Frida Kahlo

Frida Kahlo
Frida Kahlo (Mitte) mit Diego Rivera (rechts), 1932 Fotografie von Carl van Vechten, aus der Van Vechten Collection der Library of Congress

Frida Kahlo de Rivera (* 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt, als Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón; † 13. Juli 1954 in Mexiko-Stadt) war eine mexikanische Malerin. Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus, wobei ihr Werk bisweilen Elemente der Neuen Sachlichkeit zeigte.

Frida Kahlo bezog sich in ihren Werken oft auf die frühe Kunst Mexikos, die der Azteken und Maya. Zudem reflektierte sie die europäische Kunstgeschichte und befasste sich in ihren Arbeiten mit sozialen und politischen Problemen. Ihre Bedeutung als Künstlerin gewann Frida Kahlo in der Aufarbeitung ihres Leidens in ihren Bildern – insbesondere ihrer chronischen Krankheit, aber auch ihrer Eheprobleme. Von ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Die Anfänge in Coyoacán (1907–1925)

Casa Azul in Coyoacán, heute „Museo Frida Kahlo“

Frida Kahlo wurde in Coyoacán geboren und auf den Namen Magdalena Carmen Frieda Kahlo y Calderón getauft. Ihr Vater, Carl Wilhelm Kahlo, entstammte einer ungarisch-deutschen bürgerlichen Familie aus Pforzheim.[1] Ihre Großmutter väterlicherseits starb bei der Geburt des zweiten Kindes, und der Großvater heiratete erneut. Da Carl Wilhelm sich mit seiner Stiefmutter nicht verstand, wanderte er im Jahre 1890 als 18-Jähriger nach Mexiko aus. Er ließ sich in Mexiko-Stadt als Fotograf nieder und heiratete die Mexikanerin María Cárdena. Nach vier Jahren ließ er sich einbürgern und hieß fortan Guillermo Kahlo (Guillermo ist spanisch für Wilhelm). 1897 starb María jedoch, und 1898 gründete er mit der Fotografentochter Matilde Calderón y González aus Oaxaca seine zweite Familie. Kurz darauf erhielt Guillermo Kahlo seinen ersten Fotoauftrag und betätigte sich fortan als Fotokünstler. Er baute im Jahr 1904 in Coyoacán, einer damaligen Vorstadt der mexikanischen Hauptstadt, ein Haus, das später von seiner Tochter Frida zum Schutz gegen böse Geister in Kobaltblau gestrichen wurde und damit zur mittlerweile weltberühmten „Casa Azul“, dem Blauen Haus, wurde.

Frida Kahlo wurde in dieser Ehe 1907 als drittes Kind geboren (damals noch als „Frieda“), verschob später allerdings ihr Geburtsdatum auf das Jahr 1910, das Jahr der Mexikanischen Revolution. Sie fand es wichtig, hervorzuheben, dass ihr Leben in ihren Augen mit dem neuen Mexiko begonnen habe.

Als Sechsjährige erkrankte sie an Kinderlähmung und behielt nach langem Krankenlager ein dünneres und etwas kürzeres rechtes Bein zurück.

Der Vater hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung Fridas; er lieh ihr Bücher, nahm sie mit auf ausgedehnte Spaziergänge und weckte ihr Interesse für Pflanzen und Tiere sowie für das genaue Beobachten der Natur, was ihr später beim Malen zugutekam. Mit ihrer elf Monate jüngeren Schwester Cristina verband Frida zeitlebens eine enge Beziehung, in der sie als Ältere – und später Erfolgreichere – den Ton angab.

Für die junge Frida Kahlo wurden die Jahre auf der Escuela Nacional Preparatoria (eine Lehranstalt, die der Vorbereitung auf die Universität diente) prägend. Der Unterricht hielt viele Anregungen für die 15-jährige Frida bereit; neben Geisteswissenschaften interessierte sie sich für Anatomie, Biologie und Zoologie, und sie entwickelte den Wunsch, später ein Medizinstudium aufzunehmen.

Der Unfall und die Malerei (1925–1927)

Am 17. September 1925 wurde sie bei einem Busunglück schwer verletzt, als sich eine Stahlstange durch ihr Becken bohrte. Von da an musste sie ihren Alltag immer wieder liegend und in einem Ganzkörpergips beziehungsweise Stahlkorsett verbringen. Bald danach begann sie im Bett zu malen, um sich zu beschäftigen. Im September 1926, mit neunzehn Jahren, schuf sie ihr erstes Selbstporträt, das Selbstbildnis mit Samtkleid.

„Sobald ich meine Mutter wiedersah, sagte ich zu ihr: ‚Ich bin nicht gestorben, und außerdem habe ich etwas, wofür es sich zu leben lohnt: die Malerei.‘ Da ich in einem Gipskorsett liegen musste, das von den Schlüsselbeinen bis zum Becken reichte, konstruierte meine Mutter mir ein lustiges Gestell mit einer Holztafel, um das Papier daran zu befestigen. Es war ihre Idee, mein Bett mit einem Himmel im Renaissancestil zu versehen. Sie brachte einen Baldachin an und hängte an der Unterseite einen Spiegel auf, so dass ich mein Spiegelbild als Modell verwenden konnte.“[2]

Entgegen allen medizinischen Erwartungen lernte Frida wieder laufen, sie litt aber ihr ganzes Leben unter den schweren Schädigungen durch den Unfall. Das Malen wurde zum Ausdruck ihrer seelischen und körperlichen Qualen. Durch den Unfall wurde ihr auch die Möglichkeit genommen, Kinder zur Welt zu bringen. Mehrere Fehlgeburten verarbeitete sie in Bildern wie Meine Geburt (1932).

Ein neues Leben: Diego Rivera (1928–1930)

Frida Kahlo heiratete am 21. August 1929 den mexikanischen Maler Diego Rivera, damals 43 Jahre alt und bereits weltberühmt durch seine riesigen politisch-revolutionären Wandbilder (Murales). Rivera wurde 1929 aus der Partido Comunista Mexicano ausgeschlossen, und auch sie verließ die Partei. Frida beklagte die häufige Untreue ihres Gatten, die sie ebenfalls in ihren Bildern verarbeitete. Im Januar zogen Frida Kahlo und Rivera nach Cuernavaca, wo Rivera den Auftrag hatte, für den amerikanischen Botschafter, Dwight W. Morrow, Wandbilder am Palast von Cortéz zu malen.

Auf Reisen: Die Jahre in den USA (1930–1934)

Frida Kahlo und Diego Rivera, 1932, Fotografie Carl Van Vechten

1930 wurden auch für Diego Rivera trotz aller Vorzugsbehandlung das politische Klima und die antikommunistische Welle in Mexiko unerträglich – zwar war er nicht mehr offiziell Mitglied der Partei, an seiner Gesinnung hatte sich jedoch nichts geändert. So kam es ihm gelegen, gleich zwei Aufträge aus den USA zu erhalten: ein Wandbild im Pacific Stock Exchange Luncheon Club in San Francisco und ein weiteres in der California School of Fine Arts, dem heutigen San Francisco Art Institute. Im November verließ das Paar Mexiko für einen dreijährigen Aufenthalt in den USA. Sie besuchten zuerst San Francisco, wo Frida Kahlo die Fotografen Imogen Cunningham und Edward Weston kennenlernte, ferner den Kunstmäzen Albert Bender und Dr. Leo Eloesser, der ihr lebenslanger Freund und medizinischer Berater wurde.

Im Juni 1931 kehrten Frida Kahlo und Diego Rivera für fünf Monate nach Mexiko zurück. Im November schifften sie sich in New York ein. Frida Kahlos Bild Frida Kahlo und Diego Rivera wurde auf der „Sixth Annual Exhibition of the San Francisco Society of Women Artists“ gezeigt. Es war die erste öffentliche Ausstellung ihrer Arbeit.

Im darauf folgenden April reisten Frida Kahlo und Rivera nach Detroit, wo Rivera im Auftrag der Ford Motor Company ein Wandgemälde am Detroit Institute of Arts malen sollte. Anfang Juli hatte Frida eine Fehlgeburt und verbrachte 13 Tage im Henry Ford Hospital. Im September reiste sie mit Lucienne Bloch nach Mexiko; ihre Mutter war erkrankt. Matilde Calderón y González starb am 14. September. Frida Kahlo und Lucienne Bloch kehrten im Oktober nach Detroit zurück.

Im März 1933 trafen Frida Kahlo und Diego Rivera in New York ein, wo Rivera den Auftrag für ein Wandgemälde am Rockefeller Center angenommen hatte. Am 9. Mai wurde dieser Auftrag rückgängig gemacht, weil Rivera ein Bildnis von Lenin eingefügt hatte. Im Dezember kehrte das Paar nach Mexiko zurück und zog in das Doppelhaus in San Angel, das Juan O’Gorman für sie entworfen hatte.

Im Jahre 1934 unterzog sich Frida Kahlo einer Blinddarmoperation, erlitt eine Fehlgeburt und wurde am Fuß operiert. Während des Sommers trennte sich das Paar, nachdem Frida entdeckt hatte, dass Rivera eine Affäre mit ihrer Schwester Cristina unterhielt.

Eigene Schritte: Trotzki und Breton, Paris und New York (1935–1939)

In diesem Doppelhaus in San Ángel (Mexiko-Stadt) lebten Rivera und Kahlo von 1934 bis 1940.

Frida Kahlo zog im Jahre 1935 in eine Wohnung an der Avenida Insurgentes im Zentrum von Mexiko-Stadt. Im Juli reiste sie mit Anita Brenner nach New York und kehrte Ende des Jahres in das Haus in San Ángel zurück.

