Freie Schule Untertaunus

Freie Schule Untertaunus

Die Freie Schule Untertaunus (FSU) ist eine private, schulformübergreifende (integrierte) Gesamtschule in Aarbergen-Kettenbach (Landkreis Rheingau-Taunus-Kreis, Hessen).

Sie ist eine freie Alternativschule mit Kindergarten, Grundschule (mit Schuleingangsstufe) und integrierter Gesamtschule bis zur 10. Klasse und gleichzeitig eine vom Kultusministerium genehmigte Modellschule.

Inhaltsverzeichnis

Konzept

Das Konzept der Schule orientiert sich an reformpädagogischen Entwürfen von Maria Montessori, der Jenaplanschulen von Peter Petersen und der Schulmodelle des französischen Lehrers Célestin Freinet. Besondere Bedeutung wird kooperativen Lernformen wie Projekten, Kreisgesprächen oder Arbeitsgruppen beigemessen. Die Leistungen werden bis in das 8te, anfang 9te, Schuljahr nicht benotet, die Schüler rücken am Ende eines Schuljahres immer die nächsthöhere Klassenstufe vor.

In der Schule arbeiten neben den Lehrern auch Erzieher und Diplompädagogen. Anstatt in herkömmlichen Schulklassen werden die Schüler in unterschiedliche Gruppen zusammengefasst.

Geschichte

Die Idee zur Schule entstand aus der Elterninitiative einer Krabbelgruppe, die sich 1982 bewusst in ländlicher Umgebung zusammenfand und die in der Ökologie- und Friedensbewegung tätig war. Am 3. Oktober 1986 startete der Unterricht mit 12 Kindern, einer Lehrerin, einem Sozialpädagogen und einem Erzieher in einem Einfamilienhaus in der Brühlstraße 17 in Michelbach. Zu diesem Zeitpunkt war sie die erste Freie Schule Hessens in ländlichem Gebiet. Zwei Jahre später bezog die Schule ein ehemaliges Arbeiterwohnheim und eine renovierte Ölmühle in Kettenbach.[1]

1990 wurde das Ganztagskonzept eingeführt und gut zehn Jahre später (2001) wurde die Einrichtung als Integrierte Gesamtschule seitens der Landesregierung genehmigt. Das zuvor gemietete Gelände und die Immobilien wurden 2002 käuflich erworben. 2005 kam eine Schuleingangsstufe für fünfjährige Kinder dazu.

Gebäude und Gelände

Die Schule besteht aus zwei dreistöckigen Gebäuden, verbunden durch einen Querbau. Jede Schulstufe besitzt einen Seitenflügel mit drei angeschlossenen Gruppenräumen. Im Bereich der Grund- und Eingangsstufe befinden sich zusätzlich Spiel- und Kuschelzimmer. Zudem existieren Fachräumen für Englisch, Deutsch, Naturwissenschaften und Mathematik. Rechnerisch verfügt jedes Kind der FSU über 10 m² Gebäudefläche.

2005 wurde im Rahmen einer Aktion von 100 Gärtnerinnen und Gärtnern der BASEG (Bundesarbeitsgemeinschaft selbstverwalteter Gartenbaubetriebe) das weitläufige Außengelände kindgerecht gestaltet.[2]

Gruppen

Die etwa 100 Schüler sind in fünf jeweils jahrgangsübergreifende Gruppen unterteilt.

  • Ponys: entspricht der Eingangsstufe und 1. und 2. Klasse. Beim Lese- und Schreiberwerb orientiert sich die Schule an der Methode des Schweizer Pädagogen Jürgen Reichen. Sogenanntes Frühenglisch wird ab der 1. Klasse unterrichtet.
  • Luchse: Diese Jahrgangsstufe umfasst die herkömmlichen Klassen 3 und 4.
  • Wölfe: Die Gruppe umfasst die herkömmlichen Klassen 5 und 6.
  • Apokalyptiker: Die Gruppe umfasst die herkömmlichen Klassen 7 und 8. Die Kinder entwickeln eigene Projekte zu selbst gewählten Themen. Die Ergebnisse der Projekte werden zu vorher vereinbarten Terminen vorgestellt. Montags ist jeweils Projekttag.
  • Alte: Die Gruppe umfasst die herkömmlichen Klassen 9 und 10. Die Schüler dieser Gruppe stehen vor der Mittleren Reife.

Jede Gruppe besteht aus höchstens 16 Schülern.

Kollegium

Das Lehrerkollegium versteht sich als Team und wird von sechs Lehrern, einer Sozialpädagogin und drei Erzieherinnen gebildet. Dazu kommen jeweils Fachkräfte für Sprachen, Musik, Naturwissenschaften, Sport, Religion, Computer und Medien. Engagierte Eltern bieten nachmittags diverse AGs an.

Erfolge

Die Filmarbeitsgruppe der FSU gewann in der Altersklasse der 10-13jährigen den ersten Preis des filmreif Ideen- und Videowettbewerbs des Kulturamts Wiesbaden. [3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.freie-schule-untertaunus.de/wordpress/?page_id=31
  2. http://www.dega-landschaftsgaertner.de/Artikel.dll/dega2005_34_34-36_MzA4Nzk.PDF
  3. http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/wiesbaden/?em_cnt=1353062&
50.2446548.093394

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