Friedrich Wolfgang Karl von Thudichum

Friedrich Wolfgang Karl von Thudichum
Friedrich Thudichum 1906 in Tübingen

Friedrich Wolfgang Karl von Thudichum (* 18. November 1831[Anm. 1] in Büdingen; † 17. März 1913 in Bad Wildbad) war ein angesehener Rechtsgelehrter und -historiker sowie Professor der Rechte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Thudichum war Sohn des Sophoklesübersetzers und Gymnasialdirektors Professor Dr. Georg Thudichum (1794-1873) des Wolfgang-Ernst-Gymnasiums in Büdingen. Er studierte 1849 bis 1852 in Gießen Rechtswissenschaften. Im Frühjahr 1852 legte er die erste juristische Staatsprüfung, Herbst 1854 die zweite juristische Staatsprüfung ab. 1855 reiste er zu Studienzwecken nach England und Frankreich und trat dann in den Justizdienst in Hessen. Am 19. August 1857 promovierte er zum Dr. iur. utr. an der Universität Gießen. Am 20. Februar 1858 habilitierte er in Gießen als Privatdozent. 1862 wurde er zum außerordentlicher Professor der Rechte nach Tübingen berufen. Er war dort vom 20. Mai 1870 bis 10. Dezember 1900 ordentlicher Professor. 1877 wurde er geadelt und 1901 wurde er emeritiert.

Sein Bruder Ludwig Wilhelm (1829-1901) ist Begründer der Gehirnchemie.

Friedrich Wolfgang Karl Thudichum
Dr. jur. und Professor der Rechte zu Tübingen
Ritter I. Klasse des Ordens der Württembergischen Krone
* 18. November.1831 in Büdingen; † 17. März 1913 zu Wildbad
Viktoria, geb. Stein
* 23.Dezember 1842 in Arcos, Mexiko; † 1. Juni 1889 in Tübingen
∞ 1. Juni 1865 in Darmstadt
Kinder:
1 Gustav Adolf Friedrich Karl * 19. März 1866 in Tübingen † 9. April 1949 in Pähl
2 Maria Ottilie Lina * 30. Juli 1868 in Tübingen † 11. September 1937 in Stuttgart

Werke

  • Geschichte des Eides“, Tübingen, H. Laupp, 1911
  • Die Stadtrechte von Tübingen 1388 - 1493“, Tübingen 1906
  • Lex Salica“, Tübingen, Kommissionsverlag der J.J. Heckenhauer'schen Buch- und Antiquariatshandlung, 1895
  • Geschichte des deutschen Privatrechts“, Stuttgart, Ferdinard Ente, 1894
  • Bismarcks parlamentarische Kämpfe und Siege“, Stuttgart 1887
  • Deutsches Kirchenrecht des 19. Jahrhunderts“, Leipzig 1877-78
  • Rechtsgeschichte der Wetterau“, Tübingen 1867-85
  • Verfassungsrecht des Norddeutschen Bundes und des Deutschen Zollvereins“, Tübingen 1869
  • Der altdeutsche Staat“, 1862
  • Die Gau- und Markverfassung in Deutschland“, Gießen 1860

Literatur

  • Festgabe der Tübinger Juristenfakultät 1907
  • ZRG GA 34 (1913) 737 (Stutz Ulrich)
  • Friedrich von Thudichum, (in) Lebensbilder zur Geschichte der Tübinger Juristenfakultät 1977, 55 (Storm Peter-Christoph)
  • Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 2, Staatsrechtslehre und Verwaltungswissenschaft 1800-1914, 1992, 339, DBE, Vater der Grundkartenforschung
  • Volkmar Stein, Sven Teschke, Peter Zinnkann; Magistrat der Stadt Büdingen - Stadtarchiv (Hrsg.): Ausstellungskatalog : Georg Thudichum und seine bedeutenden Söhne. 1. Auflage. Büdingen 27. November 2008, S. 52.

Quellen/Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Die in Büdingen am Geburtshaus hängende Gedenktafel bezeichnet das Geburtsdatum mit 18. September, was jedoch nachweislich falsch ist.

Weblinks


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