Alben William Barkley

Alben William Barkley
Alben W. Barkley

Alben William Barkley (* 24. November 1877 in Graves County, Kentucky; † 30. April 1956 in Lexington, Virginia) war ein US-amerikanischer Politiker und Vizepräsident der Vereinigten Staaten von 1949 bis 1953 während der Präsidentschaft Trumans. Außerdem war er Senator für den Bundesstaat Kentucky.

Inhaltsverzeichnis

Jugend und Ausbildung

In seinem Taufschein stand noch „Willie“ Alben, aber sobald er selbst rechtlich in der Lage war, ließ er die Reihenfolge ändern, da er seinen ursprünglichen ersten Vornamen als schlechtes Omen für einen jungen Mann aus dem harten Kentucky hielt.

Als Sohn eines Tabakfarmers aus Kentucky ging Alben bei seiner Ausbildung den schwierigen Weg. Um sich das College und die Universität leisten zu können, musste er nebenbei arbeiten. Nach dem Abschluss am methodistischen Marvin College in Clinton, Kentucky, 1897 studierte er in Virginia an der University of Virginia Law School Rechtswissenschaften.

Anwalt und Bezirksrichter

Nach Kentucky zurückgekehrt eröffnete er eine Kanzlei in dem kleinen Ort Paducah. Von 1903 arbeitete er als ermittelnder Staatsanwalt des McCracken County. Die Anekdote, dass er während des Wahlkampfes zu diesem Wahlamt (vergleichbar mit dem Sheriff) auf einem Maultier, statt eines Pferdes über die rauhen Straßen seiner Heimat geritten sei, dementierte er stets heftig und wiederholte sie in seinen späteren Memoiren. Doch von 1909 bis 1913 amtierte er bereits als Bezirksrichter des dortigen County.

Kongress- und Senatsabgeordneter

Alben W. Barkley 1913

Barkley begann seine eigentliche politische Karriere als Demokrat ebenfalls 1913, als man ihn als Abgeordneten für seinen Heimatstaat in das Repräsentantenhaus, d. h. den Kongress wählte, wo er unter den leitenden Einfluss Wilsons geriet. Offenbar fand seine Tätigkeit deutlichen Zuspruch bei seinen Wählern, da er auch in den folgenden sieben Amtsperioden bis 1927 stets in seinem Amt bestätigt wurde.

Wie bei vielen anderen Kongressabgeordneten auch wählte man ihn nun in die nächst höhere Position, den Senat, wo er bis 1949 seinen Sitz einnahm. Seine politische Reputation war dermaßen groß, dass ihn seine Fraktion von 1937 bis 1947 zu ihrem Sprecher machte. Während der Präsidentschaft Franklin D. Roosevelts war er im Senat der eigentliche Motor von dessen New Deal-Politik. Die letzten beiden Jahre fungierte er quasi als Minderheitsführer, da nach den dazwischenliegenden Wahlen nun die Demokraten die Minderheit (45:52 Sitze) im Senat innehatten.

Vizepräsidentschaft

Alben W. Barkley, 1948, Wahlkampfplakat

Dank seiner langen politischen Erfahrung mit beiden parlamentarischen Häusern konnte er ein großes Geschick bei der Leitung des Senats unter Beweis stellen und somit Truman, der über keine vergleichbaren Erfahrungen in der Bundespolitik verfügte, geschickt entlasten. Dabei genoss er dessen persönliches Vertrauen und konnte als einer der ersten Vizepräsidenten sowohl politisches Profil als auch Geschick aufweisen.

Dank seiner eigenen Indiskretion bei einer Pressekonferenz war Barkley bald in der Öffentlichkeit nur noch unter dem Spitznamen, den ihm sein Enkel gegeben hatte, bekannt: „The Veep“ statt „Mr. Vice President“. Alben verstand diesen Namen als Auszeichnung.

Bezeichnenderweise war er der erste Vizepräsident, der dem Nationalen Sicherheitsrat vorsaß und auch offiziell bei der Ausarbeitung der gesamten Politik Trumans mitbestimmend zuständig.

Rückzug aus Washington und Rückkehr in den Senat

Nach seiner Vize-Präsidentschaft dachte der 75-Jährige öffentlich über eine Präsidentschaftskandidatur während der Vorwahlen der Demokraten nach. Dank seiner langjährigen Verdienste, Erfahrungen und Popularität hätte sie durchaus Chancen gehabt, aber eine deutliche Kritik an seinem hohen Alter ließ ihn diese Erwägung tief verletzt zurückziehen.

Dadurch ging der auch von Truman selbst favorisierte liberale Gouverneur von Illinois, Stevenson, für seine Partei ins Rennen und unterlag gegen Eisenhower von den Republikanern mit 89 zu 442 Wahlmännerstimmen.

Später wurde „The Veep“ 1954 dank seiner Popularität erneut für Kentucky in den Senat gewählt, wo er bis zu seinem Tode 1956 amtierte.

Literatur

  • Alben W. Barkley, That Reminds Me, Garden City/New York 1954
  • Mark O.Hatfield, Vice Presidents of the United States, 1789-1993, Washington : U.S. Government Printing Office 1997, S. 423-429.
  • Libbey, J. K., Dear Alben, Mr. Barkley of Kentucky, Lexington/Kentucky 1979

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