Friedrich Bischoff (Geistlicher/Verleger)

Friedrich Bischoff (Geistlicher/Verleger)

Friedrich Bischoff (* 31. März 1909 in Frankfurt am Main; † 9. Dezember 1987 ebenda) war ein deutscher neuapostolischer Geistlicher.

Biografie

Friedrich Bischoff wurde als erstes gemeinsames Kind des späteren Stammapostels der Neuapostolischen Kirche (NAK) Johann Gottfried Bischoff und seiner Ehefrau Margarethe geboren. Er erlernte nach seiner Schulzeit das Buchdruckerhandwerk und bildete sich darin später in Abendkursen weiter.

1928, also bereits im Alter von 19 Jahren, bekam er von Stammapostel Hermann Niehaus die Leitung der Hausdruckerei der Neuapostolischen Kirche in Frankfurt am Main übertragen. Damit war seine Lebensaufgabe festgelegt.

Wirtschaftliche und politische Verhältnisse veranlassten 1932 die Kirchenleitung, die Druckerei aufzugeben. Friedrich Bischoff erwarb die Einrichtungen und machte sich selbstständig. Seitdem tragen Druckerei und Verlag seinen Namen.

Nach dem Kriege wurde der Verlag wieder Eigentum der Neuapostolischen Gemeinde und in der "Botschaftszeit" übertrug ihm sein Vater und Stammapostel Johann Gottfried Bischoff die Rechte am Verlag auf 99 Jahre. Dies führte seinerzeit zu Unstimmigkeiten im Apostelkreis und die bis heute nicht geklärten Umstände der Verlagsübertragung waren mit ein Grund für die in den Jahren 1951-55 erfolgten Ausschlüsse in der Schweiz und in Deutschland in Zusammenhang mit dem designierten Nachfolger Bischoffs, dem rheinländischen Bezirksapostel Peter Kuhlen.

Zunächst beschränkten sich die Erzeugnisse auf das Schrifttum der Neuapostolischen Kirche, aber auch Aufträge anderer Kunden. Seit 1933 erscheint die Zeitschrift „Unsere Familie“, die heute in der NAK weltweit verbreitet ist. In der Zeit des Nationalsozialismus mussten darin auch Veröffentlichungen der politischen Führung abgedruckt werden. Trotzdem wurden im Laufe des Krieges sämtliche kirchlichen Publikationen verboten. Die Produktion wurde erst 1949 wieder aufgenommen. Ab den 50er Jahren kam die Produktion von Musikträgern ins Verlagsprogramm. Nach dem Tod von Friedrich Bischoff im Jahr 1987 gingen Verlag und Druckerei 1989 wieder in das Eigentum der Neuapostolischen Kirche über, tragen aber trotzdem noch den Namen des Firmengründers. Heute sieht der Verlag „Friedrich Bischoff“ seine Aufgabe darin, „christliche Werte über Konfessions-, Alters- und Ländergrenzen hinaus zu vermitteln“.

Werdegang in der NAK

Friedrich Bischoff brachte sich auch aktiv in die Gemeindearbeit der Neuapostolischen Kirche ein. Ihm wurden im Laufe der Jahre folgende Ämter übertragen:

  • 1927 Diakon
  • 1929 Priester
  • 1931 Bezirksevangelist
  • 1950 Bezirksältester
  • 1951 Apostel
  • 1953 Bezirksapostel und Kirchenpräsident der Gebietskirche Rheinland-Pfalz.

Ab 1972 leitete er im Auftrag von Stammapostel Walter Schmidt zusätzlich die Gebietskirche Saarland.

1984 setzte ihn Stammapostel Hans Urwyler in den Ruhestand.

Die Arbeit in seinem Verlag setzte er bis zu seinem Tod fort.

Friedrich Bischoff war seit 1932 mit seiner Frau Barbara verheiratet. Aus der Ehe entstammen zwei Töchter, von denen die jüngere (ebenfalls Barbara) mit dem heutigen Stammapostel Wilhelm Leber verheiratet ist.

Weblinks


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