915 bis 1918 befand sich auf dem Gelände ein Fliegerhorst, nach Kriegsende wurde der Flugplatz stillgelegt und die meisten Anlagen demontiert. Ab 1924 wurde auf dem Gelände der Landesflughafen eingerichtet, unter dem Namen Flughafen Stuttgart-Böblingen wurde er ins internationale Liniennetz eingebunden. 1938 wurde der Flughafen erneut von der Luftwaffe übernommen; mit Kriegsbeginn im September 1939 wurde der zivile Flugbetrieb vollständig eingestellt. Von 1945 bis 1992 nutzte die US-Armee das Gelände unter anderem als Reparaturwerk für ihre Fahrzeuge, danach befand sich das Gelände im Eigentum der Bundesvermögensverwaltung.

Entwicklung ab 1992

Im Sommer 2001 beschlossen die Städte Böblingen und Sindelfingen, die Entwicklung des Geländes in eigener Regie zu betreiben. Für die Beplanung, Sanierung, Erschließung und Vermarktung gründeten sie im Mai 2002 den Zweckverband Ehemaliges Flughafengelände Böblingen/Sindelfingen. Aus dem städtebaulichen Realisierungswettbewerb ging als erster Preisträger die Arbeitsgemeinschaft Architektenpartnerschaft AP Mory, Osterwalder und Vielmo aus Stuttgart mit der Planungsgesellschaft Freiraum + Städtebau Hans Kienle hervor.

Die Arbeitsgemeinschaft erstellte mit dem damaligen Planungsverband einen städtebaulichen Entwurf, der von den Gemeinderäten beider Städte als Grundlage weiterer städtebaulicher Planungen beschlossen wurde. Im Januar 2004 beschloss der Verband den Namen des zukünftigen Stadtquartiers, dabei fiel die Wahl auf die Bezeichnung Flugfeld. Seit Mai 2004 hat auch der Zweckverband Ehemaliges Flughafengelände seinen alten Namen abgelegt, um als Zweckverband Flugfeld Böblingen/Sindelfingen die Entwicklung und Vermarktung des Areals weiter voranzutreiben.

Städtebaulicher Entwurf

Aufbauend auf dem Siegerentwurf eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbs aus dem Jahr 2000 wurde für das Flugfeld ein städtebaulicher Entwurf entwickelt und inzwischen mehrfach fortgeschrieben. Der Charakter des Geländes soll durch das Zusammenspiel verschiedener Nutzungen geprägt werden. Verdichtete Bauflächen stehen größeren Freiflächen gegenüber. Das Zentrum soll eine Grünfläche mit einem 860 Meter langen See sein. Rund um den See sollen einzelne Teil-Quartiere mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten angesiedelt werden.

Zum Forum gehören unter anderem die denkmalgeschützten Gebäude des ehemaligen Landesflughafens Württemberg. In den Gebäuden wird das Projekt Meilenwerk heimisch, das verschiedene Angebote zum Thema Oldtimer anbietet. In der Bauzeile zwischen Hanns-Klemm-Platz und Bahnhof befindet sich das Forum 1, ein Technologie-Kompetenz-Zentrum, des Weiteren befindet sich dort, derzeit im Bau, das medizinische Dienstleistungszentrum.

In der Parkstadt soll in Bahnhofsnähe ein Wohngebiet entstehen. Neben Wohngebäuden sollen dort auch Kindertagesstätten, Bildungseinrichtungen und Geschäfte angesiedelt werden.

Zwischen Flugfeld-Allee und dem langen See sieht die Stadtplanung eine lange, aufgelockerte Gebäudezeile mit zwei unterschiedlichen Seiten vor. Entlang der Nordseite soll die Flugfeld-Allee als Hauptverkehrsstraße verlaufen. Auf der Rückseite soll entlang des Seeufers eine Promenade entstehen. An ihr sollen Gebäuden gebaut werden, in denen sich Büros, Showräume, Cafés, Restaurants und Wohnungen befinden.

Das Flugfeld wurde durch einen ca. zwei Kilometer langen Erdwall von der Bundesautobahn 81 Stuttgart-Singen getrennt. Dahinter befindet sich das Gewerbegebiet Am Wall in der Nähe der Autobahnauffahrt. Hier befindet sich bereits die Freizeitanlage Sensapolis.

Auf dem Geländeabschnitt Campus ist der Bau von Hochhäusern für Büros und Dienstleistungsunternehmen geplant. Auf dem ca. 54.000 Quadratmeter großen Teil-Areal ist eine Bruttogeschlossfläche von 90.000 Quadratmeter vorgesehen (GRZ 1.0, GFZ 1.6).

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