Forschungszentrum Borstel

Forschungszentrum Borstel
Forschungszentrum Borstel Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften
Gründungsjahr: 1947
Leitung: (Geschäftsführender Direktor)
Ulrich Schaible

http://www.fz-borstel.de/cms/forschungszentrum/presse/pressenotizen/pressenotiz.html?tx_ttnews[tt_news]=341&tx_ttnews[backPid]=417&cHash=a3e8ed9d25c71020a73730ea779c6d98

Mitarbeiter: 290
Gesamtetat: 20,75 Mio. Euro
Rechtsform: Stiftung des öffentlichen Rechts
Ort: Sülfeld (Ortsteil Borstel), Deutschland
Offizielle Website: www.fz-borstel.de

Das Forschungszentrum Borstel – Leibniz-Zentrum für Medizin und Biowissenschaften (FZB) ist eine Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft, die sich der interdisziplinären biomedizinischen Forschung auf dem Gebiet der Pneumologie, d. h. der Lungen- und Bronchialerkrankungen, verschrieben hat. Im Mittelpunkt stehen dabei Untersuchungen zu Fragen der Infektion, der Allergie, der Tumorbiologie und der chronischen Entzündungen der Lunge. Neben Biologen und Medizinern beschäftigt das FZB auch Chemiker und Physiker.

Das Forschungszentrum Borstel wurde 1947 gegründet, 1963 wurde es in eine Stiftung bürgerlichen Rechts umgewandelt. Das FZB ist mit etwa 300 Mitarbeitern größter Arbeitgeber des Ortes Borstel (Gemeinde Sülfeld, Kreis Segeberg). Der Jahresetat des FZB beträgt ca. 21 Millionen Euro, davon sind etwa 6 Millionen Euro aus Drittmitteln.

Inhaltsverzeichnis

Struktur des Forschungszentrums

Lageplan am Eingang

Das Forschungszentrum Borstel ist in drei Abteilungen aufgeteilt, die jeweils einem Direktor zugeordnet sind:

Molekulare Infektiologie
Leitung: Ulrich Schaible
Immunologie und Zellbiologie
Leitung: Silvia Bulfone-Paus (läßt Direktionsamt derzeit ruhen)
Pneumologie
Leitung: (Geschäftsführender Direktor)
Klinik im Forschungszentrum Borstel (Rückseite)

Zusammen mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin und dem Heinrich-Pette-Institut für Experimentelle Virologie und Immunologie (beide in Hamburg) bildet das FZB das Leibniz-Zentrum für Infektionsforschung (LZIF). Dieses virtuelle Leibniz-Zentrum wurde im Oktober 2005 zur Stärkung der infektiologischen Grundlagenforschung und Förderung der Verwertungsmöglichkeiten von Forschungsergebnissen gegründet.

Neben dem reinen Forschungsbetrieb befindet sich auf dem Gelände des FZB mit der Medizinischen Klinik Borstel noch ein Krankenhaus, das sich auf die Behandlung von Erkrankungen der Lunge spezialisiert hat, dazu gehört neben Allergien insbesondere auch die Tuberkulose. Als Serviceeinrichtung befindet sich das Nationale Referenzzentrum für Mykobakterien, das auch als European Reference Laboratory und Supranational Reference Laboratory von der WHO anerkannt wird, am FZB.

Das Forschungszentrum und sein Herrenhaus

Herrenhaus Borstel

Wahrzeichen des FZB ist das 1751 erbaute Borsteler Herrenhaus im Rokoko-Stil, das sich auf dem Gelände befindet. 1930 wurde das Gut in ein Kindererholungsheim umgewandelt und hatte seitdem eine wechselvolle Geschichte als Ausbildungsstätte für den weiblichen Arbeitsdienst unter den Nationalsozialisten und als Auffanglager für Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg. Nach der Gründung des FZB 1947 diente das Herrenhaus als Laborgebäude, Bibliothek, Kantine und Repräsentationstätte. 2004 musste es wegen Einsturzgefahr geschlossen werden. Das Herrenhaus wurde für rund 7 Millionen Euro von 2003 bis 2007 renoviert und ab November 2007 werden wieder die ersten Räume „bewohnt” sein. Bereits jetzt wird das Herrenhaus wieder für Veranstaltungen genutzt und soll auch in Zukunft für Veranstaltungen, die nichts mit dem FZB zu tun haben, zur Verfügung stehen.

Wissenschaftliches Fehlverhalten

Innerhalb der Laborgruppe „Immunbiologie“ ist es in den Jahren 2001–2010 zu wissenschaftlichem Fehlverhalten gekommen. Die ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter E. Bulanova und V. Budagian manipulierten Abbildungen für insgesamt sechs Publikationen. Eine Untersuchungskommission kam zu der Auffassung, dass auch der Seniorautorin und Arbeitsgruppenleiterin Bulfone-Paus eine mangelnde Wahrnehmung der Aufsichtspflicht vorzuwerfen ist.[1] Inzwischen sind für weitere vier Veröffentlichungen Manipulationen eingeräumt worden und für weitere zwei Veröffentlichungen wurde vorsorglich ein Rückzug (Retraktion) beantragt und akzeptiert.[2][3]

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung des Forschungszentrum Borstel 2. Dezember 2010.
  2. Status Quo zum Sachstand wissenschaftlichen Fehlverhaltens am FZB. 13. Dezember 2010.
  3. Sixth Bulfone-Paus retraction accepted. Retraction Watch. Abgerufen am 1. Februar 2011.


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