In den 1930er Jahren unterstützte sie zusammen mit Diego Rivera den russischen Revolutionär Leo Trotzki, dem sie 1937 das „Blaue Haus“ in Coyoacán als Unterkunft zur Verfügung stellte.[3] Frida Kahlo hatte in der Folgezeit verschiedene Liebesaffären, nicht nur mit Trotzki, sondern auch mit dem Fotografen Nickolas Muray, der costa-ricanischen Sängerin Chavela Vargas und dem Deutschen Heinz Berggruen, der später ein bedeutender Kunstsammler wurde.

Als Reaktion auf den Spanischen Bürgerkrieg, der im Juli 1936 ausbrach, gründete die Malerin gemeinsam mit anderen Künstlern und Intellektuellen ein Solidaritätskomitee zur Unterstützung der Republik.[3]

Im Jahre 1937 nahm Frida mit vier Bildern an einer Gruppenausstellung in der Kunstgalerie der Universidad Autonoma in Mexiko-Stadt teil. Im folgenden Jahr wurden 25 Kahlo-Bilder in der Julien Levy Gallery, New York, ausgestellt.

Nach dem Ende des Verhältnisses zwischen Trotzki und Kahlo war Frida ihm weiterhin freundschaftlich zugetan, und im November 1937 überreichte sie ein ihm gewidmetes Selbstporträt, das kurze Zeit später die Aufmerksamkeit des Surrealisten André Breton, der 1938 gemeinsam mit seiner Frau, Jacqueline Lamba, eine Vortragsreise in Mexiko unternommen hatte, auf sich zog.

„Damals in Mexiko fühlte ich mich veranlasst zu sagen, dass keine Malerei mir im Raum und Zeit besser angesiedelt schien als diese. Heute füge ich hinzu, dass keine Malerei mir so ausschließlich weiblich erscheint – in dem Sinne, dass sie, um durch und durch verführerisch zu sein, nur allzu gern bereit ist, sich bald im Gewand der vollendeten Reinheit und bald in der Rolle höchster Verderbtheit zu präsentieren. Die Kunst der Frida Kahlo ist eine Schleife um eine Bombe.“

André Breton[4]

Die Scheidung: Frida Kahlo als eigenständige Künstlerin (1939–1940)

Day of the Dead, Skulptur von Frida Kahlo und Diego Rivera, Pappmaché, Children's Museum of Indianapolis

Im Frühjahr trat Rivera nach Differenzen mit Trotzki aus der Vierten Internationalen aus. Trotzki und seine Frau verließen das Blaue Haus, in dem sie eine Periode ihres Exils verbracht hatten.

Frida Kahlo reiste im Januar nach Frankreich und besuchte André Breton in Paris, der ihr eine Ausstellung zugesagt hatte. Nach einem Klinikaufenthalt wegen einer Nierenentzündung zog sie mit Mary Reynolds, einer engen Freundin von Marcel Duchamp, in eine gemeinsame Wohnung. Sie begegnete Kandinsky, Picasso und vielen anderen aus dem Kreis der Surrealisten um Breton, darunter Max Ernst, Paul Éluard, Joan Miró, Yves Tanguy und Wolfgang Paalen. Kahlos erste Ausstellung in Paris war finanziell ein Fiasko, lediglich der Louvre erwarb ihr Selbstbildnis „The Frame“, immerhin als erstes Bild eines mexikanischen Malers überhaupt.[5]

Marcel Duchamp half bei der Organisation ihrer Ausstellung „Mexique“, die am 10. März in der Galerie Renou & Colle eröffnet wurde und auch Arbeiten des Fotografen Manuel Álvarez Bravo und Bretons eigene Sammlung mexikanischer Volkskunst zeigte.

Am 25. März reiste Frida Kahlo nach New York, beendete ihre Beziehung mit Muray und kehrte im April nach Mexiko zurück.

Sie zog sich in das Blaue Haus zurück. Am 6. November 1939 ließ sich Rivera von ihr scheiden und sie flüchtete sich in Alkohol, Affären und ihre Malerei. Jedoch wusste sie nicht, dass Riveras Scheidungsantrag lediglich zum Schutz Kahlos diente, da sie – durch die Obdachgewährung Trotzkis – in Verbindung mit dessen Ermordung gebracht wurde. Trotz aller Schwierigkeiten blieb Rivera immer ein wichtiger Mann in ihrem Leben: Am 8. Dezember 1940 heirateten sie ein zweites Mal.

Frida Kahlos Ruhm als Künstlerin wuchs. Im Januar wurden ihre zwei größten Formate, Die zwei Fridas und das inzwischen verschollene Der verwundete Tisch, in die Internationale Surrealismus-Ausstellung in der Galería de Arte Mexicano aufgenommen, die von Breton und Paalen organisiert wurde. Weitere Bilder von ihr wurden in den Ausstellungen „Contemporary Mexican Painting and Graphic Art“ im Palace of Fine Art in San Francisco und in „Twenty Centuries of Mexican Art“ im New Yorker Museum of Modern Art gezeigt.

Frida Kahlo bewarb sich um ein Guggenheim-Stipendium, das unter anderen von Meyer Schapiro, Duchamp, Breton und Rivera befürwortet wurde, ihr Antrag wurde jedoch abgelehnt.

Erfolg und Anerkennung (1941–1949)

Ab 1941 lebten Kahlo und Rivera wieder in Coyoacán zusammen, und sie nutzten das Haus in San Angel als Riveras Studio. Drei Monate vor Fridas 34. Geburtstag starb ihr Vater; sie fiel in eine Depression, die ihre labile Gesundheit noch weiter schwächte.

Frida Kahlo gehörte zu einer Gruppe von 25 Künstlern und Intellektuellen, die vom Ministerium für Erziehung als Gründungsmitglieder des Seminars für mexikanische Kultur ausgewählt wurden. Sie wurde in die Ausstellung „Modern mexican Painters“ am Institute of Modern Art in Boston aufgenommen. Im darauf folgenden Jahr wurden Gemälde Frida Kahlos in zwei New Yorker Ausstellungen gezeigt: „20th-Century Porträts“ im Museum of Modern Arts und „First Papers of Surrealism“. Im Januar 1943 wurde Kahlo in die „Exhibition by 31 Women“ in Peggy Guggenheims Galerie Art of This Century in New York aufgenommen.

Frida Kahlo erhielt einen Lehrstuhl an der Schule für Malerei und Skulptur des Ministeriums für Erziehung, genannt „La Esmeralda“. Sie hielt ihre Lehrtätigkeit dort zehn Jahre aufrecht. Wegen ihres schlechten Gesundheitszustands hielt sie den Unterricht in ihrem Haus in Coyoacán ab. Zuletzt kamen nur noch vier Studenten regelmäßig: Fanny Rabel, Arturo García Bustos, Guillermo Monroy und Arturo Estrada. Sie wurden als „Los Fridos“ bekannt.

In den nächsten Jahren wurde der körperliche Verfall Frida Kahlos immer deutlicher. Sie ließ Spinal-Punktionen vornehmen, trug die verschiedensten medizinischen Korsette und musste sich in den folgenden zehn Jahren schweren Operationen am Rücken und am Bein unterziehen. Im Jahre 1944 begann Frida Kahlo ihr Tagebuch, das sie bis zu ihrem Tode führte. Sie reduzierte ihre Unterrichtsstunden, widmete sich jedoch weiter ihren Studenten, besorgte für „Los Fridos“ Aufträge und Stipendien und organisierte Ausstellungen. Im Jahre 1946 verlieh das Ministerium für Erziehung Frida Kahlo den Nationalpreis für Kunst und Wissenschaft. Im Juni unterzog sie sich einer Knochentransplantation in New York und kehrte erst im Oktober nach Mexiko zurück. Gegen ihre Schmerzen wurden ihr Morphine in hoher Dosis verschrieben.

Der lange Abschied (1950–1954)

Im Laufe des Jahres 1950 wurde Kahlo sechsmal an der Wirbelsäule operiert. Wenn es ihr Befinden zuließ, malte sie. Ab 1951 war Frida Kahlo auf den Rollstuhl angewiesen; Krankenschwestern wurden angestellt, um sie zu versorgen. Ab 1952 begann sie ihre Reihe von Stillleben. Sie malte im Laufe der folgenden zwei Jahre 13 Bilder dieses Genres.

Erst 1953 wurden ihre Werke erstmals in einer Einzelausstellung in ihrer Heimat gezeigt, eine Anerkennung, die sie sich schon lange gewünscht hatte. Da sie zu dieser Zeit bereits schwer krank war, ließ sie sich im Bett zur Eröffnung tragen. Wenig später wurde ihr rechter Fuß amputiert.

Die Malerin starb am 13. Juli 1954 an einer Lungenembolie. Einige Freunde von Frida Kahlo schlossen auch einen Selbstmord nicht aus, da schon früher Gerüchte von einer versuchten Selbsttötung der Malerin kursiert waren und auch Hinweise in ihrem Tagebuch zu finden sind. Diego Rivera lehnte jedoch eine klärende Obduktion der Leiche ab.

Werk und Bedeutung

Frida Kahlo ist die mit Abstand bekannteste Malerin Mexikos, wenn nicht sogar Lateinamerikas. Ihre Bilder wurden von der mexikanischen Regierung offiziell zum „nationalen Kulturgut“ erklärt. Ihr Ganzkörper-Selbstbildnis Raíces erzielte im Mai 2006 einen Versteigerungserlös von 5,6 Millionen US-Dollar und gilt damit als das bislang teuerste Bild eines lateinamerikanischen Künstlers.

Zu ihrem Mythos hat ihr bewegtes Leben beigetragen: ihre Krankheit, ihre Leiden, ihre Ehe mit Diego Rivera, dessen Untreue und ihre Affären. Hinzu kommen ihr revolutionärer Eifer und ein leidenschaftlicher Nationalismus. Sie hat sich bevorzugt traditionell gekleidet, ihre Frisur nach Art der einheimischen Frauen hochgesteckt und deren selbstgemachten Schmuck getragen. Damit hat sie ihre indigenen Wurzeln bewusst öffentlich betont, was in der mexikanischen Gesellschaft bis in die Gegenwart eher ungewöhnlich ist. Eine indigene Abstammung wird zumeist als unvorteilhaft empfunden.

