Fritz Berg

Fritz Berg
Tafel an der Fritz-Berg-Brücke über die Lenne in Altena (1982)

Fritz Berg (* 27. August 1901 in Altena; † 3. Februar 1979 in Köln) war 1949–1971 der erste Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) nach dem Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Unternehmersohn Fritz Berg besuchte das Realprogymnasium Altena und absolvierte danach eine Ausbildung im Bankgeschäft und in einer Exportfirma in Hamburg. 1922–1924 Studium in Köln und Mitglied des Corps Hansea Köln.

1925–1928 folgte eine Tätigkeit in den USA und in Kanada (u. a. in den Ford-Werken in Detroit). 1928 bereits war er Prokurist in der Firma des Vaters, die sich mit Stahlerzeugnissen befasste. 1940 wurde er Alleininhaber der Firma, 1942 Mitglied des Beirats der Gauwirtschaftskammer, 1943 stellvertretender Leiter der Wirtschaftsgruppe Eisen-, Stahl- und Blechwarenindustrie und Mitglied des Präsidiums der Wirtschaftsgruppe Metallwaren. Ein Brand am 29. Januar 1961 des Westfälisches Wirtschaftsarchives vernichtete Aktenmaterial aus der Kammergeschichte, zu diesem Zeitpunkt fehlten aber bereits die Akten aus der älteren Zeit, die 1944 untergegangen waren. Belegt ist zumindest seine Funktion als Leiter der Abteilung „Fahrrad- und Motorteile“ der Reichsgruppe Industrie (RGI) im Zweiten Weltkrieg.[1]

Nahtlos knüpft seine Nachkriegsbiografie 1946 mit dem Vorsitz des Wirtschaftsverbandes Eisen-, Blech- und Metallwarenindustrie in Düsseldorf an. Im selben Jahr wurde er auch Mitglied des Ausschusses für Fragen des Marshall- und Schumanplanes. 1948 war Berg Präsident der Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen. Berg leitete 1951 die erste westdeutsche Industriellen-Delegation nach den USA. Später war er Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Gutsbesitzer und Vorsitzender bzw. Mitglied zahlreicher Aufsichtsräte. Berg war zudem Geschäftsführer der Staatsbürgerlichen Vereinigung und dadurch in die umstrittene Parteienfinanzierung der 1970er Jahre verstrickt. Als BDI-Präsident äußerte er im Herbst 1969 anläßlich der „wilden“ Septemberstreiks in der Stahlindustrie des Ruhrgebiets, man hätte „ruhig schießen sollen, dann herrscht wenigstens Ordnung“.[2]

Die von ihm testamentarisch verfügte Stiftung Fritz Berg betreibt seit 1995 das Fritz-Berg-Haus, eine Pflegeeinrichtung für ältere Menschen in Altena.

Ehrungen

Weblinks

 Commons: Fritz Berg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Angaben zur Person Fritz Berg in einem Kabinettsitzungsprotokoll vom 15. Januar 1958 (aus den Online-Beständen des Bundesarchivs)
  2. Peter Birke: Wilde Streiks im Wirtschaftswunder: Arbeitskämpfe, Gewerkschaften und soziale Bewegungen in der Bundesrepublik und Dänemark. Campus, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-593-38444-2, S. 228

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