Friedrich (Brandenburg-Bayreuth)

Friedrich (Brandenburg-Bayreuth)
Markgraf Friedrich
Denkmal des Markgrafen Friedrich in Erlangen, 1743
Prinzessin Sophie Karoline von Braunschweig-Wolfenbüttel
Gemälde von Francesco Pavona

Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth (* 10. Mai 1711 in Weferlingen; † 26. Februar 1763 in Bayreuth) war Markgraf des fränkischen Fürstentums Bayreuth.

Leben

Friedrich von Brandenburg-Bayreuth folgte seinem Vater Georg Friedrich Karl. Er war ein aufgeklärter Fürst. Man nannte ihn zu Bayreuth auch den „Vielgeliebten“, da er auch beim einfachen Volk - mit den Maßstäben seiner Zeit gemessen - recht beliebt war. In seiner Residenz Bayreuth förderte er Wissenschaft und Kunst und war Bauherr zahlreicher Bauten. Markgraf Friedrich genoss eine gute Erziehung und Ausbildung und studierte acht Jahre an der calvinistisch geprägten Genfer Universität.

Markgraf Friedrich

Nach dem Tod seines Vaters am 17. Mai 1735 trat er dessen Nachfolge als Markgraf an, war aber hoffnungslos überfordert von seinen Aufgaben als Souverän, hatten sich doch der Vater und dessen Minister stets bemüht, ihn von allen Regierungsdienen fern zu halten - aus Sorge, Wilhelmine, die starke Persönlichkeit, könnte den schwachen und labilen Friedrich in ihrem Sinne und zum Nutzen von Preußen beeinflussen. Widerstandslos beugte er sich nun seinen Beratern und Wilhelmines Argumente prallten von ihm ab. Schließlich gelang es seiner Frau aber doch, Einfluss zu nehmen und ein junger Sekretär, Philipp Elrodt, wurde mit den finanziellen Geschäften beauftragt. Dieser stieg bald zum Ersten Minister auf, entwirrte er doch das Dickicht von Korruptheit und Klüngelei unter Ministern und Beamten, entdeckte Mängel der Finanzgebarung, trieb alte Schulden ein und erschloss neue Einnahmequellen. Endlich wurde auch die Apanage von Wilhelmine erhöht und von ihrem Mann erhielt sie das Lustschlösschen Eremitage geschenkt.[1]

Der sehr gebildete Markgraf zeigte sein Verständnis für Kunst und Wissenschaft u. a. durch die Gründung der markgräflichen Landesuniversität in Bayreuth im Jahr 1742, die ein Jahr später, 1743 nach Erlangen verlegt wurde. Er gründete zudem 1756 die Bayreuther Kunstakademie und ließ von 1744 bis 1748 in Bayreuth das Markgräfliche Opernhaus als reich ausgestattetes Barocktheater errichten. Unter seiner Regentschaft entstanden zudem zahlreiche weitere repräsentative Bauten und Anlagen: die Umgestaltung und Erweiterung der Eremitage mit dem Bau des Neuen Eremitage-Schlosses mit Sonnentempel (1749-1753), der Bau des Neuen Stadtschlosses mit Hofgarten (1754 ff.), nachdem das Alte Schloss ausgebrannt war. Das Neue Schloss wurde nach dem Tod seiner ersten Frau auch um den sog. Italienischen Bau erweitert.

Markgraf Friedrich war Generalfeldmarschall des Fränkischen Kreises und Chef des fränkischen Kreis-Kürassierregiments[2] und darum bemüht, sein Land aus den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Österreich und Preußen herauszuhalten, was ihm auch gelang, wenn auch während des Siebenjährigen Krieges nur mit großer Mühe. In seine Regierungszeit fielen auch umfangreiche Vermittlungsversuche (hauptsächlich durch Wilhelmine von Bayreuth veranlasst), den Siebenjährigen Krieg zu beenden.

Dem Markgrafen ist als Gründer der Erlanger Universität, der heutigen Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Namensbestandteil "Friedrich" gewidmet.

Heirat und Nachkommen

Er war ab 20. November 1731 mit Wilhelmine von Preußen verheiratet. Zu diesem Zeitpunkt war der Zweiundzwanzigjährige ein ziemlich unreifer junger Mann, aber freundlich und gut geartet. Eigentlich war er Wilhelmines jüngerer Schwester Sophie versprochen gewesen, als sich König Friedrich Wilhelm I. entschloss, seine älteste überlebende Tochter Wilhelmine mit ihm zu vermählen. Gefragt wurde der kleine unbedeutende Bräutigam aus der Provinz nicht, ob ihm dies auch recht wäre. In den ersten Ehejahren lief es gut, das junge Paar mochte sich und Wilhelmine störte nicht weiter, dass er lispelte, nicht schön war, doch ein heiterer Mensch und ein angenehmer Gesprächspartner, wie sie ihn beschrieb, er war herzensgut, freigebig und mildtätig, nur ein wenig leichtsinnig.[3] Aus dieser Ehe stammt die Tochter Elisabeth Friederike Sophie von Brandenburg-Bayreuth. Nach dem Tod Wilhelmines 1758 heiratete er Sophie Caroline Marie von Braunschweig-Wolfenbüttel (1737–1817). Diese Ehe erbrachte ebenfalls keinen Thronfolger.

Einzelnachweise

  1. Thea Leitner: Skandal bei Hof, Ueberreuter, 1993, ISBN 3800034921
  2. vgl. Liste der Regimenter des fränkischen Reichskreises
  3. Thea Leitner: Skandal bei Hof, Ueberreuter, 1993, ISBN 3800034921



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