Es ist schwierig, hier eine Unterscheidung zwischen der Wirkung ihrer Person und der ihrer Kunst vorzunehmen, da die Grenzen ohnehin verschwommen sind und im Fall Kahlos, wie gezeigt, von Anfang an kaum existiert haben.

Frida Kahlo als Künstlerin bearbeitet ihr eigenes Leiden in ihren Bildern – insbesondere natürlich ihre chronische Krankheit, aber auch ihre Eheprobleme. Unter ihren 143 Bildern sind 55 Selbstbildnisse. Nach unzähligen Operationen an Wirbeln und der Amputation ihres rechten Fußes blieb von Fridas Lebensfreude in ihrer Kunst kaum etwas übrig. Frida wirkt in all ihren Bildern ernst, wobei die Ernsthaftigkeit aber meistens von hellen Farben kontrastiert wird. Ihr Damenschnurrbart und die zusammengewachsenen Augenbrauen werden in ihren Selbstporträts zu ihrem „Markenzeichen“. Oft werden sie von ihr viel stärker hervorgehoben, als sie in Wirklichkeit waren. Oft weisen kleine Symbole in ihren Bildern auf seelische und körperliche Wunden hin. Frida Kahlos Werke weisen surrealistische Einflüsse auf, doch lehnte sie selbst diese Zuschreibung ab.

Diego Rivera will Frida nie künstlerisch beeinflusst haben, sondern soll ihre Eigenart und Selbstständigkeit stets voll akzeptiert haben. Einem Kritiker schrieb er: „Ich empfehle sie Ihnen nicht, weil ich ihr Ehemann bin, sondern weil ich ein fanatischer Bewunderer ihres Werkes bin.“[6] Nach ihrem Tod bekannte er, sie sei das Wichtigste in seinem Leben gewesen. Frida Kahlo notierte in ihren Tagebüchern, sie hätte ohne Diegos Liebe das qualvolle Dasein nicht ertragen können.

Frida Kahlo bezieht sich in ihren Werken oft auf die präkolumbische mexikanische Kunst der Azteken und Maya, und sie reflektiert die europäische Kunstgeschichte. Ihre Arbeiten befassen sich zudem mit sozialen und politischen Problemen. Frida Kahlo war überzeugte Marxistin und brachte dieses in Werken wie etwa „El marxismo dará salud a los enfermos“ (1954) (span.: Der Marxismus wird den Kranken Heilung bringen) zum Ausdruck.

Chronologie des Werkes von Frida Kahlo

Die Unterteilung des Werkes in verschiedene Phasen ist bei Frida Kahlo insofern nicht ganz einfach, als sie nie bestimmten Schulen oder Bewegungen angehört hat, im Gegensatz zu vielen ihrer zeitgenössischen Künstlerkollegen. Es lassen sich aber auch bei Kahlo innerhalb ihrer persönlichen Entwicklung einige Einflüsse nachvollziehen, die zum Teil biografisch oder auch im Kontakt mit künstlerischen Bewegungen begründet sind.

Erste Bilder (1926–1930): Zwischen europäischer und mexikanischer Tradition

Bei den ersten Bildern Frida Kahlos handelt es sich vornehmlich um Porträts und Selbstporträts, die zumeist noch nicht die charakteristische Handschrift ihres späteren Werks tragen. Obwohl es auch Zeichnungen und Bilder aus der Zeit davor gibt, gilt gemeinhin das Selbstbildnis mit Samtkleid, das sie 1926 Alejandro Gómez Arias widmete, als ihr erstes ernst zu nehmendes Bild. Es ist gänzlich in dunklen Farben gehalten und wirkt auf den ersten Blick sehr „aristokratisch“-zurückhaltend. Die darauf dargestellte Frida sieht zart, aber selbstbewusst aus, vornehm und zugleich verführerisch, Letzteres vor allem durch die am unteren Bildrand dem Betrachter – Alejandro – hingestreckte Hand. Deutlich ist die Anlehnung an die europäische Tradition zu erkennen. Es ist bekannt, dass Frida Kahlo mit den Werken von Uccello, Botticelli und Bronzino vertraut war und sie sehr bewunderte. In Briefen an Alejandro spricht sie wiederholt von „seinem Botticelli“, wenn sie sich auf das Bild bezieht. Die Kunsthistorikerin Sarah Lowe stellt das Selbstporträt in die Tradition des Manierismus und rückt es in die Nähe des Porträts der Eleonora di Toledo von Bronzino, das um das Jahr 1545 entstand und gewisse Ähnlichkeiten in der Haltung, der Position der Hand und dem unergründlichen Blick der Abgebildeten aufweist. Die im Hintergrund dargestellten Wellen gleichen eher verschnörkelten Ornamenten im Art-Nouveau-Stil. Frida wirkt vor diesem stilisierten Hintergrund distanziert, dennoch vermittelt das Bild eine gewisse Nähe und Intimität, die in der einladenden Hand, den sich abzeichnenden Brustwarzen und dem tiefen Ausschnitt des Kleides durchscheinen.[7]

Auch die Porträts ihrer Freundin Alicia Galant und ihrer Schwester Cristina sind in einem ähnlichen Stil gehalten. Insbesondere die ersten Bilder Frida Kahlos sind auch von der mexikanischen Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts geprägt, die ihrerseits europäisch beeinflusst war. Im Bildnis des Miguel N. Lira, das im Jahr 1927 entstand, geht die Malerin noch etwas unbeholfen mit einer Art von Bildkomposition um, die sie später perfektionieren sollte: die Beigabe von Attributen, die die abgebildete Person charakterisieren. In diesem Fall spielen die beigefügten Motive unter anderem auf den Namen Liras an (Lira ist das spanische Wort für Leier).[8]

Kontakt mit den Muralisten

In Der Autobus von 1929 ist der Kontakt mit der Bewegung der mexikanischen Muralisten, den Freskomalern, insbesondere Diego Rivera, zu spüren, denn das Bild ist an der volkstümlichen „naiven“ Kunst orientiert und widmet sich einem sozialkritischen Thema. Repräsentativ für die mexikanische Gesellschaft sind hier deren verschiedene Vertreter in einem Bus versammelt. Die im Hintergrund abgebildete Bar mit dem Namen „La Risa“, das Gelächter, ist als ironische Distanzierung zu verstehen, die darauf hinweist, dass das Zusammentreffen nicht real, sondern von der Künstlerin konstruiert ist.[8]

Zu der ersten Periode gehören unter anderen auch die Bleistiftskizzen Unfall, ein weiteres Selbstbildnis von 1930, ein Porträt von Diego Riveras Exfrau Lupe Marín; das Porträt Alejandro Gómez Arias’ aus dem Jahr 1928 tauchte erst 1994 zur Überraschung aller Kahlo-Experten in dessen Nachlass auf.

Die Entfaltung eines eigenen Stils (1931–1934): Zwischen „Mexicanidad“ und den USA

Ein deutlicher Wandel in Frida Kahlos Kunst beginnt sich während ihres Aufenthalts in den USA abzuzeichnen, obwohl sie dort lediglich unregelmäßig und sporadisch arbeitete. Sie experimentierte mit neuen Ausdrucksmöglichkeiten und verließ dabei zunehmend die realistisch-abbildende Ebene. Mit immer größerer Sicherheit – es sei daran erinnert, dass sie Autodidaktin war – integrierte sie nun verschiedene neue Elemente in ihre Bilder, die sie beispielsweise der Volkskunst und der christlich-mexikanischen Ikonographie entnahm und zu ihrem ureigenen Stil zu formen begann. Das Bild, in dem sich dies zuerst bemerkbar macht, ist das Bildnis des Luther Burbank von 1931. Frida Kahlo malte hier zum ersten Mal das Porträt eines Menschen, der sie nachhaltig beeindruckt hatte. Der 1926 verstorbene Luther Burbank, ein bekannter US-amerikanischer Pflanzenzüchter, dessen Autobiografie die Malerin vermutlich in den USA gelesen hatte, muss für sie ein Inbegriff der Technologie- und Erneuerungsversessenheit des nördlichen Nachbarlands gewesen sein. Burbank hatte die natürliche Umwelt nachhaltig verändert, indem er Nutzpflanzen züchtete. Auf dem Bild erscheint er als eine Art Zwittergestalt, halb Mensch, halb Baum. Der Baumstamm ist wie in einem geologischen Querschnitt in das Erdreich hineinragend dargestellt, seine Wurzeln befinden sich im Leeren, in einer grabähnlichen Höhle, und verzweigen sich in einen halb verwesten Körper hinein. Über die Figur Burbanks hinaus stellt Frida Kahlo hier erstmalig die der aztekischen Kosmovision entsprungene Dualität, den Zyklus von Leben und Tod, und ihre Sicht auf den Fortschrittsglauben der USA dar. Beide Themen werden in folgenden Bildern aufgegriffen: In Mein Kleid hängt dort und Selbstbildnis auf der Grenze zwischen Mexico und den USA setzte sie nicht nur ihren Blick auf das Nachbarland, sondern auch ihr Verhältnis zu ihrer Heimat Mexiko künstlerisch um.[9]

Die Radikalisierung der Subjektivität und der Kontakt mit dem Surrealismus (1935–1939)

