Friedrich Krieger

Friedrich Krieger

Friedrich Krieger, seit 1871 Ritter von Krieger (* 28. Juli 1843 in Zweibrücken; † 28. Juni 1907) war ein Offizier der Bayerischen Armee und Inhaber des Militär-Max-Joseph-Ordens.

Leben

Friedrich Krieger wurde am 6. Oktober 1843 in Zweibrücken in der Pfalz als Sohn des Pfarrers und Kirchenrats Johann Peter Krieger und dessen Gattin Karoline Friederika Luisa, geb. Hoffmann, geboren. Nach einem Studium am Polytechnikum trat er am 7. Juli 1866 als Konskribierter in das Infanterie-Leib-Regiment ein, wurde bereits am 12. Juli Unterlieutenant und für die Dauer des Krieges gegen Preußen 1866 zum 4. Infanterie-Regiment „vacant Gumppenberg“ abgestellt. Nach Kriegsende wurde er am 29. August 1866 mit allerhöchster Anerkennung für seine militärischen Verdienste entlassen und trat als einfacher Soldat (Gemeiner) seinen Dienst beim Infanterie-Leib-Regiment am 19. Februar 1867 an. Ab 1. März 1867 Korporal 2. Klasse, wurde Krieger am 24. Juni 1867 zum Unterlieutenant im Infanterie-Leib-Regiment befördert.

Er nahm am deutsch-französischen Krieg 1870/1871 ohne Unterbrechung teil. In den Gefechten bei Orleans im Oktober 1870 bewies er bereits sein militärisches Können. Am 7. Dezember 1870 war er als Kompanieführer der 11. Kompanie des Infanterie-Leib-Regiments bei Lemons (Meung, rechtes Loire-Ufer) als Bedeckung der Batterie „Hutten“ eingesetzt. Den Ansturm überlegener französischer Kräfte auf die Artilleriestellung wies er zurück und ging nach eigenem Entschluss zum Gegenangriff über. Mit persönlicher Tapferkeit und Umsicht führte er seine Männer nach vorn, zwang den Feind zum Rückzug, nahm bei der Verfolgung zahlreiche Franzosen gefangen und eroberte eine feindliche Batterie. Wegen fehlender Transportmittel konnte er den Erfolg nicht weiter nutzen. Die Kompanie erlitt dabei „verhältnismäßig sehr geringe Verluste“. Für seine Verdienste vor Orleans wurde ihm das Eiserne Kreuz II. Klasse verliehen, dessen Trageberechtigung durch Allerhöchstes Signat vom 17. November 1870 bewilligt wurde. Gemäß Armeebefehl vom 2. Dezember 1870 erhielt er zudem das Ritterkreuz II. Klasse des Militär-Verdienst-Ordens. Mit seinem Schreiben vom 24. Mai 1871 legte er ein Gesuch um Aufnahme in den Militär-Max-Joseph-Orden vor. Unter dem Vorsitz des Generallieutenants und Kommandanten der 2. Division Joseph Maximilian von Maillinger entschied das am 4. Juni 1871 zusammengekommene Ordenskapitel in Grosbois einstimmig, dass Lieutenant Krieger nach Auswertung der beigebrachten Atteste und Zeugenaussagen für die Aufnahme in den Orden würdig sei. Mit Allerhöchstem Sigant vom 5. Juli 1871 sowie mit Armeebefehl vom 16. Juli 1871 wurde er wegen seines tapferen Verhaltens im Gefecht bei Lemons (7. Dezember 1870) zum Ritter des Militär-Max-Joseph-Ordens ernannt. Damit verbunden war die Erhebung in den persönlichen Adel durch König Ludwig II. und er durfte sich ab diesem Zeitpunkt Ritter von Krieger nennen.

Am 27. November 1876 wurde er zum Premierlieutenant im 1. Infanterie-Regiment „König“ befördert. Am 9. Juli 1877 rettete er einen Buben vor dem Ertrinken, wofür ihm gemäß königlichem Signat vom 16. August 1877 die allerhöchste Anerkennung ausgesprochen wurde. Am 22. September 1893 wurde er Bataillonskommandeur des 10. Infanterie-Regiments.

Literatur

  • Schrettinger: Der Königlich Bayerische Militär-Max-Joseph-Orden und seine Mitglieder. R. Oldenbourg, München 1882
  • Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hennig, Edenkoben 1998 (mit Bild)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Krieger — bezeichnet: Kämpfer und Soldaten in historischen Kriegen Compagnie Parisienne des Voitures Électriques Système Kriéger, einen ehemaligen französischen Automobilhersteller Krieger Gnädig, eine Motorradmarke Krieger (Traktor), eine Traktormarke… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich III. (HRR) — Hans Burgkmair der Ältere (1473–1531): Kaiser Friedrich III., Kunsthistorisches Museum Wien …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich [1] — Friedrich (mittelhochd. Friderîch, »Friedensfürst«, lat. Fridericus, franz. Frédéric, engl. Frederick), deutscher Vorname, Name zahlreicher Fürsten. [Römisch deutsche Kaiser und Könige.] 1) F. I., Barbarossa, »der Rotbart«, als Herzog von …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Friedrich [1] — Friedrich (lat. Friderīcus, franz. Frédéric, engl. Frederick), deutscher Vorname, bedeutet der starke Schutz. I Regierende Fürsten: A) Deutsche Kaiser: 1) F. I., genannt der Rothbart (Barbaross), ein Hohenstaufe, Sohn des Herzogs F. des… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Friedrich Hielscher — (* 31. Mai 1902 in Plauen/Vogtland; † 6. März 1990 in Furtwangen) war ein nationalrevolutionärer Publizist in der Weimarer Republik, Religionsphilosoph und Gründer einer nichtchristlichen Freikirche. Hielscher gilt als einer der eigenwilligsten… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich I. (Brandenburg) — Friedrich I. von Brandenburg Friedrich I. von Brandenburg (* 21. September 1371 in Nürnberg; † 20. September 1440 auf der Cadolzburg bei Nürnberg) war der erste Kurfürst von Brandenburg (1415–1440) aus dem Haus Hohenzollern. Er war als… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Erhardt von Röder — Friedrich Erhard Leopold von Röder (* 24. Januar 1768 in Rothsürben, Kreis Breslau; † 7. Dezember 1834 ebenda) war königlich preußischer General der Kavallerie. Leben Friedrich Erhard von Röder Röders Vater Friedrich Wil …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Cerha — (* 17. Februar 1926 in Wien) ist ein österreichischer Komponist und Dirigent. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stil 3 Auszeichnungen 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Erhard von Röder — Friedrich Erhard Leopold von Röder (* 24. Januar 1768 in Rothsürben, Kreis Breslau; † 7. Dezember 1834 ebenda) war königlich preußischer General der Kavallerie. Zwischen 1818 und 1819 war Röder Präsident der Schlesischen Gesellschaft für… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Wilhelm Heinz — (* 7. Mai 1899 in Frankfurt am Main; † 26. Februar 1968 in Bad Nauheim) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Nachrichtendienstoffizier. Während der Weimarer Republik konspirierte er als Mitglied der Organisation Consul gegen die… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”