Freie Künstlergemeinschaft Schanze

Freie Künstlergemeinschaft Schanze

Die Freie Künstlergemeinschaft Schanze e. V. ist eine 1919 gegründete Künstlervereinigung in Münster (Westfalen), die durch rege Ausstellungstätigkeit das kulturelle Leben in Münster entscheidend prägt und häufig Kontakte zu bildenden Künstlern im europäischen Ausland herstellt. Sie ist die älteste noch bestehende Vereinigung in Münster.

Geschichte

Nach einer Initiative von Bernhard Peppinghege wurde die „Schanze“ 1919 von jungen Künstlern im Lortzingsaal Münster gegründet. Anfangs traten auch Schriftsteller und darstellende Künstler aus Theater und Tanz bei. Erster Vorsitzende wurde der Berliner Maler Friedrich Wilhelm Liel, der auch für die Umwandlung des münsterschen Zwinger in ein Künstleratelier verantwortlich war.

Die Ausstellungen der Künstlervereinigung führten bald dazu, dass erstmals regelmäßig aktuelle Kunst in den münsterschen Zeitungen besprochen wurde.

Ende der 1930er-Jahre zeichnete sich nach internen Auseinandersetzungen eine Konzentration auf bildende Künste ab. Die zeitgenössische Presse verortete die „Schanze“ damals unter dem Stichwort Neue Sachlichkeit.

Über die Jahrzehnte baute die „Schanze“ ihre Ausstellungstätigkeit immer weiter aus, zwischenzeitlich ausgebremst durch die Zeitläufe des Jahrhunderts (Zweiter Weltkrieg und Drittes Reich) und durch gelegentliche interne Krisen. Die „Schanze“ ist als Veranstalter vielbeachteter Ausstellungen wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Münster und Westfalen und vermittelt immer wieder Künstlerkontakte ins europäische Ausland.

1982 wurde Klaus Ebert zum Kanzler (Vorsitzenden) der Vereinigung gewählt und hatte dieses Amt insgesamt 15 Jahre inne (1982–1988 und 1992–2000). In seine Kanzlerschaft fielen intensive Kontakte zur niederländischen Kunstszene, vor allem nach Enschede. Von 2000 bis 2003 war Willi Landsknecht Kanzler. Ihm gelang unter anderem die Einbindung Neuer Medien und der Ausbau von Kontakten zu Künstlern im Ausland. Seit 2003 ist Klaus Tesching, ehemaliger Student von Joseph Beuys, Kanzler der Schanze.

Bekannte Mitglieder der „Schanze“ waren unter anderem Emil Bert Hartwig, Emil Schumacher, Ernst Hase und Joseph Albers.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schanze — Der Ausdruck Schanze bezeichnet: im Militärwesen einen Teil einer Festung, siehe Schanze (Festungsbau) im Wintersport eine Sprunganlage für das Skispringen, siehe Skisprungschanze eine Künstlervereinigung in Münster / Westfalen (seit 1919): Freie …   Deutsch Wikipedia

  • Münster (Westfalen) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Wessel — (* 29. Mai 1904 in Iserlohn; † 3. Juni 1971 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker und ein Vertreter des Informel. Bereits 1923 pflegte er erste Kontakte mit den Malern Kurt Schwitters und Wassily Kandinsky, jedoch erst nach ausgedehnten… …   Deutsch Wikipedia

  • Emil Bert Hartwig — (* 20. Juli 1907 in Marl Sinsen; † 7. Februar 1996 in Freinsheim) war ein deutscher Maler. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Lebenswerk 3 Werkverzeichnis, Darstellungen …   Deutsch Wikipedia

  • Hausbesetzungen in Hamburg — Besetzung des ehemaligen Finanzamts Altona am 23. April 2011 Hausbesetzungen in Hamburg finden seit Anfang der 1970er Jahre in unterschiedlicher Form und aus verschiedenen Beweggründen statt. Wie in anderen Städten auch, ist die Hauptmotivation… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”