Ab 1935 wurden ihre Bilder stärker und selbstbewusster, und die Entwicklung in diesen Jahren war vor allem von einer zunehmenden Subjektivität geprägt. Sie stellte nun häufig ihren eigenen versehrten Körper dar, und in vielfältigen Annäherungen an ihr Werk wird die psychische Wunde als Maskerade für psychischen Schmerz aufgefasst. Deutlich zu sehen ist dies beispielsweise in Erinnerung an die offene Wunde (1938), auf dem die Malerin ihre Wunden dem Betrachter regelrecht zur Schau stellt. Sie sitzt auf einem Stuhl und hebt ihren Rock an, unter dem eine blutende Wunde am linken Oberschenkel zu sehen ist. In anderen Bildern zeigt Frida Kahlo ihre Einsamkeit und auch die Enttäuschung über ihre Kinderlosigkeit, so in Ich und meine Puppe (1937), auf dem sie sich auf einer Holzpritsche in einem kahlen Zimmer sitzend darstellt, neben sich eine Puppe. Beide sind dem Betrachter zugewandt, es gibt keinerlei Kontakt zwischen ihnen. Gemeinsam ist diesen Selbstbildnissen der unbewegliche, unerschütterliche, fast maskenhafte Gesichtsausdruck, der auch allen folgenden Bildern zu eigen ist.[10]

Frida Kahlo bezog nun zunehmend Symbole aus der mexikanischen Vorstellungswelt in ihre Bilder ein, zum Beispiel die Judasfigur, präkolumbische Skulpturen oder den Itzcuintli-Hund. In einigen Bildern bearbeitete die Malerin Themen der mexikanischen Gesellschaft, jedoch formal und inhaltlich in ganz anderer Weise als die Muralisten. Während diese in großformatigen Werken eine historische, universelle Wahrheit verkünden wollten, setzte sich Frida Kahlo in ihren fast miniaturartigen Gemälden mit dem Geschlechterverhältnis auseinander und wählte eine klar als subjektiv markierte Perspektive.[11]

Die Würdigungen, die ihr ab dem Jahr 1938 mit einer Einzelausstellung in New York und einer weiteren in Paris zuteil wurden, markieren einen Meilenstein auf dem Weg zu ihrer Professionalisierung. Auch scheint es, dass die einjährige Trennung von Diego Rivera 1939 dem künstlerischen Schaffen Frida Kahlos einen neuen Impuls gab, der von dem Wunsch ausging, nun selbst für ihren Unterhalt aufzukommen. Diese Zeit gehörte zu den produktivsten in Frida Kahlos Leben, und auch ihr enger Kontakt mit dem Surrealismus machte sich in etlichen ihrer Bilder bemerkbar. So schuf Kahlo für ihre Teilnahme an mehreren Surrealismus-Ausstellungen die Werke Die zwei Fridas, Die verwundete Tafel, Was mir das Wasser gab, Vier Einwohner der Stadt Mexico. Auch wenn die Künstlerin sich in späteren Jahren energisch vom Surrealismus abgrenzte, führte der Kontakt mit dieser Bewegung zu einer nachhaltigen Diskussion darüber, ob sie als Surrealistin bezeichnet werden könne oder nicht.[12]

Die professionelle Malerin (1940–1949)

Das neu erlangte Selbstbewusstsein blieb der Künstlerin auch nach der Wiederverheiratung mit Diego Rivera 1940 erhalten, und sie verstand sich nicht mehr nur als Frau des großen Meisters, sondern als eigenständige Malerin.[13] In den vierziger Jahren produzierte Frida Kahlo eine ganze Serie von Kopf- und Brustporträts. Die Bilder waren in erster Linie für den Verkauf gedacht, was die Vielzahl und die relative Ähnlichkeit der Selbstbildnisse erklärt. Frida selbst äußerte dem mexikanischen Kritiker Antonio Rodriguez gegenüber:

„Ich male mich, weil ich so oft allein bin und weil ich mich auch am besten kenne.“[14]

Der Hintergrund der meisten dieser Selbstporträts besteht aus dichtem Blattwerk. Die Bilder sind genau durchgedachte Kompositionen, die gar nicht versuchen, den Anschein von Natürlichkeit zu erwecken.

Frida Kahlo malte in diesen Jahren zum ersten und einzigen Mal ein Bild mit einem historischen Thema, Moses oder Schöpfungskern (1945). Das Bild geht auf Kahlos Lektüre von Freuds Aufsatz Der Mann Moses und die monotheistische Religion zurück, einem Spätwerk des Psychoanalytikers, in dem er sich mit der Entstehung von Religion und auch von Antisemitismus aus der Perspektive seiner psychoanalytischen Konzepte der Traumatheorie und der Triebtheorie auseinandersetzt. Für dieses Bild erhielt Frida Kahlo 1946 den zweiten Preis in der nationalen Ausstellung im Palacio de Bellas Artes. Das Bild ist sehr komplex, weil es eine Fülle von zeitlichen Ebenen und eine Vielzahl von Personen und Symbolen enthält. In der Bildmitte, im Körbchen auf dem Wasser schwimmend, ist Moses mit dem dritten Auge auf der Stirn zu sehen, über ihm eine Gebärmutter mit ihm als Fötus, links und rechts verschiedene Stadien der befruchteten Eizelle. Am linken und rechten Bildrand sind historische Personen abgebildet, Marx, Gandhi, Stalin, Lenin, Hitler, Jesus. In einer Rede anlässlich der Preisverleihung legt Frida Kahlo ihre sehr persönliche Sicht auf die von Freud entwickelte Thematik dar, erläutert die künstlerische Umsetzung im Gemälde und erklärt ihr zentrales Anliegen:

„Was ich besonders deutlich und klar herausstellen wollte, ist, dass die pure Angst die Menschen dazu treibt, sich Helden und Götter zu erfinden oder vorzustellen. Angst vor dem Leben und Angst vor dem Tod.“[15]

In dieser Zeit nahm Frida Kahlo auch neue Einflüsse aus der fernöstlichen Philosophie auf, die einige Anschlüsse an die aztekische Weltsicht zulässt. Sowohl Hinduismus als auch Buddhismus gehen von einem sich ständig wiederholenden Kreislauf des Lebens und des Todes aus und vom Gesetz von Ursache und Wirkung, genannt Karma, das zu immer neuen Reinkarnationen führt.[16] In dem Doppelporträt Diego und Frida (1929–1944) von 1944 zeigt sie ein Gesicht, dessen rechte Hälfte ihre eigenen und dessen linke Seite Diegos Züge trägt; sie sind zu einer einzigen Person verschmolzen. Dieses Bild geht zurück auf die Darstellungen des indischen Gottes Shiva, in denen er mit seiner Frau Parvati eine ebensolche Doppelgestalt bildet und so die gegenseitige Abhängigkeit symbolisiert. Keines der beiden Wesen, die wiederum für Prinzipien wie aktiv-passiv, hell-dunkel stehen, ist ohne das andere vollständig. Allerdings fügen sich Diegos und Fridas Hälften nicht richtig aneinander, das Gesicht wirkt in einer Verzerrtheit wie eine ironische Darstellung, die die Unterschiede herausstreicht und die Verschmelzung als nicht gelungen anzeigt.[17]

In anderen Bildern setzte sich die Künstlerin mit einem dazu komplementären Thema auseinander, der Verdopplung, wie sie es bereits in Die zwei Fridas getan hatte. In Baum der Hoffnung bleibe stark von 1946 stellt sie sich als gespalten in eine versehrte und eine hoffnungsvolle Frida dar. Auch Der Traum oder Das Bett von 1940, in dem sie sich in ihrem Himmelbett schlafend zeigt, mit einem Skelett auf dem Betthimmel über ihr liegend, das in der gleichen Position wie sie ebenfalls zu schlafen scheint, kann als doppelte Darstellung ihrer selbst aufgefasst werden.

In dem Bild Wurzeln oder Der Pedregal von 1943 dient die Landschaft des Pedregal als Szenario, ein Landstrich in der Nähe von Mexiko-Stadt, der aus zerklüftetem Lavagestein besteht und ein eigenes Ökosystem bildet. Frida Kahlo liebte diese Landschaft, wohl auch aufgrund ihrer Kargheit und Rauheit, und sie machte sie in zahlreichen weiteren Bildern zum Hintergrund.

Die letzten Jahre (1950–1954): Politisierung oder die Suche nach einer neuen Heimat

Frida Kahlos letzte Schaffensjahre sind kaum als eine einheitliche Phase zu betrachten; sie sind zum Teil geprägt von dem Bemühen, ihren Bildern eine politische Aussage zu geben, andere, insbesondere die Stillleben, sind regelrechte Liebeserklärungen an das Leben und Versuche, dieses angesichts ihrer schwindenden Gesundheit festzuhalten.

