Freikorps Lützow (Weimarer Republik)

Freikorps Lützow (Weimarer Republik)
Dieser Artikel behandelt das Freikorps Lützow aus der Zeit unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Für das gleichnamige Freikorps aus der Zeit der Befreiungskriege gegen Napoléon Bonaparte siehe Lützowsches Freikorps.
Feier des Freikorps Lützow zum einjährigen Bestehen im Jahr 1920 in Zossen bei Berlin.

Das Freikorps Lützow war eine paramilitärische Vereinigung, die aus den Resten der sich aufgrund der Waffenstillstandsbedingungen auflösenden Deutschen Armee hervorging. Sie bestand von Januar 1919 bis April 1920 .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Freikorps wurde am 17. Januar 1919 in Berlin von den drei Offizieren der kaiserlichen Armee Major Hans von Lützow, Hauptmann Erich von Bibow und Leutnant Walter Dehn gegründet. Die Namensgleichheit mit dem Lützowschen Freikorps aus den Befreiungskriegen war rein zufällig, wurde aber natürlich gerne hingenommen. Das Freikorps bildete ein Sammelbecken für Soldaten und Offiziere, die nach der Demobilisierung nicht mehr in das zivile Leben zurückfanden und die der neugegründeten Weimarer Republik ablehnend gegenüberstanden. Auf dem Höhepunkt hatte das Freikorps annähernd 1500 Mann in seinen Reihen. Das Freikorps Lützow zeichnete sich von Anbeginn an durch eine militant antirepublikanisch - antisozialistische bzw. antikommunistische Gesinnung aus. Zum ersten Einsatz kam es bei den Märzunruhen 1919 in Berlin, bei denen insgesamt durch die Freikorpsverbände in den Straßenkämpfen mindestens 1200 Menschen getötet wurden, darunter auch viele Unbeteiligte. Das Freikorps war an der Niederschlagung der Münchner Räterepublik beteiligt und führte anschließend einen blutigen Feldzug gegen vermeintliche Sympathisanten.[1] Bei der Bekämpfung des Arbeiteraufstandes im Ruhrgebiet wurden auf Geheiß der sozialdemokratischen Regierung Ebert ebenfalls Freikorps-Verbände in großem Stil eingesetzt. Der Kampf wurde von beiden Seiten mit größter Brutalität geführt und die letztlich siegreichen Regierungstruppen rechneten erbarmungslos mit den unterlegenen Arbeitern ab. Das Freikorps Lützow erlitt in den Ruhrkämpfen gegen die "Rote Armee" der aufständischen Ruhrarbeiter jedoch 1920 schwere Verluste im Kampf um die Stadt Remscheid und wurde dabei fast aufgerieben. Im April 1920 wurde es schließlich aufgelöst.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Meuchelmord an Perlacher Bürgern, beschreibt die Erschießung von 12 Perlacher Bürgern, die unter den Verdacht geraten waren, "Linke" zu sein, am 5. Mai 1919, durch das Freikorps Lützow.

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