Focke Wulf

Focke Wulf

Die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG (ab 1936 GmbH) war ein deutscher Flugzeughersteller aus Bremen. Das 1923 gegründete Unternehmen verschmolz 1963 mit der Weser-Flugzeugbau GmbH zu den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW).

Firmenlogo
1932 – Focke-Wulf Fw 44
1945 – Focke-Wulf Fw 200 mit britischen Markierungen
1939 – Focke-Wulf Fw 190
1943 – Focke-Achgelis Fa 330

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Henrich Focke, Georg Wulf und Hans Kolthoff hatten gemeinsam 1910 das Moorflugzeug Ente konstruiert. Focke und Wulf bauten dann 1921 den Storch. Sie gründeten am 24. Oktober 1923 die Bremer Flugzeugbau AG. Hieraus wurde die Die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG in Bremen am 1. Januar 1924 gegründet. Die Gründer waren die Bremer Kaufleute Otto Bernhard, Otto Schurig und Ludwig Roselius[1], sowie Henrich Focke als Konstruktionsleiter, Georg Wulf als Erprobungsleiter und Dr. Werner Naumann als kaufmännischer Leiter. Wulf kam 1927 bei einem Testflug ums Leben.

1931 erwarb das Unternehmen die Berliner Albatros Flugzeugwerke. 1936 erfolgte die Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine GmbH.

1933 schied Henrich Focke aus der Unternehmensleitung aus, da er die militärischen Verwendung von Flugzeugen nicht unterstützen wollte. An der Entwicklung des Drehflüglers Focke-Wulf Fw 61 war er noch beteiligt. Die technische Leitung ging an Kurt Tank über. Henrich Focke gründete stattdessen 1937 die Firma Focke, Achgelis und Co. GmbH in Delmenhorst, die sich auf die Entwicklung von Hub- und Tragschraubern spezialisiert. Die Focke-Wulf Fw 61 wurde daraufhin in Focke-Achgelis Fa 61 umbenannt. 1944 vereinigte sich Focke, Achgelis und Co. mit der Weser-Flugzeugbau GmbH (umgangssprachlich "WeserFlug" genannt). Im Januar 1945 wurde der Mitgründer Senator Bernhard Aufsichtratsvorsitzender.

Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die Flugzeugproduktion zunächst eingestellt werden. Ein Teil der Flugzeughallen wurde ab 1947 von Nordmende genutzt. Im Jahr 1951 nahm Focke-Wulf den Bau von Segelflugzeugen auf. Der Raumfahrtbereich wurde 1961 ausgegliedert und in das neue Unternehmen ERNO eingebracht.

1963 erfolgte die Verschmelzung von Focke-Wulf mit der Weser-Flugzeugbau GmbH zu den Vereinigten Flugtechnischen Werken (VFW). Die Unternehmensteile gingen später in den Besitz von EADS und Airbus über.

Produkte

Flugzeuge

Das erste hergestellte Flugzeug war die Focke-Wulf A 16, ein kleines Verkehrsflugzeug. Bei der Erprobung eines Prototyps kam Georg Wulf am 29. September 1927 ums Leben.

Die Focke-Wulf Fw 200 „Condor“ wurde als Verkehrsflugzeug für Flüge zwischen Berlin und New York (ohne Zwischenlandung) konstruiert. Im Laufe des Krieges wurde sie auch als Bomber und Fernaufklärer verwendet. Die „Condor“ besaß eine weit größere Reichweite als alle anderen in Serienproduktion gebauten deutschen Bomber.

Kurt Tank war der Konstrukteur der FW 190. Es gilt als eines der besten Jagdflugzeuge des Zweiten Weltkrieges. Die Fw 190 wurde auch „Würger“ genannt. Die Briten nannten dieses Flugzeug „Butcher-Bird“, weil es bei seiner Einführung den britischen Jagdflugzeugen Supermarine Spitfire und Hawker Hurricane in Leistung und Bewaffnung deutlich überlegen war. Das Flugzeug gelangte allerdings erst in der Endphase der Luftschlacht um England zur Auslieferung an die Jagdstaffeln.

Hubschrauber

Die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG baute in den Jahren 1932 bis 1938 unter der Lizenz des Spaniers Juan de la Cierva 43 Tragschrauber des Typs Cierva C30, die in Deutschland unter dem Namen „C30-Heuschrecke“ bekannt waren, und sammelte damit Erfahrung für den Bau eigener Hubschrauber.

Henrich Focke erfand und konstruierte den ersten flugfähigen und vollsteuerbaren Hubschrauber der Welt, die Focke-Wulf Fw 61 von 1936.

  • 1932 – Focke-Wulf C 30 „Heuschrecke“ und C 19 (Lizenzbau)
  • 1936 – Focke-Wulf Fw 61 (Hubschrauber)
  • 1938 – Focke-Wulf Fw 186 (Hubschrauber)
  • 1940 – Focke-Achgelis Fa 223 „Drachen“ (Transporthubschrauber)
  • 1943 – Focke-Achgelis Fa 225 (Versuchshubschrauber)
  • 1943 – Focke-Achgelis Fa 330 „Bachstelze“ (Aufklärer für U-Boote)
  • 1958 - Borgward „Kolibri“ (entwickelt unter der Leitung von Henrich Focke)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Herbert Schwarzwälder: Das Große Bremen-Lexikon S.73, 268; Edition Temmen, Bremen 2003, ISBN 3-86108-693-X

Weblinks


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