Das Bildnis meines Vaters von 1951 ist nicht nur eine liebevolle und bewundernde Hommage an den Vater, sondern betont auch ihre Verbundenheit mit ihm. Die Inschrift am unteren Bildrand lautet: „Ich malte meinen Vater Wilhelm Kahlo, von ungarisch-deutscher Herkunft, Künstler und Photograph von Beruf, von grosszügigem, intelligentem und edlem Wesen, mutig, da er sechzig Jahre lang an Epilepsie litt, aber nie aufhörte, zu arbeiten, und gegen Hitler kämpfte, in Verehrung. Seine Tochter Frida Kahlo.“ Indem sie Guillermos antifaschistisches Engagement herausstreicht – das in keiner der Biographien belegt ist und möglicherweise eher einem Wunsch der Künstlerin entspricht –, stellt sich Frida Kahlo einerseits in eine politische Tradition, die sie im Namen des Vaters fortsetzt. Andererseits betont sie seine Krankheit und stellt damit eine weitere Verbindung zu ihm her: Trotz seiner schlechten Gesundheit hörte er, ebenso wie sie, nicht auf zu arbeiten. Das Bild kontrastiert darüber hinaus mit dem sehr viel früher entstandenen Meine Geburt, auf dem sie ihre Mutter dargestellt hatte: Bei dieser ist nur der Unterleib zu sehen, der Vater hingegen ist von der Brust aufwärts festgehalten, die Betonung liegt also auf seinem Kopf, verstärkt durch die Linse der Kamera, die an das dritte Auge der Weisheit erinnert. Die Gegenüberstellung beider Bilder verdeutlicht, dass sie sich geistig dem Vater verbunden fühlt.[18]

Eines ihrer letzten Selbstporträts ist Das Selbstbildnis mit Bildnis Dr. Farill von 1951. Es zeigt Frida Kahlo im Rollstuhl, vor einer Staffelei sitzend, die das Bildnis ihres Arztes trägt. In der linken Hand hält sie eine Palette, auf der sich statt Farben ein überdimensionales anatomisches Herz befindet. In der beringten rechten Hand hält sie ein Bündel Pinsel, von denen rotes Blut tropft. Dieses Gemälde ist gelegentlich als Ausdruck ihrer Ergebenheit und Verehrung für ihren Arzt angesehen worden, dem sie gewissermaßen in Dankbarkeit für seine Dienste ihr Herz darbietet. Margaret Lindauer weist zu Recht auf das eher freudlose Szenario hin: Der Raum ist vollkommen schmuck- und sogar fensterlos, die Malerin ist mit einer schlichten Version der traditionellen Tracht aus Yalalag in Oaxaca bekleidet. So scheint das Bild vielmehr ihre Unterwerfung unter ärztliche Kontrolle und somit eine Arzt-Patient-Hierarchie zu thematisieren; vor dem allgegenwärtigen Blick der Ärzte bietet selbst ihre Kunst keine Ausflucht mehr. In dieser Weise interpretiert, befindet es sich im Widerspruch zu der in vielen Biografien vertretenen Auffassung, Frida Kahlo habe die Operationen und die vielen Ärzte um sich herum gebraucht, um sich zur Märtyrerin zu stilisieren und geliebte Menschen mit ihrem Leid an sich binden zu können. Das Porträt des Arztes innerhalb des Gemäldes könnte auch als Heiligenfigur im Sinne einer Votivtafel betrachtet werden, jedoch spricht gegen diese Deutung, dass er, ähnlich wie die Mater Dolorosa in Meine Geburt, als Bild im Bild dargestellt ist. Indem sie ihn als Produkt ihrer eigenen Schöpferkraft kennzeichnet, zeigt sie einerseits die an ihn geknüpften Hoffnungen, andererseits signalisiert sie, dass er – als reine Abbildung – das erhoffte Wunder nicht vollbringen kann.[19]

Unter dem wachsenden Einfluss von Schmerzmitteln bekommen Kahlos Bilder der letzten Jahre etwas Fahriges, Halluzinatorisches, und es scheint nicht zulässig, diese neue, schrillere Farbgebung und die gröberen Linien als einen neuen Stil zu klassifizieren. Dennoch lassen viele der Bilder erahnen, zu welchen künstlerischen Leistungen Frida Kahlo noch imstande gewesen wäre. Mehr und mehr machte sie sich Sorgen um ihr Vermächtnis und haderte damit, dass ihre Bilder nicht der Sache des Kommunismus dienten, wie sie Raquel Tibol resigniert anvertraute:

„Meine Malerei ist nicht revolutionär – warum mache ich mir weiter Illusionen, sie sei kämpferisch? Das kann ich nicht.“[20]

Wie um die aus ihrer Sicht fehlende politische Aussage in ihren Bildern zu kompensieren oder auch ihre Verbundenheit mit Mexiko auszudrücken, tauchten in ihren Stillleben nun häufig mexikanische Fahnen auf. Die gehäufte Produktion von Stillleben ist sicher auch im Zusammenhang mit ihrer sich verschlechternden Gesundheit und ihrem Todesbewusstsein zu sehen. Die Früchte wirken oftmals überreif, schon in Zersetzung begriffen. Gleichzeitig versah die Malerin sie zum Teil mit lebensbejahenden Inschriften wie „Viva la vida“ (Es lebe das Leben) oder „Naturaleza viva“ (Lebendige Natur), im Gegensatz zu „Naturaleza muerta“ (Tote Natur), dem spanischen Ausdruck für Stillleben.

Bilderläuterungen (Auswahl)

Die zwei Fridas, 1939

Bei diesem Gemälde handelt es sich um eines der wenigen, die Frida Kahlo in einem großen Format schuf. Sie malte es für die große Surrealismus-Ausstellung, die 1940 in Mexiko stattfand. Das Bild kann als eine Verarbeitung der Trennung von Diego Rivera interpretiert werden.[21] Bei der zur Linken sitzenden europäisch gekleideten Frida handelt es sich demzufolge um die verstoßene, ungeliebte. Die rechte, in Tehuana-Tracht gekleidete hält ein Amulett mit einem Kinderbild Diego Riveras in der Hand, von dem sich ein Blutstrom zu ihrem Herzen zieht, sich dort verzweigt und hinüberreicht zur anderen Frida. Das Herz der linken Frida ist in einer anatomischen Innenansicht aufgeschnitten, die Blutgefäße zerteilt, und von einer weiteren Abzweigung der Ader tropft Blut in ihren weißen Schoß, das sie mit einer Klammer zu stoppen versucht. Im Hintergrund türmen sich Gewitterwolken auf, die die Ruhe und Ausdruckslosigkeit auf den beiden Gesichtern wie bedroht wirken lassen. Der Eintrag in Frida Kahlos Tagebuch, in dem sie die Vorstellung von der imaginären Freundin aus ihrer Kindheit festhält, ist überschrieben mit „Der Ursprung der zwei Fridas“, liefert also aus ihrer Sicht die Erklärung für das, was sie in dem Bild dargestellt hat. In Die zwei Fridas zeigt sie sich als Begleitung und Freundin ihrer selbst. In einer Reihe mit Meine Geburt und Meine Amme und ich, in denen sie sich selbst gebärt beziehungsweise selbst säugt, veranschaulicht das Bild demnach, dass die emotionale Welt der Frida Kahlo in sich selbst geschlossen ist.[22]

Meine Geburt, 1932

Der Bildaufbau ist vollkommen symmetrisch: Im Zentrum des kahlen Zimmers steht ein Bett, darauf eine Frau, deren Oberkörper und Kopf ganz in ein weißes Laken gehüllt sind. In einer Frontansicht sind ihre weit gespreizten Beine und ihre Vagina dargestellt, aus der der Kopf eines Babys austritt. Das Kind hat die charakteristischen zusammengewachsenen Augenbrauen, mit denen Frida alle ihre Selbstdarstellungen versah. Das Baby und die verhüllte Frau korrespondieren miteinander: Bei dem einen ist kein Körper und bei dem anderen kein Kopf zu sehen. Dies könnte bedeuten, dass es sich eigentlich um ein und dieselbe Person handelt, dass die Malerin also den Wunsch ins Bild setzt, sich selbst neu hervorzubringen, oder auch einfach neu beginnen zu können. Am unteren Bildrand befindet sich eine Banderole, die nicht beschriftet ist. Am oberen Rand, genau über dem Bett, hängt ein Bild der Mater dolorosa. Mit beiden Elementen stellt sich das Gemälde in die Tradition der Votivbilder. Aber die Heilige erscheint nicht, wie auf Votivtafeln üblich, „leibhaftig“, sondern nur als Bild. Ebenso bleibt der erklärende Text aus, der normalerweise die Umstände der Errettung schildert. Es steht zu vermuten, dass das Wunder nicht eingetreten ist. Die Mater dolorosa wird in Mexiko zumeist mit einem Dolch im Herzen dargestellt. In Meine Geburt bohren sich die zwei Dolche in ihren Hals, die, so schlägt Gannit Ankori vor, für die beiden kurz zuvor erlittenen Verluste stehen: die Fehlgeburt und den Tod der Mutter. Der Wunsch nach Neubeginn könnte in diesen schmerzlichen Erfahrungen begründet sein.[23]

Meine Amme und ich, 1937

Dieses Bild kann mit Frida Kahlos Kindheit in Zusammenhang gebracht werden. Sie wurde von einer indianischen Amme gestillt. Das Bild könnte von ihrer Verbundenheit mit dieser anonymen indianischen Frau handeln, der sie eine Maske aufsetzt, weil sie ihr Gesicht nicht kennt oder sich nicht daran erinnern kann. Aus den Brüsten der Amme tropft Milch, ebenso tropfen milchig-weiße Regentropfen vom Himmel. Die Milchdrüsen der linken Brust sind sichtbar. Die Maske stammt wahrscheinlich aus der Teotihuacán-Kultur und steht im Zusammenhang mit dem Totenkult. Allerdings weist sie die verbundenen Augenbrauen Frida Kahlos auf, sodass es sich, ähnlich wie bei Meine Geburt, um ein Doppelselbstporträt handeln könnte. Die Gemeinsamkeit mit jenem Gemälde liegt auch darin, dass Mutter und Amme gewissermaßen auf ihre Funktionen reduziert und nicht als Individuen dargestellt sind, weil ihr Gesicht nicht zu sehen ist. Das Bild ähnelt darüber hinaus christlichen Darstellungen von Jungfrau und Kind, allerdings fehlen jegliche christlich-spirituellen Elemente, zwischen Amme und Säugling gibt es keinerlei liebevollen Kontakt, eher bringt jene das Kind wie eine Opfergabe dar. Die Szene scheint von den Schwierigkeiten der mexikanischen Kultur und der Frage nach den Ursprüngen – verkörpert in Frida selbst – zu sprechen, die nur noch christlich vermittelt beantwortet werden kann. Auffällig ist dabei das erwachsene Gesicht der Malerin, das mit dem kindlichen Körper kontrastiert, vielleicht ein Hinweis darauf, dass der schwierige Ursprung auch für die erwachsene Frau immer noch präsent und von Bedeutung ist.[24]

Symbole und Motive

In Frida Kahlos Werken treten häufig verschiedene Elemente als Symbole auf.

Pflanzen, Blätter, Blüten

Frida Kahlo verfügte über genaue Kenntnisse der Botanik und auch der symbolischen Bedeutungen von Pflanzen und Tieren in der mexikanischen Kultur, und so ist die Auswahl der entsprechenden Pflanzenmotive kaum zufällig oder rein ästhetischen Kriterien geschuldet. Vielmehr steht zu vermuten, dass die Künstlerin sie bewusst einsetzte, um ihren Bildern zusätzliche Bedeutung zu verleihen.

In zahlreichen Bildern sind die zentralen Motive vor einem dichten Geflecht aus Blättern angesiedelt, so in Meine Amme und ich, Die verwundete Tafel und in fast allen Brustporträts. Unter den sattgrün gemalten Blättern finden sich häufig auch einzelne, hellgrüne beziehungsweise fast weiße, die sowohl als verblichen und damit als Zeichen für den Tod gedeutet werden können oder aber schlicht als die Rückseite der Blätter, was somit auf eine Doppeldeutigkeit des Abgebildeten verweist.

Wenn sie Blumen darstellte, wählte Frida Kahlo oft farbenprächtige, aber kurzlebige Blüten, zum Teil auch giftige. Sie besitzen so häufig eine gewisse Doppelbödigkeit, bei der das schöne Äußere mit dem ungenießbaren Inneren kontrastiert oder die Schönheit immer als nur vorübergehend und von kurzer Dauer markiert wird.

Die in einigen Selbstbildnissen verwendeten farbenprächtigen Blumenarrangements im Haar der Künstlerin evozieren die Gemälde der „monjas coronadas“, der „gekrönten Nonnen“. Dieses Genre stammt aus der Zeit der Kolonie in Mexiko; die Novizinnen wurden bei ihrem Eintritt ins Kloster mit reichlichem Blumenschmuck versehen und somit als Bräute Christi dargestellt. In diesem Zusammenhang können die Blumen als eine Art Keuschheitsgelübde oder Zeichen der Vergeistigung verstanden werden.[25]

Bänder, Fäden

Bänder, Fäden und auch Wurzeln sind in den unterschiedlichsten Formen in Kahlos Werken präsent, zum Beispiel als „Blutsbande“ in Meine Großeltern, meine Eltern und ich. Die offensichtlichste Bedeutung ist die der Verbindung. Die rote Ader, die Die zwei Fridas miteinander verbindet, ist versehrt und zeigt damit, wie verletzlich das Band zwischen beiden ist.

In einem kleinen Selbstporträt aus dem Jahr 1938 ist der Hals Frida Kahlos von einem Gewirr aus roten Bändern eingeschnürt, die am Bildrand enden. Es ist nicht zu sehen, wo der Ursprung der einengenden Fäden ist. In anderen Selbstbildnissen können ihre eigenen Haare oder Arten von Bändern um ihren Hals etwas Ähnliches symbolisieren: Beklemmung, Einengung. Auf einigen Bildern sind die Bänder gar mit einem Nagel auf dem Boden oder in der Wand befestigt und unterstreichen so die Assoziation der Gefangenschaft.

Früchte

Die Früchte tauchen fast ausschließlich in den Stillleben Frida Kahlos auf. Die Auswahl der Früchte ist zum einen als ein Bekenntnis der Künstlerin zur „Mexicanidad“ zu verstehen, denn sie malt immer mexikanische Früchte wie die Pitahayas, Ananas, Bananen, Melonen, Kaktusfrüchte und Kokosnüsse. Häufig erinnern Früchte beziehungsweise die Weise, in der sie dargestellt sind, an Geschlechtsteile und konnotieren in ihrer Prallheit und Reife Sexualität und Fortpflanzung. Zum Teil werden sie aufgeschnitten dargeboten und präsentieren dem Betrachter ihr Inneres. Allerdings ist diese Darbietungsform keine Erfindung der Künstlerin, sondern gehört zur Tradition des Stilllebens. Im Kontext ihrer Bilder evozieren die Früchte einerseits Verletzlichkeit, auch Frida Kahlos eigenen verletzten Körper, und verweisen andererseits, indem sie die Samen „preisgeben“, auf Sexualität, den Zyklus vom Samen zur Frucht und die Verbindung von Leben und Tod.

Blut, Wunden

Die Wunden, die auf zahlreichen Gemälden Frida Kahlos, vor allem in Verbindung mit ihrem eigenen Körper, zu sehen sind, gelten häufig als konkreter Ausdruck ihrer psychischen Verletzungen. Gleichzeitig enthält die Darstellung von Wunden Anspielungen auf christliche Märtyrermotive, so beispielsweise in Der verletzte Hirsch, oder durch Dornenhalsbänder zugefügte Verletzungen auf einigen anderen Selbstporträts. Die Wunden können aber auch im Zusammenhang mit der Figur der „chingada“ stehen und somit auf die Verbindung von Sexualität und Gewalt anspielen, wie etwa in dem Bild Ein paar kleine Dolchstiche.

Tränen

Die Tränen auf den Bildern Frida Kahlos sind mindestens zwei Traditionen entlehnt. Zum einen folgen sie christlichen Darstellungen, zum Beispiel die der Mutter Jesu, die am Fuße des Kreuzes um ihren Sohn weint. Zum anderen weisen die Tränen auf eine zentrale Figur der mexikanischen Mythologie hin: La Llorona, die Weinende. Von ihrer Geschichte gibt es zahllose Varianten, einer der gängigsten zufolge wurde die Llorona von ihrem Geliebten verlassen, und sie tötete, wahnsinnig vor Schmerz, ihre eigenen Kinder. Ihr Geist, der laut weint und wehklagt, wird angeblich bis zum heutigen Tag immer wieder gesehen. Sie ist also einerseits Opfer, macht sich andererseits aber schuldig, indem sie ihre weibliche Rolle und ihren Mutterinstinkt verweigert. Eine weitere Verkörperung der Llorona ist die Malinche, die der Legende zufolge ihr Volk verraten hat und nun über ihren eigenen Verrat weint.

In Kahlos Bildern stehen die Tränen immer in einem deutlichen Kontrast zum ausdruckslosen, starren Gesicht.

Haare

So wie sie in ihrem Leben viel Zeit und Sorgfalt auf ihre Frisuren verwandte, sind auch die Haare in Frida Kahlos Bildern von Bedeutung. Prachtvoll aufgesteckt, symbolisieren sie Weiblichkeit und sind somit Teil der Selbstinszenierung. In einigen wenigen Bildern trägt die Künstlerin offene Haare und zeigt sich so gewissermaßen „nackt“. Auf zwei Gemälden bildet sie sich mit abgeschnittenem Haar ab und drückt damit den – vorübergehenden – Verlust ihrer Weiblichkeit aus. Wie ein Gegenstück dazu wirkt das Selbstbildnis mit Zopf (1941): Die abgeschnittenen Haare sind wieder aufgesammelt und mit einem roten Band erneut zu einem Zopf geflochten als Zeichen der zurückgewonnenen Weiblichkeit.

Masken

In mehreren Bildern Frida Kahlos sind Masken verschiedener Herkunft und Bedeutung zu sehen, so eine Maske aus Teotihuacán in Meine Amme und ich oder eine Malinche-Maske im Selbstporträt Die Maske. Diese fügen dem Bild nicht nur eine weitere Bedeutung hinzu, wie in dem Fall der Malinche die von Verrat oder auch Lüsternheit, sondern sie werfen auch immer die Frage danach auf, was unter ihr versteckt ist, folglich die Suche nach der „wahren“ Identität der maskierten Person. Der immer gleiche Gesichtsausdruck Frida Kahlos auf den Selbstporträts scheint ebenso eine Maske zu sein, denn oft kontrastiert diese Ungerührtheit mit einem geschundenen Körper. Von einigen Biografen ist dieser Ausdruck als Darstellung ihres offiziellen Gesichts verstanden worden. Das, was wirklich in ihr vorgeht, verbirgt sie vor dem Betrachter. Auch in Abbildungen, die auf den ersten Blick nicht die Künstlerin selbst zeigen, können bestimmte Attribute einen Hinweis darauf geben, dass es sich doch um sie handelt. So ist das Baby in Meine Geburt mit den charakteristischen zusammengewachsenen Augenbrauen versehen – die allerdings, wie die Fotografien zeigen, gar nicht so ausgeprägt waren wie auf den Selbstporträts – und es wird damit die Frage aufgeworfen, ob es sich dabei um die Malerin selbst handelt. Die Zweifel an der Identität und die Verwirrung, die die Bilder in Bezug auf die Maske und das wahre Gesicht hervorrufen, sind vermutlich eine beabsichtigte Wirkung. Damit konnte die Künstlerin bildlich darstellen, dass es die eine, „authentische“, Frida nicht gibt, oder vielmehr, dass die „authentische“ Frida viele Gesichter besitzt.[26]

Tiere: Affen, Hunde

In vielen der Selbstporträts stellt sich die Malerin von Tieren umgeben dar. Die Tiere haben dabei mindestens zwei Bedeutungen: Sie sind einerseits Fridas konkretem Umfeld entnommen und repräsentieren damit einen Teil von ihrem Leben. Andererseits sind die einzelnen Tiere auch jeweils als Symbole zu verstehen. So wurde der Affe in der präkolumbischen Kultur mit den Göttern des Tanzes und der Fruchtbarkeit assoziiert. Auch in der christlichen Kunsttradition ist der Affe verknüpft mit Lüsternheit und Sexualität.

Ein ebenfalls symbolisch konnotiertes Tier ist der Itzcuintli-Hund, eine präkolumbische Rasse, von der Frida Kahlo einige Exemplare besaß. Die Itzcuintli-Hunde gehören zu den wenigen Tieren, die von den Azteken als Haustiere gehalten wurden. Im aztekischen Glauben begleiteten die Hunde ihre Herren auf ihrem Weg nach Mictlan, dem Reich der Toten. Sie übernahmen dabei die Rolle des Beschützers und Führers. Und so muss die Anwesenheit eines solchen Hundes auf ihren Bildern, zum Beispiel Selbstbildnis mit Itzcuintli-Hund, als Präsenz des Todes interpretiert werden. Darüber hinaus wurde in der aztekischen Mythologie auch einer der Götter als Hund dargestellt: Xolotl, „der Schutzherr der Zwillinge und aller dualen Erscheinungen in der Natur, war auch der Gott der Ungeheuer“.

Erotik, Verschmelzung, Homosexualität

Sexualität und Erotik sind ein häufiger Gegenstand in Kahlos Bildern, zumeist in verhüllter Form. Sie bringt diese Themen dabei oft in Verbindung mit Gewalt und Verletzung, zum Beispiel in Ein paar kleine Dolchstiche oder auch in einigen Stillleben. Die zerbrochene Säule enthält eine sexuelle Thematik, da die Säule im Körper der Malerin als ein Phallussymbol aufgefasst werden kann, das ihr Gewalt antut. In dieser Verbindung impliziert die Darstellung von Sexualität auch eine Kritik an den Geschlechterrollen in der mexikanischen Gesellschaft. Im Zusammenhang damit steht der Aspekt der Verschmelzung, der als Wunsch und Phantasie immer wieder im Tagebuch und auch in den Bildern Liebesumarmung und dem Doppelporträt Diego und Frida (1929–1944) auftaucht. Vor allem das Bild Zwei Akte im Wald, das ein Detail aus Was mir das Wasser gab aufgreift und ausarbeitet, gilt als Ausdruck von Frida Kahlos homosexueller Neigung. Hier fehlen jegliche gewalttätigen Elemente, und das Zusammensein der beiden nackten Frauen vor einem Hintergrund aus wuchernden tropischen Pflanzen vermittelt Geborgenheit und Harmonie.[27]

Judas

Judasfiguren sind auch im heutigen Mexiko ein fester Bestandteil der Alltagskultur. Sie werden aus Pappmaché hergestellt und sind mit Feuerwerkskörpern versehen. Zu Ostern, nach Karfreitag, werden sie in der Straße aufgehängt und zum Explodieren gebracht – Judas erfährt damit seine gerechte Strafe. Frida Kahlo besaß einige Exemplare dieser Figur und hatte sogar eines über ihrem Bett angebracht. In ihren Bildern symbolisiert die Judasfigur Verrat und auch Vergänglichkeit.

Präkolumbische Skulpturen

In ihrer Gesamtheit verweisen diese Skulpturen im Werk Frida Kahlos auf das kulturelle Erbe der Azteken und die Vergangenheit Mexikos. In einigen Bildern sind die Figuren auch beschädigt, so zum Beispiel in Vier Einwohner der Stadt Mexico, und symbolisieren damit ihre Machtlosigkeit und ihre Zugehörigkeit zu einer vergangenen Zeit. In anderen Bildern sind die Figuren in ihrer individuellen Bedeutung zu verstehen und bieten in dieser Weise einen wichtigen Schlüssel zur Interpretation, wie in dem Gemälde Die verwundete Tafel.

Tod, Skelette, Totenkopf

Die präkolumbische Auffassung vom Tod unterscheidet sich gänzlich von der europäisch-westlichen; der Tod wird hier als Teil des Lebens betrachtet und ist weder beängstigend noch rätselhaft. Seit der Mexikanischen Revolution ist diese Auffassung wieder verstärkt präsent in der Kultur des Landes, nun allerdings vermischt mit christlichen Elementen, aus denen sich ein ganz eigenes Verhältnis zum Tod entwickelt hat. Deutlich wird die ironische, aber dennoch respektvolle Beziehung zum Tod an den Zuckerschädeln, die in Mexiko zu den Feiern rund um den „Día de los muertos“ am ersten November hergestellt und verkauft werden. Die Vielzahl von häufig spöttischen Bezeichnungen für den Tod, die Frida Kahlo in Briefen verwendet, wie „la pelona“ (die Kahle), „la mera dientona“ (der alte Raffzahn) oder „la tostada“ (die Gegrillte), macht die Vertrautheit mit dem Tod und seine Allgegenwart deutlich. In ihren Bildern taucht der Tod in verschiedenen Formen auf: zum Beispiel als Totenkopf, Itzcuintli-Hund, als Skelett oder Judasfigur.[28]

Dualität

Frida Kahlos dualistische Weltanschauung wird in einigen Bildern erkennbar am Nebeneinander von Tag und Nacht, Sonne und Mond, Hell und Dunkel. Sie speist sich bei ihr vor allem aus der aztekischen Weltsicht, diese „basierte auf einem Dualismus, für den alles Seiende aus einem ausgewogenen Gegensatz zweier Substanzen bestand, die sich ihrerseits wiederum in vielen verschiedenen binären Gegensätzen manifestierten. Auf der einen Seite standen Leben, Hitze, Licht, Trockenheit, Höhe, Männlichkeit, Stärke, Tageszeit, auf der anderen Tod, Kälte, Finsternis, Feuchtigkeit, Kleinheit, Weiblichkeit, Schwäche, Nachtzeit neben weiteren Entsprechungen“.[29]

Farben

Frida Kahlo selbst äußerte sich zur Bedeutung der Farben in ihren Bildern in einem Tagebucheintrag wie folgt. Der Eintrag ist mit verschiedenen Stiften geschrieben, jeweils in der Farbe, von der die Rede ist.

„Grün – warmes und gutes Licht. Magenta – aztekisch. Tlapali, altes Kaktusfeigenblut, die lebendigste und älteste [Farbe]. (Braun) Farbe der ‚Mole‘, des schwindenden Blatts. Erde. (Gelb) Irrsinn, Krankheit, Angst. Teil der Sonne und der Freude. (Blau) Elektrizität und Reinheit. Liebe. (Schwarz) Nichts ist schwarz – wirklich nichts. (Blattgrün) Blätter, Traurigkeit, Wissenschaft. Ganz Deutschland hat diese Farbe. (Hellgelbgrün) Mehr Irrsinn und Mysterien. Alle Gespenster tragen Kleider von dieser Farbe oder zumindest solche Unterwäsche. (Grünblau) Farbe für schlechte Reklame und gute Geschäfte. (Blau) Entfernung. Auch Zärtlichkeit kann von dieser Farbe sein. (Rot) Blut? Ach, wer weiß!“[30]

Rezeption

Die weitaus größte Rezeption hat die Künstlerin in schriftlicher Form, vor allem in Biographien, Einführungen und Kommentaren zu unzähligen Bildbänden und Ausstellungskatalogen, gefunden. In den meisten Fällen werden Leben und Kunst in enger Verknüpfung präsentiert.

Zu Lebzeiten war Frida Kahlo vor allem „die exotische Blume am Knopfloch des großen Meisters Diego Rivera“.[31] Nach ihrem Tod 1954 war es lange Zeit still um sie, und erst zu Beginn der siebziger Jahre wurde sie im Zuge der Frauenbewegung wiederentdeckt. Seitdem hat es zahlreiche Ausstellungen ihrer Werke und vielfältige Hommagen an die Frau und Künstlerin Frida Kahlo gegeben, und ihre Popularität ist stetig gestiegen. In ihrer Wirkung hat sie Diego Rivera längst übertroffen.

Die Rezeption in der Kunst

Eine Schule im eigentlichen Sinne hat Frida Kahlo nicht begründet, obwohl sie eine Zeit lang Professorin an der Akademie „La Esmeralda“ war.

Film

Frida Kahlos Leben wurde mehrmals im Film dargestellt.

  • Zum ersten Mal im Jahr 1965 in The Life and Death of Frida Kahlo, erzählt von Karen and David Crommie. Als der Film 1966 am Internationalen Filmfestival von San Francisco gezeigt wurde, war Frida Kahlo dem Kinopublikum noch weitgehend unbekannt.
  • Frida Kahlo – Es lebe das Leben (Frida, naturaleza viva) des mexikanischen Regisseurs Paul Leduc entstand im Jahr 1984, Ofelia Medina interpretiert in authentischer Weise Leben und Leiden von Frida Kahlo. Die Erzählung weist einen chronologisch nicht linearen Stil auf, Erinnerungen, Fragmente werden aneinander gereiht, viele der Szenen sind akustisch untermalt mit Musik und Radioprogrammen dieser Zeit, die Geschehnisse spielen sich oft wortlos ab. Kahlos Welt von Schmerz, Isolation, Einsamkeit und Leid wird erlebbar.
  • Im Jahr 2000 entstand der experimentelle Kurzfilm Frida Kahlo’s Corset von Liz Crow.
  • Frida, die bis jetzt letzte Verfilmung mit Salma Hayek als Hauptdarstellerin stammt aus dem Jahr 2002. Der Film basiert auf der von Hayden Herrera veröffentlichten Biografie Frida Kahlos. Diese Hollywood-Produktion machte Frida Kahlo einer breiten Öffentlichkeit bekannt. In ihr tritt auch Chavela Vargas kurz auf („La Llorona“) sowie die mexikanische Sängerin Lila Downs.
  • Eila Hershon und Roberto Guerra: Frida Kahlo, Dokumentation 62 Min., Arthaus Musik GmbH 2007 (1983), ISBN 978-3-939873-16-7

Theater

Es gibt zahlreiche von Kahlos Leben inspirierte Theaterstücke und Inszenierungen, darunter Attention peinture fraîche, das im Sommer 2006 auf dem Theaterfestival in Avignon aufgeführt wurde und zuvor schon erfolgreich in Paris war.

Darüber hinaus gibt es das Tanztheater Frida Kahlo von Johann Kresnik, das 1992 in Bremen uraufgeführt wurde.

Im Jahr 2008 entstand das Stück FRIDA [KAHLO] – Farbiges Band um eine Bombe unter der Regie von Anja Gronau und künstlerischer Mitarbeit/Dramaturgie von Sabrina Glas. Darin wird ihr künstlerisches und politisches Schaffen in den Mittelpunkt gerückt.

Musiktheater: Liebeslied ans Leben – Frida Kahlo. Szene für Mezzosopran und Klavier von Rainer Rubbert (Musik) und Tanja Langer (Text) aus dem Liederzyklus Künstlerinnen, Uraufführung 2010 in Berlin.

Oper

Die Komponistin Marcela Rodríguez der Kammeroper Las cartas de Frida, ebenfalls aus Mexiko stammend, orientiert sich bei ihrem Werk über Schmerzen im Leben von Kahlo und deren erster Inszenierung 2011 am Städt. Theater Heidelberg an Texten des 2002 veröffentlichten Nachlass.[32] Briefe an Rivera u. a. werden teilweise aneinandergereiht. Die mit viel Beifall belohnte Uraufführung hat 47 Minuten gedauert - auch das soll eine Anspielung auf die Lebensjahre der Malerin sein.[33] Das nicht durchkomponierte Stück benötigt etwa 10 Musiker, vor allem Streicher, Bläser und einen Perkussionisten. Die Hauptdarstellerin, Sopran, ist die einzige Sängerin.

Das Frida-Kahlo-Museum

Casa Azul

Ihr farbenfrohes Haus, das wegen seiner in Blautönen gehaltenen Außenwände Casa Azul (Blaues Haus) genannt wird, liegt in der Calle Londres 247 in Coyoacán und ist seit 1959 als Museum eingerichtet. Bei Umbauarbeiten wurden in einem Wandschrank 180 Kleidungsstücke aus der Region Oaxaca im Stil ihrer Selbstporträts gefunden, ebenso Ohrringe, die von Picasso stammen sollen, sowie Schals, Schuhe und indigener Schmuck. Die meisten dieser Fundstücke wurden in einer weltweit beachteten Ausstellung anlässlich des einhundertsten Geburtstags der Künstlerin im Sommer 2007 gezeigt.

Ausstellungen

Die erste Frida Kahlo Ausstellung in Deutschland fand 1982 statt und kam aus London, Whitechapel Gallery. Frida Kahlo and Tina Modotti, kuratiert von Laura Mulvey und Peter Wollen war anschließend im Berliner Haus am Waldsee zu sehen, anschließend im Kunstverein Hamburg und im Kunstverein Hannover. 1993 gab es eine große Ausstellung in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt: Die Welt der Frida Kahlo – Das Blaue Haus, kuratiert von Erika Billeter. 2006 im Bucerius Kunst Forum in Hamburg, kuratiert von Ortrud Westheider.

Im Martin-Gropius-Bau in Berlin fand im Jahr 2010 eine Frida Kahlo – Retrospektive statt. Die von Helga Prignitz-Poda kuratierte Ausstellung lief vom 30. April bis zum 9. August 2010 und verzeichnete einen Besucherrekord von 235.000 Gästen. Anschließend war sie vom 1. September bis zum 5. Dezember 2010 im Bank Austria Kunstforum in Wien zu sehen. Auch in Wien verzeichnete die Ausstellung einen Besucherrekord von über 300 000 Besuchern.

Die größte private Sammlung wird in Dauerausstellung im Museo Dolores Olmedo (Mexiko-Stadt) gezeigt.

Einzelnachweise

  1. Frida Kahlos Vorfahren väterlicherseits stammen aus Rothenberg o.d. Tauber (17. Jahrhundert), Frankfurt am Main, Frankfurt an der Oder und Friedberg i.d. Wetterau (17. bis 18. Jahrhundert). Der Vater Frida Kahlos war 3 Jahre alt, als die Familie von Pforzheim nach Lichtental (heute Stadtteil von Baden-Baden) verzog. Aus:Gaby Franger, Rainer Huhle "Fridas Vater - Der Fotograf Guillermo Kalho, Von Pforzheim nach Mexiko" - Passau 2005, S. 242
  2. Raquel Tibol:Frida Kahlo. Ein offenes Leben, S. 51
  3. a b Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 42
  4. André Breton: Frida Kahlo de Rivera, S. 36
  5. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 47
  6. Raquel Tibol: Frida Kahlo. Ein offenes Leben., S. 88
  7. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 67–68
  8. a b Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 68
  9. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 69–70
  10. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 73
  11. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 73–74
  12. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 77
  13. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 78
  14. Kettenmann: Selbstdarstellung im Spiegel mexikanischer Tradition, S. 23
  15. Prignitz-Poda, Helga/Kettenmann, Andrea/Grimberg, Salomón: Frida Kahlo. Das Gesamtwerk, S. 154
  16. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 82
  17. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 81–82
  18. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 83
  19. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 84–85
  20. Raquel Tibol: Frida Kahlo. Ein offenes Leben., S. 196
  21. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 108
  22. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 109
  23. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 102–103
  24. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 103–104
  25. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 89
  26. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 92
  27. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 93–94
  28. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 93
  29. López Austin, Alfredo:Das Bild vom Kosmos, die Religion und der Kalender der Azteken in Azteken Hrsg. von den Royal Academy of Arts, Köln 2003 S. 32
  30. Prignitz-Poda, Helga:Frida Kahlo. Die Malerin und ihr Werk München, 2004, S. 43
  31. Karen Genschow: Frida Kahlo, S. 120
  32. Las cartas de Frida bei Theater Heidelberg, Sept. 2011, zur Inszenierung
  33. So Christian Jung: Frida Kahlos Leben zwischen Kunst und Qual. in Lausitzer Rundschau vom 2. Nov. 2011

Literatur

  • Ansel Adams, Elena Poniatowska, Carla Stellweg: Frida Kahlo. Die verführte Kamera – ein photographisches Porträt von Frida Kahlo. Wiese, Basel 1992. ISBN 3-909158714
  • Isabel Alcántara, Sandra Egnolff: Frida Kahlo und Diego Rivera. Pegasus-Bibliothek. Prestel, München 2005. ISBN 3-7913-3244-9
  • Bilkis Brahe: Tragödien sind albern. Frida Kahlo (1907–1954). Eine amerikanische Malerin. Widerständige Frauen. Bd 4. Edition AV, Lich 2007. ISBN 3-936049-80-7
  • Pierre Clavilier: Frida Kahlo, les ailes froissées. Jamsin, Clichy 2006. ISBN 2-912080-53-3
  • Uta Felten: Frida Kahlo. Körper, Gender, Performance. Edition Tranvía, Frey 2008. ISBN 3-938944-15-3
  • Christine Fischer-Defoy (Hrsg.): Frida Kahlo. Das private Adressbuch. Koehler & Amelang, Leipzig 2009. ISBN 3-7338-0367-1
  • Maren Gottschalk: Die Farben meiner Seele. Die Lebensgeschichte der Frida Kahlo. Beltz & Gelberg, Weinheim 2010. ISBN 978-3-407-81060-1
  • Karen Genschow: Frida Kahlo. Suhrkamp BasisBiographie. Bd 22. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007. ISBN 3-518-18222-6
  • Salomon Grimberg: Ich werde Dich nie vergessen … Frida Kahlo und Nickolas Muray. Unveröffentlichte Photographien und Briefe. Schirmer/Mosel, München 2004. ISBN 3-8296-0120-4
  • Francisco Haghenbeck: Das geheime Buch der Frida Kahlo. Roman, aus dem Spanischen von Maria Hoffmann-Darteville; Insel Taschenbücher, 2010 ISBN 978-3-458-35701-8
  • Hayden Herrera: Frida Kahlo. Ein leidenschaftliches Leben. Scherz, Bern 1995. ISBN 3-502-18311-2
  • Frida Kahlo: Gemaltes Tagebuch. Kindler, München 1995. ISBN 3-463-40276-9
  • Frida Kahlo und Tina Modotti. Katalog der Whitechapel Gallery, London 1982. Neue Kritik, Frankfurt 1982 (deutsche Ausgabe). ISBN 3-8015-0180-9
  • Helga Prignitz-Poda, Salomon Grimberg und Andrea Kettenmann (Hrsg.): Frida Kahlo. Das Gesamtwerk. Aus dem Amerikanischen v. Bodo Schulze, spanischen Texte übers. v. Gabriela Walterspiel und Veronica Reisenegger. Neue Kritik, Frankfurt am Main 1988. ISBN 3-8015-0215-5
  • Helga Prignitz-Poda: Frida Kahlo – Retrospektive. Ausstellungskatalog Martin-Gropius-Bau. Prestel, München 2010. ISBN 3-7913-5009-9
  • Helga Prignitz-Poda: Frida Kahlo. Die Malerin und ihr Werk. Schirmer/Mosel, München 2003. ISBN 3-8296-0067-4
  • Guadalupe Rivera, Marie-Pierre Colle, Ignacio Urquiza: Mexikanische Feste. Die Fiestas der Frida Kahlo. Christian, München 1998. ISBN 3-88472-398-7
  • Juan Coronel Rivera, Rainer Huhle, Gaby Franger (Hrsg.): Fridas Vater. Der Fotograf Wilhelm Kahlo. Von Pforzheim bis Mexiko. Schirmer/Mosel, München 2005. ISBN 3-8296-0197-2
  • Linde Salber: Frida Kahlo. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1997. ISBN 3-499-50534-7

Weblinks

 Commons: Frida Kahlo – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
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